Nutzpflanzen

Naschgarten anlegen: Beeren und Früchte ernten

  • Im Naschgarten wachsen Beeren und Früchte, die oftmals direkt nach dem Pflücken verspeist werden. Für einen solchen Garten eignen sich die unterschiedlichen Beeren- und Obstsorten, wie Feigen, Kiwis, Brombeeren, Weintrauben oder Johannisbeeren.
  • Daneben gibt es weitere weniger bekannte Sträucher, an denen köstliche Früchte wachsen, wie die Kornelkirsche die essbare Kupfer-Felsenbirne oder die Schwarze Maulbeere.
  • In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Anforderungen die Beerensträucher und Kleinbäume an ihren Standort haben und finden Tipps zur Blütezeit und zum richtigen Erntezeitpunkt.

Naschgarten anlegen - Süße Früchte

Beerengarten als Naschgarten

Trauben und Beeren im Naschgarten ernten

Im Sommer und Herbst reifen verschiedene Beeren und Früchte. Zu ihnen gehören die süßen Trauben der Weinrebe (Vitis vinifera) und die Früchte des Feigenbaums (Ficus carica), der hauptsächlich im Mittelmeerraum beheimatet ist.

Eine andere exotische Frucht, die für reiche Ernte im Naschgarten sorgt, ist die Kiwi, die an Pflanzen mit dem ungewöhnlichen Namen Strahlengriffel (Actinidia chinensis) wächst.

Weinreben anbauen

Weinreben dienen aber auch zu dekorativen Zwecken im Garten, denn sie wachsen besonders gut an einer Pergola oder einem Rankgitter. Einige Sorten, wie Dea, Sladuschka oder Centuri sind zudem winterhart und überstehen die frostigen Monate problemlos im Garten.

Sie wachsen an einem geschützten Standort, zum Beispiel an einer Süd- oder Süd-West-Wand. Ebenso eignen sie sich als Kübelpflanze, sofern der Topf ein Fassungsvermögen von mindestens 30 Liter aufweist. Je nach Sorte lassen sich die Trauben von August bis Oktober ernten.

Kiwi-Pflanzen im Garten
Kiwis werden nach dem ersten Frost geerntet und reifen über mehrere Wochen nach.

Kiwi pflanzen und ernten

Ebenso wachsen Kiwi-Pflanzen an einem Rankgerüst im Garten. Die Strahlengriffel sind anspruchsvoller als Weinreben und benötigen einen leicht saurend Boden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Aufgrund der Vielzahl der Früchte, die an einer Pflanzen reifen, sollte das Rankgerüst stabil sein.

Als Standort ist eine windgeschützte Südwand ideal. Allerdings sind nicht alle Sorten winterfest, weshalb vor allem kleinfruchtige Kiwi-Pflanzen hierzulande besser gedeihen. Dennoch sollte der Wurzelbereich im Winter abgedeckt werden. Da die Pflanzen zweihäusig sind, braucht man für Früchte entweder eine weibliche und männliche oder eine selbstbestäubende Pflanze. Um einem starken Wuchs vorzubeugen, sollte man sie regelmäßig schneiden.

Tipp: Nach dem ersten leichten Frost im Oktober können Hobby-Gärtner die Kiwis ernten. Danach sollten die Früchte an einem kühlen Ort nachreifen, bis sie ca. drei bis vier Wochen nach der Ernte genussreif sind.

Feigenbaum mit reifen Feigen
Feigen werden zwar als „winterhart“ angeboten, jedoch sollten sie bei extremer Kälte in Sicherheit gebracht werden.

Feigen anbauen und ernten

Wer in seinem Naschgarten Feigen anbauen möchte, sollte sich für eine winterharte Sorte als Kübelpflanze entscheiden, zum Beispiel Violetta oder Paradiso. Mit einem Frostschutz für Kübel und Pflanze überstehen sie Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bis zu -10°C, sollten jedoch in harten Wintern an einem geschützten Ort überwintern.

Außerdem bevorzugen sie einen windgeschützten, sonnigen oder halbschattigen Standort. Für den Balkon in höheren Stockwerken mit kühler Luft und Winden sind Feigenbäume jedoch nicht geeignet. Jungpflanzen müssen zusätzlich mit einem Frostschutz versehen werden, zum Beispiel mit einem Vlies, das um den Stamm gebunden wird. Außerdem sollten die Triebe zusammengebunden und mit einem Kälteschutz bedeckt werden. Ältere Feigenbäume sind dagegen resistenter gegenüber kalten Temperaturen.

Die Erntezeit beginnt für Feigen im August, da die Früchte nicht gleichmäßig reifen, kann sie bis in den September andauern. Nach der Ernte sollten Feigen schnell verbraucht werden, da sie nicht lange lagerfähig sind.

Kupfer-Felsenbirne: Zierstrauch mit essbaren Beeren

Wer dagegen einen sandigen Boden mit einer hohen Durchlässigkeit hat, baut die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) in seinem Naschgarten an. Dieser Zierstrauch trägt im April weiße Blüten und kupferrote Blätter, die im Sommer eine grüne sowie im Herbst eine orange, gelbe oder rote Färbung annehmen. Bereits in den Sommermonaten von Juli bis August bildet der Strauch schwarzrote, süße Beeren, die sich mit schwarzen Johannisbeeren zu Marmelade verarbeiten lassen. Er wird bis zu sechs Meter hoch sowie bis zu acht Meter breit und wächst an sonnigen Standorten oder im Halbschatten. Zudem ist er frosthart und kann direkt in die Erde gepflanzt werden.

Brombeeren im Garten
Brombeeren können lange reifen und schmecken sehr süß. Als Wildwuchs besonders herzhaft.

Brombeeren im Naschgarten

Ebenso sind Brombeeren (Rubus fruticosa) eine Bereicherung für jeden Naschgarten. Die schwarzen Beeren enthalten viel Vitamin A und C, schmecken roh und werden gerne für Marmelade verwendet.

Nach dem Pflanzen im Frühjahr klettern die Pflanzen an Spalieren hoch und bilden ab dem zweiten Jahr im Juni und August weiße bis rosafarbene Blüten. Abhängig von der Blüte sind Brombeeren zwischen Juli und Oktober erntereif, erkennbar an ihrer dunklen bis schwarzen Farbe.

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Pfirsiche im eigenen garten ernten
Reife Aprikosen erkennt man ihrer orangen, sonnenabgewandten Rückseite und können von Juli bis August geerntet werden.

Aprikosen: Anbau und Ernte

Ein winterharter Strauch oder Kleinbaum, der Temperaturen bis -30°C verträgt, ist die Aprikose (Prunus armeniaca), auch Marille genannt. Zu den für den Naschgarten geeigneten Sorten gehören u. a. die Kuresia und Kioto. Der Strauch oder Kleinbaum erreicht eine Höhe von bis zu sechs Metern und lässt sich mit dem Einpflanzen des Steines einfach im Naschgarten pflanzen. Zuvor sollte das Fruchtfleisch vollständig entfernt werden, um Schimmel zu vermeiden.

Da Aprikosenbäume sehr anfällig für Krankheiten sind und Nässe nicht gut vertragen, bevorzugen sie wasserdurchlässige Böden und einen warmen Standort, an dem sie vor Regen geschützt sind, zum Beispiel an einer Hauswand. Im März und April zeigen die Bäume ihre blassrosafarbenen bis weißen Blüten, bevor die Aprikosen im Juli und Ausgust nacheinander reif werden. Tipp: Eine Aprikose ist dann erntereif, wenn sie auf der Schattenseite orange ist.

Schwarze Maulbeere im Naschgarten

Als Alternative eignet sich die Schwarze Maulbeere (Morus nigra). Dieser kleinere Strauch erreicht eine Wuchshöhe von drei bis vier Metern und blüht von Mai bis Juni in gelblichen Blüten. Ungefähr zwei Monate nach der Blüten reifen die ersten Beeren, die im ausgereiften Zustand eine schwarze Färbung angenommen haben. Je nach Blütezeit sind die süßen, aromatischen Früchte zwischen Juli und September erntereif. Schwarze Maulbeeren bevorzugen einen sonnigen, geschützten Standort.

blühende Kornelkirsche im Garten
Kornelkirschen schmecken nicht nur sehr süß, sie tauchen den Garten auch in eine tolle Farbenpracht.

Kornelkirschen anbauen

Ebenfalls eine Wuchshöhe von drei bis vier Metern erreicht der Strauch der Kornelkirsche (Cornus mas). Sie gehört zu den Wildobstgehölzen und zeichnet sich durch ihre einfache Pflege aus. Der Strauch ist sehr frosthart und gedeiht auch auf trockenen Böden. Bereits im Februar und März bildet er leuchtend gelbe Blüten, dennoch sind die dunkelroten Beeren erst ab Ende August vollausgereift und können noch im Herbst geerntet werden. Mit Kirschen haben sie jedoch keine Gemeinsamkeiten.

Schwarze und rote Johannisbeeren

Schwarze und rote Johannisbeeren (Ribes nigrum, Ribes rubrum) haben einen leicht säuerlichen Geschmack und schmecken direkt nach dem Pflücken und als Marmelade oder Kuchenbelag. Beide Sorten mögen einen sonnigen Platz im Naschgarten, obgleich Schwarze Johannisbeeren auch im Halbschatten gut wachsen. Die Sträucher brauchen ausreichend Wasser und einen nährstoffreichen Boden. Ab Juli und August färben sich die Johannisbeeren im Laufe des Sommers schwarz oder tiefrot und sind somit pflückreif.

Schwarze Johannisbeeren
Schwarze Johannisbeeren
Rote Johannisbeeren
Rote Johannisbeeren

Weitere Beeren für den Naschgarten

Daneben bieten auch Beerensträucher, die mit Heidekrautgewächsen verwandt sind, im Laufe des Jahres reife Früchte für den Naschgarten. So etwa Heidelbeere, Preiselbeere und die hierzulande immer beliebtere Moosbeere, die meist als Cranberry bekannt ist. Die Sträucher dieser Beeren sind Bodendecker und lassen sich gut als „Füllsträucher“ zwischen anderen Pflanzen einsetzen. Ab Juni beginnt die Erntezeit dieser Beeren, die – abhängig von der Sorte – bis in den September reicht. Schließlich tragen auch die Pflanzen der Schwarzfruchtigen Apfelbeere (Aronia melanocarpa) ihre Früchte im September, die sich direkt vom Strauch pflücken und vernaschen lassen.

Beerensorte Wuchshöhe Erntezeit Verwendung
Himbeere bis 200 cm Juli – August Marmelade, Gelee, Saft, Kuchenbelag, Grütze
Brombeere bis 300 cm August – September Marmelade, Gelee, Saft, Likör, Sorbet
Heidelbeere bis 60 cm Juli – August Marmelade, Gelee, Grütze, Kuchen, Eis
Erdbeere bis 30 cm Mai – Juli Marmelade, Kuchen, Süßspeisen, Wein, Likör
Cranberry bis 20 cm September – Oktober Kompott, Getränke, Kuchen, Müsli, Joghurt
Johannisbeere bis 200 cm Juni – August Gelee, Saft, Grütze
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