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Versicherungen für das Eigenheim

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Das eigene Zuhause ist nicht nur für viele Bürger die emotionalste Anschaffung ihres Lebens, sondern zugleich eine, die es selbstverständlich auch aus finanziellen Gründen zu schützen gilt. Zahlreiche Versicherungsprodukte versprechen an dieser Stelle Unterstützung. Dennoch fragen sicherlich auch Sie sich, welche Versicherungen man als Bauherr und späterer Hausbesitzer wirklich benötigt, und welche grundsätzlichen Dinge Sie beachten sollten, um eine leistungsstarke, aber auch kostengünstige Versicherung identifizieren zu können. Auf diese Fragen finden Sie im Folgenden einführende Antworten, die Ihnen eventuell auch ein Stück weit helfen, Ihren persönlichen Versicherungsbedarf einzuschätzen. Bedenken Sie dabei immer: Der Bau und der Besitz eines Hauses sind stets mit einer mehrdimensionalen Verantwortungsübernahme verbunden. Sie tragen Eigenverantwortung, Verantwortung gegenüber Ihrer Familie und gegenüber außenstehenden Dritten – ein Umstand, der bereits ansatzweise andeutet, warum es im Bereich Eigenheim derart viele unterschiedliche Versicherungen gibt.

Versicherungen für Häuslebauer – die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist Pflicht!

Bereits der Bau eines Hauses ist mit Risiken finanzieller Natur verbunden. Zu den bedeutenden Versicherungen, die schon in dieser ersten Phase einen wichtigen Schutz spenden können, zählen zum Beispiel die Bauherrenhaftpflichtversicherung, die Feuerversicherung für den Rohbau, die Bauleistungsversicherung, die Unfallversicherung für Bauhelfer sowie eine Restschuldversicherung. Jede dieser Versicherungen schützt Sie als Häuslebauer vor bestimmten Risiken, die, wenn sie tatsächlich eintreten würden, in der Regel hohe Kosten nach sich ziehen.

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung setzt am Haftungsrisiko an, das Sie als Bauherr besitzen, wenn anderen Personen Schäden durch den Hausbau entstehen. Um das Risiko, dass Personen Schäden im Zusammenhang mit Ihrem Hausbau erleiden, geht es auch bei der Bauhelferunfallversicherung: Mit ihr können und müssen Sie zum Beispiel befreundete Personen, die Ihnen auf der Baustelle helfen, absichern. Die Bauleistungsversicherung soll gegen unvorhersehbare Schäden unterschiedlicher Ursachen schützen, die den Bauleistungen, aber zum Beispiel auch den Baustoffen drohen, die Feuerrohbauversicherung schützt den Rohbau gegen das explizite Risiko, das von einem Feuer ausgeht. Auch der Abschluss einer Restschuldversicherung ist im Sinne vieler Bauherren: Sie soll vor dem finanziellen Risiko schützen, das für die restliche Familie entsteht, wenn der Kreditnehmer verstirbt, bevor der Hauskredit von ihm abbezahlt wurde. Bei Doppelverdienern können sich auch beide Partner in diesem Bereich absichern.

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© RainerSturm / pixelio.de

Wie alleine die obige kurze Ausführung zeigt, entstehen bereits vor Fertigstellung Ihres Eigenheims zahlreiche Risikoquellen, die Sie kennen sollten. Aber auch, wenn Ihr Haus bezugsfertig und bewohnbar ist, endet Ihre Verantwortung nicht: Im Folgenden erfahren Sie, welche wichtigen Versicherungen Hausbesitzer auf jeden Fall besitzen sollten, und welche in bestimmten Fällen infrage kommen. Beachten Sie sowohl bei den Versicherungen, die sich an Häuslebauer als auch an Hausbesitzer richten, immer, dass alle Versicherungen detaillierte Versicherungsbedingungen aufweisen. Diese Versicherungsbedingungen regeln unter anderem, welche Schadensfälle die Versicherung anerkennt, wie die Leistungen im Schadensfall ausfallen und welche Pflichten Sie als Versicherungsnehmer zu beachten haben.

Das Eigenheim mit der Elementarschadenversicherung langfristig schützen

Nach Abschluss der Bauphase gilt es, den Versicherungsbedarf erneut zu überprüfen: Nun kommen neue Versicherungsprodukte ins Spiel, die das fertige Haus auf lange Sicht schützen können. Die Wohngebäudeversicherung ist dabei für alle Hausbesitzer gleichermaßen wichtig. Mit einer verbundenen Wohngebäudeversicherung können Sie sich gleich gegen drei Risiken schützen, die Ihrem Eigenheim schwere Schäden zufügen und Sie somit auch finanziell fordern könnten. Im Detail sind dieses in der Regel die Risiken Feuer, Sturm und Leitungswasser. Die Wohngebäudeversicherung können Sie durch eine Elementarschadenversicherung sinnvoll ergänzen: Diese Versicherung kann Ihnen unter anderem Schutz gegenüber dem finanziellen Risiko bieten, das durch Erdbeben, Hochwasser und andere Ereignisse mehr entsteht. Wohnen Sie allerdings in einer Region, die von Naturgewalten wie etwa dem Hochwasser des Öfteren bedroht ist, kann es sich als schwierig erweisen, eine Elementarschadenversicherung zu akzeptablen Konditionen abschließen zu können. Gerade in dieser Situation sind Sie allerdings in besonderem Maße auf diese Versicherung angewiesen.

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Weitere Versicherungen, die sich an Hausbesitzer richten, sind zum Beispiel die Gewässerschadenhaftpflicht, die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht, die Hausratversicherung sowie die Fotovoltaikversicherung. Hier und bei weiteren Versicherungen, die ähnlich geartet sind, bestimmt sich der Bedarf anhand individueller Faktoren. Um diesen Umstand zu verdeutlichen, seien die folgenden Beispiele angeführt: Eine Gewässerschadenhaftpflicht ist unter anderem für viele Öltankbesitzer unerlässlich, wenn diese das gegebene Risiko nicht anders absichern können. Eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht ist zum Beispiel für viele Vermieter wichtig, eine Fotovoltaikversicherung kommt für Besitzer von Solaranlagen infrage und eine Hausratversicherung vor allem für solche Personen, die den eigenen Hausrat bei einem teilweisen oder sogar kompletten Verlust nicht ersetzen könnten.

Eine Hausratversicherung ist dabei ggf. nicht nur für Hausbesitzer, sondern mitunter auch für Mieter interessant. Wichtige Informationen zu dieser beliebten, aber nicht in jedem Fall zwingend notwendigen Versicherung, finden Sie beispielsweise bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Weiter gilt es zu klären, ob Sie eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht benötigen. Ist bei Ihnen ein Bedarf nach dieser Versicherung gegeben, zögern Sie nicht, diese auch abzuschließen: Das Haftungsrisiko, das Sie als Haus- und Grundbesitzer mitunter tragen, ist enorm.

Leistungen und Kosten von Versicherungen für Ihr Eigenheim

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Die obige Vorstellung der wichtigsten Versicherungen für Häuslebauer und Hausbesitzer soll trotz ihrer Kürze nicht darüber hinwegtäuschen, dass Versicherungen immer komplexe Produkte sind, bei denen Sie viel beachten müssen, um einen idealen Schutz generieren zu können. Dies gilt mindestens in zweierlei Hinsicht: Zum einen muss das ausgewählte Versicherungsprodukt leistungsstark sein, zum anderen sollte es aber auch möglichst preisgünstig sein. Hinsichtlich der Versicherungsleistungen ist es wichtig zu wissen, dass es bei jeder Versicherung Ausschlüsse gibt, die nahezu alle Versicherer in die Versicherungsbedingungen aufnehmen. Dennoch kann es zwischen einzelnen Versicherungsprodukten auch Unterschiede hinsichtlich des Schutzes und der Leistungen geben: Hier hilft nur eine ausführliche Auseinandersetzung mit der jeweiligen Versicherungsart sowie das ausführliche Vergleichen verschiedener Offerten weiter. Beschäftigen Sie sich dabei auch mit der Frage, wie Sie bei einzelnen Versicherungen die korrekte Versicherungssumme bestimmen, um ggf. Minderleistungen der Versicherung im Ernstfall zu vermeiden.

Der Rat zur intensiven Auseinandersetzung mit den Eigenschaften der einzelnen Versicherungsarten und der Tipp, unterschiedliche Offerten zu vergleichen, gilt selbstverständlich auch in Hinblick auf die Kosten, die Versicherungen für das Eigenheim verursachen. Auch auf dem Versicherungsmarkt herrscht Konkurrenz, sodass die Prämien von Versicherer zu Versicherer stark unterschiedlich ausfallen können. Vergleichsweise hohe Kosten für eine Versicherung für Ihr Eigenheim nehmen Sie am besten nur dann in Kauf, wenn Sie sich durch diesen Aufpreis auch merklich bessere Versicherungskonditionen sichern können. Der Wille zum Sparen sollte dabei aber nie Grund sein, auf die wirklich wichtigen Versicherungen im Bereich Eigenheim – wie etwa auf die Wohngebäudeversicherung – komplett zu verzichten. Im Ernstfall können solche Versicherungen die letzte Rettung sein, wenn es um Ihr finanzielles Auskommen geht und um die Frage, ob Sie Ihr Eigenheim wieder instand setzen oder aufbauen können.

Ihre Pflicht als Versicherungsnehmer

Die Versicherungsbedingungen, die es bei allen Versicherungen für das Eigenheim gibt, sind für Sie auch relevant, wenn es um Ihre Pflichten geht. In den Versicherungsbedingungen legen die Versicherer auch fest, was Sie tun müssen, damit die Versicherung im vollen Umfang greift. Machen Sie sich mit Ihren Pflichten gleich bei Abschluss der Versicherung vertraut, damit Sie Schäden vorbeugen und im Versicherungsfall richtig handeln können. Mitunter kann es auch hilfreich sein, vor Versicherungsabschluss weitere Vorkehrungen zu schaffen: Möchten Sie etwa eine Hausratversicherung abschließen, können Inventarlisten sinnvoll sein. Sie können zum einen helfen, die Versicherungssumme möglichst genau zu bestimmen. Zum anderen machen sich solche Listen bei der Hausratversicherung mitunter dann bezahlt, wenn es wirklich einmal zu einem Schadensfall kommt und Sie gegenüber der Versicherung den Schaden benennen müssen.

Den Schutz für das Eigenheim selbst intensivieren – dank Wohngebäudeversicherung!

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Viele Versicherungen sind für Häuslebauer und Hausbesitzer unerlässlich. Dies gilt im besonderen Maße in den Fällen, in denen die Versicherungen Risiken absichern, die Sie selbst trotz aller Vorsicht nicht beeinflussen können. So können Sie zum Beispiel nicht grundsätzlich ausschließen, dass Ihr Haus durch eine Naturgewalt wie etwa durch einen starken Sturm bedeutende Schäden erleidet. Dennoch müssen Sie Mängel an Ihrem Haus – dies ist in der Regel auch eine Voraussetzung, damit zum Beispiel die Wohngebäudeversicherung überhaupt greifen kann – immer beseitigen, damit einzelne Risikolagen nicht noch verheerendere Schäden als ohnehin schon möglich anrichten können. Viele weitere Obliegenheiten sind – wie oben schon beschrieben – denkbar.

Eine andere Risikolage, wie sie neben weiteren Risiken etwa auch durch die Hausratversicherung abgedeckt wird, können Sie auch über Ihre Obliegenheiten hinausgehend mitunter noch intensiver beeinflussen: Die Rede ist hier von dem Einbruchsrisiko. Welche präventiven Maßnahmen Sie einleiten können, um Ihr Haus, aber zum Beispiel auch Ihre Garage und Ihr Grundstück, zu schützen, erfahren Sie unter anderem auf www.einbruchschutz.polizei-beratung.de, einem Angebot der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Beachten Sie aber: Das Einbruchsrisiko ist nicht das einzige Risiko, das eine Hausratversicherung abdeckt. Selbst der beste Schutz vor Einbrüchen hilft Ihnen nicht weiter, wenn zum Beispiel ein Feuer, Sturm, Hagel oder andere ausgewählte Ereignisse Ihren Hausrat zerstören – eine Hausratversicherung kann hier allerdings, natürlich immer im Rahmen ihrer Versicherungsbedingungen, oft Hilfe leisten.

Bildnachweise: 'genau-hinschauen': von tommySCopyright: [tommyS] (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)