Reinheitsgebot
Laut dem Reinheitsgebot von 1516 darf Bier ausschließlich mit den vier Rohstoffen Hopfen, Malz, Hefe und Wasser gebraut werden. Im Gegensatz zum „Vorläufigen Biersteuergesetz von 1993“ ist das Reinheitsgebot allerdings nicht rechtlich bindend, daher stellt auch Craft Beer innerhalb des Reinheitsgebotes keinen Widerspruch dar.
Das Rezept für Bier ist schon sehr alt und hat sich nie großartig verändert. Der Brauprozess läuft in jeder Brauerei gleich ab. Gebraut wird heutzutage aber nicht mehr händisch, sondern über computergesteuerte Brauanlagen. In diesem Abschnitt erfahren Sie, woraus Bier besteht und wie der Brauprozess selbst abläuft.
Wasser
Bier besteht zu mehr als 90 Prozent aus Wasser, das kein Bestandteil des Bierbrausets ist. Stattdessen greifen Sie einfach auf Leitungswasser oder Mineralwasser ohne Kohlensäure zurück. Das Wasser hat großen Einfluss auf den Geschmack des Bieres, daher beziehen große Brauereien es meistens aus Ihrem eigenen Brunnen oder Ihrer eigenen Quelle.
Gut zu wissen: Für den Brauprozess ist weiches bis mittelhartes Wasser ideal, da härteres Wasser negative Auswirkungen auf den Geschmack des Hopfens hat und zudem die Umwandlung von Stärke in Zucker weniger gut funktioniert.
Hefe

Die ätherischen Öle und Harze im Hopfen bestimmen das Aroma des Bieres. Mit einem Bierbrauset können Sie Helles, Pils und andere Sorten brauen.
Der Gärprozess im Bier wird durch die Hefe angeregt. Während untergärige Biere bei 5 bis 10° C gären, benötigen obergärige Biere zwischen 15 und 24° C. Aus diesem Grund kommt in den meisten Bierbrausets obergärige Hefe zum Einsatz, die sich einfach bei Zimmertemperatur vergären lässt. Trotzdem kann es hin und wieder vorkommen, dass aufgrund der Art und Zusammensetzung der restlichen Zutaten beim Heimbrauen eine untergärige Sorte (z. B. gibt es Bierbrausets für Pils oder Helles) hergestellt wird.
Hopfen
Der Hopfen sorgt im Bier für den guten Geschmack, denn die darin enthaltenen ätherischen Öle und Harze bestimmen das Aroma. Darüber hinaus begünstigen die Gerbstoffe und Säuren im Hopfen nicht nur die Schaumbildung, sondern sorgen zugleich auch dafür, dass bestimmte Stoffe im Biersud ausflocken und die Würze klarer und das Bier haltbarer wird. In der kommerziellen Bierproduktion wird Hopfen aber vor allem als Mittel zur Bitterung eingesetzt und soll damit einen Kontrast zur Süße des Malzes liefern. In Bierbrausets wird Hopfen überwiegend als Extrakt mitgeliefert.
Gut zu wissen: Hopfen enthält einen hohen Anteil an Polyphenolen (z. B. Xanthohumol), die freie Radikale im Körper einfangen und daher als gesundheitsfördernd und krebshemmend gelten.
Malz
Bei Malz handelt es sich, vereinfacht gesagt, um gekeimtes und getrocknetes Getreide. Durch das Keimen werden Enzyme im Getreidekorn gebildet, die zu einem späteren Zeitpunkt im Brauprozess die enthaltene Stärke in Malzzucker umwandeln. Durch das Malz erhält das Bier seine goldenen Farbe und den unverwechselbaren Geschmack. Auf einen Liter Bier kommen umgerechnet etwa 170 g Malz.
Und wie entsteht daraus nun das Bier?

Beim Brauvorgang wird das geschrotete Malz mit warmen Wasser vermischt und die so entstehende Maische anschließend weiter erhitzt. Auf diese Weise löst sich die enthaltene Stärke und wird in Zucker umgewandelt.
Damit aus den oben genannten Zutaten ein gutes Bier entstehen kann, wird als erstes das geschrotete Malz mit warmen Wasser vermischt und die so entstehende Maische anschließend weiter erhitzt. Auf diese Weise löst sich die enthaltene Stärke und wird in Zucker umgewandelt.
Der flüssige Teil, die Würze, wird mit dem Hopfen zusammen gekocht und der Sud von geronnenem Eiweiß und anderen verbleibenden Feststoffen getrennt. Zurück bleibt die sogenannte „Anstellwürze“, die auf Gärtemperatur gekühlt und anschließend mit der Hefe versetzt wird.
Durch das Gären wird der enthaltenen Zucker in Alkohol (Ethanol) und Kohlendioxid umgewandelt. Nach dem mehrwöchigen Gärprozess wird das Bier ein weiteres Mal gefiltert und danach in Flaschen abgefüllt, wo es als Jungbier noch einmal einige Zeit nachgärt. Die eigentliche Gärzeit hängt dabei immer von der Bier-Sorte ab.
Gut zu wissen: Selbstgebrautes Bier ist immer ungefiltert und damit naturtrüb, da der Filterungsprozess für das Heimbrauen zu aufwändig wäre. Aus diesem Grund setzen sich zwar Trübstoffe und Hefe im Bier ab, es bleiben zugleich aber alle Geschmacksstoffe unverändert erhalten.
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