Oberfräse Test: Bort BOF-1080N - Mittelklasse mit top Testergebnis
- Seit dem Jahre 2001 befasst sich Bort mit der Herstellung von Haushaltsgeräten und Werkzeugen für den Heimwerker bis zum professionellen Anwender. Um uns einen Einblick über die Qualität und Leistung der Werkzeuge zu verschaffen, möchten wir in unserem Oberfräsen Test heute die Bort Oberfräse BOF-1080N genauer unter die Lupe nehmen.
- Da der Hersteller selbst keinen Preis angibt, vergleichen wir die Onlinepreise, welche mit rund 85 € recht günstig ausfallen und sich unter Herstellern, wie Bosch, Triton oder Makita, aber über NoName-Produkten ansiedeln. Wir dürfen demnach eine Oberfräse der Heimwerkerklasse erwarten und passen unsere Ansprüche dementsprechend an.
- Passend zur Weihnachtszeit durfte die Oberfräse von Bort ihre ersten Fähigkeiten bei der Herstellung von Weihnachtsdekoration unter Beweis stellen. Mehr dazu am Ende des Beitrages.
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1. Viel Zubehör zum kleinen Preis im Karton der Oberfräse

Zubehör der Bort Oberfräse BOF-1080N
Für viele Heimwerker ist ein Koffer wünschenswert, doch auch die Bort Oberfräse kommt – wie fast alle Oberfräsen dieser Klasse – im Karton. Dieser ist jedoch stabil genug und sinnvoll klein gehalten, sodass er sich durchaus als längere Aufbewahrung eignet und im Werkzeugschrank immer einen Platz findet. Alternativ bleibt der Eigenbau aus Holz.
Die enthaltene Grundausstattung ist umfangreich und deckt alle wichtigen Arbeiten ab. Anschlagfräsen sowie Kopierfräsen sind möglich und auch ein einfacher Fräszirkel fehlt nicht. Selbst ein Fräser ist beigelegt, mit dem erste Fräsversuche unternommen werden können.
Sinnvoll ist es, dass alle Kleinteile in wieder verschließbaren Tüten untergebracht sind. So lassen sich benutzte Kleinteile wieder verpacken und fliegen nicht lose im Karton umher. Eine Kleinigkeit, aber ein netter Unterschied zu vielen anderen verschweißten Verpackungen.
Wir sind sehr zufrieden mit dem beilegten Zubehör (Fräszirkel, Parallelanschlag, Fräser) zur Fräse und möchten uns im nächsten Schritt die Maschine genauer ansehen.
2. Die Bedienungsanleitung in Kürze
Nach dem Öffnen der (ebenfalls verschließbaren) Tüte mit der Bedienungsanleitung halten wir drei einzelne Hefte in den Händen. Sie teilen sich in die Garantiebedingungen, die Sicherheitshinweise und die eigentliche Bedienungsanleitung in endlos vielen Sprachen auf.

Bort Oberfräse BOF-1080N – Bedienungsanleitung
Die Aufteilung gefällt, da hier dem Käufer überlassen wird, welchen Teil er aufhebt und welchen nicht. Etwas irritiert doch das recht dünne Heftchen der Bedienungsanleitung. So dünn und in 27 Sprachen?
Mit dem ersten Blick in die Anleitung erreichen uns absolut scharfe und gut verständliche Bilder zum Aufbau und zum Zubehör der Oberfräse. Solche Qualität auf Glanzpapier sieht man selten.
Fünf Seiten weiter wird allerdings klar, weshalb die Bedienungsanleitung mit vielen Sprachen in ein dünnes Heft passt. Je Sprache wird nur eine Seite benötigt, die alle Informationen zusammenfasst. Zwar sind die Bilder am Anfang größtenteils selbsterklärend, ein paar zusätzliche Worte wären jedoch wünschenswert.
Der enthaltene Text bezieht sich hauptsächlich auf Sicherheitshinweise, wichtige Tipps zur Arbeit mit Oberfräsen (Parallelanschlag, Drehzahlen…) fehlen jedoch. Das verringert den anfänglich sehr guten Eindruck einer perfekten Bedienungsanleitung für Oberfräsen.
Ambitionierte Heimwerker werden das sicher verkraften, Einsteiger sollten sich jedoch anderweitig intensiv mit dem Thema Oberfräsen beschäftigen.
3. Qualität und Funktionen auf den ersten Blick
Bevor die BOF-1080N ein erstes Mal in Holz eintauchen darf, sehen wir uns unser Testgerät etwas genauer an. Der erste Eindruck zur Verarbeitung ist gut und wir haben offensichtlich ein solides Werkzeug in guter Verarbeitung vor uns. Alles ist da, wo es hin muss und auch ein Tiefenanschlag mit Schnellverstellung und Feinjustierung fehlt nicht.
Was allerdings fehlt, ist ein kleines Kunststoffstück aus Acryl, welches die Frästiefenverstellung auf der Skala anzeigt. Der Käufer würde das bemängeln und sicher ersetzt bekommen. Wir vernachlässigen diesen Umstand, da ein kleiner Lieferfehler jedem Hersteller passieren kann und dieser die Funktion beim Fräsen nicht wirklich beeinträchtigt.

Revolverfrästiefenanschlag

Feinjustierung der Frästiefe
An den beiden Handgriffen befinden sich rechts der Sicherheitsschalter und links die Drehzahlregulierung. Beides ist beim Fräsen gut zu bedienen und mit den linken Fingern lässt sich problemlos der Hebel zur Sperre der Hubhöhe erreichen.
Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln und ebenso das Gewicht bewegt sich mit 3,2 kg absolut im Rahmen vergleichbarer Oberfräsen. Mittig lächelt uns ein Aufkleber mit „5 Jahre Garantie“ entgegen und auch wenn man hofft, diese nie in Anspruch nehmen zu müssen, hinterlässt sie doch ein beruhigendes Gefühl.

Feststellhebel Parallelführung

Nicht erreichbare Klemmschraube?
Der Tiefenanschlag ist stabil und auch der Revolvertiefenanschlag lässt sich leicht verstellen. Etwas beengter und nur mit zwei Fingern zu erreichen, ist lediglich die Feinjustierung, welche außer einer Vertiefung gerne auch eine weiße Markierung besitzen dürfte.
Sehr gut gefällt die gerade Oberseite, wodurch sich die BOF-1080N beim Wechsel der Fräser gut auf dem Kopf abstellen lässt.
Wirklich hinderlich ist dagegen eine angebrachte durchsichtige Schutzblende, die uns ebenso vor ein kleines Rätsel stellt. Wie kann sie bei Bedarf entfernt werden? Die Schraube hierfür sitzt mittig unter der Schutzblende und lässt sich mit keinem Werkzeug erreichen.
Zwar unterstützt sie sicher aktiv den Arbeitsschutz, aber mitunter kann sie hinderlich sein und eine Möglichkeit zum Abbau der Schutzblende sollte gegeben sein. Gibt es dennoch eine Möglichkeit zur Demontage, wird sie in der Bedienungsanleitung leider nicht beschrieben.

Durchdachte Späneabsaugung

Montierte Späneabsaugung
Die Späneabsaugung ist sinnvoll überlegt und dürfte so gut wie jeden Span entfernen. Kritisch sehen wir hingegen das recht spröde Material, welches beim Ablegen der Oberfräse zusätzlich ungünstig belastet wird.
Auch das Gewicht des Saugschlauches ist nicht zu verachten und und zieht kräftig am Material. Eine kleine Halterung, die den Schlauch oberhalb fixiert, wäre sicher von Vorteil und eine generelle Überlegung wert. Ob unsere Bedenken gerechtfertigt sind, wird sich nach mehrmaligem Gebrauch der Fräse zeigen.
4. Oberfräse Test: Laufruhe mit Durchzug
Dank integriertem Arretierknopf gestaltet sich der Wechsel der Fräser recht komfortabel und mit dem beigelegten gebogenen Schlüssel lässt sich dieser auch hinter der Schutzscheibe oder bei montierter Späneabsaugung vollziehen.

Arbeiten mit einem Eigenbau-Fräszirkel
Zusätzlich überrascht uns die BOF-1080N mit einer angenehmen Laufruhe, der man die Drehzahl kaum anmerkt. Bei voller Drehzahl erreicht sie natürlich dennoch einen unangenehmen Bereich und einGehörschutz ist beim Arbeiten mit einer Fräse nicht grundlos vorgeschrieben.
Was jedoch negativ auffällt ist die recht unebene Gleitplatte, wodurch sich die aufgesetzte Oberfräse auf dem Holz kippeln lässt und was zu einem ungenauen Fräsergebnis führen kann. Werden die Befestigungsschrauben ein wenig gelockert, glättet sich auch die Gleitplatte etwas.
Bei der Leistung müssen dagegen keine Abstriche gemacht werden. Ohne Drehzahlverlust arbeitet sich der Fräser durch das Holz und die vorgegebenen Zustellungen der Revolververstellung ergeben ein ideales Zustellmaß für relativ weiches Holz, mit dem sich optimal arbeiten lässt.

Arbeiten mit dem Radienfräser
Ob Zufall oder durchdacht – ein Eigenbau Fräszirkel für eine andere Marken-Oberfräse passt genau in die Grundplatte der Bort BOF-1080N. Sinnvoll für die Verwendung von vorhandenem Zubehör. Ein guter Parallelanschlag liegt bereits bei.
Bei weiteren Fräsaufgaben unterschiedlicher Anwendungen erwies sich die Fräse als ausgesprochen handlich und erfüllte alle Anforderungen ohne Komplikationen, wie in den Beispielbildern zu sehen ist. Als sehr vorteilhaft zeigte sich dabei die Position des Klemmhebels. In normaler Arbeitshaltung kann dieser gelöst und gespannt werden.
Die Montage der Späneabsaugung erfolgt mittels zwei Schrauben in der Grundplatte, mit denen ebenso die Adapterplatte zum Kopierfräsen befestigt werden kann. Wie erwartet erweist sich die Späneabsaugung als absolut perfekt.
Zwar behindert sie die Sicht auf den Fräser ein wenig – was sich kaum ändern lässt – sorgt aber für eine perfekte Absaugung der Späne und der Arbeitsplatz bleibt angenehm sauber.

Einfacher aber praktischer Fräszirkel

Gute Anlage mit dem Parallelanschlag
Bei kurzen Fräsarbeiten verhindert jedoch ebenso die Schutzscheibe vor ungewollten Begegnungen mit Spänen und grenzt die Verteilung der Späne erheblich ein, sodass viel ohne Absaugung gearbeitet wurde.
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5. Oberfräse Test: Fazit zur Bort Oberfräse BOF-1080N
Die Oberfräse BOF-1080N von Bort überzeugt durch eine gute Bedienbarkeit und einer solide Verarbeitung. Im unteren Drehzahlbereich punktet sie durch eine angenehme Lautstärke und Laufruhe, ohne dabei Abstriche bei der Leistung machen zu müssen.
Mit knapp über 3 kg liegt die Fräse gut in der Hand und lässt sich auch beim Fräsen von Konturen in Holz leicht führen. Alle Elemente zur Bedienung, wie die Verriegelung der Zustelltiefe, Drehzahlvorwahl oder der Revolvertiefenanschlag, sind leicht zu erreichen und erfüllen ihre Aufgabe optimal.
Ganz besonders stach die perfekte Späneabsaugung ins Auge, die wirklich kaum noch Späne am Arbeitsplatz hinterlässt. Ob sie wie befürchtet mit der Zeit spröde und brüchig wird, lässt sich erst in einem Langzeittest ermitteln.
Abzug gab es lediglich für die sehr mager ausfallende Bedienungsanleitung, worüber ein ambitionierter Heimwerker mit Fräserfahrung sicher hinwegsehen kann. Etwas unschöner ist dagegen die unebene Gleitplatte. Zwar richtet sie sich mit der Lockerung der Schrauben etwas, wird jedoch nicht ganz gerade. Für eine Oberfräse zu diesem Preis ein absolut tolles Testergebnis.
Trotz der guten Bedienbarkeit der Fräse dürfte die BOF-1080N für den Frästischeinbau sehr interessant sein. Selbst mit der perfekt arbeitenden Späneabsaugung erreicht sie eine ordentliche maximale Frästiefe, ist leistungsstark und ihre gerade Rückseite eignet sich ideal für einen leicht umzusetzenden Hubmechanismus. Unsere Kaufempfehlung können wir damit bedenkenlos aussprechen.
6. Umgesetzte Projekte mit der Bort Oberfräse BOF-1080N
Neben diversen Probefräsungen fand die BOF-1080N ebenso einen praktischen Einsatz beim Bau zweier Weihnachtsprojekte. Als erstes wurde ein Rentier gefertigt, bei welchem sie ihr Können beim Fräsen von Konturen unter Beweis stellen musste.
Ihren zweiten Einsatz fand sie bei der Herstellung einer Grundplatte mittels Fräszirkel für einen Adventskranz. Dieser ist auf unserer Seite als Bauanleitung zu finden. Bauanleitung Adventskranz aus Holz

Radienfräsen mit der Bort Oberfräse

Projekt zur Oberfräse im Test
7. Ich beabsichtige, eine große Holzfläche aus einem Holzbrett mit einer Oberfräse zu fräsen. Auf was ist hierbei zu achten?
In einem solchen Fall kommt es vor allem auf das richtige Werkzeug an, damit das Ganze nicht buchstäblich daneben geht. In dieser Anleitung erfahren Sie, auf was zu achten ist, damit Sie letztlich mit dem Endergebnis auch zufrieden sind.
7.1. Welches Werkzeug bzw. Materialien werde ich benötigen?

Bevor Sie das Holz mit der Oberfräse bearbeiten, fixieren Sie das Holzbrett mit den Schraubzwingen.
Sie benötigen eine Oberfräse, die dazu passenden Schienen, einen Nutfräser, drei Wasserwaagen o.Ä. und drei Schraubzwingen. Es mag auch andere Konstellationen geben, aber der in dieser Anleitung abgedruckte Lösungsansatz basiert auf den genannten Werkzeugen.
Bei einer Oberfräse handelt es sich um ein Hochgeschwindigkeits-Rotationswerkzeug, welches zum Schneiden von Materialien verwendet wird. Mit einem sogenannten Nutfräser bringen Sie Nute und Aussparungen in das Material.
Doch um was handelt es sich hierbei? Bei einer Nute handelt es sich ganz einfach gesagt um eine längliche Vertiefung, die in ein bestimmtes Material eingebracht wurde. Mit Hilfe dieser ist es möglich, beispielsweise längliche Bauelemente zu fixieren. Die Wasserwagen in Verbindung mit den Schraubzwingen dienen als Anschlag für die Fräse.
» Mehr Informationen7.2. Wie gehe ich in Bezug auf die anfallenden Arbeitsschritte am geschicktesten vor?
Bevor Sie das Holz mit der Oberfräse bearbeiten, legen Sie Ihr Holzbrett auf einen Tisch und zeichnen die auszufräsende Fläche an. Dann legen Sie beispielsweise mit drei Wasserwagen den Anschlag für Ihren Oberfräser aus. Diesen fixieren Sie dann mit Zwingen fixieren.
Im nächsten Schritt fahren Sie mit der Oberfräse an den Wasserwagen entlang und stellen die richtige Frästiefe für den Nutfräser ein.
Mit der passenden Frästiefe erfolgt jetzt die Fräsung mithilfe des Nutfräsers in mehreren Durchgängen, um durch die Holzfläche zu kommen. Die Rundungen können Sie durch Verwendung eines Stechbeitels eckig bekommen, da es mithilfe einer Fräse nur möglich ist, Rundungen hinzubekommen.
» Mehr InformationenTipp: Wir empfehlen Ihnen, wenn Sie öfter mit Holz in diesem Zusammenhang arbeiten, sich eine hochwertige Oberfräse anzulegen. Diese einmalige, etwas teurere Investition lohnt sich in einem solchen Fall definitiv. Manche Hersteller geben den Modellen auch die passenden Führungsschienen mit, so sparen Sie sich die Arbeit mit den Wasserwagen.
7.3. Was muss ich in Bezug auf die Fräsköpfe beachten?
Wenn Sie Angst haben, dass der ganze Fräsvorgang mehrere Stunden dauert aufgrund der Größe der auszufräsenden Fläche und der notwendigen Frästiefe, dann können wir Sie in diesem Fall beruhigen.
Wenn Sie beispielsweise einen 20mm Nutfräser verwenden, dann sollte das Ganze ziemlich schnell über die Bühne gehen. Deswegen sollten Sie beim Nutfräser nicht sparen, ein hochwertiges Produkt wird Ihnen mehr bringen, als ein günstiger Preis.
» Mehr InformationenTipp: Mittels der Preisvergleichsfunktion von Heimwerker.de können Sie beide Interessen kombinieren: höchste Qualität zum günstigsten Preis. Die genannte Funktion ermöglicht es Ihnen, ein bestimmtes Produkt zu einem sehr günstigen Preis zu kaufen. Und auch sonst hat Heimwerker.de noch einiges für Sie zu bieten: Sie finden dort verschiedene Anleitungen, Produkttests und alles weitere, was das Heimwerkerherz begehrt.
Bildnachweise: vgl/ Riccardo Düring, adobestock.com/Anselm, stock.adobe.com/ Artem (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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