Den richtigen Baum für den Hausgarten finden und pflanzen
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In früheren Zeiten wurde ein Baum aufgrund seiner symbolischen Bedeutung gepflanzt: Die Linde stand für die aufrichtige Liebe, während die Eiche als Zeichen für Wahrheit und Stärke galt.
Heutzutage fallen Gärten häufig deutlich kleiner aus, sodass nun die gestalterischen Faktoren in den Fokus rücken – denn nicht jeder Baum passt auch in jeden Hausgarten. Entscheidend ist hier die Endgröße des Baums, die auf die Grundstücksfläche abgestimmt sein muss. Zudem muss ein ausreichender Abstand zum Nachbargarten eingehalten werden.
Ein regelmäßiger Rückschnitt bei stark wachsenden Bäumen ist keine Option: Die Pflanze leidet unter vielen Schnittmaßnahmen, da der natürliche Wuchs des Gehölz negativ beeinflusst wird. Daher ist es von Vorteil, sich bereits vorab über mögliche Baumarten für den eigenen Garten zu informieren.
Besonders beliebt sind schmalkronige Bäume oder Halbstämmchen, die nur wenig Platz einnehmen und andere Gartenpflanzen oder die Wohnräume nicht übermäßig beschatten. Wir geben Tipps zum Pflanzen eines Gartenbaums.
Grenzabstand für Bäume beachten

In schmalen Gärten, wie etwa von Reihenhäusern, finden hohe Bäume mit breiter Krone nur selten Platz, da der vorgeschriebene Abstand zum Nachbargrundstück nicht eingehalten werden kann.
Die einzuhaltenden Werte weichen in unterschiedlichen Bundesländern voneinander ab – es ist daher nicht möglich, generell gültige Zahlen für hoch wachsende Sträucher, Hecken oder Bäume zu nennen.
Welche Bäume in Ihrem jeweiligen Bundesland als stark wüchsig gelten und welche möglichen Ausnahmen von den Abstandsvorschriften vorliegen, können Sie dem aktuellen Nachbarrechtsgesetz Ihres Bundeslandes entnehmen.
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Der richtige Standort für den Hausbaum

Generell wird nicht der passende Standort für einen Baum gesucht, sondern der passende Baum für den Standort.
Wenn Sie sich für einen Hausbaum im Garten interessieren, sollten Sie zunächst überdenken, wie es um die Bodenbeschaffenheit im gewünschten Gartenbereich bestellt ist und ob dieser eher sonnig oder schattig ausfällt.
Zur ersten Bodenanalyse sollten Sie sich folgende Fragen beantworten:
- Welche Bodenart liegt vor: Ist der Boden stark verdichtet, lehmig oder trocken?
- Sind notwendige Nährstoffe in ausreichendem Maße vorhanden, oder standen hier zuvor starkzehrende Pflanzen, die den Boden ausgelaugt haben?
- Wie hoch ist der pH-Wert?
Wenn Sie eine professionelle Bodenanalyse durchführen lassen wollen, können Sie entnommene Bodenproben zur Untersuchung in ein Bodenlabor verschicken. Im Anschluss werden empfohlene Düngmaßnahmen durchgeführt, um die Bodenqualität für die geplanten Pflanzen zu optimieren.
Obstbäume werden etwa häufig in den Garten gesetzt – Bäume mit einem hohen Zierwert verschönern besonders oft den Vorgarten und flach wachsende Bäume am Spalier begrünen unansehnliche Mauern oder Hauswände.
Dabei sollten Sie stets bedenken, dass reife Früchte oder duftende Blüten neben Nützlingen oft auch ungewollte Insekten, wie etwa Wespen, anlocken, die auf der Suche nach Nahrung überreife Äpfel, Birnen oder Kirschen anfliegen. Obstbäume sollten daher in einiger Entfernung zur Terrasse gesetzt werden. Zudem sollte der Baum als Blickfang ausreichend exponiert stehen, um ausreichend Struktur zu schaffen, und sich dennoch harmonisch in das verfolgte Gesamtkonzept integrieren.
Wenn Sie sicher sind, dass ein Baum an den gewählten Ort gesetzt werden soll, können Sie sich in einer Baumschule nach einer passenden Pflanze informieren, die bei den gegebenen Standortbedingungen optimal gedeiht.
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Der richtige Baum für den Garten

Ist die Bodenbeschaffenheit bestimmt sowie der optimale Standort ermittelt, finden Sie in einer Baumschulen Fachpersonal, das Sie bei der Suche nach dem passendem Baum unterstützt. Die Sortenvielfalt bei Bäumen ist so groß, dass für jeden Garten die ideale Pflanze zu finden ist. Zudem sind die Baumschulen untereinander gut vernetzt, sodass nahezu jede Baumart beschafft werden kann.
Beim Baumpflanzen ist die Planung besonders wichtig: Lange Zeit waren beispielsweise Kugelbäume, wie etwa der Kugel-Ahorn oder die Kugel-Robinie, besonders beliebt, da sie einen formschönen Wuchs aufweisen und somit einen hohen Zierwert haben. Nach einigen Standjahren kann die Krone jedoch sehr ausladend und breit werden – vier bis sechs Meter sind hier keine Seltenheit.
Hier kann eine individuelle Beratung vor dem Pflanzenkauf bereits hilfreich sein: Der Baum erscheint zunächst passend, wird im Laufe der Zeit jedoch für kleine Hausgärten zu wuchtig und groß – Fachpersonal kann in diesem Fall zu einem anderen Baum raten und zukünftige Probleme verhindern.
Wenn Sie sich für eine Baumsorte entschieden haben, sollten Sie nicht auf günstige, kleine Gehölze setzen. Der Stammumfang sollte in einem Meter Höhe bereits rund 13 cm betragen und die Rinde darf keine Verletzungen aufweisen. Ist der Stamm zudem gerade gewachsen und sind die Seitenäste der Krone gleichmäßig verteilt, handelt es sich um einen gesunden Baum, der am idealen Standort gut anwachsen und gedeihen wird.
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Gartenbaum pflanzen

Experten empfehlen als idealen Pflanzzeitpunkt den Herbst: Jetzt ist der Boden noch ausreichend warm, sodass vor der Winterruhe die Bildung von wichtigen Feinwurzeln und ein gesundes, schnelles Anwachsen gefördert werden. Zudem kommt es im Frühjahr vermehrt zu anhaltenden Trockenperioden, die der Pflanzengesundheit schaden.
Bei der Pflanzung von Bäumen ist eine gezielte Bodenvorbereitung besonders wichtig – dies betrifft vor allem Gärten von Neubauten: Hier ist das Erdreich häufig stark verdichtet, sodass der Boden mit einer Grabegarbel gelockert sowie Kompost und Langzeitdünger in den Aushub eingearbeitet werden sollten. Achten Sie auch in älteren Gärten auf eine optimale Nährstoffversorgung und ein ausreichend durchlüftetes Substrat.
Des Weiteren spielt die Größe des Pflanzlochs eine entscheidende Rolle: Die Grube muss mindestens doppelt so breit und tief sein, wie der Wurzelballen groß ist. Wird der Wurzelballen etwa in ein zu kleines Loch gesetzt, werden die Wurzeln in ihrem Wachstum gehemmt und der Baum gedeiht nur schlecht oder gar nicht.
Junge Bäume bilden eine große Angriffsfläche und müssen daher vor Windwurf geschützt werden. Hier gibt ein Holzpfahl Halt, der während der Pflanzung ca. 15 cm neben dem Baum in den Boden eingeschlagen und an dem der Stamm mit breiten, weichen Bändern senkrecht ausgerichtet festgebunden wird.
Füllen Sie im Anschluss wieder alle Hohlräume mit dem aufbereiteten Aushub auf und treten Sie alles leicht an, um letzte Hohlräume zu füllen. In den ersten Wochen ist eine regelmäßige Wassergabe besonders wichtig, um ein schnelleres Anwachsen zu unterstützen. Hier hilft ein Gießrand aus aufgeschütteter Erde bei einer gezielten Bewässerung der Baumscheibe.
Abschließend können Sie einen biegsamen Stammschutz aus PVC mit einer Lochung zur Lüftung am unteren Stammabschnitt anbringen, um die empfindliche Rinde vor Fraßschäden, Kratzern durch Rasenmähern, Frostrissen oder anderen Verletzungen zu schützen. Die Manschetten sind in unterschiedlichen Breiten erhältlich, sodass für jede Stammgröße das passende Modell zu erwerben ist. Zudem lässt sich der Baumschutz mühelos anbringen und wieder rückstandslos entfernen, sobald der Baum kräftig gewachsen und unempfindlicher geworden ist.
Im folgenden Video sind wissenswerte Informationen und nützliche Tipps zum Baumpflanzen kompakt und anschaulich zusammengefasst:
Schmale und flache Bäume

Steht wenig Platz zur Verfügung, eignen sich säulenförmige, schmale Bäume besonders gut. Ihr aufrechter Wuchs ermöglicht eine Pflanzung in kleinen Gärten und schafft dennoch ausreichend Struktur, um unterschiedliche Bereiche zu definieren.
Zudem erzeugen schmale Baumzüchtungen nur wenig Schatten, sodass andere Gartenpflanzen nicht übermäßig stark beschattet und so in ihrem Wachstum gehemmt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, mehrere unterschiedliche Exemplare zu pflanzen, da weniger Standfläche benötigt wird.
Nach einigen Standjahren können jedoch auch Säulenbäume kegelförmig werden oder sogar eine runde Krone ausbilden. Hier hilft ein gezielter Rückschnitt für den Formerhalt. Beliebte Säulenbäume sind etwa die Säulen-Hainbuche, Säulen-Zierkirsche oder Säulen-Eberesche.
Als Alternative zu schmal und hoch wachsenden Bäumen können Sie sich für flach wachsende Exemplare entscheiden, die an einem Spalier gezielt in Form wachsen.
Viele Obstbäume werden beispielsweise auf diese Weise gezogen, um die spätere Ernte leichter zu gestalten und die fruchttragenden Seitentriebe zu fördern. Diese flachen Bäume eignen sich folglich besonders gut für schmale, lange Gärten, bei denen ein natürlicher Sichtschutz zum Nachbargarten gewünscht ist.
Kugelbäume und Hochstämmchen

Kugelbäume stellen für viele Jahre die optimale Lösung für kleinere Gärten dar: Sie wachsen sehr langsam und haben eine formschöne Krone. Nach einigen Standjahren wird diese jedoch immer breiter, sodass viele Gartenpflanzen beschattet und mögliche Grenzabstände nicht mehr eingehalten werden.
Jetzt beginnt die Zeit, in der eine regelmäßige Baumpflege nicht länger umgangen werden kann – diese übermäßigen Schnittmaßnahmen beeinflussen das Pflanzenwachstum jedoch dauerhaft negativ. Besonders beliebte Kugelbäume sind spezielle Züchtungen des Rotdorns, Kugel-Trompetenbaums oder der Felsenbirne.
Als gute Alternative haben sich Ziersträucher etabliert, die als Hochstämmchen veredelt wurden. Die Bäumchen werden nur wenige Meter hoch, überzeugen jedoch durch einen besonderen Blütenschmuck und formschöne Blätter.
Die Harlekin-Weide bildet im Sommer etwa gesprenkelte Blätter, während der Japanische Baumflieder oder das Mandelbäumchen schöne Blüten bilden, die Nützlinge und Schmetterlinge anlocken. Dabei strukturieren die hoch wachsenden Ziersträucher den Garten oder werden zum natürlichen Blickfang im Vorgarten, ohne zu wuchtig zu wirken oder anderen Pflanzen zu beschatten.
Geeignete Unterpflanzungen und mögliche Gestaltungselemente
Viele Bäume zählen zu den starkzehrenden Pflanzen, die dem Boden Nährstoffe und Wasser entziehen. Die ausladende Baumkrone beschattet zudem den unteren Bereich rund um die Stammbasis, wodurch sich eine Unterpflanzung als problematisch gestaltet. Greifen Sie hier zu schattenverträglichen, robusten Stauden oder Sträuchern, die auch bei anhaltender Trockenheit noch gut gedeihen, wie etwa Balkan-Storchschnabel, Wald-Scheinmohn oder Astilbe.
Tipp: Alternativ können Sie die Baumscheibe mit Natursteinen pflastern und eine runde Sitzbank um den Baum aufstellen – kombiniert mit farbenfrohen Zierpflanzen im Kübel können Sie hier den wohltuenden Schatten des Gartenbaums genießen. Wird der Baum zusätzlich von Bodenstrahlern in Szene gesetzt, können Sie das verzweigte Geäst auch nachts zum Blickfang werden lassen.
Bildnachweise: Adobe Stock/Ivan Kmit, 'Magnolie ': von Benni99(pixabay.com), 'Bonsai ': von dmoll(pixabay.com), 'Goldulme': von maria-anne(pixabay.com), 'Buchsbaum': von claude05alleva(pixabay.com), 'Magnolie ': von Benni99(pixabay.com), 'Bonsai ': von dmoll(pixabay.com), 'Goldulme': von maria-anne(pixabay.com), 'Buchsbaum': von claude05alleva(pixabay.com) (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
Mir hat der Kommentar eigentlich gut gefallen. Ich würde drum bitten, das Bestrahlen des Baumes mit Licht zu streichen, da für Vögel und andere Tiere die Dunkelheit so wichtig ist.