Bewässerung

Gartenbewässerung richtig planen

  • Pflanzen brauchen Wasser – nicht nur im Sommer bei hohen Temperaturen.Wer den Garten richtig bewässert, kann Schäden vermeiden und vor allem Wasser sparen.
  • Gute Planung ist die Voraussetzung für eine entspannte Gartenbewässerung. Für eine automatische Bewässerung sollten Sie alle Komponenten aus einem System wählen, damit die Kompartibilität gewährleistet ist.
  • Eine Bewässerungsanlage sollte am besten mit Regenwasser betrieben werden, das je nach Bedarf in einem Tank oder einer Tonne gesammelt wird. Mit einem Hauswasserwerk wird der notwendige Druck erzeugt.

Gartenbewaesserung – Schlauch liegt im Rasen

Besonders trockener Standort?

Ein wesentlicher Faktor ist die richtige Bepflanzung. An einem windigen Standort mit sandigem Boden sollten Sie einen Präriegarten erwägen. Der ist attraktiv, pflegeleicht und vor allem vom Gräsern und abwechslungsreichen Blüten bestimmt.

Sommerliche Temperaturen lassen nicht nur Sie dürsten, sondern auch Ihre Blumen und Pflanzen. Je mehr Pflanzen Sie im Garten haben, desto größer ist der Aufwand, den Sie betreiben müssen, um alle Blumen zu gießen. Vom hohen Wasserverbrauch einmal abgesehen.

Eine kluge Gartenbewässerung schafft Abhilfe, denn sie spart Ihnen nicht nur wertvolle Zeit, sondern kann auch den Wasserverbrauch reduzieren, sofern die Bewässerungsanlage richtig eingestellt ist. Und weil jeder Garten eine andere Form aufweist und aus unterschiedlichen Nutz- und Zierbeeten sowie Rasenflächen besteht, gibt es verschiedenste Möglichkeiten zur sparsamen Gartenbewässerung.

Ihre Möglichkeiten reichen vom einfachen Gießen mit Gießwasser aus der Regentonne über das Wässern mit einem Gartenschlauch bis hin zur vollautomatischen Gartenberegnung, bei der man keine Hand mehr anlegen muss. Erfahren Sie im Folgenden mehr zur sparsamen Pflanzenbewässerung im Außenbereich.

Gartenbewässerung richtig gemacht

gartenbewaesserung-wässern mit dem Gartenschlauch

Lieber seltener aber durchdringend wässern.

Vor allem im Frühjahr gepflanzte Gehölze benötigen im Sommer ausreichend Wasser, weil sich ihr Wurzelwerk erst noch entwickeln muss. Deshalb sollten Bäume und Sträucher in den ersten fünf bis acht Standjahren gezielt und regelmäßig gegossen werden. doch auch ältere Bäume können, je nach Standort und Bedarf, bei Hitze und Trockenheit zusätzliche Wassergaben benötigen: Sobald Triebe und Blätter schlaff herabhängen, muss Wasser gereicht werden.

Ein Gießrand um die Pflanzen sorgt dafür, dass das Wasser den Pflanzen zugute kommt, für die es gedacht ist. Auch Obstbäume und -sträucher brauchen eine gute Wasserversorgung, da die Früchte sonst sehr klein bleiben oder vorzeitig abfallen.

Beim Wasserbedarf sollte man die austrocknende Wirkung des Windes – auch bei bedecktem Himmel und nur mäßig warmem Wetter – nicht vergessen. Die wichtigste Regel beim Gießen lautet: Weniger oft, dafür aber gründlich und durchdringend wässern. Bei häufigem, aber oberflächlichem Gießen bilden die Pflanzen keine tiefreichenden Wurzeln aus, mit denen sie sich in längeren Trockenphasen aus tieferen Bodenschichten Wasser holen können. Um den Boden und die Pflanzen gut zu versorgen, sind je nach Bodenart 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter notwendig – das sind ein bis zwei volle Gießkannen.

gartenbewaesserung-Wässern in der Dämmerung

Bewässern Sie Gartenpflanzen zur Dämmerung, um Blattschäden zu vermeiden.

Wenn man mit dem Schlauch wässert, kann ein Regenmesser Orientierungshilfe über die ausgebrachte Wassermenge leisten. 1 Millimeter im Regenmesser bedeutet 1 Liter pro Quadratmeter. Bei leichteren, sandigen Böden sollte man sich für die 20-Liter-Wassermenge entscheiden.

Die beste Tageszeit zum Gießen sind die Morgenstunden. Vor allem dann, wenn die Nächte kühl sind, sollte man möglichst morgens gießen, damit die Pflanzen bald abtrocknen können. Denn je länger Blätter und Früchte feucht bleiben, desto leichter können sich Pflanzenkrankheiten, wie zum Beispiel die Kraut- und Braunfäule der Tomaten oder der Grauschimmel am Salat, ausbreiten.

Nach dem Gießen sollte die Bodenoberfläche gelockert werden. Eine feinkrümelige Struktur verhindert das vorzeitige Verdunsten des Wassers aus dem Boden.

Planung der Gartenbewässerung

gartenbewaesserung-Gießen im Sommer

Im Sommer benötigen Gartenpflanzen besonders viel Wasser.

Generell gilt: Bevor Sie Ihre Gartenbewässerung praktisch in die Tat umsetzen und eine Bewässerungsanlage selber bauen, sollten Sie theoretisch darüber nachdenken. Damit vermeiden Sie, dass Sie dauernd nachrüsten müssen oder wichtige Ecken übersehen, die Sie nachher immer wieder selbst Bewässern müssen.

Erstellen Sie deshalb zunächst einen Plan Ihres Gartens (z. B. im Maßstab 1:100, also 1cm = 1m) und markieren Sie folgende Flächen:

  • Rasen
  • Beete
  • Bäume und Sträucher
  • Hecken
  • Flächen, die nass werden dürfen
  • Flächen, die nicht nass werden dürfen

Anschließend zeichnen Sie den Hauptwasseranschluss ein und testen, wie lange es bei voll aufgedrehtem Wasserhahn dauert, bis ein 10 Liter Eimer gefüllt ist. Diesen Wert notieren Sie sich ebenfalls. Dadurch wissen Sie, wie viel Druck in Ihrer Leitung herrscht. Dieser ist entscheidend für spätere, zum Teil längere Wege vom Hauptanschluss bis zum Regner. Bei zu wenig Wasserdruck kann es passieren, dass kaum Wasser am Ende des Schlauches ankommt bzw. es sehr lange dauert.

Entscheiden Sie sich für einen Hersteller. Dadurch gewährleisten Sie die Kompatibilität der gekauften Teile und ärgern sich nicht, wenn zwei Komponenten verschiedener Firmen nicht so zusammenarbeiten, wie Sie sich das wünschen würden. Mithilfe Ihres erstellten Plans sollten Sie in der Lage sein, genau auszurechnen, welche Teile Sie benötigen bzw. verwenden möchten, wie lang die Schläuche sein müssen, wo Sie die Steuerungseinheit anbringen können usw. Manche Hersteller bieten sogar Planungshilfen an, die zumeist online zu finden sind.

Wenn Sie noch nicht genau wissen, welche Art von Gartenbewässerung Ihnen zusagt, informieren wir Sie im Folgenden darüber, welche Möglichkeiten der Gartenbewässerung sich Ihnen bieten. Damit jedoch keine Verwirrung gestiftet wird: Alle hier vorgestellten Möglichkeiten fallen unter den Begriff „Gartensprenger“. Immer dann, wenn von einem Gartensprenger die Rede ist, sind damit jegliche Methoden zur Gartenbewässerung gemeint, und nicht ein einziges, spezielles Gerät.

Automatische Gartenbewässerung

Eine automatische Gartenbewässerung lässt sich individuell programmieren.

Eine automatische Gartenbewässerung lässt sich individuell programmieren.

Wer nicht jeden Morgen früh aufstehen möchte, um seine Blumen zu gießen, der kann die Gartenbewässerung auch durch eine automatische Gartenbewässerung durchführen lassen. Sie brauchen keine Bedenken zu haben, dass automatische Bewässerungssysteme zu viel Wasser verbrauchen, schließlich lassen sie sich jederzeit ein- oder ausschalten.

Kombinieren Sie Ihre automatische Bewässerungsanlage dann auch noch mit Regen- oder Bodenfeuchtesensoren, erkennt die Gartenbewässerung von allein, wann genügend Wasser vorhanden ist und überspringt das vorgesehene Beregnungsprogramm. Dadurch sparen Sie Wasser und vermeiden eine Überbewässerung.

Eine automatische Gartenbewässerung wird zumeist unterirdisch gelegt. Flurschäden müssen Sie deshalb aber nicht befürchten. Denn beim Verlegen der Leitungen werden zunächst Rasensoden abgetragen, damit anschließend ein Graben für die Rohre und Regner ausgehoben werden kann. Sind die Rohre verlegt, werden wieder Grasmatten darüber verlegt. Die Rohre sind somit geschützt und nach wenigen Wochen sieht man nichts mehr vom Einbau.

Selbst im Winter müssen Sie keine Bedenken haben, dass Ihre Bewässerungsanlage Schaden durch Frost erleidet. Viele Systeme sind mit automatischen Entwässerungsventilen ausgestattet, wodurch die Leitungen vor Winterbeginn entwässert werden und erst gar kein Frostschaden entstehen kann.

Weiterhin bietet eine automatische Gartenbewässerung einige Vorteile:

  • Gleichmäßige und regelmäßige Bewässerung
  • Bessere Versorgung von Regenschattenbereichen
  • Komfort und Zeitersparnis für den Besitzer
  • Unauffälligkeit – die Gartenbewässerung ist nur dann sichtbar, wenn Sie arbeitet
  • Bewässerungssystem auf Amazon ansehen »

Steuerungen für die automatische Gartenbewässerung

gartenbewaesserung-Bodenfeuchtesensor

Bodenfeuchtesensor


Besonders in Kombination mit einer automatischen Gartenbewässerung lohnt sich ein Bodenfeuchtesensor. Ein solcher Bodenfeuchtesensor wird einfach in den Boden gesteckt und über ein verlängertes Anschlusskabel an den Bewässerungscomputer angeschlossen. In vorher definierten Zeitabständen stellt ein spezieller Heizwiderstand in der Messspitze, die sich am Bodenfeuchtesensor befindet, die von der Bodenfeuchtigkeit abhängige Temperaturdifferenz fest.

Durch den Bodenfeuchtesensor wird eine vollautomatische Steuerung der Gartenbewässerung erreicht. Bei ausreichender Bodenfeuchte wird das Ventil geschlossen, bei zu trockenem Boden geöffnet. Zugleich sorgen einstellbare Zeitvorgaben dafür, dass tatsächlich nur dann bewässert wird, wenn Sie es wünschen.

Bewässerungsuhr

gartenbewaesserung-Bewässerungsuhr

Bewässerungsuhr

Eine Kombination aus Bodenfeuchtesensor und einer Bewässerungsuhr stellt die optimale Lösung für eine automatische Gartenbewässerung dar. Die Bewässerungsuhr regelt die Bewässerung des Gartens ganz automatisch. Sie müssen lediglich einen Start- und einen Endzeitpunkt einstellen.

Viele Bewässerungsuhren sind zudem mit einer Funktion ausgestattet, die verhindert, dass der Wasserfluss länger als zwei Stunden von der Bewässerungsuhr geöffnet wird. Selbst wenn Ihnen ein Fehler beim Einstellen der Uhr passiert, kann es nicht vorkommen, dass die Bewässerungsanlage dauerhaft in Betrieb ist und einen enormen Wasserverbrauch und somit hohe Kosten mit sich zieht.

Zudem signalisiert der Bodenfeuchtesensor der Bewässerungsuhr, ob es bereits regnet oder nicht, wodurch die Bewässerungsuhr wiederum weiß, ob die Bewässerungsanlage überhaupt eingeschaltet werden soll.

Regner für die automatische Gartenberegnung

Vielflächenregner

gartenbewaesserung-flächenregner

Flächenregner eignen sich besonders gut für die Rasenbewässerung.

Mit einem Vielflächenregner können Sie nahezu jede beliebige Gartenkontur bis zu 380 Quadratmetern mit einem einzigen Versenkregner bewässern. Durch die bis zu 50 programmierbaren Kontureneckpunkten ist fast jede Ecke des Gartens erreichbar. Dadurch wird eine lückenlose Bewässerung ermöglicht, die mit anderen Regnern eher schwierig zu erreichen ist. Ein ideales Gerät für Gartenbesitzer, deren Fläche viele Kurven aufweist und nicht quadratisch ist. Denn mit dem Vielflächenregner wird tatsächlich nur die Fläche bewässert, die auch nass werden soll.

Ein weiterer Vorteil: Der Vielflächenregner muss nicht dauernd umgesetzt werden, sondern kann von einer Position aus große Flächen bewässern.

Versenkregner

Ein sogenannter Versenkregner befindet sich im Ruhezustand vollkommen im Erdreich. Sobald der Bewässerungsvorgang gestartet wird, fährt der Versenkregner durch den aufgebauten Wasserdruck heraus. Je nach Modell ist ein Versenkregner 10 bis 20 cm hoch. Versenkregner bestehen zumeist aus Kunststoff oder Edelstahl und sind als Vollkreisregner oder Teilkreisregner mit unterschiedlichen Düsen erhältlich. Nachdem der Bewässerungsvorgang abeschlossen ist, fährt er zurück in den Boden.

Durch die automatische Versenkung ist Rasenmähen ohne Behinderungen und ohne Gefahr, die Versenkregner zu beschädigen, möglich.

Viereckregner

Viereckregner sind zur individuellen Bewässerung kleinerer Rechteckflächen gedacht. Durch stufenlose Einstellbarkeit lässt sich die gewünschte Reichweite ebenso wie die Sprenbreite variieren. Mit einem Viereckregner können Flächen von 25 qm bis zu max. 250 qm bewässert werden. Dies entspricht einer Reichweite von 7 bis 18 m sowie einer Sprengbreite von 3,5 bis 14 m.

Niederschlagswasser und Regentonne

gartenbewaesserung-regentonne

Eine Regentonne bei kleinen Gärten.

Regenwasser ist die ideale Lösung, um Geld zu sparen und den Pflanzen etwas Gutes zu tun. Besonders im Garten ist Regenwasser zur Gartenbewässerung von großem Vorteil: Niederschlagswasser ist weniger kalkhaltig als normales Trinkwasser und zumeist auch wärmer. Beide Eigenschaften prädestinieren Niederschlagswasser geradezu zum Gießen von Pflanzen.

Nur eines ist dazu nötig: Man muss Regenwasser sammeln. In einem kleinen Garten genügt zumeist eine klassische Regentonne als Wasserspeicher. Bedenken Sie dabei auch, dass nicht nur die Größe der Tonne eine Rolle spielt, sondern auch die vorhandene Dachfläche, über die das Regenwasser in den Behälter gelangt. Bei einem großen Garten sowie einer großen Dachfläche lohnt sich eventuell sogar ein großer Erdtank.

Neben dem Tank benötigt man lediglich noch eine Pumpe zum Druckaufbau, welche als Hauswasserwerk bezeichnet wird. Damit kann auch eine automatische Gartenbewässerung betrieben werden.

Achtung: Unabgedeckte Regentonnen stellen ein hohes Gefahrenpotential für neugierige Kleinkinder und durstige Tiere dar. Es ist daher wichtig, Regentonnen oder Wasserbehälter im Garten immer ordnungsgemäß abzudecken. Wird die Tonne geöffnet, sollte sicherheitshalber ein stabiler Ast eingelegt werden, sodass sich hineingefallene Kleintiere, etwa Katzen oder Eichhörnchen, aber auch Insekten wieder selbstständig retten können.

Bewässerungsschlauch

gartenbewaesserung-gartenschlauch

Lieber Bewässerungsschläuche – statt dem klassischen Gartenschlauch?

Wer beim Begriff Bewässerungsschlauch an einen Schlauch mit einem geschlossenen Ende und einigen Löchern denkt, liegt im Prinzip richtig.

Allerdings wurde der Bewässerungsschlauch mit der Zeit verfeinert und mit einem neuartigen Durchlass-System ausgestattet. Dabei ist das Ende des Schlauches verschlossen. Wird nun Wasser durch den Schlauch gelassen, baut sich Druck auf. In ihm selbst befinden sich wiederum kleine Poren, die durch den Druck geöffnet werden. Durch die Poren wird verhindert, dass das Wasser dauerhaft aus dem Schlauch hinausfließt. Zugleich sorgen sie dafür, dass das Wasser tröpfchenweise abgegeben wird.

Pflanzen werden durch diese Methode nicht beschädigt, weil sie sanft bewässert werden. Zudem lassen sich mehrere Bewässerungsschläuche durch Verteiler miteinander verbinden, womit Sie größere Flächen des Gartens abdecken können.

Pflanzenbewässerung in der Urlaubszeit
gartenbewaesserung-Sie haben einen Sommerurlaub geplant und wissen nun nicht, wie Sie Ihre Garten- und Zimmerpflanzen während Ihrer Abwesenheit optimal mit Wasser versorgen sollen? Wir geben Ihnen nützliche Tipps, wie Pflanzen im Innen- und Außenbereich einige Wochen ohne Sie überstehen.

Tipps zur Pflanzenbewässerung in der Urlaubszeit

Bildnachweise: 'Teich': (Originalbild, 'Teich': (Originalbild (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)