Hochbeet anlegen: 9 Tipps für eine erfolgreiche Hochbeet-Ernte
Ein Hochbeet lässt sich zu jeder Jahreszeit anlegen. Wird es im Herbst aufgebaut und die unterste Schicht eingebracht, kann man es den ganzen Winter schon mal als Komposter nutzen, bevor das Befüllen des Hochbeets im Frühjahr abgeschlossen wird. Das ist ein kleiner Vorteil. Aber im Grunde ist beim Hochbeet anlegen der Zeitpunkt beliebig.
Längst haben sich die Vorteile eines Hochbeetes herumgesprochen. Deshalb möchten immer mehr Gartenbesitzer ein Hochbeet anlegen. Früherer und höherer Ertrag, bequeme Bearbeitung, gegen Wühlmäuse geschützt und je nach Ausführung auch gleichzeitig Gestaltungselement oder Windschutz.
Sie fragen sich: Wie lege ich ein Hochbeet an? Es gibt fertige Bausätze für unterschiedlichste Stile von rustikal über asiatisch bis modern. Im Eigenbau lassen sich leicht persönliche Wünsche realisieren. Auch Umnutzungen von Kompostern, Tränken usw. ergeben attraktive und taugliche Hochbeete.
Wenn es darum geht ein Hochbeet richtig anzulegen, geht es aber nicht nur um den Aufbau, sondern vor allem auch um den Nutzen, der durch die richtige Befüllung erreicht werden soll. Die Schichten bilden ein kleines Heiz- und Kompostierwerk, das die Pflanzen, die darauf wachsen so gut versorgt, dass sie etwa den dreifachen Ertrag eines normalen Gartenbeets erbringen.
Auf Heimwerker.de erklären wir Ihnen, wie Sie ein Hochbeet mit Erfolg anlegen!
1. Verschieden angelegte Hochbeete planen
Die Frage, die jeder Planung vorausgeht ist: Was möchten Sie pflanzen und ernten? Das werden vermutlich nicht nur sogenannte Starkzehrer wie Tomaten und Kohl sein, sondern auch Salate, Kohlrabi, Erdbeeren, Erbsen oder andere sogenannte Mittel- und Schwachzehrer.
Würden Sie also ein Hochbeet anlegen und dabei die überall beschriebenen Standardbefüllung vornehmen, könnten Sie im Grunde erst im dritten Jahr Feldsalat, Erbsen oder Erdbeeren (Schwachzehrer) dort pflanzen.

Aus einem normalen Holz-Komposter kann schnell ein Hochbeet werden. Ein Gitter am Boden und Noppenfolie an der Seiten gehören auch dazu.
2. Tipps für Ihr Hochbeet
2.1. Fruchtfolge im Hochbeet bedenken

Salate ziehen wenige Nährstoffe aus dem Boden und eignen sich so auch als „Lückenfüller“.
Im Sinne einer optimalen Fruchtfolge sollten Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer jährlich den Platz wechseln. Stangenbohnen aller Art am besten sogar erst im vierten Jahr wieder auf denselben Platz pflanzen, damit Krankheiten vermieden werden.
Wird also ein Hochbeet standardmäßig angelegt, ist es zu im ersten Jahr nur für Starkzehrer geeignet. Alles andere schießt aufgrund des Nährstoffüberschusses vor allem ins Kraut und bringt wenig Frucht.
Daraus folgt, dass am besten drei bis vier verschiedene Beete oder Beetabschnitte angelegt werden sollten, wenn Sie von Anfang an ein breites Spektrum an Pflanzen anbauen möchten. Entsprechend der geplanten Bepflanzung wird es mit Nährstoffen versorgt, dann kann von Anfang an alles angebaut werden.
2.2. Mischkultur – gute und schlechte Nachbarn
Wenn Sie Hochbeete für Gemüse anlegen möchten, ist eine Mischkultur empfehlenswert, da sie weniger anfällig für Schädlinge ist. Im bunten Mix von Gerüchen und Farben finden die Schädlinge nicht so leicht zu „ihren“ Pflanzen.
Eine Kohlfliege oder ein Kohlweißling findet in einem Kohlbeet sofort zum Ziel. Den starken Geruch von Tomaten mögen Sie dagegen nicht, deshalb sind Tomaten und Kohl gute Nachbarn und als Starkzehrer eine perfekte Besetzung auf einem gut gedüngten Beet.
Diese mehr oder weniger günstigen Auswirkungen von Pflanzen aufeinander – gute und schlechte Nachbarn, können leicht von einer Mischkulturscheibe abgelesen werden. Das zu beachten, kann den Ertrag eines Beetes optimieren. Es gibt auch umfangreichere Scheibensets, in denen weitere Scheiben, wie etwas zum ökologischen Pflanzenschutz usw. enthalten sind.
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2.3. Spaliere zum Wachsen einplanen

Mit Schnüren bespannt, dient dieses Spalier später als Kletterhilfe für Perugurken.
Manche Pflanzen brauchen Stützen oder Kletterhilfen. Äste für Erbsen lassen sich leicht immer einfach in die Erde stecken. Aber Tomaten, Kletterzucchinis, Gurken und Stangenbohren brauchen mehr.
Platzieren Sie an der Rückseite des/der Hochbeete Spaliere, dann bleibt es vorne für alle anderen Pflanzen sonnig und die Kletterer fangen ebenfalls die Sonne ein. Für die Tomaten können oben auf dem Spalier kleine Doppelstegplatten als Überdachung gegen zu viel Regennässe angebracht werden.
2.4. Wo Sie am besten ein Hochbeet im Garten oder auf der Terrasse anlegen
Das Hochbeet soll zur Sonne hin ausgerichtet werden und nach Möglichkeit nicht gerade in einer Windschneise stehen. Außerdem muss es geradestehen, damit sich Wasser gleichmäßig verteilen kann und nicht einseitig abläuft. Je geschützter es steht, umso früher gedeihen Pflanzen darauf.
Tipp: Da ein Hochbeet sehr viel Wasser braucht, ist es gut, die Regenwasserversorgung bei den Überlegungen zur Platzwahl mitzubedenken.
3. Schichten für Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
Frei nach dem Motto »Jeder bekommt, was er braucht«, lassen sich Hochbeete für die verschiedenen Nährstoffbedürfnisse der unterschiedlichen Pflanzen anlegen. So kann schon im Jahr der Anlage alles angepflanzt werden.
3.1. Erste Schicht: für alle Pflanzen gleich

Ganz unten sorgen dicke Ast- und Wurzelstücke für genug Drainage und Belüftung.
Allen gemeinsam ist eine untere Schicht, die eine gute Drainage bildet. Dazu werden Holz- und Aststücke auf dem Boden ausgebreiten.
Dicke Stücke ganz unten, dünnere Äste darauf. Darüber kommen kopfüber die Stücke der Grasnabe, die für den Hochbeetbau abgetragen wurde.
Die Frage, ob beim Hochbeet befüllen Kies als Unterlage sinnvoll ist, hängt vom jeweiligen Boden ab. Wo eine dichte Lehmschicht das Versickern erschwert, kann es sinnvoll sein. Doch das Holz übernimmt diese Drainage-Aufgabe normalerweise.
3.2. Schichten für Starkzehrer

Nach den kleineren Ästen wird diese Schicht mit umgekehrten Grasnaben o. ä. abgedeckt.
Als nächste Schicht kommt für die Starkzehrer eine dicke Lage Stallmist. Der kann frisch sein, wenn Sie Ihr Hochbeet anlegen und die Jahreszeit dafür passt. Das bedeutet in diesem Fall Herbst oder Winter und dann erst im Frühjahr bepflanzen. Wenn Sie Ihr Hochbeet im Frühjahr anlegen sollte er schon kompostiert sein, sonst ist er zu scharf.
Wer keine tierischen Produkte in seinem Hochbeet möchte, der kann diese Lage mit jungem, unverrottetem Kompost füllen. In jedem Fall ergänzt etwas Gesteinsmehl die Mischung im Hinblick auf Mineralien, die die Pflanzen auch brauchen.
Ob tierisch oder pflanzlich: Diese Schicht wird dünn mit normaler Gartenerde abgedeckt.
Anschließend das Beet mit guter Komposterde auffüllen. Ist diese nicht ausreichend vorhanden, kann mit Gartenerde gemischt und beispielsweise Hornspänen oder veganem Dünger aufgedüngt werden. Ganauso verfahren Sie, wenn Sie Komposterde kaufen müssen (z. B. torffreie Bio-Gemüseerde).
3.3. Der Schichtaufbau für Mittelzehrer
Hier kommt eine dünne Schicht gut verrotteter Mist oder Kompost gemischt mit etwas normaler Gartenerde in das Beet. Die vegane Variante wäre halbverrotteter Kompost mit normaler Gartenerde und etwas Gesteinsmehl vermischt. Diese Schicht wird dünn mit Gartenerde abgedeckt.
Als Nächstes kommt eine Schicht Komposterde und darauf wiederum eine letzte Schicht mit einem Gemisch aus einer Hälfte Gartenerde und einer Hälfte Komposterde. Das bewirkt, dass die jungen Pflänzchen nicht überdüngt werden und ins Kraut schießen oder keine vernünftigen Rüben bilden (z. B. Möhren, Pastinaken usw.). Sind sie aber gewachsen, können sie mit den längeren Wurzeln ihren dann höheren Nährstoffbedarf wieder besser decken.


3.4. Ein Hochbeet für Schwachzehrer
Schwachzehrer bekommen eine Schicht Rasenschnitt auf das Holz und die Äste und zusätzlich Mineralien in Form von Gesteinsmehl aufgestreut. Dann wird mit normaler Gartenerde aufgefüllt, der auf einen Quadratmeter je 20 cm Schichtdicke ein Eimer Komposterde beigemischt wurde. Ist die Erde schwer und lehmig, sollte auf jeden Fall auch Sand untergemischt werden.
4. Turbo-Hochbeet anlegen mit integriertem Komposteimer für Kürbis und Co.
Die absolut „gefräßigsten“ Pflanzen sind Zucchini und Kürbisse, bedingt durch ihr enormes Blattwachstum und die schweren Früchte, die sie produzieren müssen. Für diese Pflanzen kann ein Hochbeet zusätzlich mit einem Turbo versehen werden, der für fortlaufende Düngung und zusätzliche Wärmeentwicklung sorgt.
Dazu wird in der Mitte ein Drahtkorb platziert in den laufend Kompost, ein wenig Gesteinsmehl und etwas Erde geschichtet werden. Dieser Korb wird immer mitgegossen, damit die Verrottung darin nicht stoppt. Die Vielfraße unter den Pflanzen danken es mit fleißigem Wachstum und üppigem Ertrag, wenn alles rundherum stimmt.

Aus dem gleichen Gitter wie am Boden wird ein Korb geformt und am Boden befestigt. Hier können Sie Kompost einfüllen und damit Kürbis und Co düngen.
5. Das perfekte Hochbeet für Kräuter
Kräuter brauchen ein Hochbeet für Schwachzehrer (s. o.) angelegt. Einige davon passen sogar besser in einen mageren, sonnigen Steingarten, wie etwa Rosmarin, Salbei oder Thymian u. ä.
Das lässt sich auch in einem Kräuterhochbeet etwas imitieren. Der Bereich für diese Pflanzen braucht keinen Kompost enthalten und kann mit ein paar Steinen ausgelegt werden, die die Wärme speichern und nachts wieder abgeben.


6. Hochbeet angelegt – bepflanzen und pflegen
Zum Bepflanzen und Pflegen ist das Hochbeet sehr bequem. Nach den schon beschriebenen Kriterien wird ohne großes Bücken gepflanzt, aber bitte nicht zu dicht, da die Pflanzen auch Platz zum Wachsen brauchen.
Wenn Sie sich ein paar Jungpflänzchen anziehen oder besorgen, fängt das Leben auf dem Hochbeet direkt an. In Kombination mit Saaten entwickelt sich schnell ein buntes, lebendiges Pflanzenleben.
Die Gartengeräte für ein Hochbeet sind in kleiner Ausführung viel praktischer als langstielige, herkömmliche Hacken, Rechen usw. Der Spaten beim Befüllen war das letzte große Werkzeug, das sie dafür brauchten.
Hinweis: Je weiter die Pflanzen gewachsen sind, umso weniger Unkraut muss gejätet werden. Das lässt sich jedoch auch gut durch Mulchen in Grenzen halten.
7. Hochbeet-FAQ: Wir beantworten die häufigsten Fragen zum Thema Hochbeet
7.1. Wie bepflanzt man ein Hochbeet?
Viele Garten-Anfänger fragen sich, wie sie ein Hochbeet bepflanzen sollen. Wir haben bereits über Mischkulturen gesprochen, wichtig ist natürlich auch der richtige Zeitpunkt der Aussaat. Deswegen haben wir für Sie einen kleinen Aussaatskalender zusammen gestellt.
Es geht hier vor allem um die Aussaat im Freien, ohne eine Vorzucht im Haus:
Aussaats-Monat | Gemüse |
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März |
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April |
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Mai |
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Juni |
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7.2. Wie baut man ein Hochbeet?

Es ist sinnvoll, ein Hochbeet im Herbst anzulegen, so kann der Kompostiervorgang den Winter über beginnen.
Sie müssen Ihr Hochbeet nicht komplett neu errichten, sondern können alte Komposter, Holzkisten oder sogar Sandkästen umfunktionieren. Wenn es ganz einfach werden soll, können Sie auch nur vier breite Bretter zu einem Rechteck zusammenschrauben.
Soll es etwas schicker werden, zeigen wir Ihnen hier auf Heimwerker.de, wie Sie ein Hochbeet aus Holz oder ein Hochbeet aus Ziegelsteinen selber bauen können.
» Mehr Informationen7.3. Wann sollte man ein Hochbeet anlegen?
Grundsätzlich können Sie ein Hochbeet jederzeit anlegen, selbst kurz vor der Bepflanzung im Frühjahr. Eine Anlegung im Herbst hat sich allerdings bewährt.
So können sich die Schichten über den Winter setzen und die Kompostierung im Inneren beginnen. Außerdem fallen im Herbst meist um einiges mehr Gartenabfälle an, die Sie ebenfalls für das Hochbeet verwenden können.
» Mehr InformationenBildnachweise: vgl/Christiane Baldwin,shutterstock/EQRoy, shutterstock/Jeanette Dietl, shutterstock/Julie Vader (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Sie haben recht, längst haben sich die Vorteile eines Hochbeetes herumgesprochen, weswegen immer mehr Gartenbesitzer ein Hochbeet anlegen möchten. Toll, dass Letzteres einen früheren und höheren Ertrag bringt, bequem zu bearbeiten ist, gegen Wühlmäuse geschützt und je nach Ausführung auch gleichzeitig Gestaltungselement oder Windschutz ist. Ich möchte mich dieses Jahr gerne verstärkt um meinen Garten kümmern und habe bereits Hochbeete angelegt. Nun suche ich nach einer Gärtnerei in Bad Saarow, bei der ich regionale Pflanzen für meine Beete finden kann. Online habe ich bereits folgende Website entdeckt: https://www.gaertnerei-nickel.de/gaertnerei