Zierpflanzen

Rosenkrankheiten: Mehltau, Rosenrost und Sternrußtau

  • Rosen gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen, denn es gibt sie in zahlreichen Farben und Arten. Leider werden Rosen von zahlreichen Pilzkrankheiten heimgesucht.
  • Besonders häufig werden sie von Echtem Mehltau, Rosenrost und Sternrußtau befallen. Dann werden die Rosen mit einem weißlichen, schimmelartigen Pilzbelag überzogen und bekommen grau-schwarze oder rostrote Flecken.
  • Damit Sie lange Freude an ihrem Rosengarten haben und einen Pilzbefall nicht fürchten müssen, verraten wir Ihnen, wie Sie die drei häufigsten Pilzkrankheiten bei Rosen erkennen, wie Sie wirksam Rosenkrankheiten behandeln und was Sie vorbeugend tun können.

Rosenkrankheiten

Pilzkrankheiten im Rosenbeet

Echter Rosentaupilz (Podosphaera pannosa)

Rosentaupilz
Erste Anzeichen des Rosentaupilzes sind weißliche Beläge am Stängel.

Ein Befall mit Echtem Rosentaupilz zeigt sich durch einen weißen, mehlartigen Pilzbelag an den Blattoberseiten, Triebspitzen und Knospen, der sich anfangs leicht abwischen lässt. Wenn man allerdings nicht rasch etwas unternimmt, rollen sich stark befallende Blätter ein, verfärben sich braun und sterben schließlich durch Austrocknung ab. Das liegt daran, dass der Pilz der Pflanze alle lebenswichtigen Stoffe aus den Zellen entzieht.

Nicht nur Rosen sind anfällig für diese besonders schwere und hochgradig ansteckende Pilzerkrankung. Auch Astern, Phlox, Rittersporn, Indianernessel und Lupinen sind als Stauden oftmals von Mehltaupilzen betroffen. Mehltaupilze spezialisieren sich immer nur auf bestimmte Pflanzenarten. Daher können auch verschiedene Gemüsesorten wie Gurken, Möhren und Schwarzwurzeln oder Obstgehölze wie Erdbeere, Stachelbeere, Johannisbeere, Apfel und Pfirsich mit einem weißlich-grauen Pilzbelag überzogen sein.

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Die Unterschiede von Echten und Falschen Mehltau

Echter Mehltau
Echter Mehltau auf einem Blatt der Felsenbirne (Amelanchier)

Echter Mehltau

Echte Mehltaupilze treten vor allem bei trocken-warmer Witterung mit viel Sonnenlicht und nächtlichem Tau auf. Eine erhöhte Luftfeuchte begünstigt die Entwicklung der Pilze zusätzlich. Im Gegensatz zu vielen anderen Schadpilzen ist der Echte Mehltau aber nicht zwingend auf andauernde Blattfeuchte, wie Regenwetter angewiesen. Deswegen wird der echte Mehltaupilz auch als Schönwetterpilz bezeichnet, der vor allem im Frühjahr und Spätsommer auftritt.

Im Spätherbst bildet der Schlauchpilz Winterfruchtkörper in Form von schwarzen Kügelchen aus, die an Triebspitzen bzw. Knopsen oder in dem herabgefallen Laub überwintern. Sobald im Frühjahr der Pflanzenaustrieb beginnt, verbreiten sich auch wieder die Sporen des Mehltaus und infizieren neu autreibende Blätter und Früchte.

falscher-mehltau
Falscher Mehltau auf einer Gurke (typisches Mosaikmuster auf der Blattoberseite)

Falscher Mehltau

Der Falsche Mehltau breitet sich wie der Echte Mehltau über Sporen aus. Allerdings befindet dieser sich meistens auf der Blattunterseite und mag trocken-warmes Wetter gar nicht, denn er braucht viel Feuchtigkeit und ein mäßig-warmes bis kühles Wetter.

Dank des Wasserfilms auf nassen Blättern können die Eipilze tief in die Pflanzen eindringen und wachsen auch im Blattinnern. Von dort gelangen sie durch kleine Spaltöffnungen zur Blattunterseite und machen sich durch einen weiß-gräulichen Pilzrasen bemerkbar. Außerdem können sich die Blätter auf der Blattoberseite braun, gelb oder violett verfärben. Vor allem Rettich- und Kohlgewächse werden vom Falschen Mehltau befallen. Aber auch Spinat, Gurken, Salat oder Erbsen sowie Weinreben und Kräuter können betroffen sein.

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Mehltau bekämpfen und vorbeugen

INFO: Bei beginnendem Befall sollten die erkrankten Blätter entfernt und betroffene Triebspitzen zurückgeschnitten werden. Bei starkem Befall muss man leider die ganze Pflanze beseitigen.

Allerdings sollte man die Pflanzenabfälle nicht einfach auf den Kompost geben, denn die Sporen verbreiten sich durch die Luft. Es ist besser die Blätter zu verbrennen oder im Hausmüll zu entsorgen. Man kann zusätzlich zugelassene Pilzbekämpfungsmittel aus dem Gartenfachhandel verwenden. Wegen der begrenzten Wirkungsdauer der Mittel ist es ratsam, die Behandlung mehrmals im Abstand von 8 bis 14 Tagen zu wiederholen.

strauchrose
Pflegen Sie Ihre Rosen für ein gesundes Pflanzenwachstum mit natürlichen und umweltschonenden Düngern.

Spritzmittel selbst zusammenmischen

Sie können auch ein solches Mittel selber herstellen, denn viele der benötigten Zutaten gibt es schon daheim. Für fünf Liter einer solchen Spritzbrühe brauchen Sie drei Beutel Backpulver, 50 Milliliter Rapsöl und einige Tropfen Spülmittel. Mit dieser Mischung können Sie beispielsweise Ihre Rosen und Stauden alle zwei bis drei Tage besprühen und damit den Mehltau bekämpfen. Weitere bewährte Mittel sind Milch oder Molke. Die Frisch-Milch muss im Verhältnis 1:8 verdünnt werden, die Molke kann einfach so verspritzt werden.

Brühe aus Ackerschachtelhalm herstellen

Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Rosen oder andere Pflanzen von Mehltau befallen werden, können Sie ihre Pflanzen mit einer Brühe aus Ackerschachtelhalm wiederholt kräftigen. Dafür werden 300 Gramm frischer oder 30 Gramm getrockneter Ackerschachtelhalm in 10 Liter Wasser 24 Stunden eingeweicht. Dann wird das Ganze 15 Minuten geköchelt und nach dem Abkühlen im Verhältnis 1:5 mit Wasser gemischt.

Während man zur Vermeidung von Echtem Mehltau die Pflanzen bespritzen sollte, muss man zum Schutz vor Falschem Mehltau die Brühe nur um die Pflanzen herumgießen. Vorbeugend können auch Netzschwefelpräparate sein. Kaufen Sie robuste Züchtungen. Haben Sie empfindliche Rosensorten gepflanzt, empfiehlt es sich auf jeden Fall diese in nährstoffreiche und feuchte Erde zu pflanzen.

TIPP: Ein sonniger und luftiger Platz kann ebenfalls hilfreich sein, denn so können die Blätter nach einem Regenguss rasch trocknen und bieten dem Mehltaupilz möglichst wenig Angriffsfläche.

Sternrußtau (Diplocarpon rosae, auch: Marssonina rosea)

Die aggressivste Pilzkrankheit an Rosen ist der Sternrußtau, der vor allem in Jahren mit kühler, feuchter Witterung auftritt. Auch kalte, schwere, undurchlässige Böden mit geringem Humusanteil begünstigen diese Pilzkrankheit bei Rosen.

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Pilzkrankheit an Rosen ist der Sternrußtau

Bei einem Auftreten des Pilzes entstehen unregelmäßige violett-schwarze, sternförmige Blattflecken mit ausgefranstem Rand, die sich zuerst auf den unteren, bodennahen Blättern der Rosenpflanze zeigen.

Ohne Gegenmaßnahmen wird das Rosenblatt um die Flecken herum meist gelblich oder gelb-rötlich verfärbt und fällt schon bald ab. Durch die Pilzkrankheit werden Rosen deutlich geschwächt, denn die Blätter sind eine wichtige Voraussetzung für Blütenbildung und Pflanzenwachstum.

Sternrußtau an Rosen bekämpfen

Schon bei den ersten Anzeichen eines Pilzbefalls sollten Sie ihre Rosen mit einem geeigneten Pilzbekämpfungsmittel behandeln und die betroffenen Stellen an den Rosen entfernen.

Da der Pilz auf den Blättern am Boden überwintern kann, muss man unbedingt alle befallenen Blätter und Pflanzenteile sorgfältig aus dem Beet entfernen. Ansonsten kann nach der Winterperiode eine erneute Ansteckungsgefahr von ihnen ausgehen.

Die Ackerschachtelhalmbrühe, die auch vorbeugend gegen Mehltau hilft, eignet sich ebenfalls für die Behandlung von Sternrußtau. Mit Beginn des Blattaustriebs wird diese im Abstand von zwei Wochen mehrmals auf die Blätter gespritzt. Auch Brühen aus Knoblauch oder Beinwell sind hilfreich. Eine Stickstoff-Überdüngung ist hingegen schädlich.

Rosenrost (Phragmidium mucronatum)

Der Rosenrost verursacht gelborange-farbene Flecken an der Blattoberseite, während sich an der Blattunterseite zunächst im Sommer orangefarbene, später im Herbst braunschwarze Pusteln entwickeln. Aus diesen Sporenlagern entweichen erst gelbliche, dann dunkle Sporen, die durch den Wind getragen auf andere Blätter übergreifen. Rosenrost verbreitet sich vor allem aus, wenn die Rosensträucher zu dicht stehen und die Blätter nicht gut abtrocknen können, sich die Nässe am Boden staut (Staunässe) und die Witterung im Sommer kühl ist.

Vorsicht: Stark erkrankte Blätter fallen wie bei der Infektion mit Sternrußtau vorzeitig ab und schwächen damit die Pflanze. Ein Befall mehrere Jahre hintereinander kann sogar das Absterben der Pflanze bedeuten.

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Rosenrost verursacht gelborange-farbene Flecken an der Blattoberseite

Rosenrost an Rosen bekämpfen

Betroffene Blätter müssen umgehend entfernt werden, damit über die Wintersporen keine Neuinfektion im Folgejahr erfolgen kann. Also die Triebe und Blätter abschneiden, einsammeln und im Hausmüll entsorgen. Wie auch beim Sternrußtau oder Mehltau gilt, dass man das Rosenbeet luftig gestalten sollte und regelmäßig auslichten muss. Die Rosen sollten sich auf keinen Fall gegenseitig bedrängen oder das Licht nehmen.

Natürlich kann man die im Handel angebotenen Pflanzenschutzmittel verwenden. Aber Sie sollten sich unbedingt an den Grundsatz halten: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Die für die Bekämpfung genannten natürlichen Hausmittel, wie Ackerschachtelhalmbrühe, Farnkraut und Wermutbrühe eignen sich auch, um den Rosenrost loszuwerden. Kalibetont düngen kann ebenfalls hilfreich sein.

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Bekämpfung von Pilzkrankheiten bei Rosen

  1. Um eine Ausbreitung von Pilzkrankheiten zu verhindern, ist es zunächst sinnvoll, kranke Rosenblätter frühzeitig abzupflücken und zu vernichten. Bei einem Mehltaubefall sollten kranke Triebspitzen eventuell leicht zurückgeschnitten werden.
  2. Eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen und eine ausreichende Wässerung in Trockenperioden sind ebenfalls wichtig. Zusätzlich können wiederholte Fungizidspritzungen helfen, einen Pilzbefall zu verhindern oder zumindest einzudämmen.
  3. Optimal ist ein sonniger, luftiger Platz im Garten mit lockerem, humusreichem Boden. Die Rosen sollten mit genügend Abstand zueinander gepflanzt werden, damit Krankheiten und Schädlinge nicht so leicht auf benachbarte Pflanzen übergreifen und die Pflanzen nach einem Regenschauer wieder schnell abtrocknen.
  4. Daher sollte der Hobby-Gärtner auch eine Bewässerung von oben vermeiden, da andauernde Blattfeuchte das Auftreten von Pilzkrankheiten, insbesondere von Sternrußtau, deutlich begünstigt.
  5. Der richtige Frühjahrsrückschnitt sorgt für eine ausreichende Belüftung des Beetes. Darüber hinaus sehen gut gepflegte und beschnittene Rosensträucher einfach schöner aus.

Gärtner-Tipp: Damit Gärtner auch ohne regelmäßigen Pflanzenschutz Freude an üppig blühenden Rosen haben, testen der Bund deutscher Baumschulen und Rosenzüchter gemeinsam mit dem Bundessortenamt neue Sorten auf ihre Widerstandsfähigkeit.
Die Rosen, die den Rosen-TÜV bestanden haben, sind hoch bis sehr hoch widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten und werden regelmäßig auf den Webseiten des ADR unter www.adr-rose.de veröffentlicht.

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