Balkonmöbel

Balkontisch bauen: In 6 Schritten zum Klapptisch für den Balkon

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Benötigtes Werkzeug

Ein schöner Morgen, strahlender Sonnenschein, der Kaffee ist fertig und Sie sitzen auf ihrem Balkon und frühstücken. Aber nicht an einem alten Kunststofftisch, sondern an Ihrem selbst gebauten Klapptisch. Wenn die Sonne wandert, drehen Sie einfach den integrierten Sonnenschirm zur Seite.

Nachdem der Tisch dann abgeräumt ist, wird er platzsparend zusammengeklappt und Sie können Ihre Sonnenliege daneben aufstellen. Der Sonnenschirm bleibt natürlich in der Halterung und spendet weiter Schatten.

Beim Bau des Tisches wird die Arbeit in einzelne Baugruppen unterteilt: das Grundgestell, die Platte und die beiden Streben. Nach dem Zusägen werden diese Gruppen so markiert, dass man erkennt, welche Teile zusammengehören. Für die Verbindungen können witterungsbeständige Dübel benutzt werden.

Verklebt wird alles mit witterungsbeständigem PU-Kleber. Der Tisch besteht komplett aus fertig gehobelten Glattkantbrettern, die Sie im Holzfachhandel kaufen können. Die gewählte Holzart sollte witterungsbeständig sein. Wir haben Douglasienholz verwendet.

In Unserer Schritt für Schritt Anleitung auf Heimwerker.de erfahren Sie, wie Sie einen klappbaren Balkontisch selber bauen können.

1. Materialliste für den DIY-Balkontisch

Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, können Sie die folgenden Materialien im Baumarkt zuschneiden lassen. Alle Maßangaben für den kleinen Balkontisch sind in Millimeter angegeben.

Position Anzahl Bezeichnung Länge Breite Dicke Material
1 2 Seite 760 110 20 Douglasie
2 1 Abdeckplatte 900 150 20 Douglasie
3 1 Streben oben 820 90 20 Douglasie
4 2 Streben hinten 820 80 20 Douglasie
5 2 Tischplatte Rahmen lang 900 80 20 Douglasie
6 2 Tischplatte Rahmen kurz 448 80 20 Douglasie
7 5 Tischplatte Latten 740 80 20 Douglasie
8 4 Abstützung senkrecht/waagerecht 480 80 20 Douglasie
9 2 Diagonalstrebe 400 80 20 Douglasie
10 1 Aufnahme für Sonnenschirm 80 40 40 Douglasie
11 2 Anschlagklotz 60 20 20 Douglasie
12 2 Holzkeil 45 10 20 Douglasie
13 6 Scharnier 80 VA oder Eisen

2. Anleitung für den Balkon-Klapptisch

2.1. Einzelteine für den Balkontisch aussägen und kennzeichnen

Sägen Sie die Einzelteile des Tisches auf das in der Materialliste angegebene Maß zu. Die beiden Diagonalstreben (Pos. 8) des Untergestells werden auf beiden Seiten mit einer Schräge von 45 Grad abgesägt. Legen Sie die Einzel- teile der Abstützungen (Pos. 8 + 9) so zusammen, wie sie später verklebt werden.

Zur leichteren Orientierung werden die Teile mit einem Schreinerdreieck und Ziffern gekennzeichnet. Die Einzelteile der Tischplatte (Pos. 5 + 6 + 7) auch zusammenlegen und mit einem Dreieck kennzeichnen.

Zwischen die Latten der Tischplatte (Pos. 7) werden 8 mm dicke Abstandsklötze gelegt.

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Die einzelnen Teile werden ausgesägt und gekennzeichnet.

2.2. Dübellöcher für die Verbindungen bohren

Zum Verbinden der Gestellteile werden wasserfeste Dübel mit einer Dicke von 8 mm verwendet. In das Querholz der Streben (Pos. 3 + 4) jeweils zwei Dübellöcher bohren. Um genau bohren zu können ist es hilfreich, eine Dübelschablone zu benutzen. Diese wird von oben auf das Brett aufgesetzt und hat auf der Unterseite Zapfen, um sie exakt zu positionieren.

Verdreht man die Schablone bis die Zapfen anliegen, ist das gewünschte Dübelloch genau in der Mitte des Brettes. Bei einer Dübelgröße von 8 x 40 mm werden die Löcher in die Streben ca. 25 mm tief gebohrt und in die Seiten mit 15 mm. Um alle Löcher gleich Tief zu bohren, einen Tiefenbegrenzer verwenden. Bohren Sie jetzt alle Löcher in die Streben.

Mit den kleinen Zentrierdornen der Schablone, die in die Dübellöcher ein- gesteckt werden, wird die Position der Löcher auf das Gegenstück übertragen. Zunächst müssen die genauen Positionen der Bretter angezeichnet werden. Dann wird mit eingesteckten Spitzen eine Strebe an ihre Position auf der Seite gedrückt. Die so entstehenden Vertiefungen sind die Mitten der Löcher.

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Nun werden die Dübellöcher zum Verbinden der einzelnen Teile angefertigt.

2.3. Das Gestellt des Balkontisches verkleben und zusammenstecken

Verstellen Sie die Bohrtiefe und bohren Sie jetzt auch die Löcher in die Seiten (Pos. 1). Damit auch diese Löcher genau senkrecht werden, sollten Sie auch hier die Dübelschablone verwenden. Wenn die Anzahl Ihrer Zwingen begrenzt ist, sollten Sie die einzelnen Elemente zeitversetzt verkleben.

Das heißt, sobald die Dübellöcher in einem Bauelement gebohrt sind, werden alle sichtbaren Kanten mit einem Handschleifklotz oder einer Kantenfräse großzügig abgerundet. Die Verbindungen werden alle mit witterungsbeständigem Leim (D4) oder PU (Polyurethan) Kleber miteinander verklebt. Zunächst werden die Dübel in die Streben eingeleimt.

Schlagen Sie die Dübel mit einem Hammer ganz in das Loch ein. In den Gegenlöchern wird auch Kleber angegeben und das Gestell wird zusammengesteckt. Verspannen Sie die Teile mit Zwingen, achten Sie darauf, dass alle Stoßfugen geschlossen sind und das Untergestell rechtwinklig verspannt ist.

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Die Einzelteile werden mit Polyurethan-Kleber verbunden.

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2.4. Die weiteren Teile miteinander verbinden

Bei den restlichen Verbindungen ist der Arbeitsablauf der gleiche. Es wird immer zunächst die Position der Bretter zueinander angezeichnet. Dann werden mit der Dübelschablone in das Querholz zwei Löcher gebohrt und diese mit Dübelspitzen auf das Gegenstück übertragen.

Achten Sie bei allen Bauteilen darauf, dass sie im rechten Winkel miteinander verbunden sind. Nach dem Aushärten wird überschüssiger Kleber mit einem Stemmeisen entfernt. Polyurethankleber kann nicht wie Leim im feuchten Zustand mit Wasser entfernt werden.

Hinweis: Wenn Sie den Kleber im feuchten Zustand entfernen möchten, geht dies nur mit Waschverdünnung oder Aceton.

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Auch die weiteren Teile werden nun mithilfe von Dübeln aneinander befestigt.

2.5. Das Anrbingen der Scharniere

An den oberen Schmalflächen der Abstützungen wird mit der Stichsäge jeweils eine Aussparung gesägt. Alle Kanten und Flächen sollten mit einem Exzenterschleifer oder einem Handschleifklotz geschliffen werden. Letzter Schliff Körnung P180. Wenn Sie den Tisch farbig gestalten möchten, müssen die Einzelteile vor dem Zusammenbau gestrichen werden.

Spannen Sie das Gestell des Tisches mit der Oberseite nach unten auf dem Arbeitstisch fest. Legen Sie die Platte mit der Oberseite nach unten davor und verbinden Sie beide Teile mit zwei Scharnieren. Befestigen Sie auch an den Abstützungen jeweils zwei Scharniere. Die Abstützungen werden jetzt am Gestell befestigt.

Spannen Sie dazu die Scharniere mit einer Zwinge fest. Es ist hilfreich, die genaue Mitte der Löcher mit einem Spitzbohrer vorzustechen. Die erste Abstützung wird mit der Vorderkante der Scharniere bündig am Gestell befestigt. Die zweite muss so weit von der Vorderkante zurückstehen, dass sich beide beim Zusammenklappen nicht behindern.

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Klemmen Sie die Scharniere mit einer Zwinge fest, um das Anbohren zu erleichtern.

2.6. Die Halterung für den Sonnenschirm bohren

Es wird für jede Abstützung mit einem Anschlagklotz (Pos. 11) ein Endpunkt festgelegt. Ein kleiner Keil (Pos. 12) auf der Innenseite verhindert einerseits das unbeabsichtigte zurückschieben der Abstützungen mit dem Knie, andererseits erleichtert er das Ausklappen. In die Abdeckplatte wird ein Loch gebohrt, durch das die Stange eines Sonnenschirms passt.

Jetzt kann die Abdeckplatte (Pos. 2) mit Schrauben (Spax 3,5 x 35) von unten mit dem Gestell verbunden werden. Die Schraubenlöcher werden mit einem 3,5 mm Bohrer vorgebohrt. Dann wird das Loch für den Sonnenschirm auch durch die darunter liegende Strebe gebohrt.

Als Endpunkt für den Sonnenschirm dient ein Klotz (Pos. 10) mit dem gleichen Loch, der auf der unteren Strebe angeschraubt wird. Bei Holzgeländern wird der Tisch durch die hintere Strebe am Geländer festgeschraubt. Bei Metallgeländern wird der Tisch mit einem Brett von Außen und durchgehenden Schrauben festgeklemmt.

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Ein Klotz am unteren Teil des Tisches dient als Endpunkt für den Sonnenschirm.

Oberflächentipp: Bevor Sie Ihren Balkontisch selber bauen, müssen Sie sich entscheiden, ob Sie eine farbige oder transparente Oberfläche haben möchten. Bei farbigen Flächen gibt es eine Auswahl an Lasuren, die für jeden Geschmack das Passende bieten. Bei transparenten Flächen kann man Lack oder Öl benutzen. Lack bildet eine bessere, geschlossene Oberfläche, neigt aber zur Rissbildung und kann dann durch eindringendes Wasser unterwandert und abgelöst werden. Öle haben eine offenere Oberfläche, sind dadurch anfälliger für Schmutz und müssen öfter aufgefrischt werden. Es kommt aber zu keiner Rissbildung.

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Hier sehen Sie eine Skizze mit den Maßen und Positionen des Balkontisches.

Mit freundlicher Genehmigung von festool.de

Bildnachweise: festool/Klapptisch (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)