Sonnensegel befestigen: Anleitung zur Sonnenschutz-Montage in 3 Schritten
Im Sommer verbringt man viel Zeit im Garten oder auf der Terrasse. Es wird überall gegrillt, man hört die Kinder im Planschbecken toben und entspannt selbst in der Sonne. Doch wenn man den ganzen Tag im Freien verbringt, sollte die eine oder andere Minute im Schatten verbracht werden. Gerade zur Mittagszeit brennt die Sonne so stark vom Himmel, dass es kaum zu ertragen ist und gesundheitliche Risiken drohen.
Eine wirksame, praktische und zudem noch preiswerte Alternative bietet ein Sonnensegel – die moderne Variante der Markise. Dieser Sonnenschutz ist mit wenigen Handgriffen montiert und somit flexibel einsetzbar. Des Weiteren staut sich unter ihm keine Hitze, da durch die offenen Seiten die Luft zirkulieren kann.
1. Sonnensegel befestigen und spannen
Um das Sonnensegel über die Terrasse oder den Balkon zu spannen, sind spezielle Befestigungen notwendig. Sollen dafür keine Pfosten aufgestellt werden, kann man eine Montage des Segels an den Hauswänden oder den Dachsparren durchführen.
Dafür sollte man nur Zubehör aus Edelstahl verwenden, da diese von Witterungen nicht geschädigt werden. Durch die Edelstahlringe zieht man das Gurtband des Segels und gewährleistet so, dass dieses straff gespannt und formstabil bleibt.
Tipp: Wer die Konstruktion flexibel gestalten möchte, kann darüber nachdenken, Maste für die Befestigungshaken zu installieren. An ihnen lässt sich das Sonnensegel hoch- und heruntergefahren werden. So kann man den Sonnenschutz nach den eigenen Bedürfnissen oder nach dem Stand der Sonne ausrichten.
1.1. Befestigungspunkte für Sonnenschutz

Bringen Sie Ihr Sonnensegel schräg an, damit Regen problemlos ablaufen kann.
Achten Sie bei der Planung darauf, dass Sie das Sonnensegel in Zugrichtung spannen können. Bei den viereckigen, aber auch den trapezförmigen Segeln verläuft der Zug in einer geraden Linie entlang der Segelecken, die sich jeweils gegenüber liegen.
Dreieckige Sonnensegel werden anders befestigt: Hier befindet sich der Befestigungspunkt nicht an den Segelecken, sondern auf der verlängerten Winkelhalbierenden.
Ebenfalls sollten Sie die Befestigungshöhe mit Gefälle einplanen. Für luft- und wasserdurchlässige, aber auch für wasserfeste Sonnensegel ist eine Neigung von mindestens 14 Prozent zu empfehlen. So kann bei Regen das Wasser schnell ablaufen und ein sogenannter Wassersack vermieden werden.
2. Anleitung: Sonnensegel montieren

Mit einem Segelspanner können Sie die Spannung des Segels nachjustieren.
Nach der Wahl der Befestigungspunkte erfolgt das Vorbereiten des Segels: Dazu legen Sie Ihr Sonnensegel vollständig ausgebreitet auf den Boden. Die Segelspanner werden nun auf Maximallänge gedreht, bevor sie an den Befestigungspunkten eingehakt werden.
Sollte die Spannung des Sonnensegels nach der ersten Montage nachgeben, können Sie diese mit den Segelspannern schnell wieder nachjustieren. Beim Tauwerk (Konstruktion mit Seilen) sollten Sie Seilklemmen zum Spannen verwenden. Damit lässt sich das Segel leichter nachspannen und das umständliche Entknoten des Seils entfällt.
Es gibt drei verschiedene Methoden, ein Sonnensegel zu montieren: an einer Wand, an Sonnensegelmasten oder eine Mischung beider Methoden in Form einer Kombination aus Wand und Mast. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie ein Sonnensegel mit Mast anbringen.
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2.1. Geeigneter Mast für Sonnensegel
Für die Befestigung freistehender Sonnensegel sollten Edelstahlrohre die erste Wahl sein. Diese sind rostfrei und stabil genug, um Zuglasten von Sonnensegeln auf lange Sicht Stand zu halten. Je nach Größe und Schwere Ihres Segels können Sie sich entscheiden zwischen
- Sonnensegelstangen für kleinere Segel
- Sonnensegelmasten für mittelgroße Segel
- Sonnensegelpfosten für große Segel
2.2. Fundament ausheben und Sonnensegelmast aufstellen
Zur Montage eines solchen Edelstahlrohres benötigen Sie
- Spaten
- Mauerkelle
- Wasserwaage, Zollstock
- Eimer oder Wanne
- Kies, Körnung ca. 16-22mm
- Zement, Wasser, Sand/Kies
- Bodenhülse (Hülsenende 10° abgeschrägt
- kleiner Plastikbeutel
- Sonnensegel Mast
Für eine optimale Befestigung sind die genaue Kenntnis von dem Gewicht Ihrer Sonnensegel, dem Durchmesser der Edelstahlrohre und die Länge der Bodenhülsen entscheidend. Eine Tabelle, in der diese Fakten berücksichtigt werden, finden Sie auf der Seite von www.sonnensegel-pina.de. Anhand der dargestellten Daten lassen sich schnell die entsprechenden Größen bestimmen.
Beachten Sie auch die Frosttiefe des Bodens: Das Fundament bzw. die Bodenhülse für den Mast müssen mindestens 75 cm tief in den Boden montiert werden, dass der Frost keinen Schaden anrichten kann. Bei Frost gefriert Wasser und dehnt sich aus. Im Fundament können Risse entstehen und die ganze Konstruktion wäre gefährdet.
Tipp: Um eine bessere Stabilität zu erzielen, sollte der Mast 10° nach außen geneigt sein. Dafür schrägen Sie die Bodenhülse um 10° ab. Weiteres erfahren Sie in den nächsten Schritten.
2.3. Fundament befüllen und Bodenhülsen ausrichten
Nachdem das Fundament ausgehoben ist, erfolgt nun das Auffüllen mit Kies. Etwa 10 bis 15 cm sind für kleine Sonnensegel ausreichend, bei großen und schweren Segeln sollte die Kiesschicht 5 cm mehr betragen.
In diesen Kies setzen Sie die Bodenhülse ein. Für eine bessere Stabilität ist es empfehlenswert, die Bodenhülse um 10° in Zugrichtung nach außen auszurichten.
Wenn die abgeschrägte Oberkante der Bodenhülse sich in der Waagerechten befindet, dann sind die 10° in etwa erreicht. Mit einer Wasserwaage können Sie die Neigung anschließend noch einmal prüfen.
2.4. Bodenhülsen einbetonieren
Die Bodenhülse wird nun mit Zement oder Beton fixiert. Um eine allzu verklebte Bodenhülse zu vermeiden, was das spätere Einschieben des Mastes stark erschwert, können Sie eine Plastiktüte auf die Öffnung der Bodenhülse platzieren, bevor Sie den Zement darauf gießen.
Lassen Sie nach oben hin etwa 15 bis 20 cm Platz, um später eine Erdschicht einzubetten.
Doch bevor Sie an weitere Arbeitsschritte denken, lassen Sie den Beton den Herstellerangaben gemäß aushärten.
Zum Befestigen Ihres Segels an den Edelstahlrohren gibt es zwei Möglichkeiten: Für Pfosten und Masten werden in der Regel Augbolzen verwendet. Für Stangen kommen eher Fenderösen in Frage.
Nachdem Sie Ihr Sonnensegel mit den Karabinerhaken in die Ösen eingehakt haben, ist Ihr neuer Sonnenschutz betriebsbereit.
Hinweis: Wollen Sie ein sehr schweres Segel montieren und sich für einen mindestens 108 mm starken Edelstahlpfosten als Befestigung entscheiden, können Sie auf Bodenhülsen verzichten. Die schweren Pfosten halten in diesem Fall mittels einer Stützkonstruktion. Der Nachteil: Einmal einbetoniert, lassen sich die Pfosten nur noch sehr schwer aus dem Boden entfernen. Sollten Sie also einen Standortwechsel einplanen, empfiehlt sich dennoch der Gebrauch von Bodenhülsen.
3. Vorteile eines Sonnensegels

Dreieckige Sonnensegel sind besonders windfest.
Im Gegensatz zu einer Markise oder einem handelsüblichem Sonnenschirm bietet ein Sonnensegel eine ganze Reihe von Vorteilen.
Sonnenschirme sind sehr windanfällig und müssen bei plötztlich eintretendem Wind sofort abgebaut werden. Auch Markisen sollte man vorsichtshalber einfahren, da diese sehr teuer sind und eventuell beschädigt werden könnten. Das Segel hingegen ist durch die feste Verankerung den Wetterbedingungen angepasst und muss nicht abgebaut werden.
Dabei ist es trotzdem mobil und kann sich optimal an jede Begebenheit des Einsatzortes anpassen. Ein qualitativ hochwertiges Sonnensegel kann sogar das ganze Jahr über stehen bleiben, ohne dass es an Farbe oder Stabilität verliert.
Ein Segel ist aber nicht nur sehr praktisch, sondern überzeugt auch durch seine Optik und den verschiedenen Designs. Der Sonnenschutz ist in verschiedenen Farben erhältlich: So kann man ihn passend zu den Gartenmöbeln oder der Hausfassade kaufen.
Hier noch einmal die Vor- und Nachteile eines Sonnensegels:
- Vorteile
- mit anderen dreieckige Segeln erweitert werden
- leichte Montage
- dreieckige Form sehr windstabil
- rechteckiges Sonnensegel sehr anfällig für Wind
- Nachteile
- dreieckige Form nur teilweise Schutz vor Sonne
4. Sonnensegel sind flexibel einsetzbar
4.1. Sichtschutz und Sonnenschutz für Gartengeräte
Nicht nur wir brauchen Schutz vor den Wetterbedingungen, auch unsere Fahrräder, Gartenmöbel, der Grill, das Spielzeug der Kinder und all die anderen Dinge müssen vor Regen und der Sonne geschützt werden. Wer keinen Stauraum zur Verfügung hat, kann auf Sonnensegel zurückgreifen.
Tipp: Ebenso kann das eigene Auto vor der Sonne geschützt werden. Ein Wagen, der unter einem Sonnensegel geparkt ist, heizt nicht so extrem auf.
4.2. Hitzeschutz bei Glasfronten

Sonnensegel können Ihre Fensterfronten vor starker Sonneneinstrahlung schützen.
Eine große Glasfront liegt voll im Trend und ist in modernen Häusern immer öfter zu sehen. Doch im Sommer heizen sich diese Räume – je nach Sonneneinstrahlung – extrem auf. Ein Sonnensegel, das vor die Glasfront gespannt wird, bietet Abhilfe.
Auch Gartenhäuschen oder Wintergärten können bei extremen Temperaturen im Sommer nicht benutzt werden. Da ist es von Vorteil, wenn ein Sonnensegel die Hitze, aber nicht das Licht abhält.
4.3. Für Unterwegs, beim Campen und Zelten
Seine Flexibilität macht das Sonnensegel auch zum praktischen Begleiter für unterwegs – zum Beispiel bei der nächsten Rad- oder Wandertour. Es gibt spezielle Modelle, die im Rucksack mitgenommen werden können und mit einigen Handgriffen ganz schnell aufgebaut sind. So ist man optimal vorbereitet, falls ein Regenschauer überraschend aufzieht oder man einfach nur eine längere Pause zur Mittagszeit machen möchte.
Beim Zelten steht man leider oft vor dem selben Problem: Man möchte noch ein wenig mit den Freunden zusammensitzen, leider hat es inzwischen angefangen zu regnen und im Zelt ist es nicht nur zu eng, sondern auch sehr stickig. Mit einem Sonnensegel lässt sich das Problem einfach lösen, da jeder Baum als Befestigung verwendet werden kann.
Bildnachweise: adobe.stock/puckillustrations, adobe.stock/contrastwerkstatt, adobe.stock/contrastwerkstatt, amazon.com/AXT Shade (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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