Werkbank selber bauen – Bauanleitung und Werkbänke im Überblick
Für umfangreiche Bastelarbeiten, Reparaturen und selbst gebaute Gegenstände benötigen Heimwerker sowohl das entsprechende Werkzeug als auch viel Platz. Hierzu verlagern sie die Tätigkeiten entweder in den Garten oder gehen an die Werkbank im Hobbykeller. Eine Werkbank bietet nicht nur ausreichende Aufbewahrungsmöglichkeiten für Materialien und Werkzeuge, sondern ermöglicht vor allem auch die Arbeit mit schweren Geräten, wie etwa einem Schraubstock oder einer Stichsäge.
Ihr Aussehen und die Ausstattung sollte den eigenen Ansprüchen angepasst werden und lässt sich nach Belieben erweitern. Dabei muss es nicht immer eine gekaufte Bank sein, denn mit unserer Anleitung bauen Heimwerker eine eigene Werkbank und erfahren zudem, welche Kriterien beim Kauf eine Rolle spielen und welche verschiedenen Modelle erhältlich sind.
- Arbeitsplatten auf Amazon.de ansehen »
Der ideale Standort im Werkraum
Zunächst einmal nimmt ein solcher Arbeitsbereich viel Platz ein, weshalb sich Heimwerker vor der Anschaffung Gedanken über den Standort machen sollten. In der Regel befindet sie sich im Hobbykeller, in der Garage oder in einem Gartenhaus. Außerdem muss der Raum über einen Stromanschluss verfügen und lässt sich idealerweise im Winter beheizen, damit er das ganze Jahr über nutzbar ist. Ebenso sollten Heimwerker bei der Wahl des Standorts auf die anderen Bewohner des Hauses Rücksicht nehmen, da die meisten Arbeiten Lärm verursachen und die Nachbarn stören könnten.
Bauanleitung: Werkbank selber bauen

Ebenso wichtig wie die Wahl des Standorts ist die Frage, für welche Arbeiten sie verwendet werden soll. Denn wer vorwiegend mit Holz arbeitet, benötigt eine andere Ausrüstung als jemand, der nicht nur Holz, sondern auch Metall bearbeitet oder am Auto schraubt. Nach dem Verwendungszweck richten sich sowohl das Werkzeug und als auch die Einrichtung und Größe der Werkbank.Eine normale Arbeitsbank ohne Zusatzelemente, wie Regale und Schränke besteht aus einer stabilen Unterkonstruktion und einer robusten Arbeitsplatte.

Material und Größe der Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion wird aus stabilen Holzbrettern selber gebaut, für die sich robuste Holzarten, wie Fichte und Eiche eignen. Darüber hinaus benötigen Sie jeweils vier:
- Senkrechte Pfosten
- Querhölzer
- Winkel
- Arbeitsplatte
Die Höhe der Bank lässt sich individuell einstellen. Um die Pfostenlänge zu ermitteln, ziehen Sie die Plattenstärke und die Stärke der Quer- sowie Längshölzer von der gewünschten Höhe ab. Die Länge der Querhölzer bestimmt die Breite der Unterkonstruktion. Mithilfe der Kanthölzer verstärken Sie die Quer- und Längsverstrebung, die aus jeweils zwei Quer- sowie Längshölzern besteht.
Unterkonstruktion zusammenbauen
Für die oberen Verstrebungen montieren Sie die Längs- und Querhölzer am oberen Ende der Außenseiten der Pfosten. Auf ihnen wird später die Arbeitsplatte befestigt.

Die unteren Verstrebungen dienen der Verstärkung der Konstruktion. Im Gegensatz zu den oberen Brettern werden diese nicht nur mit Schrauben sondern auch mit Nuten fixiert . Die Nuten sollten halb so tief sein wie die Breite der Pfosten. Danach sägen Sie in die Pfosten schmale Vertiefungen, in die die Nuten geschoben werden. Die Längs- und Querhölzer sollten sich versetzt in der Mitte der Pfosten befinden.


Montage der Arbeitsplatte
Da die Arbeitsplatte das meiste aushalten muss, sollte sie druckfest und besonders stabil sein. Für eine schwere Werkbank, z. B. mit einem Schraubstock, ist eine Plattenstärke von mindestens 5 bis 8 cm ratsam. Die Stärke der Pfosten und der Längs- sowie Querhölzer sollten auf die der Platte abgestimmt sein. Für leichtere Arbeiten reicht eine 4 bis 5 cm breite Platte. Als Alternative kommt auch eine pflegeleichte Küchenplatte in Frage. Von dünneren Arbeitsplatten ist jedoch abzuraten. Steht das Untergerüst, befestigen Sie die Platte nun mithilfe von Dübeln und Schrauben.

Werkbank mit Schraubstock
Soll später ein Schraubstock befestigt werden, ist darauf zu achten, ihn oberhalb eines Pfostens zu montieren, damit er dessen Last trägt. Befindet er sich nur am Rand der Arbeitsplatte, besteht die Gefahr, dass sie bei schweren Arbeiten Schaden nimmt und schließlich bricht. Vor der Befestigung müssen die Löcher vorgebohrt werden, anschließend wird er mit durchgehenden Schrauben und Muttern angebracht.
Überblick der verschiedenen Modelle
Werkbänke sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, sodass sich Heimwerker sowohl vor dem Kauf als auch vor dem Eigenbau überlegen sollten, welche Ausstattung und Größe erforderlich ist. Für grobe Arbeiten im Stehen eignet sich z. B. ein Modell mit Unterschränken, die zusätzlichen Stauraum für Werkzeuge und Material bieten.

Kommen aber schwere Geräte zum Einsatz, wie ein Schraubstock oder eine Stichsäge muss dieser Faktor bei der Wahl der Arbeitsplatte und des Unterbaus berücksichtigt werden. Für eine solche Belastung reicht kein herkömmliches Stahlblech, da sowohl die Platte als auch der Boden bei den Arbeiten Schaden nehmen. Stattdessen eignet sich eine stabile Holzbank mit massiven Füßen und eine robuste Platte.
Wer dagegen gerne am Auto schraubt, zieht anstelle von Unterschränken einen Rollcontainer vor, in dem alle gängigen Werkzeuge Platz finden und der – bei Bedarf – zum Wagen geschoben wird.Wer sich mit Schweißarbeiten beschäftigt, sollte wiederum von Holz Abstand nehmen. Besser sind feuerfeste Werkbänke aus Stahl.
Für Arbeiten mit Holz bietet sich die klassische Hobelbank mit ihren verschiedenen Spannmöglichkeiten an. Doch Vorsicht: Unterschätzen Sie nicht den Platzbedarf, wenn Sie mit Holzbalken oder Brettern hantieren. Je nach Größe der Heimwerker-Werkstatt müssen solche Arbeiten im Freien erledigt werden.
Soll es eher eine Werkbank zum Basteln sein, etwa für den Modellbau, empfiehlt sich eine Bank mit höchstens einem Unterschrank, damit für sitzende Bastelarbeiten ausreichend Platz bleibt. Für diese Anwendung reichen Werkbänke in leichter Bauweise aus.
Werkzeugbank in L-Form
Wenn es der Platz erlaubt, bietet eine Werkbank in L-Form mehr Arbeits- und Ablageflächen. Außerdem können beide Seiten der Bank unterschiedliche Höhen haben, sodass sich z. B. der Schraubstock niedriger montieren lässt als sich die Montagefläche befindet. Wird die Werkbank so gebaut, dass sich die kürzere und längere Platte in der Ecke überlappen, ist sie sogar zur Ablage von großen Werkzeugen, wie eine Rohrzange oder ein Nageleisen geeignet.
Allerdings fehlt bei den meisten gekauften Modellen eine Steckdosenleiste, die die Arbeitsgeräte mit Strom versorgt. Spezielle Sicherheitssteckdosen lassen sich nachträglich an der Wand befestigen. An den vollständigen Einbau neuer Steckdosen sollten sich nur Heimwerker wagen, die sich mit Elektroinstallationen auskennen. Im Zweifelsfall ist es besser, einen Elektriker zu beauftragen.
Klappbare Werkbank als platzsparende Alternative

Steht im Hobbyraum zu wenig Platz zur Verfügung, hilft eine klappbare Werkbank. Diese wird auch als Spanntisch, Bastelbank oder Klappwerkbank bezeichnet.Solche Modelle gibt es in Tischform mit einem wegklappbaren, eventuell fahrbaren Untergestell, mit Spannvorrichtungen und Werkzeugablagen. Allerdings sollten Heimwerker vor dem Kauf genau auf die Ausstattung und die maximale Belastung achten, damit sie den Arbeiten standhält.
Für leichte handwerkliche Tätigkeiten eignen sich sogenannte Rollwerkbänke, die mit einem Rollcontainer und einer kleinen Arbeitsfläche ausgestattet sind.
- Spanntisch / mobile Werkbank auf Amazon.de ansehen »
Kaufberatung für neue und gebrauchte Arbeitsbänke
Es muss nicht immer eine neue Werkbank sein, denn der Kauf eines gebrauchten Modells lohnt sich ebenfalls. Neben dem Preis gehören ihr Zustand und ihre Austattung zu den wichtigsten Kaufkriterien. Sie sollte weiterhin stabil sein und ein intaktes Untergerüst besitzen. Außerdem sollten sich Heimwerker vor dem Kauf einer gebrauchten Werkbank über die Transportmöglichkeiten informieren. Im Gegensatz zur Neuware, die für einen Aufpreis geliefert wird, müssen gebrauchte Waren meistens von dem Käufer selbst abgeholt und transportiert werden. Dies gilt besonders beim Kauf von Privatpersonen.
Die Anschaffung einer neuen Bank lohnt sich vor allem, wenn sie mit entsprechendem Zubehör ausgestattet ist. Daher ist es ratsam, sich vor dem Kauf zu überlegen, welche Ausstattung gewünscht ist. Wer einen Teil kauft, z. B. Regale, und die Werkbank selber baut, bezahlt für die gesamte Arbeitsecke inklusive Zubehör am Ende weniger als bei einem vollständigen Neukauf oder Eigenbau.
Das richtige Zubehör für Heimwerker
Neben dem klassischen Zubehör, wie Regale, Schubladencontainer und Schraubenboxen lässt sich eine Werkbank mit weiterem Zubehör erweitern. Beispielsweise sorgt eine und eine Begrenzungsleiste an der Rückseite und den Seiten verhindert, dass Kleinteile hinunterfallen. Soll das Werkzeug immer griffbereit sein, stellt man sie einfach in an der Wand montierten Steckleisten.
Werkbank mit Werkzeugschränke bauen:
Planen Sie den kompletten Ausbau Ihrer Werkstatt, kann es sinnvoll sein, etwas mehr in den Bau der Werkbank zu stecken und gleichzeitig die passenden Schränke zur Aufbewahrung Ihrer Werkzeuge zu integrieren. Werkbank mit Werkzeugschrank selber bauen
Kinderwerkbank für kleine Heimwerker
Selbst Kinder werkeln gerne und erfreuen sich an einer kleinen Spiel-Werkbank, auf der sie Plastiknägel in Löcher hämmern und mit Klettverschluss verbundene Spielbretter zersägen. Sie ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich und eignet sich – je nach Ausführung – für Kinder im Vorschulalter. Werkbank, Werkzeug und Zubehör bestehen aus Plastik, sodass die Kinder im Zimmer bohren, hämmern und kreativ werken können.
Ältere Kinder haben jedoch höhere Ansrpüche und möchten bei den Bastelarbeiten im Hobbykeller mithelfen. Für kleine Arbeiten, z. B. Laubsägearbeiten, kommt eine eigene kleine Werkbank zum Einsatz, die Heimwerker ebenfalls nach der oben genannten Anleitung errichten. Echtes Werkzeug sollte aber so lange tabu sein, wie der sichere Umgang damit noch nicht gewährleistet ist.
- Werkbänke für Kinder auf Amazon.de ansehen »
Bildnachweise: vgl/ Riccardo Düring, 'Werkbank': von Zeitsparwerk CC BY 2.0(Flickr), 'Skizze für Pfosten mit Verstrebungen': von heimwerker.de, 'Werkbank': von Zeitsparwerk CC BY 2.0(Flickr), 'Skizze für Pfosten mit Verstrebungen': von heimwerker.de (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
HAb bei meiner Werkbankplatte Zuhause ebenso bewusst auf 5 cm dicke Eicheholz gesetzt. Diese hält dan auch mal bei gröberen Biege-Arbeiten mit dem Schraubstock stand, ohne das man zimperlich vorgehen muss, dam man Angst hat, die Platte bricht jeden moment zusammen.
Bei den Unterschränken finde ich die Türen immer etwas unpraktisch. Ich bevorzuge da eher die offene Variante, da ich hier gleich sehe, wo welches Werkzeug verstaut ist und ich es zudem sofort Griffbereit habe.
Da habt ihr euch ja richtig Mühe gemacht. Danke für die super Infos. 😉
Gerade bei der Montage des Schraubstocks sollte man jedoch noch darauf achten, diesen auf der richtigen Seite der Werkbank zu montieren. Als Rechtshänder ist es beispielsweise gut diesen auf der linken Seite zu befestigen, da man so gerade beim waagrechten Einspannen von langen Werkstücken wie Rohren mit der rechten Hand ohne Einschränkungen zu Werke gehen kann.