Beete

Gartenarbeit im Herbst: Diese 7 Dinge sollten Sie jetzt erledigen

Ein Ratgeber aus der heimwerker.de Redaktion

  • Um Ihren Rasen vor dem Winter zu schützen sollten Sie diesen bis Ende Oktober weiter mähen und regelmäßig von heruntergefallenem Laub befreien. Außerdem benötigen einige Pflanzen im Herbst Rückschnitte, andere wiederum müssen rechtzeitig vor den kalten Wintertemperaturen geschützt werden.
  • Im Herbst können Sie nicht nur Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ernten bzw. aufsammeln und zu Marmelade oder Saft weiterverarbeiten, sondern auch neues Gemüse und Obstbäume aussäen und pflanzen.
  • Machen Sie im Herbst unbedingt Ihren Teich winterfest, stellen Sie die Wasseranschlüsse ab und bereiten Sie Gartengeräte und -möbel für den Winter vor, um Schäden durch plötzlich einbrechende Kälte zu verhindern.

Mann und Frau bereiten ihren Garten für den Winter vor.

Der Herbst ist da und das bedeutet, dass für Gartenbesitzer vor dem herannahenden Winter noch ein bisschen Arbeit ansteht. Schließlich soll die grüne Wohlfühl-Oase die kalten Tage gut überstehen und auch im nächsten Frühjahr wieder genauso schön aussehen wie gewohnt.

Nutzen Sie freundliche Herbsttage also für die Gartenarbeit: Rückschnitte, Ernte und Aussaat von Obst und Gemüse, oder Tipps zum Kompostieren – wir verraten Ihnen, was jetzt auf der To-Do-Liste stehen sollte, um Ihren Garten perfekt für den Winter vorzubereiten.

1. Die richtige Rasenpflege im Herbst

Schutz der Tiere

Neben den Pflanzen in Ihren Garten, sollten Sie auch daran denken, dass viele Tiere, wie Igel, Vögel und Insekten es im Winter ebenfalls nicht leicht haben. Um diesen das Überwintern zu erleichtern, können Sie beispielsweise in einer Ecke des Gartens einen Laubhaufen oder aufgeschichteten Holzstapel liegenlassen, in dem sie im Winter Unterschlupf suchen können.

Welcher Gartenbesitzer wünscht sich nicht einen Rasen, der aussieht wie ein sattgrüner Teppich auf dem Golfplatz? Damit Ihr Rasen Sie stets mit Stolz erfüllt, gibt es aber gerade im Herbst einiges zu tun.

Zunächst sollten Sie Laub regelmäßig vom Rasen entfernen, am besten alle zwei Tage. Das Gras braucht Luft, sonst kann es zu Fäulnis kommen, die anhand von unschönen braunen Stellen sichtbar wird.

Zur Laubentfernung nutzen Sie am besten einen Laubrechen. Dieser ist wesentlich umweltfreundlicher als ein Laubsauger, der vielen kleinen Tieren zusetzt oder sie gar tötet.

Tipp: Sie müssen nicht unbedingt das komplette Laub abtransportieren, sondern können es sehr gut als Frostschutz auf die Beete streuen. Achten Sie jedoch darauf, dafür kein Laub zu verwenden, welches von einem pilzbefallenen Baum kommt.

Regelmäßig gemäht werden sollte der Rasen bis spätestens zum November, besser Mitte Oktober. Es gilt die Regel: Solange noch milde Temperaturen vorherrschen, wächst auch noch das Gras. Beim letzten Rasenschnitt sollten Sie nicht zu tief mähen – ungefähr 4-5 cm gelten als ideal –, so können die Grashalme noch gut von der spärlichen Wintersonne profitieren. Verwenden Sie der Umwelt zuliebe einen leistungsstarken Akkumäher ohne Benzin, der sich auch für größere Rasenflächen eignet.

Ebenfalls können Sie Ihren Rasen im Herbst düngen, um einem Schimmelbefall vorzubeugen. Verwenden Sie dafür kaliumhaltige, stickstoffarme Dünger. Diese festigen die Zellwände und erhöhen die Salzkonzentration in den Pflanzenzellen. Kalium verhindert, ähnlich wie Tausalz auf den Straßen, Frostschäden, da sich der Gefrierpunkt reduziert.

2. Rückschnitt von Bäumen und Pflanzen

Mann schneidet einen jungen Baum zurück.

Nicht jeder Baum soll und darf zurückgeschnitten werden.

Der richtige Gehölzschnitt ist für Gartenbesitzer oft ein Mysterium, denn dabei gibt es allerhand zu beachten. Generell gilt, dass nur wenige Pflanzen in den Herbstmonaten zurückgeschnitten werden müssen.

Bei den meisten Gehölzen wie Obstbäumen und Birken ist jedoch ein Stutzen sinnvoll. Weniger ist bei einem Rückschnitt immer mehr, deswegen gehen Sie vorsichtig vor und entfernen Sie nur überstehende, kranke und abgestorbene Äste und Zweige.

Auch Hecken sollten Sie auf jeden Fall etwas in Form schneiden.

Achtung: Beachten Sie dabei, dass ein radikaler Rückschnitt nach dem Bundesnaturschutzgesetz nur in der Zeit zwischen Oktober und Februar erlaubt ist. Außerhalb dieses Zeitraums ist das zum Schutz brütender Vögel nicht gestattet.

Außerdem ist es wichtig, für den Rückschnitt das passende Werkzeug zu verwenden. Ratschenscheren sind am besten zum Schneiden von Gehölzen geeignet. Sie können auch dicke Äste durchtrennen. Für hohe Bäume dagegen eignen sich Baumscheren mit Teleskopstiel oder Seilzug.

3. Obst und Gemüse ernten und verarbeiten

In einem gesunden Garten gedeiht auch allerhand Obst und Gemüse, das Sie – vor allem in Zeiten stark gestiegener Lebensmittelpreise – effizient nutzen sollten. Die folgende Tabelle zeigt, welches Obst und Gemüse Sie wann und in welcher Form verarbeiten sollten:

Obst und Gemüse Verarbeitung
Gemüse wie Möhren, Rote Beete, Kohl
  • bis November ernten
  • richtig einlagern, um es bis zum nächsten Frühjahr genießen zu können
Kernobst
  • Obst, was noch an den Bäumen hängt kann im September geerntet werden
  • leicht an der Frucht drehen: wenn sie sich leicht lösen lässt, ist sie erntebereit
  • Schimmel vermeiden, indem Sie bei Trockenheit ernten
  • über Nacht ausbreiten und abkühlen lassen, dann in Kisten an einem kühlen, dunklen Ort einlagern
Fallobst wie Äpfel oder Birnen
  • im September aufsammeln
  • einmachen und weiterverarbeiten zu beispielsweise Marmelade, Saft oder Kuchen
  • wurmstichiges Fallobst aus dem Garten entfernen und in der Biotonne entsorgen (Auf keinen Fall mit dem Rest lagern!)
Johannisbeeren
  • lassen sich im September einfach vermehren
  • Zweig mit mindestens fünf Beeren vom Strauch abschneiden
  • Trieb von Blättern entfernen und mit der Schnittseite nach unten in hummushaltige Erde stecken
Brombeeren
  • im September letzte Beeren ernten
  • Beeren, die nicht reif geworden sind, abernten
  • Strauch zurückschneiden

4. Pflanzenpflege im Herbst

Eine Pflanze wird abgedeckt, um sie vor kalten Temperaturen zu schützen.

Rosen sollten ebenfalls im Herbst abgedeckt werden, um sie vor Frost zu schützen.

Frostempfindliche Pflanzen müssen ins Winterquartier umgelagert oder mit Jute oder Vlies eingepackt und so vor der Kälte geschützt werden. Als Winterquartier kann sich ein warmer Platz im Haus, in der Garage oder im Keller anbieten. Achten Sie dabei auf die richtigen Lichtverhältnisse und die passende Luftfeuchtigkeit.

Damit Ihre Pflanzen im Frühjahr wieder volle Blüte entfalten können, ist es ebenfalls wichtig, freie Gartenflächen umzugraben. So kann der Boden die Nährstoffe aus dem Niederschlag besser aufnehmen und die Wurzeln haben genug Platz.

Beete können auch mit einer Schicht Reisig oder Laub vor Frostschäden bewahrt werden. Wenn Ihr Garten im Frühjahr farbenprächtig blühen soll, sollten Sie jetzt im Herbst außerdem Kaltkeimer wie Narzissen, Hyazinthen oder Tulpen aussäen.

Außerdem können Sie verschiedenes Gemüse aussäen. Dazu gehören:

  • Spinat
  • Radieschen
  • Schnittsalat
  • Rhabarber
  • Knoblauch
  • Kräuter

Wenn der Oktober nicht zu nass ist, eignet er sich ebenfalls dafür, neue Obstbäume zu pflanzen. Der Boden ist im Herbst noch relativ warm und die feuchte Erde begünstigt das Wachstum der Wurzeln.

5. Vor dem ersten Frost Wasseranschlüsse ausstellen und den Teich winterfest machen

Bevor es ungemütlich kalt wird, sollten Sie außerdem daran denken, alle Wasseranschlüsse im Garten abzustellen und den Gartenteich auf den Winter vorzubereiten.

Hinweis: Achten Sie darauf die Wasserhähne nach dem Abstellen offenzulassen. So verhindern Sie Frostschäden.

Entfernen Sie absterbende Pflanzenteile aus dem Teich und bauen Sie die Teichpumpe aus. Auch Gartenschläuche und Rasensprenger sollten Sie in der Garage oder im Keller über den Winter einlagern.

6. Kompost umsetzen

Die erfolgten Rückschnitte und das Herbstlaub können sinnvoll genutzt werden, indem sie kompostiert werden. Wer bereits einen Komposter im Garten hat, sollte diesen zweimal im Jahr umsetzen, um die Rotte aufrechtzuerhalten und anzuregen.

Die zahlreichen Mikroorganismen und Insekten, die Grünabfälle und Bioabfall in wertvollen Humus umwandeln, benötigen stets günstige Bedingungen, insbesondere ausreichend Sauerstoff, den Sie so gewährleisten können. Im Herbst sollten das Umsetzen des Kompostes bis Ende Oktober passieren; im Februar dann erneut, um die Rotte wieder neu anzutreiben.

Tragen Sie dabei den reifen Kompost ab und sieben Sie diesen mit einem speziellen Kompostsieb. Fremdstoffe wie Steine können dadurch entfernt werden.

Der gesiebte Kompost wird dann beiseite gelegt und der Komposthaufen anschließend neu aufgeschichtet. Ideal ist es, grobes Holz nach unten zu geben. Darauf folgen abwechselnd Schichten des gesiebten Komposts und neuer Grünabfall.

7. Weitere Gartenarbeiten im Herbst

Gartengeräte stehen vor einer Holzwand nebeneinander aufgereiht.

Reinigen Sie ebenfalls Ihre Gartengeräte, um diese im nächsten Frühjahr direkt wieder verwenden zu können.

Haben Sie bis hierhin Ihren Garten für den Winter vorbereitet, bleiben im November noch einige Gartenarbeiten zu tun, die nichts mit Ihren Pflanzen zu tun haben. Zum Beispiel können Sie Ihren Zaun reinigen, pflegen und mit einer Schutzlasur vor dem kalten und nassen Wetter schützen. Auch Schlösser und Türbänder können geölt werden und so Rost vorbeugen.

Nutzen Sie den Herbst auch, um Ihre Gartenmöbel zu reinigen und zu pflegen. So erleben Sie keine bösen Überraschungen im nächsten Frühjahr. Ansonsten gibt es während des Winters für Gartenbesitzer relativ wenig zu tun, dafür verlangt die grüne Oase im nächsten Frühling wieder umso mehr Aufmerksamkeit und Zeit.

Bildnachweise: Adobe Stock/Monkey Business, Adobe Stock/Jürgen Fälchle, Adobe Stock/Наталья Дорожкина, Adobe Stock/kavardakova (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)