Hochbeet aus Ziegelsteinen selber bauen: Anleitung in 6 Schritten
Ein Hochbeet bleibt selten alleine. Als wir die Vorteile eines Hochbeets kennenlernten, war schnell klar, dass wir darauf nicht wieder verzichten würden. Gemüse und Salate gedeihen um ein Vielfaches besser und das Bearbeiten ist viel bequemer. Weiterer Vorteil: Schnecken lassen sich leichter in Schach halten.
Unsere ersten selbstgebauten Hochbeete sind aus Holz, inzwischen haben wir ein weiteres aus alten Backsteinen gebaut. Für diese Anleitung werden wir wieder alte Backsteine verwenden, um ein Hochbeet selber zu bauen – allerdings wird es das erste runde Hochbeet. Auf Heimwerker.de zeigen wir Ihnen mit unserer Anleitung, wie Sie ein Hochbeet aus Ziegelsteinen selber bauen können.
Benötigte Werkzeuge
- Arbeitshandschuhe
- Spaten
- Mörtel + Kelle + Rührer
- Eimer
- Wasserwaage
- Schnur
- Volierendraht
- Zange
Generell empfehlen wir gemauerte Hochbeete nicht zu hoch zu planen, da der Inhalt – bei einem Neuaufbau der Hochbeet-Schichten – komplett von oben ausgeschaufelt wird. Bei einem Hochbeet aus Holz dagegen legen wir eine Seite in der Art an, dass wir sie bei Bedarf öffnen können.
Die Erfahrung zeigt: Wir bauen im Garten nicht für die Ewigkeit – unser Garten bleibt im stetigen Wandel. Deshalb bekommt unser Hochbeet kein zementiertes Fundament. Wollen wir das Hochbeet im Garten umplanen, tragen wir das Beet vergleichsweise einfach wieder ab und realisieren ein anderes Projekt.
Die etwas niedrigeren Hochbeete aus alten Backsteinen sind allerdings hübscher und nehmen optisch weniger Raum ein. Von bauen wir unsere zusätzlichen Insel-Hochbeete eher aus Backsteinen. Wir könnten zwar ohne weiteres neue Bausteine nehmen, mögen den Charme alter Backsteine lieber.
Tipp: Wer sich es sich leicht machen möchte, lässt sich neue Ziegelsteine anliefern und überlässt der Zeit und dem Wetter das Patinieren oder hilft dem ein bisschen nach.
1. Schritt: Form festlegen und Grasnarbe abtragen
Bevor Sie das Hochbeet aus Ziegeln bauen, müssen Sie den Boden vorbereiten. Als Kreisdurchmesser eignet sich maximal eine doppelte Armlänge, damit wir die Fläche gut bearbeiten können und überall problemlos über herankommen. Bei uns ergibt das einen Radius von 75 cm.
Wir binden eine Schnur dieser Länge an einen Zelthering und stecken ihn in der Mitte in den Boden von hier aus stechen wir im Abstand der Schnur rundum die Grasnarbe ein. Anschließend tragen wir die Grasnarbe im Innenteil unseres Kreises komplett ab. Nun ist die Fläche unseres Hochbeets deutlich sichtbar festgelegt.


2. Schritt: Hochbeet mit Ziegel mauern
Wir legen die erste Reihe in den grasfreien Kreis genau so, dass wir nur ganze Steine benutzen. Im Zweifel passen wir den Ausschnitt etwas an.
Wenn alles passt, mischen wir den ersten Eimer Zementmörtel in einem Speiseimer gemäß der Herstellerangaben mit einem Rühraufsatz und der Bohrmaschine an. Bei uns reicht ein Eimer für eine Runde Mauersteine. Nicht zuviel auf einmal anmischen.
Nun setzen wir die zweite Reihe versetzt auf die erste. Dazu bringen wir eine Kelle voll Zementmörtel auf die unteren Steine – glattstreichen und einen Stein aufsetzen. Mit dem Griff der Kelle oder einem Gummihammer den Stein anklopfen. Das setzen wir rundum fort. Tipp: gerade Stäbe o. ä. auf der Innenseite ganz senkrecht einstecken, da hilft beim gerade Mauern.
Hinweis: Immer wieder die Wasserwaage benutzen, um zu sehen, ob wir die Höhe gleichmäßig halten.


3. Schritt: Große Fugen füllen
Wir füllen die großen Fugen zusätzlich mit Zementmörtel, könnten alternativ Erde einbringen und wie bei einer Trockenmauer Steingartenpflanzen einsetzen. Die Lücken die sich aus der kreisförmigen Anordnung der Steine nach außen ergeben eignen sich dafür durchaus.


4. Schritt: Hasendraht gegen Wühlmäuse einbringen
Am Folgetag vervollständigen wir unser kleines, gemauertes Hochbeet. Dazu sichern wir es von unten mit Hasendrahtgeflecht gegen Wühlmäuse. Wir schneiden die Bahnen zu und verbinden sie mit Draht zu einer Fläche. Die Enden biegen wir nach oben an die Backsteine.


5. Schritt: Hochbeet befüllen
Unser selbstgebautes Hochbeet bekommt nun den klassischen Aufbau von innen. Ganz unten füllen wir Äste, Staudenrückschnitt und gehäckselte Äste ein. Diese Schicht decken wir mit den Grasnarbenstücken ab und bringen eine weitere Schicht mit halbverrottetem Kompostmaterial ein. Darauf kommt Mutterboden bzw. Gartenerde die wir mit Hornspänen und Mineralien (z. B. Urgesteinsmehl) aufbereiten. Die letzte Schicht wird eine Mischung aus Komposterde mit Gartenerde.


6. Schritt: Hochbeet bepflanzen
Das Beet ist bereit – wir bepflanzen es. Schnell wachsende Pflanzen wie Salat und Kohlrabi bilden die Vorkultur. In Kürze stecken wir Bohnenstangen rein und säen Stangenbohnen in den Zwischenräumen.
Der Salat und die Kohlrabi sind geerntet, wenn die Bohnen das Beet mit ihrem starken Wachstum übernehmen.


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7. Hochbeet-FAQ: Wir beantworten die häufigsten Fragen zum Hochbeet
7.1. Was ist ein Hochbeet eigentlich genau?
Ein Hochbeet ist, wie der Name schon verrät, ein erhöhtes Beet. Dadurch wird das Arbeiten am Beet leichter, da Sie sich weniger bücken müssen. Ebenfalls müssen Sie mit weniger Unkraut rechnen, da der hauptsächliche Samenflug nur am Boden stattfindet.
Durch die Schichtung eines Hochbeetes wird das Wachstum von Pflanzen ebenfalls begünstigt.
» Mehr Informationen7.2. Wie bepflanzt man ein Hochbeet?
Ein Hochbeet wird in den meisten Fällen dichter bepflanzt als ein normales Beet. Darum sollten Sie sich informieren, ob sich Pflanzennachbarn „vertragen“ und nicht gegenseitig Nährstoffe klauen. Beachten Sie außerdem, das hohe Pflanzen anderen Pflanzen nicht die Sonne stehlen.
» Mehr InformationenTipp: Herunterwachsende Pflanzen eignen sich besonders für die Pflanzung am Rand des Hochbeetes, während Salat ein idealer Lückenfüller ist, da er schnell wächst und dem Boden wenig Nährstoffe entzieht.
7.3. Wie hoch sollte ein Hochbeet sein?
Ihre eigene Körpergröße entscheidet über die Maße Ihres Hochbeetes. Hochbeete mit einer Höhe von 95 cm eignen sich beispielsweise für Menschen mit einer Größe von 170 cm. Die perfekte Höhe für Sie können Sie aber auch vorher an anderen Gegenständen testen. Ihr Hochbeet sollte außerdem nicht zu flach werden, da es einige Schichten für ein ideales Pflanzenwachstum benötigt.
» Mehr InformationenBildnachweise: VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
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