Gartenmöbel

Gartentisch selber bauen: In 6 Schritten zum DIY-Klapptisch

  • Dieser DIY-Tisch ist der Versuch, die klassische Form eines Klapptisches aufzunehmen und mit neuen Materialien und Arbeitstechniken ein modernes Möbelstück daraus zu machen.
  • Das Holz für Gartenmöbel sollte auf jeden Fall eine gute Witterungsbeständigkeit aufweisen.
  • Bei Nadelhölzern ist es, neben anderen Inhaltstoffen, das Harz, das für die Beständigkeit verantwortlich ist. Harz hat aber den Nachteil, dass es bei sommerlichen Temperaturen fließt.

gartentisch aus holz mit stuehlen

Ein selbstgebauter Klapptisch aus Holz, klassisch und schlicht in seiner Form, ist ein Möbelstück, das nahezu sämtliche Terrassen oder Gärten bereichern kann. Das Prinzip des Klapptisches ist dabei schon recht alt. Dieser Tisch ist der Versuch, die klassische Form aufzunehmen und mit neuen Materialien und Arbeitstechniken ein modernes Möbelstück daraus zu machen.

Hier auf Heimwerker.de zeigen wir Ihnen, wie Sie einen Gartentisch aus Holz selber bauen können. Bevor wir zur Anleitung übergehen, listen wir allerdings noch die benötigten Werkzeuge und Materialien auf.

1. Benötigte Werkzeuge für den Bau

Um einen Gartentisch selber zu bauen, werden eine Reihe an Werkzeugen benötigt:

Maschinenliste Werkzeugliste
  • Handsäge
  • Stemmeisen
  • Hammer
  • Bohrer 4,5 mm
  • Bohrer 8 mm
  • Bohrer 20 mm
  • Kegelsenker
  • Zwingen
  • Schraubenschlüssel 13 mm

2. Benötigte Materialien und Wahl des Holzes

Während die Zuschnitte vorgegeben sind, gibt es zum Beispiel beim Holz eine Auswahl zu treffen. Wir haben in unserem Bauvorgang Robinien-Bretter verwendet, Ihnen steht aber natürlich eine Abweichung davon offen.

2.1. Welches Holz steht zur Auswahl?

Nicht jedes Holz eignet sich auch für einen Gartentisch. Wir haben einige Optionen für Sie zusammengestellt:

Holzart Vorteile Nachteile
Balau
  • dunkel-rötliches Holz, das sehr beliebt im Gartenbereich ist
  • äußerst widerstandsfähig gegenüber hoher Beanspruchung
  • sehr resistent gegen Fäulnis und Bläue
  • Tropenholz, das sehr oft aus unsicheren Quellen stammt
  • ggf. teurer als herkömmliche Harthölzer
Douglasie
  • seltenes Nadelholz mit guter Widerstandsfähigkeit
  • schöne gelblich-braune bis rötlich-gelbe Färbung
  • leicht zu bearbeiten
  • nicht bläueresistent
  • erfordert aufwändige Imprägnierung
Eiche
  • beliebtes Traditionsholz im Gartenbereich
  • sehr witterungsbeständig
  • naturschöne Farbgebung von beige bis honiggelb
  • sehr massiv und schwer
  • ggf. etwas aufwändiger zu bearbeiten
Eukalyptus
  • stark ölhaltig und deshalb sehr wetterfest
  • dank großer Härte sehr resistent gegen Risse
  • schnell nachwachsender Rohstoff mit sicheren Bezugsquellen
  • teurer als heimisches Holz
Robinie
  • schöne oliv-braune bis lederbraune Färbung
  • sehr beliebt für witterungsbeständige Gartenmöbel
  • keine Imprägnierung notwendig
  • noch härter als Eiche und deshalb arbeitsintensiv
  • stammt aus den USA, daher evtl. teurer als heimische Holzsorten
Sipo-Mahagoni
  • afrikanisches Laubhollz mit guter Witterungsbeständigkeit
  • auch beständig gegen Insekten und Pilze
  • das dunkle Hartholz lässt sich gut bearbeiten
  • stammt als Tropenholz oft aus illegalen Quellen
Teak
  • dunkelbraunes Holz mit hoch dekorativen schwarzen Holzadern
  • enthält ätherische Öle als natürlicher Witterungsschutz
  • Teak-Tische können unbehandelt ganzjährig im Garten stehen
  • als Hartholz aus Südostasien sehr teuer
  • illegale Bezugsquellen lassen sich schwer nachverfolgen
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2.2. Welche Materialien werden benötigt?

Die Position 1. – 7. sind Bretter mit einer Dicke von 20mm. Die Beschreibung nennt Anzahl, Bezeichnung des jeweiligen Teils, sowie die Angaben Länge x Breite. Die Maße sind in Millimeter angegeben.

Stück Material Maße
15 Leisten Tischplatte 1100 x 45
2 Querleisten 800 x 45
2 Beine (mit Diagonalstrebe) 930 x 45
2 Beine 930 x 45
2 Querstrebe kurz 742 x 45
1 Diagonalstrebe 845 x 45
2 Querstreben lang 784 x 45
1 Rohr Strebe 764 D= 20 Alu Rohr
2 Sicherungsklötze 70 x 20 x 15, Robinie
4 Schlossschrauben 50 M8 VA oder Me
8 Scheibe M8 VA oder Me
4 Federring M8 VA oder Me
4 Mutter M9 VA oder Me
30 Spax – Schrauben 60 4 Edelstahl
2 Spax – Schrauben 30 3,5 Edelstahl
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3. Gartentisch selber bauen: Anleitung

Folgende Schritte sollten befolgt werden, wenn Sie den dargestellt Gartentisch selber bauen wollen:

3.1. Zuschneiden und vorbohren

Bei Schnitten quer zur Faser sollte man ein feines Sägeblatt (Vielzahn- bzw. Furniersägeblatt) benutzen. Die Aussteifung für das Untergestell (Pos. 6) wird auf beiden Seiten schräg (25 Grad) abgeschnitten.

Um die Leisten einfacher zuordnen zu können, werden sie mit der Nummer aus der Materialliste gekennzeichnet.

Zunächst werden die 8 mm Bohrlöcher für den Klappmechanismus gebohrt. Zeichnen Sie die genauen Positionen der Löcher an. Beim Bohren der Löcher sollten Sie ein Abfallholz unterlegen, um Ausrisse am Bohrloch zu verhindern.

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Schneiden Sie die Leisten zu | Zeichnen Sie die genauen Positionen der Löcher an | Zunächst werden die 8 mm Bohrlöcher für den Klappmechanismus gebohrt

3.2. Löcher bohren für Höhenverstellung und Aluminiumstäbe

Mit einem Kegelsenker werden die 8 mm Bohrlöcher auf beiden Seiten ausgerieben. Zeichnen Sie dann die Mittelpunkte der 20 mm Löcher an.

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Information: Beim Bohren der beiden Löcher für die Rastpunkte der Höhenverstellung sollten Sie, um Ausrisse zu verhindern, entweder von beiden Seiten bis zur Hälfte bohren oder die Leiste auf einem Restholz festspannen.

Bei den beiden Sacklöchern, in die der Aluminiumstab (Pos. 8) eingeklebt wird, müssen Sie die Bohrtiefe (10 mm) möglichst genau einhalten. Montieren Sie dazu entweder einen Tiefenanschlag an den Bohrer oder messen Sie während des Bohrens nach.

Die Verbindungen am Untergestell sind so genannte Überplattungen. Das heißt, man arbeitet auf jedem Brett die halbe Materialdicke aus und steckt am Schluss beide Teile zusammen. Zeichnen Sie die genauen Positionen dieser Verbindungen auf den Beinen (Pos. 3 + 4) und auf den Streben (Pos. 5, 6 + 7) an.

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Mit einem Kegelsenker werden die Bohrlöcher ausgerieben | Beim Bohren der beiden Löcher aufpassen | Montieren Sie dazu einen Tiefenanschlag an den Bohrer

3.3. Handsäge, Tauchsäge oder Tischkreissäge?

Information: Es gibt verschiedene Varianten, um die Verbindungen auszuarbeiten. In den folgenden Bildern sind 3 Arten gezeigt. Je nachdem, welche Maschinen Sie zur Verfügung haben und welche Arbeitsweise Ihnen besser liegt, können Sie entweder:

Beim Arbeiten mit den Handwerkzeugen wird zunächst am Strich entlang nach unten gesägt und dann der Zwischenraum mit einem Stemmeisen herausgearbeitet. Beim Arbeiten mit Tauchsäge und Schiene werden die Leisten zusammengespannt und dann mit der Tauchsäge mit mehreren Schnitten die Verbindung herausgesägt.

Auch bei den Ausschnitten an den Streben können Sie die beiden zuvor genannten Arbeitsweisen anwenden oder Sie benutzen wie gezeigt eine Tischkreissäge.

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Zunächst am Strich entlang nach unten sägen | Mit der Tauchsäge mit mehreren Schnitten die Verbindung herausgesägt | Tischsäge wie gezeigt verwenden.

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3.4. Ecken abrunden und Untergestell verkleben

Die Querleisten unter der Platte (Pos. 2) und die Beine (Pos. 3 + 4) werden an den Ecken jeweils abgerundet. Zeichnen Sie dazu mit einem runden Gegenstand oder einem Zirkel die Rundungen an. Mit einer Stichsäge und einem feinem Kurvensägeblatt werden die Rundungen ausgesägt.

Alle Längskanten am Untergestell werden mit einem Schleifklotz oder einer Kantenfräse gerundet. Runden Sie nicht die Stellen, an denen später die Verbindungen sind. Zum Verkleben des Untergestells wird ein schneller PU- Kleber benutzt. Er ist wasserfest und hat eine Aushärtezeit von ca. 5 Minuten.

Kleben Sie zunächst in beiden Beinen das Aluminiumrohr ein und verkleben Sie anschließend die untere Strebe. Verspannen Sie alles mit Zwingen. Das zweite Gestellteil wird auf die gleiche Art und Weise verklebt.

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Zeichnen Sie mit einem runden Gegenstand oder einem Zirkel die Rundungen an | Rundungen dann mit der Stichsäge aussägen | Verspannen Sie alles mit Zwingen

3.5. Rasterung aussägen, abrunden und die Leisten verschrauben

An den Querleisten (Pos. 2) werden die Rasterungen für die Höhenverstellung mit einer Handsäge oder einer Stichsäge ausgeschnitten. Runden Sie jetzt alle Leisten der Tischplatte (Pos. 1). Legen Sie dann die Leisten mit der Oberseite nach unten auf eine rechtwinklige Unterlage und schieben Sie diese zusammen.

Eine Querleiste (Pos. 2) wird auf einer Seite bündig aufgelegt und mit einem Meterstab wird der Überstand gemessen. Teilen Sie dieses Maß durch die Anzahl der Leistenzwischenräume. Das Ergebnis ist das genaue Maß des Zwischenraumes zwischen den Leisten der Platte.

Schneiden Sie Abstandsklötze mit diesem Maß zu die beim Verschrauben der Platte benutzt werden. Spannen Sie die erste Leiste mit einer Längskante und einer Querkante bündig an der Außenkante der Unterlage fest. Legen Sie alle Leisten zusammen und zeichnen Sie den Abstand der Querleisten von Außen ein.

Schrauben Sie zunächst die erste und die letzte Leiste fest. Legen Sie dann die anderen Leisten nach und nach mit den Abstandsklötzen dazwischen ein, bohren 4,5 mm Löcher in den Querleisten vor und schrauben Sie die Leisten mit Spax 4 x 60 fest.

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Runden Sie jetzt alle Leisten der Tischplatte | Eine Querleiste wird auf einer Seite bündig aufgelegt | Bohren sie Löcher in den Querleisten vor und schrauben Sie die Leisten fest

3.6. Abschleifen, einölen und das Untergestell verschrauben

Entfernen Sie alle Kleberreste mit einem scharfen Stemmeisen und schleifen Sie raue Stellen mit einem Exzenterschleifer und einem Handschleifklotz nach. Der letzte Schliff vor der Oberflächenbehandlung sollte mit Körnung P 180 ausgeführt werden.

Mit einem witterungsbeständigen Öl wird der Tisch zunächst einmal komplett behandelt. Wenn dieser erste Auftrag trocken ist, wird mit Schleifpapier Körnung P 240 geschliffen. Danach werden noch ein bis zwei weitere Ölschichten mit einem Lappen aufgetragen.

Zum Verschrauben der Gestellteile werden Edelstahl- oder Messing-Schlossschrauben, bzw. Maschinenschrauben verwendet. An den Stellen, wo die Mutter das Holz berührt und zwischen den beiden beweglichen Teilen des Untergestells, werden Scheiben unterlegt.

Benutzen Sie Sicherungsmuttern oder legen Sie unter die Muttern Federringe, um einem selbstständigen Lösen der Muttern vorzubeugen. Um den klappbaren Gartentisch auch tragen zu können, müssen zwei Holzklötze (Pos. 9) als Sicherungen unter die beiden Rasterungen geschraubt werden. Diese Klötze werden jeweils nach vorne oder hinten gedreht und verhindern, dass das Aluminiumrohr aus der Rasterung herausrutschen kann.

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Entfernen Sie alle Kleberreste mit einem scharfen Stemmeisen | Der letzte Schliff vor der Oberflächenbehandlung | Holzklötze als Sicherungen unter die beiden Rasterungen schrauben

4. Die Bauplan-Skizze zur Übersicht

Eine Beschreibung ist gut, der visuelle Überblick ist besser. Daher finden Sie hier den Bauplan für den beschriebenen Gartenklapptisch.

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Skizze des Gartentisches zur Übersicht des Bauvorgangs.

5. FAQ: Weitere Fragen zum Bauen eines Gartentischs

Designkonzepte

Naturbelassene Designkonzepte, in denen Holzmöbel eine zentrale Rolle spielen, sind etwa das mediterrane Design, das Naturdesign und der Landhausstil.

Wenn Sie einen Gartentisch selber bauen, entstehen oft noch zusätzliche Fragen. An dieser Stelle haben wir häufige Fragen von Bastlern beantwortet:

5.1. Was ist der Vorteil gegenüber dem Kaufen von Möbeln?

Außer dem in der Regel günstigeren Prozess haben Sie die Kontrolle über den Kauf der Hölzer, wenn Sie den Gartentisch selber bauen. Oft ist es sonst schwer nachvollziehbar, ob Fertigmöbel, besonders Massenware, dem Holz-Sicherungsgesetz folgt, oder ob illegal eingeschlagenes Holz verwendet wird.

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5.2. Was ist der richtige Anstrich für wetterfeste Gartentische?

Zum Behandeln des Holzes gegen Witterung haben Sie drei Optionen.

  1. Holzöl: zieht in das Holz ein, bildet nach dem Aushärten eine wasserabweisende Schicht. Gibt dem Holz eine natürliche Optik und ist umweltfreundlich, muss aber in regelmäßigen Abständen erneuert werden.
  2. Holzlasur: langlebig und transparent, zeigt aber bei starker Beanspruchung schnell Abnutzungserscheinungen. Zudem schützt die Lasur nicht so gut vor Holzkrankheiten wie dem Bläuepilz.
  3. Holzlack: besonders langlebig und witterungsbeständig. Überdeckt die Holzmaserung vollständig, außer bei Klarlack. Muss vor einem neuen Lackieren abgeschliffen werden, ist außerdem oft umweltschädlich.
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Mit freundlicher Genehmigung von Festool.

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Bildnachweise: legacy/ Festool, stock.adobe.com/coco (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)