Kürbissorten – Kürbisarten beim Gemüsekürbis
Die beliebtesten Kürbisarten
Im Herbst beginnt die Kürbiszeit und die runden und reifen Kürbisse landen in verschiedenen Varianten als leckere Speisen auf dem Tisch.
Galten Kürbisse früher als sog. „Arme-Leute-Gemüse“ hielten sie in den vergangenen Jahren Einzug in die Sternegastronomie, in der das vielseitige Gemüse ebenso geschätzt wird wie in heimischen Küchen.
Allein unter den Speisekürbissen gibt es ca. 850 verschiedene Sorten, von denen jede Art ihren eigenen typischen Geschmack hat. Zudem unterscheiden sich die Sorten auch in Farbe, Form und ihrer Oberflächenstruktur voneinander.
So gibt es kleine Kürbissorten wie den Mandarinenkürbis oder den Mikrowellenkürbis mit einem Gewicht von 200 g und sehr große Sorten wie der gelbe Zentner, der zu den Riesen-Kürbissen zählt und ein Gewicht zwischen 30 und 50 kg erreicht.
Vielseitige Speisekürbissorten
Kürbisse gehören aus botanischer Sicht zu den Beerenfrüchten und sind ebenso mit Gurken und Melonen verwandt. Je nach Sorte kann man Speisekürbisse, auch Gemüsekürbisse genannt, kochen, füllen, backen, pürieren und sogar grillen oder einlegen.
Auf diese Weise lässt sich aus ihnen ein süßes oder herzhaftes Gericht zu jedem Anlass zubereiten. Außerdem nehmen sie schnell den Geschmack von Gewürzen und frischen Kräutern an.
Bestimmte Kürbisarten der sog. Sommerkürbisse schmecken auch als Rohkost in Salaten. Zu ihnen gehören die Patissons, der Lemon Squash und der gelbe Crookneck.
Diese Sorten werden unreif geerntet und müssen kurze Zeit nach der Ernte zu Speisen verarbeitet werden, da sie im Gegensatz zu den Winterkürbissen nicht lange lagerfähig sind. Natürlich lassen sich Salate und Kürbisgerichte auch mit getrockneten oder gerösteten Kürbiskernen verfeinern.
Zu den bekanntesten Kürbisarten gehören die Riesen-Kürbisse, der Hokkaido Kürbis, der Muskat- und Butternut-Kürbis sowie der Stripetti- und Spaghetti-Kürbis.
Ebenso findet man den Kappenkürbis, auch Bischofsmütze genannt, in Supermärkten oder heimischen Gärten, der zwar eine ungenießbare Schale besitzt, dessen Fleisch aber essbar ist.
Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Sorten der Speisekürbisse vor.
Riesenkürbis (Cucurbita maxima)
Zu den bekanntesten Riesen-Kürbissen zählt der Gelbe Zentner. Dieses Prachtexemplar erreicht zwar nicht den Weltrekord von 766 Kilogramm, gehört aber mit einem Gewicht zwischen 30 und 50 Kilogramm zu den größten Kürbissen innerhalb der Gattung der Cucurbita maxima.
Dennoch lässt sich seine Schale mit einem scharfen Messer öffnen und das weiche, schmackhafte Fleisch einfach herausnehmen. Diese Eigenschaften machen den Gelben Zentner zu einer beliebten Sorte, um einen Halloween-Kürbis zu schnitzen.
Während er sich durch seine runde Form für verschiedene Halloween-Laternen eignet, nutzt man kleinere Exemplare ebenso als bemalte Halloween-Kürbisse. Die große Menge an weichem, fruchtigem fleisch wird gerne zum Einlegen, als Beilage für Suppen und für Marmelade verwendet.
Der Rote Zentner
Dieser Riesen-Kürbis ist auch unter dem Namen „Rouge vif de Etampes“ bekannt und besitzt eine rot-orange bis rote Farbe. Mit einem Gewicht von bis zu 20 Kilogramm eignet er sich auch für den Anbau im Garten.
Sein oranges Fleisch ist feinfaserig und schmeckt leicht süßlich. Das macht ihn ideal zum Einkochen für Marmeladen und Gelee. Außerdem kann man sein Fleisch auch als Rohkost in Salaten verzehren. Daneben schmeckt er ebenfalls als Püree, in Suppen sowie in gebratenen oder gebackenen Speisen.
Kappenkürbis, Bischofsmütze oder Türkenturban
Der Kappenkürbis, der auch unter dem Namen Bischofsmütze oder Türkenturban bekannt ist, schmeckt nicht nur sehr gut, sondern dient durch seine besondere Form auch als Dekoration.
Bischofsmützen gibt es mit oranger, gelber, roter oder grüner Färbung. Wegen seiner harten Schale und seinem festen Fleisch eignet er sich besonders gut zum Füllen, kann jedoch aber auch gekocht oder gebraten werden. Da die Schale Bitterstoffe enthält, sollte sie nicht verzehrt werden.
Außerdem kann das Fleisch dieser Kürbissorte in Stücke oder Scheiben geschnitten eingefroren werden und bleibt so über mehrere Monate frisch.
Der Hokkaido-Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis stammt ursprünglich von der japanischen Insel Hokkaid? und erreicht ein Gewicht von ein bis zwei Kilogramm. So gehört er zu den kleineren Exemplaren der Riesen-Kürbisse.
Der Hokkaido-Kürbis besitzt einen an Maronen erinnernden Geschmack und passt sehr gut zu Gewürzen, wie Chili und Ingwer oder in süße Speisen.
Der Vorteil: Beim Kochen wird die Schale weich, sodass sie mitgegessen werden kann.
Zwar gehört der Hokkaido-Kürbis zur Gattung der Riesen-Kürbisse, dennoch zählt er zu den kleineren Kürbissorten. Er bringt durchschnittlich ein Gewicht von ein bis zwei Kilogramm auf die Waage und gehört zu den beliebtesten Kürbissen.
Dieser Kürbis, der auch „Red Kuri“ genannt wird, besitzt eine essbare Schale, die beim Kochen weich wird, sodass er vollständig verwertet werden kann. Außerdem ist er reich an Nährstoffen und hat einen sehr hohen Beta-Carotin-Gehalt. Jedoch ist er wegen seines hohen Kohlenhydratgehalts auch kalorienreicher als andere Winterkürbisse.
Hokkaido-Kürbis im Garten anbauen
Kübissamen für die Sorte Hokkaido sind im Handel erhältlich und relativ einfach anzupflanzen. Im Frühjahr, ungefähr Anfang April, können Hobbygärtner das Saatgut in Blumentöpfen anpflanzen.
Diese sollten aber zunächst im Gewächshaus oder im Haus aufgestellt werden, damit die jungen Triebe nicht erfrieren. Erst wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, sollte man die jungen Pflanzen in das Beet pflanzen und regelmäßig gießen.
Damit die Kürbisse gut wachsen, benötigen sie einen nährstoffreichen, idealerweise gedüngten Boden. Da Hokkaidos zu den stark rankenden Pflanzen gehören, wachsen sie auch an Rankhilfen oder Zäunen.
Wie andere Winterkürbisse werden Hokkaido-Kürbisse im Spätsommer oder im Herbst aber vor dem ersten Frost geerntet. Dabei sollten ca. 5 Zentimeter des Stiels stehen bleiben, um den Kürbis besser einzulagern.
Spaghetti und Stripetti-Kürbis: Kürbissorten für Kürbis-Anfänger
Wer zum ersten Mal einen Kürbis zubereiten möchte, kann mit dem Spaghetti- oder Stripetti-Kürbis nicht viel falsch machen.
Denn diese Kürbissorten, die zur Gattung der Gartenkürbisse „Cucurbina pepo“ gehören, lassen sich einfach verarbeiten.
Seinen Namen hat der Spaghetti-Kürbis von seinen langen dünnen Fasern, die nach dem Kochen Spaghettis ähneln. Man erkennt ihn an seiner zylinderartigen Form und seiner gelben Farbe.
Dagegen besitzt der Stripetti-Kürbis eine grün-gelbe Färbung mit grünen Längsstreifen. Dieser ist eine Kreuzung aus dem Spaghetti-Kürbis und der Sorte „Delicata“. Spaghetti-Kürbisse wiegen im Durchschnitt zwischen 1,5 und 3 Kilogramm. In einem kühlen Keller lassen sie sich bis zu 12 Monate lagern.
Spaghetti- und Stripetti-Kürbisse haben ein nussähnliches Aroma und hellgelbes Fruchtfleisch. Sie schmecken als Zutat in Salaten oder mit einer Hackfleisch-Kürbis-Füllung besonders gut. Daneben eignen sie sich zum Backen, Braten, Pürieren, Gratinieren und als Einlage für Suppen.
Eine andere Idee sind Kürbis-Schiffchen, bei denen der Kürbis einfach gekocht und anschließend halbiert wird. Gewürzt mit Salz, Pfeffer und nach Belieben Parmesan oder eine feine Sauße erhält man eine schnelles und leckeres Gericht, weshalb sich diese Sorte besonders für Menschen eignet, die zum ersten Mal Kürbisse zubereiten.
Die Zubereitung des Spaghetti-Kürbisses
Im Gegensatz zu anderen Sorten, wie dem Hokkaido-Kürbis werden sie nicht in Stücke geschnitten. Stattdessen kocht man sie entweder im Ganzen oder halbiert sie quer, um die Kürbishälften beispielsweise im Ofen zu garen.
Wichtig ist, dass die Fasern möglichst unbeschädigt bleiben, da das Fruchtfleisch während der Zubereitung weich wird und zerfällt. Die Garzeit hängt dabei von der Größe des Kürbisses ab.
Eine große Auswahl an leckeren Kochideen gibt es auf unserer Beratungsseite Kürbis-Rezepte, zum Beispiel Kürbis-Ragout, Kürbis-Ingwer-Suppe oder eine Kürbis-Pizza.
Für gekochte Kürbis-Spaghetti sticht man die Schale mehrmals ein und legt ihn in einen mit Wasser gefüllten Topf. Nach ca. 40 Minuten bei mittlerer Hitze fährt man mit einer Gabel über die Haut. Ist sie weich und hinterlässt die Gabel leichte Spuren, ist der Kürbis gar. Nun schneidet man ihn auf und entfernt die Kerne. Die weichen Fasern lassen sich mit einer Gabel herauslösen und anschließend wie Spaghetti essen.
Für einen gebackenen Spaghetti-Kürbis halbiert man ihn in Längsrichtung und entfernt die Kerne. Im nächsten Schritt müssen die Hälften ca. 30 bis 40 Minuten im Backofen garen. Sobald die Fasern weich sind und zerfallen, lassen sie sich pur oder mit einer würzigen Füllung direkt aus der Schale genießen.
Neben diesen Zubereitungsmethoden ist es auch möglich, die Kürbishälften zu dämpfen. Außerdem passt das Fruchtfleisch zu Chutney, Mus und Konfitüren.
Die Moschus-Kürbisse (Cucurbita moschata): Butternuss- und Muskatkürbis

Unter den Moschus-Kürbissen zählen der Muskatkürbis und der Butternut-Kürbis zu den bekanntesten Vertretern dieser Gattung.
Während das Fleisch des Muskatkürbisses einen intensiven Geschmack mit Muskat-Nuancen aufweist, erfreut sich die Butternuss-Variante wegen ihres buttrig bis nussigen Aromas großer Beliebtheit unter den Kürbisfreunden.
Beide Moschus-Kürbissorten besitzen ein festes Fruchtfleisch in einer gelben bis orangen Färbung und schmecken in den unterschiedlichsten Zubereitungsweisen, wie Suppen, süße Aufläufe oder herzhafte Kürbiskuchen.
Eine andere köstliche Idee ist eine Kombination aus Curry-Hähnchen, verfeinert mit Ingwer, Äpfeln, Cranberries, Kartoffeln oder Speck.
Muskatkürbis
Den Muskatkürbis oder „Muscade de Provence“ erkennt man an seiner grünen, im reifen Zustand grün-beigen bis mattgelben Färbung sowie an seiner stark gerippten Form. Er erreicht ein Gewicht von bis zu 30-35 Kilogramm und bevorzugt im Anbau einen windgeschützten, warmen Standort.
Der Muskatkürbis zeichnet sich durch einen intensiven Geschmack aus und ist im Handel auch in Stücken erhältlich. Neben diversen Zubereitungsweisen kann sein fruchtig-säuerliches Fleisch sogar roh verzehrt werden. Bei jungen Kürbissen ist auch die Schale genießbar.
Butternuss- bzw. Butternut-Kürbis

Der hellgelbe Butternut-Kürbis ist leicht an seiner Birnenform zu erkennen. Er lässt sich einfach schälen, besitzt wenig Kerne und eignet sich wie der Hokkaido-Kürbis für die unterschiedlichsten Speisen.
Im Gegensatz zum schweren Muskatkürbis wiegt diese Sorte nur ein bis drei Kilogramm und ist ebenfalls als ganzer Kürbis erhältlich.
Von dem Butternuss-Kürbis sind ca. 30 bis 40 Untersorten bekannt. Zu diesen Birnenkürbissen gehören unter anderem die Argenta, Sonca, Barbara oder die frühen Sorten Ponca und Mathilda.
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