Werkstattumbau mit Smart Home Free-Control von Kopp
Hallo meine lieben Leser,
nach langer Zeit gibt es mal wieder eine Meldung aus meiner Werkstatt, zum Thema Werkstattumbau mit Smart Home. Nach einem etwas umfangreicheren Umbau ist das Funksystem Free-Control von Kopp in die Werkstatt eingezogen.

Damaliger Bau von Küche und Bad.
Den Hauptbereich (Arbeitsbereich) kennen sicher einige und ich gebe auch zu, dass ich diesen ganz gerne zeige. Was aber nicht alle wissen, es gibt noch einen Nebenbereich mit Küche und kleinem Bad. Dieser wurde zwar vor Jahren mal recht ansehnlich hergerichtet, hat aber gelitten und teilweise habe ich auch bereits die Wandverkleidungen entfernt.
Sämtliche Wände der Werkstatt wurden vor der Smart Home-Ära – vor etwa 9 Jahren – erst mit einer Lattung versehen und anschließend mit Paneelen verkleidet. Das hatte den Grund, dass die Werkstatt während der Hausbauzeit als Wohnzimmer, Küche und Bad diente und recht schnell wohnlich gestaltet werden musste.
Der Wandvorbau erreichte neben einem schnellen schicken Aussehen vor allem auch eine zusätzliche Wärmedämmung.
1. Wandverkleidungen bieten Platz für Kabel und leider auch für Tiere

Hier haben sich die Nager wohl gefühlt.
Ja, hinter Wandverkleidungen ist viel Platz und es lassen sich leicht sämtliche Stromkabel und andere Leitungen verstecken. Allerdings wohnen wir in ländlicher Gegend und besitzen selbst zwei Kamerunschafe, was leider auch dazu führt, dass sich hin und wieder kleine Nager über das Futter hermachen.
Im Ausmaß und Anzahl der Tiere ist das prinzipiell nicht schlimm, ich finde es aber fürchterlich, wenn sich die kleinen Biester hinter der Wandverkleidung verstecken und man sie da nagen hört. Das kann so nicht bleiben! Die einzige Lösung lautet:
- sämtliche Wandverkleidungen entfernen
- Decke erneuern und Schlupflöcher an den Außenwänden beseitigen
- alle Wände neu verputzen, damit keine Wandverkleidungen nötig sind, hinter denen sich Tiere verstecken können
- notgedrungen die Elektrik neu verlegen und Kabel „verstecken“
2. Chaos beim Smart Home-Umbau der Werkstatt
Die Arbeit begann mit dem Rückbau der Decke, sämtlicher Wandverkleidungen und dem Entfernen der Trennwand zwischen Küche und Bad/WC. Im Bad stehen aber üblicher Weise Waschmaschine und Trockner und die müssen im Einsatz bleiben. Schließlich haben wir Kinder – wer auch immer die angeschafft hat.
Dadurch war die Arbeit häufig etwas chaotisch und alles wurde ständig von einer Ecke in die andere geräumt, um in der ersten Ecke arbeiten zu können. Auf dem ersten Bild wird das sehr gut deutlich. Beim zweiten ist dann schon das Bad halb verputzt und das Gerippe für die Trennwand steht.

Trennwand ist raus und es herrscht Chaos | Bad halb verputzt und Trennwand vorbereitet | Trennwand steht, Bad fertig und Küche in Arbeit | Die letzte Wand zur vorderen Werkstatt ist verputzt
3. Meine Werkstatt braucht Smart Home

Die Hauswasserwerk hinter der Verkleidung kann nur „smart“ per Funk bedient werden.
Vielleicht sollte man an der Stelle erst mal klären: „Was ist Smarthome?“. Etliche denken jetzt sicher sofort an Magenta Smart Home oder die Steuerung der Heizung mittels App und Smartphone, aber Smarthome fängt bereits viel früher an. Smart = schlau. Home = Zuhause. Schlaues Zuhause!
Richte ich mich nach Wikipedia, ist Smarthome ein Oberbegriff für vernetzte und „verfunkte“ Geräte, die damit die Wohnqualität verbessern. Mal auf einen Satz zusammengefasst! Demnach sind bereits Funk-Steckdosen smart und somit auch Smarthome. Genau das soll bei mir aus mehreren Gründen Einsatz finden.
Als gutes Beispiel dient hierfür bereits das Bild rechts. Zu sehen ist das kleine Bad (lässt sich durch die Tür schlecht fotografieren) mit einem Kasten aus OSB-Platten hinten rechts. Das ist die Verkleidung für unser Hauswasserwerk. Die Verkleidung ist von innen gedämmt, was wahre Wunder bewirkt, und wird natürlich auch von außen noch hübscher gestaltet.
Nur macht es die Verkleidung nicht gerade leicht, die Pumpe schnell mal abzuschalten, weil eventuell eine tropfende Leitung entdeckt wurde. Und auch der Lüfter in der angrenzenden Wand, der das fehlende Fenster ersetzen soll, muss irgendwie bedient werden. Bei beiden Sachen bietet sich eine Variante per Funk an.
Wer genau hinsieht, entdeckt im Spiegelschrank vielleicht die kleine Fernbedienung, die aktuell die zwei Funksteckdosen hinter der Verkleidung bedient.
4. Fernbedienungen sind zwar praktisch, im Werkstattchaos aber selten sinnvoll

Funksteckdosen für Lüfter und Pumpe.
Was im Haus oder der Wohnung praktisch ist, gilt nicht automatisch auch für die Werkstatt. Hier gibt es Staub, Schmutz und bei der Projektumsetzung nicht selten ein (strukturiertes) Chaos. Dann die Fernbedienung zu finden, ist nicht immer leicht. Es muss also eine fest installierte Variante her. Sicher könnte ich Kabel verlegen und irgendwo Lichtschalter einbauen, aber damit kommen wir zum 2. Beweggrund.
Wie eingangs geschrieben, lassen sich Kabel gut hinter Vorbauwänden verstecken. Nun sind aber die Wandverkleidungen weg und dennoch möchte ich natürlich keinen Kabelsalat an der Wand.
Ebenso ist es in der Werkstatt selten dienlich, alle Leitungen unter Putz zu legen. Das funktioniert, wenn sich die Werkstatt im Rohbau befindet, aber nicht, wenn man nur Stück für Stück arbeiten kann. Das Ziel heißt demnach: So wenig Kabel, wie möglich verlegen.
5. Smarthome erspart zusätzliche Kabelverlegung

Kabelverlegung in der Werkstatt.
Die Basis war also, dass (fast) alle Kabel in Kabelschächte müssen und ich aber so wenig Kabelschächte sehen möchte, wie nur möglich.
Der Grundriss der Werkstatt ist auf den Bildern ganz gut zu erkennen. Nicht zu sehen, ist der Schaltschrank an der rechten Wand neben der Küche. Von dort muss ich Küche, Bad, Boiler, Hauswasserwerk, Trockner und WM versorgen.
Gelöst habe ich das mit zwei Leitungen 5 x 2,5. Eines liegt an der hinteren Wand in einem Kabelschacht und verläuft hinter den Küchenschränken (also kaum zu sehen). Dort greife ich je eine Leitung für die Küche, den Boiler und das Hauswasserwerk ab.
Ein zweites Kabel liegt unter dem Estrich in einem schon vor langer Zeit eingesetzten 50er HG-Rohr – ich liebe solche praktischen Vorbereitungen. Dieses geht vom Zählerschrank zum Pfeiler zwischen Bad und Werkstatt (links vor der Badtür). Dort teile ich ebenfalls die drei Leitungen auf und habe Anschlüsse für die Badbeleuchtung, den Trockner und die Waschmaschine.
Problematisch wird es aber bereits bei der Beleuchtung bzw. den Lichtschaltern. Die Küchenbeleuchtung würde ich schon ganz gerne vorne am Eingang schalten, wozu ich allerdings ein Kabel vom Küchenanschluss wieder nach vorne und zurück zu Lampe legen müsste. Selbiges gilt auch für die Beleuchtung in der vorderen Werkstatt.
Dort habe ich insgesamt vier Lampen, die alle eine zusätzliche Kabelverlegung zum Schalter an der Eingangstür benötigen oder alle von unterschiedlichen Punkten aus bedient werden müssten. Jetzt kommt Smart Home Free-Control von Kopp mit seinenFunkschalterins Spiel.
6. Lichtsteuerung mit Funkschaltern von Kopp
Die einfachste Möglichkeit, nicht unnötig viele Kabel zu verlegen, sind Funkschalter. Dieses funktioniert, wie in der Free-Control Bedienungsanleitung von Kopp erklärt, per Funksteckdosen, aber auch mit Funkrelais, die in das Stromnetz integriert werden. Der Clou am Free-Control-System von Kopp ist (kannte ich in der Form bisher nicht), dass sie keine typische Fernbedienung besitzen, sondern Schalter, die wie Lichtschalter aussehen. So können sie optisch in das bestehende System integriert werden und benötigen nicht mal eine Unterputzdose.
Stell Euch vor, Ihr nehmt nur die Abdeckung eines Lichtschalters, klebt die irgendwo an die Wand und schaltet damit das Licht an und aus. Genau so wird es in meiner Werkstatt umgesetzt. Ich nehme die Lichtschalter positioniere sie an einem geeigneten Ort und verteile die Empfänger dort in der Werkstatt, wo sie benötigt werden.

Die Empfänger passen in eine Unterputzdose oder sogar direkt in die Lampe | Mittels Umschalter können sie als Serien- oder Rollladenschalter genutzt werden | Die Sender sind nicht dicker als ein Lichtschalter, können geklebt oder geschraubt werden
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In eigener Sache: Bitte vergebt mir, dass ich keine Bilder von der Installation zeige. Ich handhabe das bereits sehr lange so und das aus einem guten Grund. Arbeiten an 230 V gehören in geschulte Hände und sind nichts für einen Laien, der nur gerne bastelt. Die Sicherheit sollte hier an erster Stelle stehen. Wer über ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, kann solche Arbeiten gerne selbst ausführen. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Dennoch möchte ich niemanden dazu animieren, selbst Hand an elektrische Leitungen anzulegen. Ich zeige keine Bilder und beschreibe bei keinem meiner Projekte die elektrischen Anschlussarbeiten. Bitte habt Verständnis dafür.
7. Montage der Sender nicht so einfach aber im extra Design
Was ich natürlich gerne zeige, ist die Anleitung und Montage der Schalter/Sender, die nicht ganz so einfach war. Das Problem hierbei ist mein persönlicher Geschmack.
Zum Einsatz kamen vier Sender, die ich zentral unterbringen wollte. Aber nicht, wie typisch, alle untereinander oder nebeneinander, sondern in der Form 2 x 2. Leider gibt es aber keine 4er Rahmen, die eine Montage in dieser Anordnung ermöglichen. Nach kurzer Suche im Netz gibt es offenbar nicht einen Hersteller, der solche Rahmen anbietet. Warum eigentlich nicht oder habe ich nicht richtig gesucht? Gerade bei Smarthome-Funktionen, wie diesen, dürfte sich häufig die Möglichkeit ergeben, mehrere Lichtschalter zentral zu platzieren.
Egal, ich wollte es so und sah die einzige Möglichkeit darin, vier einzelne Schalter mit einzelnen Rahmen entsprechend zu positionieren. Damit sie dennoch nicht so „zusammengesetzt“ aussehen, sollten sie einen schwarzen Rahmen aus dem 3D-Drucker erhalten. So weit kein Problem und ein Absatz an den Blenden vereinfachte sogar die Befestigung des Rahmens. Er wird, wie die alten durchsichtigen Rahmen zum Schutz der Wand vor Verschmutzungen, gehalten und benötigt keine eigene Befestigung.

Bohrungen müssen exakt angezeichnet werden | Anschließend die Halterungen anschrauben
Das Befestigen der Schalter war da schon schwieriger. Da jeder Schalter einen eigenen Rahmen hat, der erst anschließend durch ein Klick-System am Schalter befestigt wird, liegen die Schalter nicht aneinander, sondern müssen mit einem bestimmten Abstand angedübelt werden. Hier ist absolut exaktes Messen, Anreißen und Bohren gefragt. Jede Abweichung würde man später sehen. Ohne Kreuzlinienlaser sollte man sich dafür zumindest eine Bohrschablone anfertigen.
Aber, ich habe es geschafft und mit kleinen Korrekturen, die die Schrauben in den Befestigungslöchern zulassen, sitzen alle Schalter perfekt im schwarzen Rahmen, der der Wand einen netten Kontrast verleiht.

Rahmen auflegen und Sender einklicken | Der schwarze Rahmen ist toll geworden
8. Einsatz der Sender und Schaltrelais
Pläne entstehen beim Bau oder besser gesagt: „So, wie geplant, wird es eh nie.“ Das musste ich auch bei diesem Projekt feststellen. Trotz ausgiebigen Gespräch mit einem Techniker von Kopp (übrigens sehr nett und gute Beratung) und einem guten Plan, was umgesetzt werden sollte, änderte sich dann doch alles.
Der Zeitschalter wird nicht für den Lüfter im Bad genutzt, weil das Bad seinen üblichen Lichtschalter an der Tür behält (sollte eigentlich mit dem Lüfter kombiniert werden) und auch einen Empfänger mit zwei Schaltkontakten kann ich nicht, wie geplant für die zwei Lampen in der Werkstatt nutzen. Dafür müsste ich wieder an der Decke eine Leitung von einer Lampe zur nächsten ziehen, was ich ja vermeiden möchte.
Vorteilhaft bei Free-Control von Kopp ist jedoch, dass sie sich frei programmieren und verbinden lassen. So ist es beispielsweise möglich, den linken Schalter eines Serienschalters mit Empfänger 1 zu verbinden und den rechten Schalter mit Empfänger 2. Der zweite Serienschalter könnte dann wieder die beiden anderen Schaltkontakte der beiden Relais bedienen.
Das habe ich genutzt und kann mit einem Serienschalter die beiden Lampen im vorderen Werkstattbereich bedienen, obwohl sie von zwei verschiedenen Leitungen mit zwei verschiedenen Empfängern bedient werden. Ich hoffe, man kann mir folgen. 🙂

Kombination der Sender und Empfänger
- Serienschalter 1 bedient Relais 1.1 (Empfänger 1 Schaltkontakt 1) und Relais 2.1 und schaltet die beiden Lampen im Vorderen Werkstattbereich
- Serienschalter 2 bedient Relais 1.2 (Empfänger 1 Schaltkontakt 2) und 2.2 und schaltet das Licht außen und die Beleuchtung im hinteren Bereich der Werkstatt (Maschinenpark und Mährobotergarage)
- Serienschalter 3 bedient 3.1 und 3.2 und damit die Küchenbeleuchtung und das Küchenarbeitsplatzlicht
Jetzt habe ich noch einen einfachen Schalter und einen Zeitschalter übrig, deren Verwendung bei der Installation eine ganz andere Richtung bekam. Wie auf den Bildern zu sehen ist, habe ich mich dazu entschlossen, alle Free-Control-Schalter etwa mittig im Raum zu platzieren. Das hat zwar den Vorteil, dass ich abends leicht alle Lichter ausschalten kann, ich muss dann aber im Dunkeln zur Tür tappen. Da kommt der Zeitschalter zum Einsatz.
Ich habe mich zwar noch nicht für eine entsprechende Beleuchtung entschieden (alles andere ist fertig), aber der Zeitschalter wird für den „Ausgang“ genutzt. Also möchte ich im Dunkeln die Werkstatt verlassen, tippe ich Schalter 4 an, der löst mit dem Zeitschalter für 2-3 min eine Notbeleuchtung aus, ich kann in Ruhe alle anderen Lichter ausschalten und die Werkstatt verlassen. Das letzte Licht geht dann von alleine aus.
9. Ein Werkstattumbau, der sich gelohnt hat.

Aktuelles und fast fertiges Ergebnis.
Insgesamt war es sehr viel Arbeit und ich bin nicht am Ende – denn die Möglichkeiten sind grenzenlos. Da fehlt noch die Decke (Dach wird erst neu gemacht) und auch die rechte Wand am Zählerschrank möchte ich noch verputzen. Schade ist natürlich, dass ich hinter der Heizung (rechts im Bild) kaum eine Chance habe, die Wand neu zu machen. Dazu müssten erst alle Heizungsrohre und auch die Gasleitung weg. Das wird mir zu aufwändig.
Das bisherige Ergebnis kann sich aber sehen lassen und auch meine Smarthome Lichtschalter funktionieren super. Alles ist heller, wirkt nicht nur größer, sondern ist es auch ein wenig und das kleine Bad hat endlich eine vernünftige Tür bekommen. Die alte Schiebetür war nicht wirklich dicht und ließ sich von innen auch nicht verriegeln.
Kleiner Tipp: Unterhalb der Arbeitsplatte befinden sich (von links nach rechts) eine Tür aus der alten Arbeitsplatte, ein Kühlschrank, eine Gefrierschrank und eine Heizung. Mit etwas Klebefolie sieht alles nicht mehr zu zusammen gewürfelt aus. Später werde ich auch die oberen Schränke neu machen und dann bekommen die Türen dasselbe Aussehen. Aber jetzt brauche ich erst mal eine Pause. 😉
Bildnachweise: Riccardo Dürging/vgl (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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