Hydrokultur richtig aufbauen und pflegen
Ein Ratgeber aus der heimwerker.de Redaktion
Hydrokulturen bieten Heimwerkern eine saubere und unkomplizierte Möglichkeit, Pflanzen ohne Erde zu kultivieren. Diese Methode eignet sich besonders für Innenräume und ermöglicht eine exakte Steuerung von Wasser- und Nährstoffzufuhr. Wer sich mit dem Aufbau eines Hydrosystems beschäftigt, kann langfristig gesunde Pflanzen mit gleichmäßigem Wachstum erzielen.
Im folgenden Ratgeber informieren wir Sie darüber, wie eine Hydrokultur funktioniert, welcher Standort am besten geeignet ist und welche Reinigungstipps Sie verfolgen sollten.
1. Wie funktioniert eine Hydrokultur?
Bei einer Hydrokultur wachsen Pflanzen nicht im Erdreich, sondern in einem neutralen Trägermaterial wie Blähton. Die Wurzeln befinden sich in einem Wasser-Nährstoff-Gemisch, das regelmäßig kontrolliert und nachgefüllt wird. Das Substrat dient dabei der Stabilisierung der Pflanzen, nimmt aber keine Nährstoffe auf.
Pflanzen wie
- Einblatt
- Drachenbaum
- oder Efeutute
eignen sich besonders gut für den Einstieg. Auch Kräuter oder Salatarten lassen sich problemlos auf diese Weise kultivieren. Wichtig ist eine konstante Versorgung mit Licht und die passende Auswahl an Düngemitteln, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können.

Blähton sorgt auch für eine gute Luftzirkulation. Dadurch können sich die Wurzeln gesund entwickeln.
2. Welche Behälter und Systeme eignen sich für Hydrokulturen?
Für kleine Projekte reicht ein zweiteiliger Behälter mit einem Einsatz für das Substrat und einem Wasserstandsanzeiger. Diese Systeme lassen sich leicht selbst bauen oder als Set erwerben. Wer mehr Platz nutzen möchte, kann modulare Systeme mit mehreren Pflanzstellen aufbauen. Eine zusätzliche Belüftung über eine kleine Luftpumpe sorgt für mehr Sauerstoff im Wurzelbereich.
Bei größeren Installationen bietet sich eine Kombination mit Zeitschaltuhren oder Bewässerungsautomaten an. Diese übernehmen die Nährstoffversorgung in festgelegten Intervallen und halten den pH-Wert der Lösung stabil. Dadurch wird die Instandhaltung und Versorgung erheblich vereinfacht und Sie müssen sich nicht manuell um jede Einstellung kümmern.
Hinweis: Bedenken Sie, dass Zeitschaltuhren und Bewässerungsautomaten bei großen Hydrokulturen einen erhöhten Strombedarf verursachen. Planen Sie die entsprechenden Kosten ein.
3. Welche Nährstoffe werden in einer Hydrokultur benötigt?
Da keine Erde vorhanden ist, müssen alle benötigten Nährstoffe über die Flüssigkeit zugeführt werden. Die Lösung enthält unter anderem Hauptnährstoffe sowie wichtige Spurenelemente und kann je nach Bedarf um weitere Bestandteile ergänzt werden. Zudem unterscheiden sich die Anforderungen an die Nährstoffdichte von Pflanze zu Pflanze.
Typische Bestandteile einer Nährlösung für Hydrokulturen sind:
- Hauptnährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium
- Spurenelemente wie Eisen, Mangan, Bor und Zink
- Pufferstoffe zur Stabilisierung des pH-Werts
- Chelate zur besseren Aufnahme von Mikronährstoffen
Für Kulturen mit erhöhtem Bedarf an bestimmten Elementen stehen Spezialdünger zur Verfügung. Diese sind gezielt auf empfindliche Pflanzen abgestimmt. Dazu gehören auch Produkte wie hochwertiger Cannabis-Dünger, der eine präzise Versorgung mit allen Haupt- und Mikronährstoffen ermöglicht.
Tipp: Auch wenn Cannabis-Dünger ursprünglich für spezielle Kulturformen entwickelt wurde, eignet er sich ebenfalls für andere nährstoffempfindliche Pflanzenarten.
4. Welcher Standort und welche Lichtverhältnisse sind optimal für eine Hydrokultur?
Ein heller Standort ohne direkte Mittagssonne ist für die meisten Pflanzen ideal. Stellen Sie die Hydrokultur daher in die Nähe eines Fensters, um die Pflanzen mit natürlichem Licht zu versorgen.
Je nach Lichteinfall empfiehlt sich die Ergänzung durch LED-Leuchten mit einem ausgewogenen Lichtspektrum. Diese Leuchten lassen sich direkt über der Pflanze anbringen und sorgen für gleichmäßiges Wachstum.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten ebenfalls konstant bleiben. Schwankungen führen zu Wachstumsstörungen und erhöhen das Risiko von Wurzelfäule. Regelmäßiges Lüften beugt außerdem der Schimmelbildung vor.
Hinweis: Pflanzen reagieren empfindlich auf Heizungsluft. Stellen Sie Ihre Hydrokultur daher nicht direkt auf eine Heizung. Wenn Sie eine Fußbodenheizung haben, sollten Sie unter das Gefäß der Hydrokultur einen kleinen Hocker o. Ä. stellen. So kann die Luft unter dem Gefäß zirkulieren und die Pflanzen nicht beschädigen.

Pflanzenlampen bestrahlen Pflanzen mit einem Lichtspektrum, das das natürliche Sonnenlicht nachahmt. Dadurch werden die Photosynthese, das Wachstum und die Blütenbildung begünstigt.
5. Welche Pflegehinweise sollten Sie berücksichtigen?
Stehendes Wasser und Licht können Algenwuchs begünstigen. Um der Algenbildung entgegenzuwirken, können Sie einige Tipps befolgen:
- lichtundurchlässige Gefäße,
- eine regelmäßige Reinigung des Gefäßes
- und das Wechseln von Wasser
helfen dabei, die Algenbildung zu reduzieren. Wechseln Sie alle 2 bis 3 Wochen sowohl das Wasser als auch die Nährlösung, anstatt beides nur nachzufüllen. In der frischen Umgebung können die Pflanzen besser wachsen und mit allen Nährstoffen versorgt werden.
6. Hydrokultur im Alltag
Hydrokulturen sind pflegeleicht und gut kontrollierbar. Durch das Wegfallen von Erde entsteht kein Schmutz, was sie auch für Wohnräume attraktiv macht.
Der Wasserstand lässt sich durch einfache Systeme zuverlässig überwachen, sodass Sie diesen nicht ständig selbst überprüfen müssen.
Mit der passenden Düngerlösung lassen sich individuelle Anforderungen problemlos abdecken. Passen Sie den Dünger daher an Ihre Pflanzenarten an.

Besonders bei längerer Abwesenheit bietet eine Hydrokultur viele Vorteile, da die Pflanzen mehrere Tage ohne zusätzliche Pflege auskommen.
Bildnachweise: Adobe Stock/Nagatani Jungo, Adobe Stock/Maksims, Adobe Stock/Subin, Adobe Stock/cozykyoto (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Autorin für Texte rund um das Thema Möbel und Einrichtung ist es meine Leidenschaft, anderen dabei zu helfen, ihre Wohnräume zu gestalten und ein harmonisches Zuhause zu schaffen. Mit meinem umfangreichen Wissen und meiner Kreativität teile ich inspirierende Ideen und wertvolle Tipps. In meinen Artikeln behandele ich verschiedene Aspekte der Einrichtung, angefangen bei der Auswahl der passenden Möbelstücke bis hin zur Raumgestaltung und Dekoration. Ich gebe Empfehlungen für Farbschemata, Materialien und Stile, um sicherzustellen, dass jeder Raum seine eigene Persönlichkeit erhält. Dabei ist es mir wichtig, dass die vorgestellten Lösungen sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind. Mit meinen Texten möchte ich Lesern helfen, ihre Wohnräume zu optimieren, ihren individuellen Stil zum Ausdruck zu bringen und ein gemütliches und ansprechendes Zuhause zu schaffen, in dem sie sich rundum wohlfühlen.
Helfen Sie anderen Lesern von heimwerker.de und hinterlassen Sie den ersten Kommentar zum Thema Hydrokultur richtig aufbauen und pflegen.