Betten

Neues Bett kaufen: Vermeiden Sie diese 6 Fehler beim Bettenkauf

Ein Ratgeber aus der heimwerker.de Redaktion

Holzbett mit weißer Bettwäsche in einem schlichten, gemütlichen Schlafzimmer.

Ein Bett kauft man nicht alle paar Monate – und doch gehen viele diesen Schritt recht unüberlegt an. Oft zählt beim Kauf nur, wie das Bett aussieht oder ob es gerade im Angebot ist. Dabei sind es nicht selten Kleinigkeiten, die später über Schlafqualität, Komfort und Zufriedenheit entscheiden. Wer sich vor dem Kauf ein paar zentrale Fragen stellt, kann sich teure Fehlentscheidungen ersparen.

Daher zeigen wir Ihnen in diesem Ratgeber, welche Fehler Sie beim Kauf eines neuen Bettes unbedingt vermeiden sollten, um Ihre Schlafqualität nicht zu beeinträchtigen. Außerdem geben wir Ihnen wertvolle Tipps, auf welche Details Sie stattdessen achten sollten, wie etwa die richtige Größe.

1. Fehler Nr. 1: Die falsche Größe wählen

Die Wahl der Bettgröße wirkt auf den ersten Blick banal, doch bereits hier schleichen sich oft Denkfehler ein. Besonders in kleineren Wohnungen oder bei Paaren mit begrenztem Platzangebot wird die Entscheidung zur Herausforderung. Viele glauben, ein Doppelbett müsse mindestens 180 cm breit sein, um bequem zu sein.

Dabei kann vielen Personen schon ein Boxspringbett 140×200 ausreichen, wenn der Platz beiden Personen genügt und das Schlafzimmer keine riesigen Ausmaße hat. Das spart nicht nur Raum, sondern schafft auch mehr Flexibilität für Nachttische, Stauraum oder Bewegungsfreiheit im Zimmer.

Wer hier zu groß plant, nur um später festzustellen, dass die Türen nicht richtig aufgehen oder das Zimmer überladen wirkt, ärgert sich schnell über eine eigentlich vermeidbare Entscheidung.

2. Fehler Nr. 2: Nur aufs Design achten

Oftmals bleibt man im Geschäft oder im Online-Shop an einem Bett hängen, das einfach schön aussieht und den eigenen Geschmack trifft: Klare Linien, trendiger Stoff, vielleicht ein gepolstertes Kopfteil. Doch was beim ersten Blick überzeugt, muss nicht automatisch bequem oder funktional sein.

Viele lassen sich vom äußeren Eindruck leiten und übersehen dabei, ob das Bett tatsächlich zu

  • ihren räumlichen Gegebenheiten,
  • ihrem Körperbau
  • oder ihren Schlafgewohnheiten

passt. Ein formschönes Modell, das entweder zu hoch, zu niedrig oder zu breit für das eigene Schlafzimmer ist, verliert schnell seinen Reiz. Spätestens wenn Sie morgens mit Rückenschmerzen aufwachen, wird eine mögliche Fehlentscheidung deutlich.

Ein Schlafzimmer im Boho-Stil mit braunen und weißen Farbtönen.

Für ein harmonisches und beruhigendes Gesamtbild sollte sich das Bett im Idealfall gut in den Raum integrieren. Achten Sie aber für einen gesunden Schlaf primär auf Ihre Schlafgewohnheiten und Anforderungen an das Bett.

3. Fehler Nr. 3: Die Matratze wird zur Nebensache

Wer ein neues Bett kaufen möchte, achtet mit Sicherheit auch auf das Gestell – dieses soll schließlich gefallen und sich optisch gut in das Schlafzimmer einfügen. Doch was Sie jede Nacht spüren, ist nicht das Bettgestell, sondern die Matratze. Und genau hier wird häufig gespart oder ohne Beratung entschieden.

Ob zu weich, zu hart oder schlichtweg nicht auf die eigene Schlafposition abgestimmt – eine unpassende Matratze kann die Nachtruhe dauerhaft stören. Rückenschmerzen am Morgen, ein unruhiger Schlaf oder das Gefühl, nicht erholt aufzuwachen, lassen sich oft auf die falsche Matratzenwahl zurückführen. Noch schlimmer: Viele merken den Fehler erst nach Wochen oder Monaten, wenn Umtausch oder Rückgabe längst nicht mehr möglich sind.

Achten Sie daher auf eine Matratze, die sowohl zu Ihrem Körperbau als auch zu Ihrer liebsten Schlafposition passt. Um eine geeignete Matratze auszuwählen, sollten Sie sowohl auf die Matratzenart als auch auf den Härtegrad achten. Kaltschaum- oder Visco-Matratzen beispielsweise können besonders für ruhige Rückenschläfer geeignet sein, wohingegen zum Beispiel Taschenfederkernmatratzen auch für Bauchschläfer optimal sind.

Auch der Härtegrad der Matratze beeinflusst die Schlafqualität maßgeblich. Unterschieden wird dabei in fünf Klassen. Der Härtegrad H1 kennzeichnet sehr weiche Matratzen, wohingegen H5 sehr harte Matratzen beschreibt. Die meisten Personen wählen eine Matratze mit dem Härtegrad H2 oder H3.

Hinweis: Der Härtegrad ist nicht genormt, sodass es Unterschiede zwischen verschiedenen Matratzen mit dem gleichen Härtegrad geben kann. Ein Probeliegen hilft Ihnen dabei, herauszufinden, ob Sie die Matratze als gemütlich empfinden.

Eine Frau sitzt auf dem Bett und hält sich Ihren schmerzenden Rücken.

Wachen Sie morgens mit Rückenschmerzen im unteren Rücken auf, kann dies auf eine zu weiche oder zu harte Matratze hindeuten.

4. Fehler Nr. 4: Keinen Stauraum einplanen

In vielen Schlafzimmern ist Platz ein knappes Gut, besonders in Stadtwohnungen oder Dachgeschossen. Trotzdem wird beim Bettenkauf der verfügbare Raum unter dem Bett oft übersehen. Statt diesen sinnvoll zu nutzen, entscheiden sich viele für Modelle, die optisch leicht wirken, aber funktional wenig bieten.

Dabei gibt es längst komfortable Bettenlösungen, die beides können: gut aussehen und zusätzlichen Stauraum schaffen. Zum Beispiel machen es

  • Schubladen,
  • integrierte Bettkästen
  • oder Lift-Systeme

möglich, Bettwäsche, Kissen oder sogar saisonale Kleidung ordentlich zu verstauen.

5. Fehler Nr. 5: Spontan kaufen, ohne richtig zu testen

Ein Bett begleitet uns im besten Fall über viele Jahre hinweg. Und trotzdem entscheiden sich viele spontan und innerhalb weniger Minuten für ein Modell, sei es im Laden oder online, ohne sich über die einzelnen Kaufkriterien Gedanken gemacht zu haben.

Dabei braucht der Körper Zeit, um zu spüren, ob ein Bett wirklich passt. Härtegrad, Liegegefühl, Einstiegshöhe: all das lässt sich nicht in zwei Minuten erfassen. Auch zu Hause sollte man sich nicht nur auf Produktbeschreibungen verlassen, sondern auf realistische Rückgabefristen und Probeschlaf-Angebote achten.

Eine vorschnelle Entscheidung kann sich am Ende als teurer Kompromiss entpuppen. Nehmen Sie sich daher Zeit für Ihre Entscheidung, behalten Sie wichtige Kaufkriterien wie den Liegekomfort und die Betthöhe im Hinterkopf und ziehen Sie Modelle in Betracht, die die Möglichkeit der Rückgabe bieten.

6. Fehler Nr. 6: Auf Standardlösungen aus dem Möbelhaus setzen

Große Möbelhäuser bieten oft schnelle und praktische Lösungen, indem die Betten im Komplettset angeboten und häufig mit reduzierten Preisen noch attraktiver gemacht werden. Doch gerade beim Kauf eines neuen Bettes kann diese Bequemlichkeit zur Falle werden. Standardmodelle sind selten auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt, weder in Bezug auf Körperbau und Schlafposition noch auf räumliche Gegebenheiten,

da sie auf die breite Masse ausgelegt sind und selten Sonderbedürfnisse berücksichtigen. Sinnvoller ist es, ein Fachgeschäft aufzusuchen, in dem man eine gute Beratung erhält. Idealerweise steht Ihnen dort ein Spezialist zur Seite, der Ihnen erklärt, worauf es bei Bett, Matratze und Topper ankommt und welche Kombination zu Ihrem Körper, der Größe und dem Gewicht passt.

Junges Paar schaut sich in einem Möbelhaus ein Bett an.

Vergleichen Sie verschiedene Modelle miteinander, um herauszufinden, was Sie als gemütlich empfinden.

Außerdem bieten einige Online-Shops die Möglichkeit, ein Bett nach den eigenen Wünschen zu konfigurieren. Sie können dabei häufig sowohl die Matratze nach Ihren individuellen Anforderungen auswählen als auch die einzelnen Komponenten des Bettes anpassen. Dazu gehören unter anderem

  • die Liegefläche,
  • die Kopfteilhöhe,
  • der Stoffbezug bzw. das Material des Bettes
  • und die Farbe des Bettes.

Eine persönliche Beratung oder die Wahl eines maßgeschneiderten Schlafsystems eröffnet deutlich mehr Möglichkeiten, oft sogar zu einem vergleichbaren Preis.

Denken Sie also grundsätzlich daran, dass ein Bett nicht nur gut aussehen sollte, sondern vor allem die Größe, die Funktion und der Komfort im Vordergrund stehen sollten. Nur so wird das Bett langfristig zum Rückzugsort, an dem Sie wirklich zur Ruhe kommen können. Achten Sie auf all diese Punkte, kann Ihr neues Bett Ihnen einen gesunden und erholsamen Schlaf bieten.

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