Dünger & Kompost

Düngen im Herbst: 5 Tipps für eine sinnvolle Rasen-Düngung

Rasen düngen

Mit den Jahreszeiten und dem Wechsel von Wachstums- und Ruhephasen ändern sich auch die Ansprüche der Pflanzen im eigenen Garten. Daher stellen sich viele Pflanzenliebhaber zu Beginn der gemütlichen Herbstmonate die Frage: Düngen – Ja oder Nein? Während der Sommermonate benötigen die Pflanzen zahlreiche Nährstoffe, um ihre Blüten und Früchte bilden zu können. Im Herbst stellt sich ihr Wachstum dann allmählich wieder ein, bevor es schließlich zur Vegetationspause im Winter kommt. Um einen gesunden Austrieb im Frühjahr zu fördern, können einige Pflanzen und vor allem der Rasen bereits im Herbst optimal auf diese Vegetationspause des Winters vorbereitet werden. Wir von heimwerker.de haben einige Tipps gesammelt, mit deren Hilfe Sie Ihren Rasen im Herbst richtig düngen.

1. Die richtige Pflege für den Rasen finden

Rasen im Winter

Die richtige Vorbereitung macht den Rasen winterfest und schützt ihn vor Frost und Kälte.

Grundsätzlich wird im Herbst eher sparsam oder gar nicht mehr gedüngt, da Düngemittel prinzipiell das Pflanzenwachstum anregen und die frischen Triebe bei eisigen Temperaturen zum Jahresende leicht erfrieren. Wer seine Pflanzen bereits im Sommer ausreichend mit Nährstoffen versorgt hat, kann sich im Herbst also entspannt zurücklehnen.

Für den Rasen gilt jedoch: Eine gute Vorbereitung für die kommende Saison ist bereits jetzt entscheidend. Der Boden kann durch den Einsatz von geeigneten Nährstoffen weniger empfindlich gegenüber Frost und damit winterfest gemacht werden. Daher ist das Düngen im Herbst in diesem Fall die optimale Vorbereitung für die kalte Jahreszeit.

Achtung: Einige Pflanzen dürfen im Herbst auf keinen Fall gedüngt werden. Bei Rosen wird durch Dünger die Triebreife verzögert und die Winterhärte der Rose ist somit nicht mehr ausreichend gegeben.

1.1. Bodenproben können helfen, Nährstoffmangel im Rasen festzustellen

Rasen mit Erde

Ein bisschen Erde kann bereits viel über den Zustand des Rasens verraten.

Eine Bodenprobe durchzuführen ist nicht zwingend notwendig, jedoch oft sinnvoll, um die geeignete Pflege für den Rasen im Herbst zu finden.

  • Entnehmen Sie dazu aus mehreren Gartenbereichen eine kleine Menge Erde und schicken Sie diese an ein Labor zur Analyse.
  • Nach einigen Wochen wird Ihnen mitgeteilt, woran es Ihrem Gartenboden mangelt und wie Sie diesen Zustand ausgleichen und optimieren können.
  • Wenn Sie zusätzlich erklären, welche Pflanze an welcher Stelle gedeihen soll, werden Ihnen diesbezüglich Vorschläge zur individuellen Bodenaufbereitung gemacht und Sie erhalten eine entsprechende Kaufberatung.
  • Der Nährstoffmangel wird dann gezielt mit einem passenden Dünger ausgeglichen, bevor weitere Pflanzen gesetzt werden.

1.2. Den richtigen Dünger auswählen: Die Zusammensetzung der Nährstoffe ist entscheidend

Rasen im Herbst

Dünger ist nicht gleich Dünger: Achten Sie auf die Zusammensetzung der Nährstoffe bei der Auswahl Ihres Düngemittels für den Herbstrasen.

Die wirksamen Bestandteile eines jeden Pflanzendüngers sind Stickstoff (chemisches Kürzel: N), Phosphat (P), Kalium (K) und einige Spurenelemente, wie Magnesium und Calcium. Auf handelsüblichen Düngern ist die sogenannte „NPK-Zusammensetzung“ aufgeschlüsselt, zum Beispiel „NPK: 12-12-17“ für Blaukorn, das standardmäßig 12 % Stickstoff, 12 % Phosphor und 17 % Kalium enthält.

Nährstoff Wirkung
Stickstoff
  • Stickstoff wirkt wachstumssteigernd.
  • Zu viel Stickstoff beim Düngen im Herbst kann dazu führen, dass die Pflanze munter weiterwächst und neue Triebe ausbildet, die dann im Winter schnell erfrieren.
Kalium
  • Kalium sorgt für die nötige Winterhärte.
  • Ein erhöhter Kaliumanteil in den Zellen der Pflanze erhöht den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit, sodass die Pflanze niedrigere Temperaturen länger aushalten kann.
Phosphat
  • Phosphat begünstigt den Zellstoffwechsel.
  • Ein besserer Zellstoffwechsel durch Phosphat sorgt für eine gesteigerte Aufnahme des Stickstoffs, der wiederum notwendig für das Wachstum der Pflanzen ist.
Nährstoffe im Boden

In der Erde, wie auch in verschiedenen Düngemitteln, stecken verschiedene Nährstoffe, deren Zusammensetzung variiert.

Düngen von Gemüsebeeten

Auch in Ihrem Gemüsegarten sollten die Beete im Herbst regelmäßig gemulcht, gelockert und nach Bedarf mit entsprechendem Kalk-, Kalium, Magnesium- und Phosphatdünger behandelt werden.

Die entscheidende Faustregel für ein sinnvolles Herbstdüngen lautet also: Jetzt wird nur wenig und kaliumlastig gedüngt.

Während normaler Rasendünger meist einen Kalium-Anteil von 1-12 % aufweist, verfügen spezielle Herbstdünger über rund 18 % oder mehr.

Entsprechende Düngemittel für den Herbst können Sie günstig bei verschiedenen Anbietern kaufen.


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2. Herbstdünger für den Rasen richtig anwenden: 5 Tipps

Rasen düngen Streuwagen

Ein Streuwagen kann helfen, den Dünger gleichmäßig und mühelos auf dem Rasen zu verteilen.

Wer in seinem Garten eine Herbstdüngung vornehmen möchte braucht keinen Profi, sondern kann das in der Regel leicht selbst erledigen. Dafür können Sie einfach die Tipps aus der folgenden Anleitung beachten.

  1. Entfernen Sie abgefallenes Laub und kürzen Sie den Rasen auf etwa vier Zentimeter.
  2. Entscheiden Sie aufgrund der Bodenanalyse und den Gegebenheiten Ihres Rasens und der Jahreszeit, was Sie düngen möchten.
  3. Das handelsübliche Granulat lässt sich einfach verteilen: Achten Sie darauf, möglichst gleichmäßig zu arbeiten und nicht zu viel Dünger zu verwenden.
  4. Eine Überdüngung gefährdet das biologische Gleichgewicht und kann zu Schäden an der Bodenfauna und den Pflanzen führen.
  5. Durch eine mäßige Düngung ist der Rasen gut auf den Winter vorbereitet und Sie können sich im Frühjahr über einen üppigen, sattgrünen Zuwachs freuen.

Tipp: Mit einem Handstreugerät oder einem Streuwagen lässt sich das Düngemittel flächendeckend gleichmäßig und rückenschonend verteilen.

3. Fragen und Antworten zu der Herbstdüngung in Ihrem Garten

Rasen mähen

Zur Vorbereitung des Rasens auf den Winter gehört auch, ihn ein letztes Mal zu Mähen, bevor die kalten Monate beginnen.

3.1. Wann sollte beim Rasen das Düngen im Herbst erfolgen?

Im Frühherbst, also der Zeit zwischen Ende September und Mitte November, nimmt der Rasen die Nährstoffe aus den Düngemitteln optimal an. Ende November kann der Rasen außerdem, je nach Temperatur, zum letzten Mal gemäht werden.

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3.2. Sollte der Rasen auch in den anderen Jahreszeiten gedüngt werden?

Die Pflege des Rasens erstreckt sich über das ganze Jahr, in dem er etwa drei- bis viermal gedüngt werden kann. Wenn Sie Ihre Pflanzen gezielt auf den Winter einstellen möchten, sind kaliumhaltige Düngemittel die richtige Wahl, während stickstoffhaltige Produkte im Sommer für einen Wachstumsschub sorgen.

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3.3. Sollte man beim Düngen des Rasens im Herbst auch Unkrautvernichter anwenden?

Wer einen Rasen ohne lästiges Unkraut haben möchte, ohne diesen doppelt behandeln zu müssen, kann zu Rasendünger mit Unkrautvernichter greifen. Dessen Anwendung wirkt am besten am Höhepunkt der Vegetationsphase im Frühjahr und sollte nicht nach Anfang September verwendet werden. Wer beim Düngen im Herbst gegen das Unkraut vorgehen möchte, kann durch Vertikutieren und den Einsatz von Unkrautstechern gegen die Bildung von zu viel Unkraut im Rasen vorgehen.

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