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Absauganlagen-Test: Bernardo DC 250 CF

Absauganlagen-Test: Bernardo DC 250 CFDass Schleifstaub oder Sägespäne bei der Arbeit abgesaugt werden sollten, ist sicher jedem bewusst. Jedoch sind Werkstattsauger gerade bei Säge- und Frässpäne schnell überfordert. Sie erreichen zwar einen hohen Unterdruck aber zu große Späne verstopfen den Schlauch und kleine Staubbeutel müssen häufig gewechselt werden. Das kann teuer werden.

Vorteilhaft sind hier Zyklonabscheider, die grobe Späne trennen und einfach in ein Sammelbehälter fallen lassen. Der Filter selbst muss lediglich den feinen Staub aufnehmen. Eine Absauganlage kombiniert diese Funktion mit einem sehr großen Filter, der einerseits für eine effektive Staubtrennung bei gleichbleibender Saugleistung sorgt, andererseits aber auch die Strömungsgeräusche der Luft reduziert.

Im Test haben wir heute die Absauganlage DC 250 CF von Bernardo, die uns netter Weise vom Online-Shop HSH24.net zur Verfügung gestellt wurde. Mit einer Saugleistung von 1500 m³/h und einem Online-Preis von 345 € sollte sie in das Budget vieler Heimwerker passen.

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Technische Daten Absauganlage Bernardo DC 250 CF

(Herstellerangaben)Absauganlage Bernardo DC 250 CF

  • Luftleistung: 1500 m³/h
  • Filterfläche: 2,25 m²
  • Max. Unterdruck: 1020 Pa
  • Absauganschluß: Ø 100 mm
  • Spänesackinhalt: 60 l (flexibel)
  • Leerlaufdrehzahl: 2950 U/min
  • Schalldruck: 86,5 dB
  • Motor-Aufnahmeleistung: 1000 W
  • Spannung 230 V / 50 Hz
  • Maschinenabmessung (B x T x H): 850 x 380 x 1420 mm
  • Gewicht ca. 34 kg

Lieferung und der erste Eindruck

Absauganlage Bernardo DC 250 CFGeliefert wurde die Absauganlage fertig aufgebaut über eine Spedition. Da uns das Gerät aber nicht als typische Bestellung erreicht hat und es auch in einer Amazon-Bewertung heißt, dass es aufgebaut werden muss, kann ich nicht sagen, ob das der typische Versandweg ist. Betrachtet man sich jedoch die Konstruktion, sollte der eigene Aufbau auch kein Problem darstellen.

Auch wenn meine Werkstatt recht niedrig ist, was den Eindruck noch verstärkt, ist nicht abzustreiten, dass die Absauganlage mit einer Höhe von knapp 1,5 m schon einen ordentlichen Platz beansprucht. Betrachtet man sich den Aufbau aber genauer, wird deutlich, was dafür verantwortlich ist. Es ist der große Schmutzsack, der sich funktionsbedingt unterhalb befinden muss. Ohne diesen, wäre das Gerät nur halb so hoch.

Ebenfalls sehr groß ist der Feinstaubfilter – dieser lässt sich natürlich nicht verstecken. Sicher ließe sich der Filter kleiner gestalten, was aber wieder Nachteile nach sich ziehen würde. Wer eine gute und vor allem gleichbleibende Saugleistung möchte, erreicht das nur über eine große Filterfläche. Je kleiner sie ist, desto mehr Luft muss durch die Filterfläche, was starke Geräusche verursacht und den Filter schneller zusetzt. Ein großer Feinstaubfilter ist also unvermeidbar.

Insgesamt kann am Aufbau der Bernardo DC 250 CF erst mal nichts bemängelt werden. Die Konstruktion ist zweckdienlich und einfach, was für eine leichte Reinigung und Wartung sorgt. Auch die Verarbeitungsqualität gibt keinen Anlass für Kritik. Alles ist stabil und ordentlich verschraubt und die Lackierung ist fehlerfrei. Wichtige Sicherheitshinweise sind gut sichtbar angebracht.

Bedienen lässt sich die Absauganlage durch einen Sicherheitsschalter – eine Einschaltautomatik gibt es nur als Zubehör. Bedenkt man jedoch, dass der Sauger für große Fräs- und Hobelmaschinen gedacht ist, wird das natürlich verständlich. Solche Maschinen laufen selten mit 230 V und die obligatorische Steckdose, wie an vielen Werkstattsaugern, macht hier wenig Sinn.

Aufbau und Funktion der Schmutztrennung

Die Trennung von grobem Schmutz und Staub erfolgt in erster Linie durch ein recht einfaches aber durchaus effektives Zyklon-Prinzip, wie es bei vielen beutellosen Zyklonsaugern Verwendung findet. Selbst viele Heimwerker bauen sich ähnliche Varianten nach.

Funktion eines Zyklonabscheiders
Funktion eines Zyklonabscheiders

Bei der Aufnahme von oben ist deutlich zu erkennen, wie der Lüfter die angesaugte Luft mit dem Schmutz seitlich in die Runde Schmutzaufnahme bläst. So entsteht im Auffangbehälter ein Wirbel, der die gesamte Luft wie einen Strudel drehen lässt.

Durch die Fliehkraft werden hierbei schwerere Partikel nach außen an den Rand gedrückt und schleifen dort am Gehäuse. So verlieren Sie an Geschwindigkeit, die Fliehkraft lässt nach und sie fallen nach unten in Sack. Lediglich leichte Staubteilchen gelangen durch die Abluft bis zum Filter und werden dort aufgefangen.

Diese Methode verhindert, dass sich der Filter mit Spänen zusetzt, wodurch die Saugleistung abnehmen würde. Selbst, wenn der Späneauffangbehälter fast voll ist, beeinflusst das nicht die Filterwirkung oder Saugleistung. Weiterhin ermöglicht ein solcher Zyklonabscheider den Einsatz unterschiedlichster Behälter zur Schmutztrennung. Mit der passenden Öffnung und einem luftdichten Körper, können auch Fässer oder Säcke in anderer Größe genutzt werden, ohne Auswirkung auf die Funktion der Absauganlage zu haben.

Feinstaubfilterpatrone mit manueller Reinigung

Der sehr große Filter gewährleistet einen leichten und damit fast lautlosen Luftaustritt. Lamellen vergrößern hierbei die Filterfläche. Dennoch passiert es mit der Zeit natürlich, dass sich auch eine solch große Filterfläche mit feinem Staub zusetzt. Kleinere professionelle Sauger setzen in diesem Fall auf das automatische ausklopfen des Filters. Bei einer solchen Filterpatrone, wie sie in der Absauganlage Anwendung findet, ist das natürlich nicht möglich. Dennoch muss nicht auf eine solche Funktion verzichtet werden. Mit einem großen Griffbügel, der im Inneren gefederte Bürsten bewegt, kann der Filter manuell ausgeklopft werden. Aufgrund der Filtergröße ist diese Lösung absolut ausreichend.

Muss die Filterpatrone dennoch mal gründlich gereinigt oder gar ausgetauscht werden, geschieht das auf einem recht einfachen Weg. Wie der Schmutzsack, wird auch die Filterpatrone mit einem Spannband gehalten, welches sich ohne Werkzeuge mit einem Handgriff lösen lässt. Die Gummidichtung sitzt zwar recht straff und rutscht nur mit etwas Kraftaufwand, auf Gleitmittel sollte aber dennoch verzichtet werden, damit die aufgefangenen Späne trocken bleiben und nicht verkleben.

Mechanisch einfache Lösung, um die Filterpatrone zu reinigen.
Mechanisch einfache Lösung, um die Filterpatrone zu reinigen.
Schnelles Lösen durch Spannbänder, die kein Werkzeug benötigen.
Schnelles Lösen durch Spannbänder, die kein Werkzeug benötigen.

Insgesamt ist die Schmutztrennung und Filterung der Abluft recht einfach aber funktionell umgesetzt. Das hat natürlich den Vorteil, dass Fehler schnell behoben oder Teile einfach ausgetauscht werden können. Reparaturarbeiten und der Filterwechsel können von jedem Anwender vorgenommen werden, was die laufenden Kosten senkt und Ausfallzeiten minimiert.

Absauganlage Bernardo DC 250 CF im praktischen Test

Die Funktion als Bodensauger ist nur ein Bonus

Auch wenn die Bernardo Absauganlage auf Bildern als Bodensauger abgebildet ist und diese Funktion auch in der Beschreibung angegeben wird, stellt die Möglichkeit nach Rückfrage bei Bernardo nur ein Bonus dar. Nach meinem ersten Test muss ich das leider auch bestätigen.

Bodendüse mit guter Saugleistung aber nicht verstellbar.
Bodendüse mit guter Saugleistung aber nicht verstellbar.

Die Saugleistung ist mit 1500 m³/h (entspricht 25 m³/min oder 417 l/s) angegeben und an der Bodendüse deutlich spürbar. Problemlos wird der Schmutz von meinem Werkstattboden aufgenommen und selbst Sand aus den Plattenfugen gesaugt. Auch vor Laub, welches beim Öffnen der Eingangstür in die Werkstatt gelangt, macht die DC 250 CF nicht Halt. An der Saugleistung ist demnach nichts auszusetzen.

Im Einsatz wird jedoch schnell spürbar, dass die Absauganlage nicht als Bodensauger gebaut wurde und auch nicht generell hierfür genutzt werden kann. Der erste Hinweis dafür ist eine recht einfache Umsetzung der Bodendüse, welche nicht verstellbar angebracht wurde. Sie lässt sich also nicht an spezielle Anforderungen anpassen.

Im zweiten Punkt sind die sehr kleinen Rollen in vielen Werkstätten von Nachteil. Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind in meiner Werkstatt Platten mit Fugen verlegt. In diesen bleiben die Rollen hängen und es ist nicht möglich, die Absauganlage gleichmäßig über den Boden zu schieben. Hinzu kommt die Gewichtsverteilung mit einem oben liegenden Schwerpunkt. Bleiben die Rollen in einer Fuge oder irgendwelchen Absätzen hängen, kippt der Sauger sehr schnell um. Wer einen sehr glatten Werkstattboden besitzt, ist davon natürlich nicht betroffen und kann mit der Bernardo Absauganlage durchaus seinen Boden saugen.

Durch sehr kleine Rollen neigt der Bodensauger zum Kippen.
Durch sehr kleine Rollen neigt der Bodensauger zum Kippen.
Laub und größere Stücke können die Ansaugung verstopfen.
Laub und größere Stücke können die Ansaugung verstopfen.

Die DC 250 CF als Maschinensauger mit Aha-Effekt

Geliefert wird die Absauganlage von Bernardo zwar als Bodensauger, ihr Einsatzgebiet liegt jedoch in der Späneabsaugung an größeren Holzbearbeitungsmaschinen. An größeren Holzbearbeitungsmaschinen…. Was auch ich erst lernen musste.

Der Schlauch an der Bodendüse ist schnell gelöst und in der Hand hält man einen Saugschlauch mit einem Durchmesser von 100 mm. Wie bekomme ich den an meine Maschinen? Diese haben fast durchgängig einen Sauganschluss für typische Werkstattsauger mit 35 mm.

Auf dem 3D-Drucker entstand ein passgenauer Adapter.
Auf dem 3D-Drucker entstand ein passgenauer Adapter.
Eine gut gemeinte aber leider erfolglose Umsetzung.
Eine gut gemeinte aber leider erfolglose Umsetzung.

Als Fan des 3D-Drucks habe ich mir einen Adapter entworfen, der sich im 100 mm Saugschlauch befestigen lässt und einen Anschluss mit Verriegelung für den Saugschlauch meines Werkstattsaugers bietet. Das Ergebnis passte super, hatte nur einen Nachteil: Die Saugleistung war minimalistisch und ein Test an meinen Werkzeugen erübrigte sich. Was war da los? Ist etwas defekt? Ein Anruf bei Bernardo klärte auf:

Es gibt zwei Varianten der Absaugung:

Der Motor mit Lüfterrad sitzt hinter dem Späneauffang, wie man es bei typischen Staubsaugern kennt. Vorteilhaft ist, dass das Lüfterrad nicht mit dem Schmutz in Berührung kommt und daher mit sehr passgenauen Flügeln arbeiten kann, die für einen ordentlichen Unterdruck sorgen. Nachteilig ist jedoch, dass sich der Filter in einem Gehäuse befinden muss und daher nicht sehr groß ausfallen kann.

Der Motor sitzt vor dem Filter und die aufgesaugten Späne fliegen durch das Lüfterrad. Von Vorteil ist die Unabhängigkeit des Filters, da die Luft hineingeschoben wird und überall entweichen kann. Die Größe des Filters ist daher nicht begrenzt. Zum Nachteil ist allerdings, dass das Lüfterrad so aufgebaut sein muss, dass es durch die eingesaugten Späne weder verstopft, noch beschädigt wird. In dieser Bauweise können zwar sehr große Luftmengen befördert werden, ein hoher Unterdruck baut sich jedoch nicht auf.

Vergleichbar sind diese Varianten mit einem Hauswasserwerk und einer Schmutz- oder Tauchpumpe. Eine einfache Tauchpumpe fördert mit etwa 780 W leicht bis zu 15000 l/h und nimmt dabei Steine mit einem Durchmesser von 3 cm mit. Verringert man allerdings den Ausfluss, nimmt die Durchflussmenge rapide ab und der Druck reicht nicht mal, um einen Rasensprenger effektiv zu betreiben. Ein Hauswasserwerk mit ähnlicher Leistungsaufnahme fördert lediglich um die 3 – 4000 l/h, baut dabei jedoch einen Druck bis zu 4 bar auf.

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Dass die Absauganlage DC 250 CF von Bernardo nur mit einem Saugschlauch von 100 mm (laut Bernardo auf 70 mm reduzierbar) betrieben werden kann, ist demnach physikalisch begründet und kein Mangel. Dennoch finde ich es sehr schade, dass weder im Verkauf, noch in der Bedienungsanleitung darauf hingewiesen wird.

Es besteht durchaus die Möglichkeit, Absauganlagen mit einem großen Saugdurchmesser für kleinere Maschinen zu nutzen, denn schließlich kann es vorkommen, dass hauptsächlich große Maschinen zur Holzbearbeitung genutzt werden, die einen Sauganschluss mit 100 mm haben und nebenbei doch mal die Oberfräse zum Einsatz kommt. Das Zauberwort heißt „Luftmenge“. Egal, welches Werkzeug oder welcher Schlauch angeschlossen wird, es muss weiterhin ein großer Luftdurchlass (Durchmesser 100 mm) gewährleistet sein.

Bei größeren Geräten, wie die Tischkreissäge besteht die Möglichkeit, diese auf einen größeren Anschluss umzubauen. Steht die Tischkreissäge beispielsweise auf einem fahrbaren Untersatz, kann leicht auch von unten abgesaugt werden.
Um die Luftmenge nicht zu reduzieren, kann die Absaugung auch verzweigt werden, um mit mehreren Öffnungen den erforderlichen Luftdurchlass zu gewährleisten.

1. Anschluss einer Tischkreissäge an eine Sauganlage mit großem Saugschlauch.

Wie das erste Bild zeigt, sammeln sich unter meiner Tischkreissäge schnell viele Späne. Es sollte also möglich sein, die anfallenden Späne auch unter der Tischkreissäge abzusaugen. Hierfür wird ein Loch in die Platte des fahrbaren Unterteils gesägt und ein 100er Schlauchanschluss, wie es ihn für Lüftungsanlagen gibt, angeschraubt. Hieran kann anschließend der Saugschlauch befestigt werden. Da es sich um ein Standardmaß handelt, ist der Umbau schnell ausgeführt.

Unter der Säge eignet sich der Tisch zur Absaugung.
Unter der Säge eignet sich der Tisch zur Absaugung.
Einfacher Anschlussstutzen einer Dunstabzugshaube.
Einfacher Anschlussstutzen einer Dunstabzugshaube.

Zum Test habe ich den doch recht kurzen Schlauch angeschlossen, sodass die Bernardo Absauganlage direkt hinter der Säge steht. Für den realen Einsatz sollte man sich mit einem längeren Saugschlauch ausstatten, der als Zubehör erhältlich ist.

Das Ergebnis ist bereits ohne besondere Modifikationen sehr gut ausgefallen. Bis auf ein paar Späne, die sich bei einer Kreissäge nie vermeiden lassen, blieb das Arbeitsumfeld überraschend sauber. Mit ein paar Maßnahmen zur Abdichtung des Gehäuses oder einer gezielten Positionierung des Saugschlauches in der Säge, dürfte das Ergebnis sogar noch besser werden.

Zum Maschinenanschluss wird ein weiterer Schlauch benötigt.
Ein großer Saugeranschluss wird benötigt.
Der Arbeitsplatz bleibt sauber.
Dafür bleibt der Arbeitsplatz sauber.

2. Erhaltung der Luftmenge durch einen Nebenzug.

Lässt sich die Verwendung eines kleineren Saugschlauchs nicht vermeiden, soll sich laut Hersteller das Saugverhalten verbessern, wenn für ausreichend „Nebenluft“ gesorgt wird. Das lässt sich durch eine Y-Verteilung realisieren, bei der eine Seite offen bleibt.

Hierbei bitte nicht täuschen lassen. Zwei Rohre mit einer Öffnung von 50 mm ergeben nicht den Durchmesser eines Rohres mit 100 mm. Zur Kontrolle sollte der Flächeninhalt der Öffnung berechnet werden. Ein Rohr mit einer Öffnung von 100 mm hat einen Flächeninhalt von 78,54 cm². Ein 50er Rohr dagegen nur 19,64 cm². Es werden demnach vier Öffnungen zu 50 mm Durchmesser benötigt, um eine Öffnung mit 100 mm zu ersetzen.

Gut lassen sich hierfür Teile eines Kunststoff-Fallrohres nutzen. Diese haben, wie der Schlauchanschluss der Absauganlage, einen Nenndurchmesser von 100 mm und lassen sich auf 70mm reduzieren. Dieses habe ich genutzt und darin meinen zuvor erstellten Adapter eingesetzt. Der 70er Abzweig blieb hierbei offen.

Wichtig: Nebenzug bei schlanken Schläuchen.
Wichtig: Nebenzug bei schlanken Schläuchen.
Mit dünnem Saugschlauch ausreichende Saugleistung.
Mit dünnem Saugschlauch ausreichende Saugleistung.

Die Saugleistung verbessert sich gegenüber dem ersten Test – ohne einen offenen Abzweig – ein wenig, ersetzt aber keinen Werkstattsauger. In Kombination mit einer Oberfräse empfand ich das Saugverhalten jedoch als ausreichend. Man darf eben nicht vergessen, dass eine solche Absauganlage nicht für kleine Saugschläuche gedacht ist.

Einfache aber effektive Reinigung des Feinstaubfilters

Verschmutzte Filterpatrone
Verschmutzte Filterpatrone

Wie eingangs beschrieben, besitzt die Bernardo Absauganlage einen großen Bügel, der zur Filterreinigung manuell gedreht werden kann. Im Inneren „rütteln“ hierbei lange Bürsten an der Filteroberfläche, um festgesetzten Staub zu lösen. Wie gut das funktioniert, zeigt der einfache kleine Test.

Nach meinen Testarbeiten habe ich die Filterpatrone (ohne Reinigung) abgenommen und auf die Werkbank gestellt. Deutlich sind auf dem Foto die zugesetzten Rillen zu sehen. Nach lediglich 2-3 Umdrehungen liegt der Staub auf meiner Werkbank. Das abschließende Foto zeigt die Filterpatrone ohne weitere Reinigungsarbeiten. Der Staub ist restlos entfernt.

Einfache aber perfekte Reinigung
Einfache aber perfekte Reinigung
Nach der Reinigung gelöster Staub
Nach der Reinigung gelöster Staub

Fazit zur Absauganlage Bernardo DC 250 CF

Die Bernardo Absauganlage DC 250 CF besticht im ersten Moment durch eine sehr große Filterpatrone, die auch bei großer Staubbelastung lange für eine gleichbleibende Saugleistung sorgt. Lässt diese irgendwann doch nach, reichen bis zwei drei Umdrehungen am großen Bügel aus, um den angesetzten Staub effektiv aus der Patrone zu lösen.

Ebenso einfach ist die gesamte Anlage aufgebaut, sodass der Begriff „Anlage“ kaum passt. Die Einfachheit ist in diesem Fall jedoch sinnvoll. Späne müssen im großen Umfang abgesaugt und im Filterbereich getrennt werden. Jeglicher Schnick-Schnack würde den Luftdurchgang behindern und Wartungsarbeiten erschweren. Der Aufbau ist also sinnvoll gelöst und der Zyklonabscheider funktioniert perfekt.

Auch an der Saugleistung am originalen Saugschlauch mit einem Durchmesser von 100 mm ist nichts auszusetzen. Da gehen ganz sicher einige Späne durch, die in einem großen Kunststoffsack gesammelt werden. Mittels einem Schnellspanner ist dieser innerhalb weniger Minuten gewechselt.Absauganlage Bernardo DC 250 CF Testsiegel

Auch wenn es bis zu diesem Punkt absolut nichts an der Absauganlage auszusetzen gibt, haben die unzureichenden Angaben für etwas Verdruss gesorgt.

Angeboten wird die Bernardo DC 250 CF als „Bodensauggerät und Absaugung für Holzbearbeitungsmaschinen“ und der Aufbau beim Kauf entspricht einem Bodensauger. Als solches ist die Absauganlage jedoch nur bedingt nutzbar. Die sehr kleinen Rollen in Kombination mit einem hohen Schwerpunkt sorgen dafür, dass sich die Sauganlage nicht auf unebenen Untergründen schieben lässt und bereits bei kleinen Hindernissen oder Löchern zum Kippen neigt. Hinzu kommt eine feste Bodendüse, die sich nicht den eigenen Anforderungen anpassen lässt.

Ausgestattet ist die Absauganlage mit einem Saugschlauch von 100 mm. Es gibt jedoch etliche Adapter und der Gedanke liegt nahe, die Absauganlage auch für Oberfräsen oder Handkreissägen zu nutzen. Das funktioniert leider nicht, da die DC 250 CF einen ausreichenden Luftstrom benötigt und nur einen verhältnismäßig geringen Unterdruck erzeugt. Für dünne Schläuche ist die Absauganlage nicht geeignet, wozu es weder beim Verkauf, noch in der Bedienungsanleitung einen Hinweis gibt. Eine bessere Aufklärung wäre wünschendwert.
Wer die Absauganlage an großen Maschinen mit einer großen Absaugöffnung benutzt wird mit der Bernardo DC 250 CF absolut zufrieden sein und kann diese für sich mit fünf Sterne bewerten.

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Bildnachweise: (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)