Garten planen – Anleitung
Sie haben einen neuen Garten oder planen eine Neugestaltung Ihres Gartens?
Was möchten Sie gerne in Ihrem Garten verwirklichen?
- Terrasse, groß, pflegeleicht
- Spielbereich, sicher
- Rasen, pflegeleicht, robust
- Umzäunung, langlebig, robust
- Obstbäume, klein bleibend
- Büsche, blühend, Laubfarben
- Blumen, pflegeleicht, attraktiv
- Hochbeete, langlebig
- Gewächshaus, wertbeständig
- Teich, natürlich, bepflanzt
- Gartenwege, langlebig
- Sichtschutz, Sonnenschutz
- Beleuchtung, angenehmes Licht
- Dekoration, vorrangig Stein
Ein Garten braucht in jeder Hinsicht vor allem eines: Zeit. Wer bei der Gartenplanung etwas mehr davon investiert, kann viele Fehler im Vorfeld vermeiden und so langfristig viel Aufwand und Kosten sparen.
Wenn Sie Ihren Garten planen, sollten Sie sich also wirklich im Detail mit den wichtigsten Themen beschäftigen.
Der erste Schritt ist jedoch immer zu ermitteln, welche Dinge und Möglichkeiten Sie sich wünschen und welches Budget Ihnen zur Verfügung steht, um Ihren künftigen Garten zu gestalten.
Listen Sie alles auf und sortieren Sie die Liste nach Prioritäten. Anschließend ergänzen Sie beschreibende Adjektive. Diese Liste kann im Verlauf immer weiter ergänzt werden, beispielsweise um weitere Eigenschaften oder auch konkrete Festlegungen.
Den passenden Gartenstil finden

Neben dem persönlichen Geschmack sollten die Lage des Gartens, die Klimazone, die Bodenbeschaffenheit und die vorhandenen Ressourcen bei der Wahl eines Gartenstils in die Überlegungen einfließen.
Wer in einem Reihenhaus einen pflegeleichten Familiengarten anstrebt und wenig Platz für Überwinterung von Pflanzen und Gerätschaften hat, der kann den Traum von einem barocken Garten mit Orangerie schwerlich stilgetreu umsetzen.
Aber ein Beet vor der Terrasse in diesem Stil, einzelne Formgehölze und ein oder zwei Exoten in Kübeln auf der Terrasse, das lässt sich schon integrieren und bewältigen.
Garten mit Farbkonzept
Ohne Farbkonzept wirkt nahezu jede Gestaltung einfach nur bunt und konfus, was aber durchaus auch Charme haben kann. Bei einem Garten haben Sie die Wahl entweder den ganzen Garten in einer bestimmten Farbkombination anzulegen oder aber verschiedene farbliche Schwerpunkte zu setzen.

Viele Staudengärtnereien bieten fertige Beetbepflanzungen in bestimmten Farbkombinationen an. Selbstverständlich spielen aber die eigenen Lieblingsfarben und -pflanzen die Hauptrolle beim Farbkonzept im Garten. Ideen finden sich in Gartenbüchern, -zeitschriften und im Internet jede Menge.
Hier einige Beispiele für Farbkombinationen und ihre Wirkung:
- orange, rot, gelb, pink und weiß – fröhlich, hell, sommerlich
- blau, weiß, gelb – frisch, elegant, zurückhaltend
- blau, dunkelrot, violett und weiß – kühl, edel, unaufdringlich
- weiß, rosa, rot – erfrischend, leicht, hell
Planen, informieren und recherchieren
Beschaffen Sie sich zu jedem einzelnen Projekt im Garten fundierte Informationen – immer im Hinblick auf die von Ihnen gewünschten Eigenschaften. Fragen Sie nach Erfahrungen anderer.
Wenn Sie dafür keine Zeit haben oder Ihnen das Thema gar nicht liegt, dann kann es sich durchaus lohnen einen Fachbetrieb um ein Angebot zu bitten und den Garten planen zu lassen.
Wenn Sie beispielsweise das erste Mal ein Gewächshaus haben möchten, sollten Sie über Material, Größe, beste Lage usw. gut informiert sein, bevor Sie ein Fundament bauen und harte Fakten schaffen.
Vielleicht ist es sogar eine gute Idee, erstmal mit in einem nicht zu kleinen Foliengewächshaus Erfahrungen zu sammeln und die Erkenntnisse später bei einem stabileren Gewächshaus zu verwerten.
Tipp: Überschätzen Sie sich nicht und unterschätzen Sie den Aufwand nicht. Beginnen Sie beispielsweise mit Gemüseanbau im Kleinen und planen Sie Ausdehnung ein. Beginnen Sie mit pflegeleichten Pflanzen bevor Sie anspruchsvollere beschaffen.
Langfristig denken und planen

Denken Sie bei einem Garten in Dekaden. Kinder und Bäume wachsen langsam, aber sie werden groß. Die Ressourcen – Zeit, Kraft, Budget – verändern sich.
Wer in jungen Jahren fünf Obstbäume setzt, weil die Kinder gesundes, unbehandeltes Obst essen sollen, der findet sich zwanzig Jahre später in einem schattigen Garten wieder und einer Obstschwemme ausgeliefert, die er weder bewältigen noch verbrauchen kann. Also vielleicht nur zwei bis drei kleine Säulenbäume und mehrere Beerensträucher einplanen.
Ein Teich ist mit Kleinkindern oft schwer zu vereinbaren. Insbesondere, wenn man Sie nicht wirklich jede Sekunde zuverlässig im Auge haben behalten kann. Wo in den ersten Jahren ein Sandkasten gute Dienste leistet, kann aber später mit den Kindern ein schöner Teich angelegt werden. Wenn Sie solche Veränderungen von Beginn an einplanen, passt der Standort später auch für einen Teich.
Garten planen – digital oder analog?

Um einen Garten zu planen, gibt es Software kostenlos oder auch Gartenplaner online sowie Garten-planen-Apps. Einfach ganz nach den eigenen Vorlieben auswählen.
Welche davon für Sie am besten passen oder aktuell die besten Funktionen bieten, erfahren Sie, wenn Sie in der Suchmaschine beispielsweise »Garten planen kostenlos Test« oder »Garten planen 3D« eingeben. Dann erhalten einen guten Überblick. Manche Software ist auch nur für einen kurzen Zeitraum kostenfrei zu testen. Der reicht für eine vernünftige Gartenplanung nicht aus.
Alternativ dazu bietet es sich an, ein Moodboard anzulegen.

Das ist eine größere Pappe oder ein großer Papierbogen, auf dem alles gesammelt wird, was einem gefällt – als Zeitungsausschnitt, Ausdruck, Material- oder Farbmuster usw.
In die Mitte wird ein maßstabsgerechter Plan gezeichnet oder geklebt auf den die fertig projektierten Einzelelemente eingezeichnet werden.
Garten planen – aber wie?

Ob digital oder analog: Zuerst wird alles, was fest vorhanden ist, möglichst maßstabsgetreu eingezeichnet. Im nächsten Schritt gehen Sie auf die Suche nach Abbildungen, die die Dinge zeigen, die Ihnen gefallen und die Sie im Garten unterbringen möchten – auf Basis Ihrer gesammelten Informationen, was die geeignete Platzierung angeht.
Erst, wenn Sie sich im Klaren sind, was es werden soll und ob es an der Stelle, die Sie dafür im Auge haben auch passend untergebracht ist, platzieren Sie es maßstabsgetreu in digitalen Anwendungen. In der Regel können Sie verschiedene Versionen abspeichern und auch immer wieder verändern.
Wenn Sie mit Papier arbeiten, zeichnen Sie die Elemente auf extra Papier und schneiden sie aus, sodass Sie alles beliebig verschieben können. Steht die Planung, wird geklebt oder direkt in den Plan gezeichnet.
Bepflanzung und Pflanzenauswahl

Bei der Planung der Bepflanzung beginnen Sie bei den großen Pflanzen, also bei Bäumen und Büschen. Im Plan werden Sie in ihrer ausgewachsenen Größe angelegt (auch Ginko und Kugelrobinie werden größer), damit später keine Probleme auftauchen.

Der Wurzelballen eines Baumes ist in den meisten Fällen ungefähr so groß wie die Krone. Entsprechend viel Abstand sollte zu allen Mauern, Fundamenten, Wegen und Terrassen eingehalten werden.
In kleinen Gärten sind klein bleibende Gehölze eher geeignet, wie etwa manche Magnolien (weiß oder rot) oder beispielsweise japanischer Fächerahorn.
Wer nicht viel Zeit für Gartenarbeit hat, sollte saisonale Bepflanzungen, Schnittgehölze und Hecken vermeiden. Stattdessen bieten sich Staudenbeete, blühende Sträucher, eine Dufthecke oder beispielsweise eine Hortensienhecke an.
Es muss nicht alles sofort bepflanzt werden. Lücken können durch Aussaat von einjährigen Blumen und Bienen– oder Schmetterlingsweiden (Wildblumenwiesen) gefüllt werden.
Zu Beginn des Jahres sind Stauden noch wenig ansehnlich oder noch nicht ausgetrieben. Währenddessen sorgen Frühjahrsblüher (im Herbst Blumenzwiebeln stecken) für einen blühenden Garten.
Bewässerung im Gartenplan
Wer kaum Gartenerfahrung hat, stolpert schnell in die Falle bei der Gartenplanung die Bewässerung außer Acht zu lassen. Dabei kann dieser Aspekt einen ziemlich hohen Aufwand bedeuten. Angefangen bei der Nutzung von teurem Trinkwasser zur Bewässerung, wenn keine Regenwasserspeicherung eingeplant wurde.

In einem intensiv genutzten und bepflanzten Garten mit Nutzgartenanteil werden in trockenen Sommern schon einige tausend Liter Wasser benötigt.
Der Arbeitsaufwand in Trockenphasen einen Garten zu wässern, sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Wenn es sehr heiß wird, brauchen manche Pflanzen mindestens einmal täglich Wasser. Was geschieht in der Urlaubszeit? Durchdringendes Wässern dauert seine Zeit, ist die vorhanden? Diese Fragen sollten schon bei der Pflanzenauswahl bedacht werden. Manches Mal wird eine Regenwassertonne und eine Gießkanne ausreichen, in anderen Fällen wird sich herausstellen, dass ein programmierbares Bewässerungssystem mit Tropfschläuchen notwendig ist.
Wer das schon in der Planungsphase berücksichtigt, wird die Aufteilung vielleicht ganz anders vornehmen und Gemüsebeete und Gewächshaus nahe aneinander planen, damit das Verlegen der Bewässerung einfacher wird. Außerdem lassen sich die Schläuche dann schon vor der Bepflanzung in die Beete legen, was viel leichter ist, als eine Nachrüstung.
Garten planen – Ideen und Tipps
- Terrassendielen, Pflaster oder Fliesen auf der Terrasse? Der persönliche Geschmack entscheidet. Haltbarkeit, Kosten sowie Rutschfestigkeit erfragen oder erproben.
- Gartenmöbel und Kübelpflanzen müssen wetter- und frostfest sein oder einen Platz zum Überwintern finden. Manche Gärtnereien übernehmen die Überwinterung. Am besten vor der Anschaffung klären.
- Als Sonnenschutz kommen nicht nur Sonnenschirme und Sonnensegel in Betracht. Auch ein Pavillon oder eine bewachsene Pergola gehören in das Spektrum der Möglichkeiten.
- Sichtschutz kann mit bepflanzten Spalieren (z. B. Clematis, Rosen usw.) oder fertigen Elementen sowie großen Pflanzen erzielt werden.
- Hochbeete lassen sich auch im fortgeschrittenen Alter noch bequem pflegen. Wird wesentlich weniger Anbaufläche gebraucht, werden sie einfach mit schönen Stauden bepflanzt.
- Ein Hochteich ist eine Alternative zu normalen Kleinteichen. Sie sind leichter zu aufzubauen und Kleinkinder oder Vierbeiner geraten nicht so leicht in Gefahr.
- Trittsteine statt befestigten Gartenwegen – eine kostengünstige, variable Möglichkeit.
- Unter Schaukel, Spielturm oder Hängematte sind Fallschutzmatten eine sichere Wahl.
- Denken Sie bei allen Anschaffungen an alle Jahreszeiten. Wie sehen die Pflanzen im Winter aus? Sind die Kübel frostfest? Wird die Erde in dunklen Kübel nicht viel zu früh warm? Wohin mit Sonnenschirm, Sonnensegel, Spielzeug und Deko bei Sturm? Hält das Spalier die Windlast im Frühjahr aus?
- Wer gestrichenes Holz im Außenbereich hat, sollte die Prüf- und Pflegeintervalle einhalten. Bei der Entscheidung sollte sorgfältig geprüft werden, ob diese auch später noch geleistet werden können. Ansonsten kommt besser von Anfang an eine natürliche Patina oder ein ganz anderes Material in die engere Auswahl.
- Abstände einplanen beispielsweise, um mit einer Schubkarre überall im Garten hinzukommen.
- Rasenmähroboter werden idealerweise schon bei der Planung eines Gartens vorgesehen. So findet sich leicht ein geeigneter Ort mit entsprechender Stromversorgung für Ladestation.
- Barrierefreiheit hat auch im Garten Bedeutung. Oft erst im fortgeschrittenen Alter, aber nicht nur. Zumindest sollten Stufen gut erkennbar, ausreichend flach und groß sowie mit einem rutschfesten Belag ausgestattet sein. Das vermindert die Unfallgefahr.
Bildnachweise: Christiane Baldwin, pixabay|tama66 (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
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