Dachterrasse gestalten – 6 Schritte zur Wohlfühloase
- Das erste, was bei der Dachterrassengestaltung beachtet werden sollte, ist der Bodenbelag. Fliesen oder Betonplatten sind pflegeleicht, aber nicht immer besonders hübsch. Mit Rasen, egal ob echt oder fake, setzen Sie grüne Akzente.
- Die Möbel auf Ihrer Terrasse müssen unbedingt witterungsbeständig sein. Wenn Sie nicht das richtige finden, können Sie aus Paletten und Kisten Ihre eigene Sitzgruppe zusammenstellen.
- Wer die eigene Privatsphäre wahren möchte, setzt auf einen blickdichten Sichtschutz. Dieser kann im Idealfall auch als Sonnenschutz dienen, aber auch hohe Pflanzen weisen neugierige Blicke zurück.
Für eine geschmackvolle Gestaltung Ihrer Dachterrasse gelten die selben Einrichtungsregeln, wie für Innenräumen. So schützt eine vorab erstellte Einrichtungsskizze und ein Stil- und Farbkonzept vor Fehlkäufen und strukturiert die Umsetzung Ihrer Designideen. Der Einsatz einer stimmungsvollen Beleuchtung und die Dekoration mit witterungsbeständigen Wohnaccessoires, runden das Interieur Ihrer Outdoor Oase ab.
Überlegen Sie bei der Möblierung im Vorfeld, wie sie Ihre Dachterrasse vorwiegend nutzen möchten. Zum Sitzen und Essen mit Familie und Freunden, sind Stühle oder Bänke mit passendem Tisch die richtige Wahl. Leseratten und Sonnenanbeter hingegen fühlen sich auf einer Liege wohler.
Multifunktionale Möbel bieten auch auf kleinem Raum die Möglichkeit den Sitz- zu einem Liegebereich umzuwandeln. Auf einer großen Dachterrasse haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Bereiche getrennt voneinander zu gestalten.
Auf Heimwerker.de geben wir Ihnen viele Tipps und Ideen, damit Sie Ihre Dachterrasse ideal gestalten können. Lassen Sie sich von den Bildern und Vorschlägen inspirieren!
1. Bodenbelag für Dachterrassen

Kombinieren Sie mehrer Bodenformen miteinander, um Ihre Terrasse lebendig wirken zu lassen.
Verfügt Ihre Terrasse bereits über einen ansehnlichen Bodenbelag, sollte dieser einmal im Jahr gründlich gereinigt werden. Auf einem gepflegten Untergrund kommt auch die übrige Einrichtung Ihrer Dachterrasse besser zur Geltung.
Für das Verlegen eines neuen Terrassenbelags bieten sich je nach Vorlieben Holz-, WPC-Dielen, Steinfliesen und Betonplatten an.
Mit einem Outdoor-Teppich hingegen, können Sie Ihren bereits vorhandenen Terrassenuntergrund aufhübschen. Der barfuß freundliche Untergrund eignet sich auch prima um einzelne Möbelgruppen, wie den Liege- und Sitzbereich optisch voneinander zu trennen. Wer es auch auf der Dachterrasse gerne grün unter den Füßen haben möchte, kann zum Kunstrasenteppich greifen. Auf der ganzen Fläche oder als besonderer Hingucker auf einem Teil der Terrasse verlegt, bringen Sie mit Kunstrasen Gartenfeeling über die Dächer.
Haben Sie eine große Dachterrasse zu gestalten, ist vielleicht echter Rasen und das Gestalten eines Dachgartens die passende Idee für Ihre Dachterrasse. Egal für welche Variante Sie sich entscheiden, ein gepflegter Terrassenuntergrund ist die Basis Ihrer Dachterrassengestaltung.
1.1. Steinteppich für die Dachterrasse und den Balkon

Steinteppich-Elemente sind besonders strapazierfähige Bodenbeläge für die Dachterrasse.
Fertigelemente in Kieselstein-Optik sind eine echte Alternative zu Fliesen aus Stein oder Keramik und lassen sich ganz einfach selbst verlegen.
Hauptbestandteil der Beläge für Terrassen ist ein feines Granulat aus rund gewaschenem Quarz- oder Marmorkies. Die Steinchen werden fest in einen Reaktionsharz eingebunden und bilden eine enorm strapazierfähige und dabei natürliche Oberfläche in Kiesel-Optik.
Die Elemente sind absolut witterungs- und frostbeständigen und können problemlos für Terrassen, Balkone oder Gartentreppen eingesetzt werden . Sollte doch einmal ein Malheur passiert sein, wird einfach das beschädigte Element herausgenommen und durch ein neues ersetzt.
Die Fertigelemente sind in Quarzkörnungen von 2 und 4 Millimeter und einer Vielzahl von Farbkombinationen zu haben. Einige Hersteller ermöglichen es sogar, die Farbe der Elemente selber zu bestimmen, diese können dann ganz individuell auf die eigenen Terrasse abgestimmt werden.
Tipp: Da die einzelnen Elemte das Steinteppichs nicht verklebt sind, können Sie als Mieter den Bodenbelag bei einem Umzug ganz einfach und ohne Probleme entfernen und zu Ihrem neuen heim mitnehmen.
1.2. Steinteppich in wenigen Schritten selber verlegen
Mit den praktischen Fertigelementen kann jeder auch ohne große handwerkliche Vorkenntnisse seine Terrasse mit einem echten Steinchenboden verschönern.
- Untergrund säubern, eventuell lose alte Platten entfernen und Löcher eben spachteln.
- Abschlussprofile rund um die Auslegefläche mit Kleber positionieren, dann festdübeln.
- Fläche und Wandanschluss mit einer Imprägnierung abdichten.
- Erste Reihe der Elemente ins Abschlussprofil stecken und mit Kleber fixieren, alle weiteren Elemente einfach dicht aneinander legen.
- Kleine Zwischenräume und komplizierte Ecken mit dem gleichfarbigen Flüssigkies aus dem Reparatur-Set ausfüllen und mit dem Spachtel glattstreichen.
2. Die Terrassenmöbel

Aus Paletten lassen sich sehr einfach Terrassenmöbel selber bauen, die dazu auch noch witterungsbeständig sind.
Die Witterungsbeständigkeit der einzelnen Einrichtungsgegenstände vorausgesetzt, wählen Sie Ihre Möblierung nach Ihrem Nutzungsverhalten aus. Während eine moderne Polstersitzgruppe hohen Sitzkomfort für mehrere Personen bietet, kann das Daybed für ein Nickerchen im Freien genutzt werden.
Für ein wohnliches Gesamtbild, stimmen Sie die Terrassenmöbel aufeinander ab. Ein Materialmix, beispielsweise aus Holz und Polyrattan, wirkt in den meisten Fällen wild zusammengewürfelt.
Die Hauptrolle bei der Anordnung der Möbel auf der Dachterrasse, darf der Ausblick spielen. Richten Sie dafür einige Sitzgelegenheiten so aus, dass Sie die Weitsicht genießen können.
Zur Auswahl stehen Ihnen neben den klassischen Liegen, Sesseln und Sitzecken auch individuellere Modelle, wie ein Strandkorb oder ein Sitzsack, mit einem kleinen Beistelltisch für Ihren Sommercocktail. Wer keine Lust auf herkömmliche Möbel aus dem Handel hat, kann sich aus alten Weinkisten, Weinfässern und Paletten trendige DIY-Terrassenmöbel bauen.
3. Begrünung der Dachterrasse

Sie können mit effizienter Planung auch auf einer kleinen Dachterrasse Gemüse und Obst anpflanzen.
Pflanzen auf einer Dachterrasse sind den jeweiligen Witterungsverhältnissen oft ungehindert ausgesetzt. Sie sollten daher nicht nur volle Sonne und heiße Standplätze vertragen, sondern im besten Fall auch robust gegen Wind und Kälte sein.
Winterharte Pflanzen bieten zudem den Vorteil, dass Sie im Herbst nicht eingelagert und von der Dachterrasse herunter transportiert werden müssen.
Auch bei der Begrünung der Dachterrasse gilt, je größer der Raum, desto größer dürfen die ausgewählten Pflanzen sein. Gestalten Sie ruhig so, wie in einem Garten. Kleine, einzelne Kräutertöpfchen gehen auf einer großen, offenen Fläche völlig verloren.

Hochwüchsige Pflanzen können nicht nur ein Hingucker sein, sondern auch die Blicke des Nachbarns aufhalten.
Für die Gestaltung kleiner Dachterrasse hingegen sind Pflanzen oder Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Salbei auf einem schmalen Kräuterregal angeordnet, nicht nur äußerst dekorativ aus, sondern erweitert Ihren Lieblingsplatz zudem um einem kleinen Kräutergarten.
Unschöne, angrenzende Hauswände verstecken Sie ganz einfach mit Kletterpflanzen, die an einer angebrachten Rankhilfe entlang wachsen und die dahinterliegende Mauer verdecken. Mehrjährige Rankpflanzen mit schönen Blüten wie Clematis, Passions- oder Trompetenblumen vertragen problemlos volle Sonne und sind bestens für die Dachterrasse geeignet.
Wer zu den Blüten im Herbst noch Früchte ernten möchte kann sich an Kiwi, Weintrauben und Tomatenpflanzen versuchen. Sie können Ihr Glück auch mit dem Urban Gardening versuchen. Hier geht es darum, umweltschonend und nachhaltig in städtischen Gegenden grüne Oasen zu schaffen und eigene Nahrung anzupflanzen.
Weitere Liebhaber sonniger Plätze sind Palmen, Lavendel, Ziergras, Bambus und Kakteen. Diese müssen jedoch teilweise zum Überwintern hinein geholt werden.
Tipp: Große Pflanzen sorgen nicht nur für ein angenehmes Klima auf Ihrer Dachterrasse sondern dienen zusätzlich als Sichtschutz gegen unliebsame Einblicke.
4. Sonnen- und Sichtschutz auf der Dachterrasse

Ein effizienter Sonnenschutz spendet nicht nur Schatten, sondern auch Privatsphäre.
Verfügt Ihre Dachterrasse über eine Überdachung, ist bereits für Sonnenschutz gesorgt. Andernfalls sollten Sie mit einem Sonnenschirm oder einem Sonnensegel für ausreichend Schatten sorgen.
Ein gut verankertes Sonnensegel spendet großflächig Schatten und bietet zudem den Vorteil, dass es, außer bei Sturm, den gesamten Sommer an seinem Platz verbleiben kann.
Zudem können Sonnensegel schräg oder seitlich montiert als Sichtschutz dienen. Mit einem Sonnenschirm hingegen sind Sie flexibel. Gleicht Ihre Terrasse eher einem Balkon, fehlt Ihnen für ein Sonnenschirm eventuell auch der Platz. Ein Sonnensegel können Sie einfach an Dach und Geländer befestigen.
Die Ausrichtung lässt sich je nach Sonnenstand ändern und bei wenig Sonne kann er komplett geschlossen werden.
Hier sehen Sie noch einmal die Vor- und Nachteile eines Sonnensegels im Überblick:
- Vorteile
- leichte Montage
- sehr windstabil
- kann mit anderen Segeln kombiniert/erweitert werden
- bietet senkrecht auch Sichtschutz
- günstiger als Schirm oder Markise
- Nachteile
- ummontieren relativ aufwendig
- kann so Sonnenverlauf nicht ideal angepasst werden
- dreieckige Form bietet nur partiellen Schutz
Neben dem wundervollen Ausblick bietet eine Dachterrasse den umliegenden Gebäuden oft auch ungehindert Einblick. Um ungestört auf ihrer Dachterrasse zu verweilen, hilft ein Sichtschutz an der richtigen Stelle. Wie sie einen Sichtschutz aus Holz selbst bauen können, lesen Sie hier.
5. Die Beleuchtung Ihrer Dachterrasse

Lichterketten in verschiedenen Farben sorgen für eine feierliche Stimmung.
Um Ihre Dachterrasse auch am Abend zu nutzen, schaffen Sie durch verschiedene Lichtquellen eine stimmungsvolle Beleuchtung.
Bietet sich durch eine Überdachung die Möglichkeit Deckenleuchten zu montieren, können Sie mit Lampions, Laternen oder einer schönen Hängelampe für eine Grundbeleuchtung der gesamten Terrasse sorgen.
LED-Lampen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten Ihre Dachterrasse mit Licht in Szene zu setzen. Für Solar-Lampen benötigen Sie nicht einmal eine Steckdose. In den Boden eingelassen oder in Pflanzkübeln versteckt, lässt sich jedes Objekt individuell beleuchten. Mit LED-Leisten können Stufen und Wege gekennzeichnet werden, mit Multicolor LED schaffen Sie je nach Anlass das passende Ambiente.
Lichterketten, die sonst den Tannenbaum im Winter schmücken, schaffen auch in einer Palme drapiert, um den Ständer des Sonnenschirms oder ein Geländer gewickelt, eine behagliche Atmosphäre. Originelle Lichterketten für Draußen gibt es passend zu jedem Einrichtungsstil.
Tipp: Eine Feuerschale sorgt für schummriges Lagerfeuerlicht und wärmt an kühlen Abenden. Feuer eignet sich auch in Form von Kerzen in einem Windlicht als romantische Tischbeleuchtung. Nostalgie Fans finden Freude an einer Petroleumlampe. Auch dieser zeitlose Klassiker benötigt keinen Strom.
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6. Dachterrasse dekorieren

Um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen, sollten Sie die Farben der einzelnen Deko-Elemente aufeinander abstimmen.
Zum Schluss runden Sie Ihre Terrassengestaltung mit der passenden Dekoration ab. Mit ausgewählten Deko-Objekten, abgestimmt auf Ihr Einrichtungskonzept, schaffen Sie ein harmonisches Gesamtbild. Legen Sie sich dabei auf maximal zwei bis drei Farben fest. Eine unkoordinierte Mischung vieler unterschiedlicher Farben wirkt unruhig.
Neben der Bepflanzung und Beleuchtung stehen Ihnen bei der Dekoration eine Vielzahl an Dekorelementen zur Verfügung.
Wasserspeier, Brunnen, Schalen, Terrakottafiguren, Stein- und Tonskulpturen oder Windspiele sind nur einige Beispiele. Doch auch wenn Sie bei der Dekoration der Terrasse aus den Vollen schöpfen können, gilt der Grundsatz, weniger ist mehr.
Stimmen Sie Ihre Textilien, wie Sitzkissen, Tischdecke und Teppich farblich aufeinander ab. Während sommerliche Farbtöne für einen frischen Look sorgen, sehen gedeckte Farben, sowie schwarz und weiß, edel und modern aus.
Arrangieren Sie anschließend die verschiedenen Objekte in kleinen Gruppen. Mit Ihrer geschickt platzierten Dekoration vollenden Sie die Gestaltung der Dachterrasse.
Bildnachweise: adobe.stock/nadezhda1906, adobe.stock/Olesia Bilkei, adobe.stock/Mario, adobe.stock/Odua Images, adobe.stock/klublu, adobe.stock/M.Jenkins, adobe.stock/Monkey Business, adobe.stock/Gregory Lee, Renofloor/Steinteppich (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Lektor und Texter mit den Lieblingsthemen: Pflanzen, Nachhaltigkeit und künstlerische Hobbys. Mit viel Hingabe recherchiert er für Sie, was Sie und Ihre pflanzlichen Mitbewohner für ein gesundes und gutes Leben brauchen und gibt auch hilfreiche Tipps im Bereich heimwerken.
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