Hausbau

Fertigbau Lexikon

Damit sie bei der Planung des Eigenheims den Durchblick behalten, hat Heimwerker.de für sie die wichtigsten Fachbegriffe zum Thema „Hausbau“ zusammen gefasst und kurz erläutert.

Alternative Energien

Alternative und regenerative Energiekonzepte werden vom Staat durch die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) gefördert und machen so den Gebrauch von erneuerbaren Energien für den eigenen Haushalt interessant.

Bei ansteigenden Preisen für fossile Brennstoffe wie Öl und Gas, werden daher Photovoltaik-Anlagen als Energielieferant oder Solarmodule für die Warmwasserversorgung zu lukrativen Alternativen.

Ausbauhaus

Ist der Bauherr handwerklich geschickt, so kann er bei den Fertighausanbietern auch auf die Sparte der Aus- oder Mitbauhäuser zurückgreifen. Der Anbieter „liefert“ den Rohbau des Hauses, welcher dann vom Bauherren fertiggestellt werden muss.

Auf diese Weise hat man freie Hand bei der Individualisierung der neuen Unterkunft. Bei schwierigeren Ausbauten ist es jedoch sinnvoller diese direkt beim Hersteller in Auftrag zu geben

Bauabnahme

Ist das Haus fertig gestellt, so steht die Begehung durch den Bauherren und den Bauleiter an. Bei der Abnahme werden alle Gewerke auf Übereinstimmung mit der Planung überprüft. Das Ergebnis wird auf einem Abnahmeprotokoll festgehalten. Ist die Abnahme zufriedenstellend, so beginnt die Gewährleistungsfrist.

Bauantrag und Baugenehmigung

Vor dem Bau des Hauses muss ein Antrag auf Baugenehmigung bei der zuständigen Gemeinde eingereicht werden. Die meisten Fertigbaufirmen übernehmen diesen Part für den Bauherren, falls gewünscht, denn sie sind stets auf dem aktuellsten Stand was die Bestimmungen der Landesbauordnung angeht.

Bausatzhaus

Eine Variante des Fertighauses ist das Bausatzhaus. Es entspricht nicht dem klassischen Stil eines Fertighauses, da keine fertigen Wandelemente eingesetzt werden, sondern Styroporbausteine oder Ytong-Steine zum Einsatz kommen. Darüber hinaus liefert der Hersteller nur das Baumaterial. Für die Organisation des Aufbaus ist alleine der Bauherr zuständig.

Bodenwert

Mit Boden meint man den Verkehrswert eines Grundstücks. Bei der Bewertung kommen folgende Punkte zum tragen:

  • Immissionen/Emissionen
  • Baugrund
  • Zone(Ausnützung/Nutzung)
  • Grundstücksform
  • Erschließung
  • Lage
  • Topographie

Baukosten

Bei Baukosten handelt es sich um die Summe der anfallenden Kosten für die Planung und Ausführung von Baumaßnahmen. Diese Kosten enthalten zum einem die Kosten für das Bauwerk (reine Baukosten) und zum anderen die Kosten für die Außenanlagen (Baunebenkosten). Die einzelnen Kostengruppen teilen sich (nach DIN 276 / Kostenermittlung im Hochbau) wie folgt auf:

  • 100 – Grundstück
  • 200 – Herrichten und Erschließen
  • 300 – Bauwerk – Baukonstruktionen
  • 400 – Bauwerk – Technische Anlagen
  • 500 – Außenanlagen
  • 600 – Ausstattung und Kunstwerke
  • 700 – Baunebenkosten

Brandschutz

Die Anforderungen der Landesbauordnung beinhalten Vorschriften für einen Neubau, dies trifft auch im Bereich des Brandschutzes zu. Fertighäuser werden nach der Tafel/-Rahmenbauweise gefertigt, welche einen Feuerwiderstand von mindestens 30min aufweisen müssen. Mit diesem Wert können sie genauso günstig versichert werden wie gewöhnliche Nassbauten.

Dämmstoffe

Ein Dämmstoff ist ein Material welches eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist und somit zur Isolation in der Bauindustrie eingesetzt wird. Neben der Isolation von Temperatur dienen sie auch zur Schalldämmung. Zu den gebräuchlichen Dämmstoffen zählen:

  • geschäumte Kunststoffe ( Polystyrol, Polyurethan)
  • geschäumte Elastomere
  • anorganische Dämmstoffe (Stein- oder Glaswolle)
  • Naturdämmstoffe (Holzwolle, Schafwolle, Kork)

Eigenleistung

Bestellt der Bauherr beim Anbieter nur Rohbauhaus, so muss er durch die Eigenleistung den Innenausbau selbst realisieren. Die Gebäudehülle wird komplett fertig gestellt, so dass die restlichen Arbeiten ohne Beeinflussung der Witterungsverhältnisse durchgeführt werden können.

Für den Innenausbau wird vom Hausanbieter in der Regel eine Anleitung bereitgestellt, die alle weiteren Arbeitsschritte dokumentiert. Je nach handwerklichem Geschick sollte man genau überlegen, welche Leistungen man in Anspruch nimmt.

Energiesparverordnung

Durch den Gesetzgeber wurde eine Energiesparverordnung festgelegt, welche den zulässigen Primärenergie-Bedarf eines Wohnhauses festlegt. Sinn ist es eine gut ausgeführte und durchdachte Wärmedämmung der Außenhülle (Dach, Wände, Decken und Böden), Türen und Fenster zu konzipieren, sowie die Heizungsanlage und die Warmwasserbereitung dem Haus entsprechend anzupassen.

Festgehalten werden diese energetischen Eigenschaften im Energiebedarfsausweis, welcher auch Bestandteil des Bauantrags ist.

Energiesparhaus

Häuser der neusten Generation zeichnen sich durch hervorragende Dämmfunktion und innovative Tragkonstruktionen aus. Bei einem sogenannten 3 Liter Haus beschränkt sich hierbei der Gas oder Heizölverbrauch auf maximal 3 Kubikmeter bzw. 3 Liter pro Quadratmeter.

Eine optimale Wärmedämmung der Außenhülle, der Einsatz von Wärmeschutzverglasung, sowie die Nutzung von erneuerbaren Energien zeichnen ein Energiesparhaus aus. Die Steigerung ist das Passivhaus, welches ohne eigene Heizung auskommt.

Erschließung

Die Erschließung eines Grundstücks beinhaltet die Gesamtheit von baulichen Maßnahmen und rechtlichen Regelungen zur Herstellung der Nutzungsmöglichkeiten. Zu den baulichen Maßnahmen zählen:

  • Anschluss an das öffentliche Straßenverkehrsnetz
  • Anschluss an das Ver- und Entsorgungsnetz

Fertighaus

Die einzelnen Elemente des Fertighauses werden nicht auf der Baustelle gefertigt, sondern bereits im Vorfeld in einer Fabrik hergestellt. Auf der Baustelle werden diese Elemente (z.B. Wände) zum fertigen Haus zusammengesetzt.

Vorteilhaft ist bei dieser Bauweise, dass der Rohbau schnell fertig gestellt werden kann und nicht so lange der Witterung ausgesetzt ist. Die Qualität der Bauelemente verfügt über einen hohen Standard, da diese computergesteuert hergestellt werden und wenige Schachstellen bieten.

Finanzierung

Einer der wichtigsten Punkte beim Hausbau ist die Finanzierung. Die Aufnahme eines Kredits bei einem Kreditinstitut ist für die meisten unumgänglich. Im Vorfeld sollte daher mit Hilfe eines Beraters genau analysiert werden, wie der finanzielle Aufwand realisiert werden kann. Der Bau von Ein- oder Zweifamilienhäusern wird vom Staat gefördert.

Holzbausystem

Im modernen Fertigbau kommen hauptsächlich Elemente zum Einsatz, welche nach dem Holzbausystem gefertigt werden. Man unterscheidet hierbei zwischen dem Holzskelettbau und der Holztafelbauweise.

Holzskelettbau

Vom Prinzip kommt die Skelettbauweise dem historischen Fachwerkbau recht nahe und gilt als dessen Weiterentwicklung. Charakteristisch ist eine stabförmige Konstruktion, die sich aus senkrechten Stützen und waagerechten Trägern zusammensetzt.

Die tragende Funktion wird vom Holzgerüst übernommen, die Ausfachungen der Wände haben zusätzlich aussteifende Wirkung. Die Bauweise ermöglicht hohe Flexibilität bei der Konstruktion des Grundrisses.

Holztafelbauweise

Am häufigsten eingesetzt wird jedoch die Tafelbauweise, sie eine sehr schnelle und kostengünstige Realisierung des Eigenheims bietet. Das Haus wird hierbei aus vorgefertigten Elementen zusammengesetzt.

Diese bestehen aus einem Holzgerippe, welches mit Dämmstoffen aufgefüllt ist und beidseitig durch Beplankungen aus Holzplatten verschlossen ist. Die verwendeten Hölzer werden technisch getrocknet und weisen hohe Stabilität auf. Ein Fertigbauelement wird daher bis zu einer Länge vom 12m hergestellt.

Individualität

Fertighäuser lassen sich heute stark nach den Wünschen des Bauherren individualisieren. Die Hersteller bieten eine breite Auswahl von Fertigelementen aus denen sich das imaginäre Traumhaus in die Realität umsetzen lässt. Dabei bleiben nur die tragenden Elemente in der Konstruktion gleich, bei der restlichen Gestaltung hat der Bauherr jedoch freie Hand, was Architektur, Materialien und Größe angeht.

Musterhaus

Um sich ein eigenes Bild von einem Fertighaus zu machen, sollte man vor dem Bau ein Musterhaus besuchen. Die Häuser werden von vielen Herstellern zur Besichtigung angeboten.

Qualitätssicherung

In Deutschland werden Fertighäuser durch den Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF e.V.) einem mehrstufigen Kontroll- und Qualitätssicherungsverfahren unterworfen. Mindestens zwei mal im Jahr wird von Mitarbeitern die Eignung der Bauteile, Baustoffe und Verbindungsmittel überprüft. Erfüllen die Materialien die Anforderungen, so wird das RAL Gütezeichen vergeben.

Trockenbau

Im Gegensatz zur traditionellen Nassbauweise, handelt es sich bei Fertigbauten um Trockenbau. Die vorgefertigten Elemente werden lediglich auf der Baustelle zusammengesetzt und es kann durch die wegfallende Trocknungszeit des Rohbaus direkt mit dem Innenausbau begonnen werden.

Schallschutz

Beim Schallschutz setzen Fertigbauhersteller auf Qualität statt Quantität. Statt große Mengen an Isoliermaterial zu verarbeiten, setzt man auf eine ausgeklügelte Kombination verschiedener Dämmmaterialien, die in Schichten angeordnet werden. Auf diese Weise ist das Haus bei geringem Materialaufwand optimal gegen äußere Lärmpegel geschützt.

YTONG

Bei YTONG handelt es sich um einen Gasbeton Wandbaustein aus Yxhult. Der Name des Werkstoffes ist eine Abkürzung der schwedischen Bezeichnung „Yxhults ånghärdade gasbetong” der auch seine Herkunft verrät. YTONG ist ein Forschungsergebnis der Technischen Hochschule in Stockholm nach dem Ersten Weltkrieg.

In Schweden herrschte nach dem Krieg Energie Knappheit, was die schwedische Regierung zum Umdenken zwang. Mit dem Gasbetonsteinen sollten Energieeffiziente Häuser gebaut werden, um so Ressourcen einzusparen. Ein Konzept, welches bis heute Bestand hat.

Der YTONG Baustoff an sich ist ein Gemisch aus Kalk, Quarzsand, Zement und Wasser, wobei das Aluminium als Treibmittel dient und millionen kleiner Luftblasen in dem Gemisch entstehen lässt. Anschließend wird dieses Rohgemisch unter hoher Temperatur und hohem Druck gehärtet.

Durch den Prozess erhält der Baustein ein geringes spezifisches Gewicht und eine relativ hohe Druckfestigkeit, bei gleichzeitig leichter Verarbeitbarkeit. Diese Eigenschaften machten YTONG schnell auch außerhalb Schwedens populär und der Name YTONG wurde zu einem weltweiten Markennamen.

Bildnachweise: (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)