Streit unter Nachbarn – wenn Worte nicht mehr helfen
Berlin
für viele Bewohner der Metropole ist bereits der Name dieser Stadt gleichbedeutend mit Freiheit und hoher Lebensqualität. Doch nicht selten wird dieser Gleichklang aus Weltoffenheit und Gleichgültigkeit jäh durchbrochen. Dann nämlich, wenn der scheinbar ständig feiernde Nachbar selbst sonntagnachts mal wieder die Wände des gemeinsamen Mietshauses zum Wackeln bringt oder aber das eigene Auto, das vor der Haustür parkt, mutwillig beschädigt wird.
Verursacher oft unbekannt
Leider ist in solchen Situationen nicht immer eindeutig, wer den Stein des Anstoßes ins Rollen gebracht hat. Denn in der Regel sind beide Parteien von der Schuld des jeweils anderen überzeugt. Entsprechend fehlen handfeste Beweise meist vollständig. Laut einer Statistik des Bundeskriminalamts wurden in 2015 lediglich 24,8 % der Sachbeschädigungen, die in Berlin zur Anzeige gebracht wurden, auch aufgeklärt. Die Dunkelziffer liegt noch einmal wesentlich niedriger, denn häufig wird die Polizei bei einfachen Sachbeschädigungsdelikten erst gar nicht informiert. So lässt sich in einem Großteil der Fälle regelmäßig kein eindeutiger Täter ermitteln, was eine anschließende Strafverfolgung jeweils von vornherein scheitern lässt.
Nur wer das Fehlverhalten seines Gegenübers eindeutig belegen kann, hat vor Gericht reelle Chancen, eine Strafe für seinen Störer zu erreichen. Häufig versanden derartige Verfahren jedoch aufgrund mangelnder Beweise schon sehr früh, sodass es erst gar nicht zu einer Anklage kommt. Dementsprechend nimmt die Einbindung von privaten Ermittlern immer weiter zu, wie die www.detektei.berlin zu berichten weiß.
Sachbeschädigung als letzter Ausweg
Nicht nur Beleidigungen sind gang und gäbe am gemeinschaftlichen Gartenzaun. Ab einem gewissen Punkt wissen sich viele nicht mehr anders zu helfen und greifen zu Gewalt.Glücklicherweise richtet sich diese in der Regel nur gegen Sachen und wesentlich seltener unmittelbar gegen Menschen.

So verwundert es nicht, dass viele Menschen einen Nachbarn kennen bzw. kannten, der beispielsweise nachts die Türschlösser mit Sekundenkleber verschließt, die Klamotten aus dem Waschraum zerstört oder einem das Auto im Vorbeigehen zerkratzt.
Laut einer Umfrage vom Online-Portal Statista haben fast 10 % der Deutschen in der Vergangenheit bereits ihre Wohnung wegen Streitigkeiten mit einem Nachbarn verlassen. Allein in Berlin geben 13,9 % der Befragten an, bereits einschlägige Erfahrungen mit Nachbarschaftsstreitigkeiten gesammelt zu haben. Das Meinungsforschungsinstitut GfK berichtet sogar von noch höheren Zahlen für den gesamtdeutschen Raum.
Das eigene Vorgehen
Das eigene Verhalten sollte in einer solchen Lage genau durchdacht sein. Wer zu aufbrausend reagiert, läuft womöglich Gefahr, selbst eine Strafanzeige zu riskieren. Bereits eine unbedachte Äußerung in Richtung des Nachbarn kann eine Anzeige wegen Beleidigung nach sich ziehen.
Auch wer jemanden am Gehen hindert, weil zuvor eventuell eine vermeintliche Straftat begangen wurde, kann sich schnell wegen Nötigung und anderer Vergehen strafbar machen und am Ende selbst vor einem Richter landen. Denn, was die Wenigsten wissen, nur sehr selten ist es Privatpersonen tatsächlich erlaubt, jemanden zum Verweilen an einem Ort zu zwingen. Wer dies dennoch tut, realisiert damit den Tatbestand der Nötigung bzw. der Freiheitsberaubung.
Ausnahmen von dieser Regel gelten nur, wenn der Täter auf frischer Tat betroffen ist, sich auf der Flucht befindet oder die Identität andernfalls nicht zweifelsfrei festgestellt werden kann. Auch wenn es schwer fällt, versuchen Sie sich daher zu beherrschen.
Deeskalieren und Beweise sammeln
Am besten ist, Sie versuchen Ruhe zu bewahren und deeskalierend auf Ihren Nachbarn bzw. Ihren Gegenüber einzuwirken. Suchen Sie das Gespräch und erklären Sie Ihren Standpunkt so höflich und ruhig es Ihnen möglich ist. Hören Sie umgekehrt auch Ihrem Nachbarn zu und gehen auf seine Beschwerden ein. Bleiben Sie dabei stets sachlich.

Sollten Ihre Anstrengungen dennoch nicht von Erfolg gekrönt sein, stecken Sie nicht gleich den Kopf in den Sand. Liegt ein begründeter Verdacht gegen eine bestimmte Person vor, kann es durchaus sinnvoll sein, eine professionelle Detektei mit der Klärung der Angelegenheit zu beauftragen. Laut einer Studie des Bundes deutscher Detektive (BDD) werden über 60 % aller Aufträge vollständig aufgeklärt. Ganze 36 % können immerhin teilweise aufgeklärt werden. Ein privater Ermittler hilft Ihnen beim Sammeln von Beweismitteln und kann dadurch im Zweifel den Ausgang eines Gerichtsverfahrens positiv beeinflussen. Hierbei ist eine helfende Hand auch durchaus sinnvoll, denn die Erlangung von Beweismitteln ist nicht immer ganz unumstritten. Beispielsweise dürfen Sie nicht ohne weiteres eine Videokamera installieren, die das Grundstück Ihres Nachbarn (oder einen Teil davon) filmt. Auch das Betreten eines fremden Anwesens ist ohne die Erlaubnis des Eigentümers verboten. Handeln Sie dem zuwider, machen Sie sich wiederum selbst strafbar.
Dementsprechend ist es einfacher und sicherer, jemanden zu engagieren, der im Sammeln von Beweisen Erfahrungen hat und die rechtlichen Rahmenbedingungen bei einem solchen Unterfangen kennt. Andernfalls drohen Ihnen möglicherweise nur weitere Streitigkeiten.
Bildnachweise: Pixabay/cocoparisienne (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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