Akku-Werkzeuge

Akku-Lebensdauer verlängern: 4 Tipps für eine lange Haltbarkeit von Werkzeug-Akkus

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Ob beim Bohrer, einer Säge oder dem Rasenmäher ein Betrieb mittels Akku bedeutet für Werkzeug besonders große Flexibilität im Einsatz, da kein Kabel die Reichweite einschränkt oder störend im Weg herumliegen kann. In der Regel ist der Akku für Werkzeuge innerhalb kurzer Zeit wieder voll aufgeladen und kann dann oftmals einen Betrieb für mehrere Stunden gewährleisten.

Dennoch kann die Akkuleistung nach einigen Jahren nachlassen, die maximale Einsatzdauer sich verkürzen und der Akku letztendlich an das Ende seiner Tage kommen, da jeder Akku über eine begrenzte Anzahl an Ladezyklen verfügt. Wir stellen Ihnen wichtige Hinweise zum richtigen Umgang mit Werkzeug-Akkus bereit, mit denen Sie die Akku-Lebensdauer verlängern können, lassen Sie wissen, worauf Sie bereits beim Kauf achten sollten und fassen Ihnen Ergebnisse der Stiftung Warentest zusammen.

1. Beim Kauf von Akku-Werkzeug auf die Qualität achten

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Mindestens 18 Volt sollte der kompatible Akku bzw. die Batterie für Ihr Werkzeug aufweisen können.

Wer langlebiges Akku-Werkzeug erhalten möchte, sollte bereits beim Kauf auf bestimmte Qualitätsmerkmale achten. Viele Hersteller bieten Universal-Akkus an, die mit verschiedene Werkzeugtypen, teilweise auch markenübergreifend, kompatibel sind. Das ist für Nutzer besonders praktikabel und deutlich umweltfreundlicher als für jedes Gerät einen eigenen Akku oder eine eigene Batterie zu benötigen.

Ein guter Akku verfügt über eine Spannung zwischen 18 und 20 Volt, damit er sich für Werkzeuge wie das Schleifgerät oder den Bohrschrauber gleichermaßen eignet. Da auch die Sicherheit nicht zu vernachlässigen und Akkubrände eine realistische Gefahr darstellen können, sollte das ausgewählte Gerät über eine Einzelzellenüberwachung verfügen, die die Spannung der Akkuzellen stetig überwacht und erkennt, sollte eine Überlastung, Überhitzung oder Tiefenentladung stattfinden.

2. Ergebnisse der Stiftung Warentest zu Werkzeug-Akkus

Um eine Auswahl qualitativ hochwertiger Werkzeuge zu erhalten, lohnt es sich, aktuelle Testberichte zu Werkzeugen anzusehen, in denen Akkuschrauber und Co. diverser Marken unter die Lupe genommen wurden. Die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest hat 2020 einen Test zu Werkzeug-Akkus durchgeführt, in dem acht Systemakkus genauer unter die Lupe genommen wurden. Geprüft wurden sie auf

  • die allgemeine Haltbarkeit
  • die Handhabung
  • den Stromverbrauch und das Ladegerät
  • sowie auf die Sicherheit.
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Um die Akku-Lebensdauer zu erhöhen, sollte der Akku bei Nicht-Nutzung getrennt vom Werkzeug gelagert werden.

Dabei wurde ebenfalls ermittelt, wie stark die Akkus altern und sich verhalten, wenn Sie nicht genutzt werden, also lediglich in der Schublade gelagert werden. Denn auch beim Nichtstun altern Akkus. Daher empfiehlt die Stiftung, beim Kauf auf das Herstelldatum zu achten, das nicht länger als ein bis zwei Jahre zurückliegen sollte.

Um die Haltbarkeit auf Herz und Nieren zu prüfen, wurden die Akkus auch im Laubbläser eingesetzt, der im Gegensatz zum Bohrschrauber nicht intervallartig, sondern permanent viel Energie im Betrieb braucht. Obwohl die Akkus rund 400 Ladezyklen überstehen sollten, ließ bei vielen Modellen bereits nach 250 bis 300 Ladezyklen die Leistung nach.

Dennoch schnitten die meisten Akkus mit der Note Gut bzw. 2,0 bis 2,3 oder Befriedigend bzw. 2,8 bis 3,3 ab. Darunter sind unter anderem Modelle der Marken Einhell, Metabo, Bosch aber auch kostengünstige Alternativen von Parkside vertreten.

3. Tipps zum richtigen Lagern, Auf- und Entladen von Werkzeug-Akkus

Memory-Effekt bei Akkus

Der Memory-Effekt von Akkus ist ein Kapazitätsverlust, der entsteht, wenn ein Akku nicht vollständig entladen wird, bevor er wieder aufgeladen wird. Beim nächsten Aufladen wird dann nur die zuletzt benötigte Energiemenge aufgeladen, es entsteht also eine negative Veränderung des Speichervermögens.

Akkus, sei es für Werkzeug oder für den Laptop, das iPhone oder andere Handys, lassen sich in unterschiedliche Typen aufteilen, die jeweils unterschiedlich viele maximale Ladezyklen haben.

Ältere Werkzeuge mit Akku verfügen häufig über einen Nickel-Cadmium-Akku (NiCd-Akku), der zwar als besonders leistungsstark gilt, kleine Fehler in der Handhabung bzw. beim Aufladen aber schnell zu unwiderruflichen Defekten führen können.

Daher sind die meisten modernen Modelle mit einem Lithium-Ionen-Akku (Li-Ionen-Akku) ausgestattet. Bei einem solchen ist die Anzahl der maximalen Ladezyklen allgemein niedriger, jedoch taucht kein Memory-Effekt beim Auf- und Entladen auf, sodass der Akku nicht abhängig vom Ladeverhalten an Leistung verliert und die allgemeine Akku-Lebensdauer verlängert wird.

Auch bleibt der Akkustand erhalten, wenn der Li-Ionen-Akku über längere Zeit nicht genutzt wird, während beim NiCd-Akku durchaus eine Selbstentladung stattfinden kann.

Wir stellen Ihnen die relevanten Daten für verschiedene Akkutypen zusammen:

Akkutyp Maximale Ladezyklen
Bleisäure-Akku 300 – 500
Li-Ionen-/LFP-Akku 500 – 800
NiCd-Akku 800 – 1.500
NiFe-Akku über 3.000

Für die beliebten Lithium-Ionen-Akkus wird statt einer vollständigen Entladung sogar empfohlen, stet mit einer Akkuladung zwischen 20 und 80 % zu arbeiten und auch in diesem Bereich nachzuladen, da der Akku darunter leiden kann, wenn stets mit sehr hohem oder niedrigem Ladestand gearbeitet wird.

Hinweis: Auch vom Aufladen über Nacht wird abgeraten. Vor einer Überladung sind die Geräte in der Regel zwar geschützt, dennoch kann die Kapazität durch zu langes Laden eingeschränkt werden.

Wird der Akku nicht gebraucht, ist es sinnvoll, ihn nicht im jeweiligen Werkzeug zu belassen, sondern getrennt vom Ladegerät an einem kühlen und trockenem Ort aufzubewahren, beispielsweise in einem geschlossenen Raum in der Werkstatt oder der Garage. Ideal ist dabei ein Ladestand von etwa 50 %. Vor Minusgraden und Frost sollte der Akku stets verschont bleiben.

Selbstverständlich trägt auch ein physischer sorgsamer Umgang dazu bei, die Akku-Lebensdauer zu verlängern. So empfiehlt es sich, den Akku bei sichtbaren Verschmutzungen mit einem feuchten Tuch abzuwischen und ihn vor mechanischen Krafteinwirkungen wie Stürzen und Schlägen zu schützen.

Wichtig: Sichtbar beschädigte Akkus dürfen keinesfalls weitergenutzt bzw. aufgeladen werden. Gefährliche Kurzschlüsse können die Folge sein. Zum Entsorgen können Batterien und Akkus in der Regel an Recyclinghöfen oder Sammelboxen im Handel abgegeben werden.

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