Material- & Werkkunde

BluCave: Das clevere Aufbewahrungssystem von Batavia im Test

batavia-blucave-werkstattsystemDer Name Batavia ist vielen als gutes und bezahlbares Werkzeug bekannt und auch ich durfte mir in unserer Testwerkstatt bereits die Batavia Tauchsäge T-Raxx genauer ansehen. Mit einem beeindruckenden Ergebnis.

Nicht ganz so bekannt ist der Name BluCave, der ein Aufbewahrungs- und Transportsystem von Batavia für die Werkstatt oder den mobilen Einsatz bezeichnet.

Gesehen haben es vermutlich schon einige, jedoch schreckt häufig der Gesamtpreis ab, um sich tiefer mit dem Thema zu beschäftigen. Sieht man sich das System allerdings genauer an und vergleicht die Einzelpreise, ist das BluCave-System von Batavia sogar recht günstig.

Wie man auf vielen anderen Bildern bereits sieht, ist meine Testwerkstatt sehr ordentlich und gut strukturiert. Ob BluCave das noch optimieren kann? Der Test wird es zeigen.

Getestet wird eine Grundausstattung, die sich aus dem umfassenden Programm von Batavia zusammensetzt. Optionales Zubehör, wie die Bluetooth-Box oder Werkzeuge werden zwar vorgestellt, fließen aber nicht in die Bewertung ein.

1. Die Testprodukte aus dem BluCave-Programm im Überblick

Ausstattung
  • 1 x 4bay Starter Set – 100 €
  • 2 x Systemkoffer – 80 €
  • 1 x 2bay Starter Set – 60 €
  • 1 x Power Module – 105 €
  • 1 x Arbeitslampe – 40 €
  • 1 x Mehrfachsteckdose – 14,50 €
  • 1 x Audio Zone – 100 €
  • 12 x Einzel Schublade – 120 €
  • 6 x Doppel Schublade – 69 €
  • 1 x Verschlusshaube – 149 €
  • 1 x Systemregal – 124 €
  • 1 x Zubehör Einleger – Bohren – 20 €
  • 1 x Zubehör Einleger – Schrauben – 17 €

Zum Test wurde eine Werkstattausstattung zusammengestellt, wie sie in einer guten Werkstatt genutzt werden kann und die das Grundprogramm von BluCave darstellt. Natürlich muss nicht jedes Zubehör oder Werkzeug von BluCave genutzt werden, sodass der Preis deutlich variieren kann.

Der Gesamtpreis beläuft sich auf etwa 1000 €, was im ersten Moment recht viel ist. Betrachtet man sich jedoch den Umfang und die einzelnen Preise, wird deutlich, dass das BluCave-Aufbewahrungssystem von Batavia gar nicht teuer, sondern sogar günstig ist.

Beispielhaft wäre hier ein Systemkoffer, der mit 40 € zu Buche schlägt. Was kostet ein einfacher (sehr stabiler) Werkzeugkoffer? Schnell mehr als 40 €. Vergessen werden darf auch nicht, dass hinter den vielen Einzelteilen ein System steckt, welches sich in vielen Formen untereinander kombinieren lässt.

Der Vorteil an einem solchen Aufbewahrungssystem ist auch, dass nicht alles auf einmal gekauft werden muss. Es lässt sich jederzeit in kleinen Schritten erweitern. Dennoch bleibt natürlich die Frage: Ist das BluCave-Aufbewahrungssystem sein Geld wert?

2. BluCave-2-Lieferung und Verpackung

blucave-lieferung

Der Ablauf der Lieferung erfolgte reibungslos.

Die Lieferung des Blucave-Sets ist schon etwas umfangreicher, sodass eine Spedition damit beauftragt wurde. Für den Käufer bedeutet das jedoch keine zusätzlichen Kosten, da die Lieferung ab einem Einkaufswert von 150 € kostenfrei ist. Der Ablauf erfolgte reibungslos und die Palette wurde mir sogar bis vor die Werkstatt gebracht.

Neugierig habe ich die Folie entfernt und alle Kartons zur besseren Übersicht auf die Werkbank aufgestapelt. Das sieht nach viel Arbeit aus. Aber ich freue mich darauf. Sieht man den Umfang der Lieferung, frage ich mich jedoch, wo ich das alles unterbringen soll.

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Das umfangreiche Testpaket wartet auf den Aufbau.

Was äußerlich schon sehr „verkaufsanregend“ wirkt, fällt im Inneren der Kartons eher nüchtern aus. Die einzelnen Einheiten sind nicht gerade klein und es ist natürlich von Vorteil, wenn auf unnötigen Verpackungsinhalt verzichtet wird.

Nur, wo wirklich nötig, findet Styropor Verwendung oder werden sichtbare Teile durch eine Folie geschützt. Der restliche Verpackungsinhalt fällt schlicht aber absolut ausreichend aus. Bei einem solchen Lieferumfang fällt die Entsorgung der Verpackung bereits umfangreich genug aus, sodass hier weniger mehr ist.

Am Ende konnte ich alle Pappen ordentlich zerkleinert in einem Karton unterbringen, der mit der nächsten Leerung der Papiertonne abgeholt wird. Stabil sind die Kartons auf jeden Fall und neben dem eigentlichen Aufbau, kann auch die Entsorgung zur Arbeit werden.

3. Aufbau mit System und nach einfachen Aufbauanleitungen

Echte Männer brauchen keine Aufbauanleitung. Häufig scherzhaft gemeint, trifft es auf das BluCave-System tatsächlich zu.

3.1. Aufbau der Koffer

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8 Teile und einige Schrauben bilden einen sehr stabilen Koffer.

Um mit den ersten Kartons schnell Platz zu schaffen und vor allem, um die Anbauhöhe der Schienen zu planen, habe ich mit dem Zusammenbau der Systemkoffer von BluCave begonnen.

Diese bestehen aus 5 Koffer-Teilen und einem dreiteiligen Griff. Der Aufbau ist trotz einiger Schrauben schnell und einfach erledigt.

Alle Teile lassen sich zusammenstecken und bilden bereits ohne Schrauben eine Einheit, die sehr stabil ist. Mit einer vernünftigen Drehmomenteinstellung sind die 12 benötigten Schrauben anschließend auch schnell versenkt. Bereits hier zeigt sich, dass die Koffer sehr massiv sind.

Es muss nicht von Hand geschraubt werden, um ein Durchdrehen der Schrauben zu verhindern. Diese greifen gut und können ordentlich „angebrummt“ werden.

Zur Befestigung des Griffbügels sind Muttern ins Gehäuse eingelassen. Da die Seitenteile des Bügels zusätzlich in runden Führungen sitzen, braucht ein Ausreißen der Schraubverbindung nicht befürchtet zu werden.

3.2. Anbau der Wandschiene für die BluCave-Koffer

blucave-anbau-wandschiene

Übersichtliche Aufbauanleitung, die kaum benötigt wird.

Eigentlich sollten die Koffer in Augen- und Griffhöhe angebracht werden. Da mir nach oben jedoch nur bedingt Platz zur Verfügung steht, muss ich mich nach der vorgegebenen Höhe richten. Um diese zu ermitteln, habe ein Seitenteil der Haube auf die Schiene gesteckt und so die maximale Höhe ausgelotet.

Glücklicher Weise hebt sich die Haube nur im vorderen Bereich über die Befestigungshöhe. Also ideal für meine Nischen, die sich links und rechts an der Wand befinden.

Zufällig ist auch die Breite der Nische nur einen Zentimeter breiter als die Wandschine. Perfekter kann die Platzwahl kaum ausfallen.

Das Ausrichten der Schiene gestaltet sich recht einfach, da sie neben den Langlöchern zur Befestigung auch ein mittiges Loch oberhalb besitzt. Hier kann sie „angeheftet“ und anschließend nach Wasserwaage oder Kreuzlinienlaser ausgerichtet werden.

Schrauben zur Befestigung der Schiene liegen nicht bei, was ich persönlich für sehr sinnvoll halte. Ich weiß nicht, wie viele Dinge ich bereits gekauft habe, zu denen die kleinen Tütchen mit Schrauben und Dübel im Müll gelandet sind, weil sie zu den vorhandenen Wänden oder meinen persönlichen Vorlieben nicht gepasst haben.

Auch in diesem Fall wären die Dübel etwas für die Sammelkiste gewesen – ich habe eine Holzwand.

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Der Anbau der Wandschiene geht problemlos vonstatten.

3.3. Verschlusshaube aufsetzen

Die Verschlusshaube zeigt bereits, was mich an einem solchen Aufbewahrungssystem begeistert. Es ist weder ein Ausmessen, noch Anhalten und Anzeichnen nötig, um die Haube im exakten Abstand zu montieren.

Sie wird seitlich auf die Systemschiene aufgesetzt und und sitzt somit sofort an ihrer richtigen Position. Anschließend kann sie leicht angeschraubt und sicher befestigt werden.

Der Auf- oder Zusammenbau der Haube kann in dieser Position erfolgen. Sie muss also nicht auf der Werkbank oder einem Tisch verschraubt und als komplettes Teil aufgesetzt werden. Was aber auch möglich ist. Die Stabilität bezieht die Verschlusshaube aus einem recht massiven Blech und sie ist daher nicht gerade leicht.

Der Zusammenbau an der Wand bringt also seine Vorteile. Auch hier gestaltet sich das sehr einfach, da sich alle Teile einhängen lassen und beim Verschrauben nicht extra festgehalten werden müssen. Beim Schrauben zeigt sich wieder sehr stabiler Kunststoff, der die Schrauben problemlos auch mit einem ordentlichen Anzug aufnimmt.

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Die massiven Teile der Verschlusshaube werden zusammensteckt und anschließend verschraubt.

3.4. Befestigen des Systemregals

Das Systemregal bildet den unteren Abschluss des BluCave-Aufbewahrungssystems von Batavia. Das bedeutet, wer die Verschlusshaube sinnvoll nutzen möchte, muss auch das Systemregal anbringen. Natürlich wird die Haube auch ohne sicher gehalten und positioniert sich offen, wie geschlossen richtig, sie lässt sich jedoch nicht verschließen.

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Ein Halteblech wird an der Wandschiene eingehangen und bestimmt die Position des Systemregals.

Bei der Befestigung und Ausrichtung zeigt sich wieder der Systemgedanke, der mir sehr gut gefällt. Nichts muss ausgemessen oder angezeichnet werden.

Ein teilweise abgewinkeltes Blech wird von unten in die Schiene gehangen und dient als Abstandshalter zum Träger des Systemregals. Auch der Träger besitzt wiederum Führungen, die eine falsche Positionierung unmöglich machen.

Die Halteschiene besitzt etliche Langlöcher, die eine sichere Befestigung gewährleisten und mit denen auch bei einer Ziegelwand kein Dübel in einer Fuge landen muss.

Durch die Verbindung aller Anbauteile erreicht BluCave nicht nur einen einfachen und korrekten Anbau. Der große Vorteil liegt in der Gewichtsverteilung. Die gesamte Last wird auf alle Befestigungen verteilt und dadurch die Belastung jeder einzelnen Schraube minimiert.

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Mit System zum exakten Anbau: Das Systemregal wird eingehangen und mit Schrauben gesichert.

Anschließend können bereits die Koffer eingehangen und bestückt werden. Damit ist der Anbau fertig. Für den gesamten Aufbau mit Zusammenbau der Koffer, Ausrichtung der Halteschiene und Austesten der richtigen Position habe ich etwa einen Nachmittag benötigt.

Die Zeit kann natürlich variieren, da mancher mehr Platz zum Anbau hat und nicht so viel testen muss oder aber mit Dübellöcher arbeitet, die aufwändiger sind. Es bleibt jedoch eine reine Bauzeit, die ohne große Fummelei oder Problemen ausgeführt werden kann. Man darf es schon ein „Kinderspiel“ nennen.

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Zufall oder Absicht?

Für mich war die Arbeit damit jedoch noch nicht ganz abgeschlossen, da eine zusätzliche Wandschiene für zwei Koffer im rechten Bereich angebracht wurde. Für die kürzeren Schienen gibt es keine Verschlusshaube, sodass die Koffer beziehungsweise die Wandschiene höher angebracht werden kann. Das verschafft mir mehr Spielraum auf der Werkbank darunter.

Eher aus Spaß kam mein Schwiegervater auf die Idee sein Bier in eines der Fächer zu legen und was soll ich sagen – In ein Fach passen exakt zwei Flaschen. In der Breite und Höhe ebenso, wie in der Tiefe. Da könnte man schon fast Absicht vermuten. 🙂 Ich lassen die Feststellung ohne weiteren Kommentar im Raum stehen.

Desweiteren habe ich bei den rechten Koffern die Griffbügel weggelassen und auch die Verschlusstür entfernt. Der Koffer neben dem Power-Modul wird mir zur schnellen Ablage häufig benötigter Dinge dienen und soll daher geöffnet beleiben.

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4. Die Funktionen im Test

4.1. Koffer mit Klick und zur individuellen Bestückung

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Die Koffer lassen sich individuell bestücken.

Den wichtigsten Bestandteil der cleveren Einrichtung für die Werkstatt bilden natürlich die BluCave-Koffer. Wie eingangs beschrieben, sind sie extrem stabil und lassen sich einfach montieren.

Nach dem Montieren besitzen sie einen Tragebügel mit einem Griff aus Aluminium und einen leicht milchigen Deckel. Dieser schließt sehr sicher und öffnet sich auch nicht, wenn der Koffer mal auf den Kopf gestellt wird.

Im Inneren des Koffers befinden sich viele Nuten zur Aufnahme von Einlegern oder unterschiedlich hohen Fächern. Einleger, wie auch die Fächer schnappen im Koffer ein und lassen sich nur mit erhöhtem Kraftaufwand (Einleger) oder lösen einer Sperre (Fächer) wieder entnehmen.

Die Fächer besitzen zusätzlich eine Rastfunktion, die sie verschlossen halten und einen Absatz im Boden, sodass sie sich komplett geöffnet ankippen lassen, ohne dabei heraus zu fallen.

Entnehmen lässt sich der Koffer recht einfach, indem er unten mit etwas Kraft aus der Rastfunktion gezogen und anschließend oben aus der Haltestange gehoben wird. Entnommen ist er gut zu tragen, steht sicher und mehrere Koffer lassen sich liegend auch durch leichte Vertiefungen und Erhebungen sicher stapeln.

Kritik oder Verbesserungsvorschläge? Nein, eigentlich nicht. Ich wüsste nichts, was ich ändern würde oder zu einer Verbesserung beitragen könnte. Die Koffer sind perfekt gelungen.

4.2. Mit der Verschlusshaube zu Design und Sicherheit

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Die Verschlusshaube schafft einen sauberen Abschluss.

Die Verschlusshaube soll in Kombination mit dem Systemregal die dahinter liegenden Koffer und natürlich deren Inhalt vor Diebstahl bewahren. Interessanter Weise wird das sehr stabile Blech jedoch von außen verschraubt.

Man könnte also die Schrauben auch im verschlossenen Zustand lösen, den oberen Teil des Bleches nach vorne biegen, käme an die Schrauben, die das Blech mit der unteren Rohrverstärkung verbinden, um diese zu lösen und somit das Blech noch weiter aufbiegen.

Entnehmen ließen sich die Koffer so jedoch noch nicht. Eventuell könnte man jetzt die Koffer leicht öffnen und mit der Hand hineinlangen, um etwas zu entwenden.

Belassen wir es dabei, wer möchte, bekommt jedes Werkstattsystem auf und auch die Werkstatteinreichtung von Batavia ist kein Safe. Der Punkt Sicherheit ist absolut ausreichend erfüllt.

Wichtiger ist mir eher der optische Aspekt. Verschlossen wirkt das BluCave-System sehr dezent und sieht nicht nach „Werkstatt“ aus. Es ließe sich durchaus in einem Vorrats- oder Hauswirtschaftsraum integrieren.

Verschlossen wird die Haube mit einem kleinen Sicherheitsschloss, zu dem es zwei Schlüssel gibt. Praktischer Weise handelt es sich um Doppelbartschlüssel, sodass nicht auf die Einsteckrichtung geachtet werden muss.

Öffnen lässt sich die Verschlusshaube dank Gasdruckfedern sehr leicht. Diese sind gut ausgewogen, sodass es weder zum Öffnen, noch zum Schließen erhöhte Kraft Bedarf.

Kritik gibt es von meiner Seite an der Verschlusshaube nicht. Als Verbesserungsvorschlag könnte eventuell der gesamte Aufbau etwas flacher gestaltet werden, da nicht jede Werkstatt eine ausreichende Höhe bietet.

4.3. Das Systemregal wird zur Verschlusshaube benötigt

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1. Arbeitsleuchte, 2.Steckerleiste, 3. Ladegeräte.

Damit die Verschlusshaube auch verschließen kann, wird natürlich ein Gegenstück benötigt. Dieses bildet das Systemregal, welches unterhalb der Koffer sitzt.

Gleichzeitig wird es als zusätzlicher Stauraum in Form von vier flachen Fächern genutzt. Besonders deutlich wird damit der Stauraum natürlich nicht erweitert, es wäre aber auch schade, den eh zur Verfügung stehenden Platz nicht zu nutzen.

Der besondere Vorteil des Systemregals liegt nicht in der Gewinnung des zusätzliche Stauraums, sondern in dem Wort „System“. Aufgrund der geringen Raumhöhe in meiner Werkstatt kann ich die Vorteile leider nicht nutzt – bei einem echten Test in einer echten Werkstatt passt eben nicht alles.

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Die Arbeitsleuchte ist stationär und mobil nutzbar.

Dennoch möchte ich ein wenig auf die Details eingehen, denn die sind sehr interessant. Unterhalb des Systemregals befinden sich verschiedene Halterungen und Aufnahmen, die wieder den Begriff „System“ unterstützen.

Mittig gibt es eine Halterung, die die Arbeitsleuchte aus dem Power-Modul aufnimmt und so den Arbeitsplatz unter dem Storage System von BluCave ausleuchtet. In meinem Fall würde sie leider direkt auf die Werkbank strahlen und wenig Sinn haben. Schade!

Ebenso schade ist es ist es, dass ich die Halterungen für weitere Steckdosenleisten unter dem Systemregal aus Platzmangel nicht nutzen kann. Praktisch sind sie, wenn man an der Werkbank mehrere Stromabnehmer im Betrieb hat, was beim Laden von Akkus öfter vorkommt.

Zwei weitere Halterungen dienen der Aufnahme von Ladegeräten des BluCave-AkkuSystems. Da diese Werkzeuge jedoch nicht zum Testumfang gehören, kann ich hierauf nicht weiter eingehen.

Alles in allem finde ich das Systemregal äußerst praktisch und sinnvoll. Wem genügend Platz über der Werkbank zur Verfügung steht, der kann das Systemregal mit seinen Vorteilen äußerst effektiv nutzen.

4.4. Das Power-Modul sorgt für Spannung

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Arbeitsleuchte und Steckerleiste können integriert werden.

Einer der Koffer des BluCave-Systems ist mit einer Spannungsversorgung ausgestattet – das Power-Modul. Dieses Grundmodul besteht aus einer 1 Meter langen Zuleitung und zwei integrierten „Steckdosen“. Eine ist fest installiert und eine mit einer 6 m langen und ausziehbaren Leitung ausgestattet. 6 Meter!

Beim ersten Versuch dachte ich, die hört gar nicht auf. Wer ein langes Kabel aufwickelt, weiß, wie viel Platz es benötigt. Daher war ich erstaunt, wie das ganze Kabel inklusive dem Federmechanismus in den halben Koffer passt.

Interessant sind zwei Sicherungen im Power-Modul, die einerseits die Auslastung und anderseits die Temperatur überwachen. Gerade Kabeltrommeln neigen – wenn sie nicht vollständig abgewickelt werden – zum Überhitzen.

Bei Nichtgebrauch wird die Spannungsversorgung einfach am Hauptschalter abgeschaltet. Ein Punkt, den ich in der Werkstatt, in der auch mal meine Kinder sind, sehr zu schätzen weiß und auch gerne nutze.

Wirklich sinnvoll wird das Power-Modul aber erst mit der Erweiterung durch eine Steckerleiste und die Arbeitsleuchte. Beide Teile lassen sich in den Koffer integrieren und in den Systemhalterungen sichern. Mit einer möglichen Auslastung von 3000 Watt, lassen sich einige Geräte nutzen.

Zum ersten Mal habe ich jetzt auch einen Verbesserungsvorschlag: Warum müssen die Steckerleiste und die Arbeitsleuchte extra erworben werden? Die Halterungen im Power-Modul sind exakt dafür ausgelegt und beide Geräte sollten prinzipiell zum Power-Modul gehören. Eine weitere kleine Idee wäre ein USB-Anschluss zum Laden des Smartphones oder des Bluetooth-Lautsprechers.

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Alle Achtung – bis zu 6 m Selbsteinzug!

4.5. Die BluCave Werkstatteinrichtung lässt sich leicht erweitern

Zu meinem Testumfang gehörte eine 4er Wandschiene (4bay) mit Systemregal und Verschlusshaube, sowie eine 2er Wandschiene (2bay). Hierbei handelt es sich natürlich nicht um fest vorgegebene Anbauvarianten. Alle Schienen – egal ob 2er oder 4er – lassen sich endlos erweitern und bilden ein durchgehendes Wandsystem.

So ergeben zwei 2er Schienen dieselbe Einheit, wie eine 4er Schiene und auch das Systemregal oder die Verschlusshaube lassen sich daran nutzen. Es ist also durchaus möglich das BluCave-System Stück für Stück zu erweitern, ohne auf eine Kombination mit Systemregal und Verschlusshaube verzichten zu müssen.

Die Verbindung der Wandschienen ist recht einfach gestaltet. Hierzu wird aus den Halterohren eine Verschlusskappe entfernt und durch ein Verbindungsstück ersetzt. In dieses kann das nächste Wandmodul gesteckt werden und ist somit gleich auf einer Seite in der richtigen Höhe ausgerichtet. Da die Verschlusshaube auf der Wandschiene sitzt, können auch die weiteren Schienen mit Haube genutzt werden.

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Die 2er Wandschiene (2bay) und das Verbindungsstück zur Erweiterung der Wandschienen.

4.6. Ganz ohne Fehler geht es nicht!

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Da ist wohl etwas schief gelaufen.

Nachdem ich das BluCave-System aufgebaut und bisher keine Fehler oder Probleme aufgezeigt habe, stellt sich natürlich die Frage: Ist BluCave tatsächlich so perfekt?

Ich gebe zu, die Überschrift klingt aufregender als es tatsächlich ist. Aber ja, ich habe Fehler gefunden!

  1. Bei einem Koffer haben drei Schrauben gefehlt.
  2. Am Power-Modul ist dem Monteur im Werk ein Fehler unterlaufen.

Wirklich dramatisch sind die Fehler nicht und ich sehe sie auch nicht als Mangel an, die das System abwerten, da es sich nur um Fehler handelt, die jedem Mitarbeiter mal passieren können.

Bei fünf Koffern mit jeweils 16 Schrauben (80 Schrauben insgesamt) fehlen mal drei. Das könnte man bemängeln und bekäme sicherlich Ersatz. Ich setze einfach andere aus meinem Bestand ein.

Der zweite kleine Fehler war eine falsch montierte Halterung am Power-Modul. Hier ist einem Mitarbeiter ein Fehler unterlaufen, bei dem er ein Teil falsch herum angeschraubt hat. Ich löse die Schrauben, drehe das Teil rum und schraube es wieder an. Fertig.

Solche Fehler passieren und sie beeinflussen die Qualität oder Funktionalität des Systems nicht. In Anbetracht des Lieferumfangs sind sie auch eher als geringfügig zu betrachten.

5. Zubehör: Audio Zone der Bluetooth-Lautsprecher

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Die Bluetooth-Box passt exakt in den Koffer.

Zu einer guten Werkstatteinrichtung gehört natürlich auch Musik, was mir besonders wichtig ist. Hierfür bietet Batavia mit dem BluCave Storage System einen Bluetooth-Lautsprecher an, der sich exakt in das System integrieren lässt.

Als optionales Zubehör, welches nur bedingt etwas mit der Aufbewahrung zu tun hat, möchte ich die Box nur etwas vorstellen und nicht in den Test aufnehmen. Für die Endbewertung vermutlich von Vorteil, denn begeistert bin ich nur zum Teil.

Wie auf dem zweiten Bild zu sehen ist, lässt sich der Blutooth-Lautsprecher einzeln entnehmen und ohne das BluCave-System nutzen. In dieser Form finde ich die Box absolut super. Die Verbindung zu anderen Geräten funktioniert schnell und einfach und der Integrierte Akku, leistet hervorragende Arbeit.

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Der Klang überzeugt.

Angegeben ist er mit einer Arbeitszeit von etwa acht Stunden. Um das zu prüfen, habe ich ihn zu Beginn des gesamten Tests vollständig geladen, mit meinem Laptop verbunden und ab etwa 13:00 Uhr in Zimmerlautstärke Radio gehört.

Auch, als ich Essen war oder zum abendlichen Film auf der Couch lag, lief der Radio-Sender weiter. Gegen 1:30 Uhr wollte ich dann doch ins Bett und musste die Bluetooth-Box manuell ausschalten. Der Akku hat sich bis dahin – nach über 12 Stunden – nicht verabschiedet.

Der Klang hat mich dabei absolut überzeugt. Für die Größe hat die kleine Box einen satten Sound und sogar ausreichend Bass.

Als BluCave-Zubehör bin ich mit der Umsetzung dagegen nicht so zufrieden. Für nachteilig halte ich es schon mal, dass kein Netzteil (Micro-USB) beiliegt. Gut, das hat heute sicher jeder dank seinem Smartphone ständig in Reichweite. Leider lässt dieses aber nur nutzen, wenn die Box aus dem Koffer entnommen wird.

Dann kann auf der Rückseite ein Deckel geöffnet werden, der die Ladebuchse, den Einschalter und einen Lautsprecher-Anschluss freigibt. Alleine zum Einschalten finde ich das schon sehr umständlich und hätte mir gerne eine bessere Umsetzung gewünscht.

Vielleicht eine Integration in das Power-Modul, das einen USB-Anschluss zur Verfügung stellt? Zumindest wäre das meine Anregung und als Bastler nehme ich sicher etwas in der Art in Angriff.

6. Fazit: BluCave, das innovative Aufbewahrungssystem – So gut, wie sein Name!

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5 von 5 möglichen Sternen für Batavia Blucave.

Nach einem wirklich umfangreichen Test, der bereits oder besser grundlegend mit dem Aufbau beginnt, bin ich zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen. Das BluCave-System von Batavia ist einfach super.

Die Gesamtkosten schrecken eventuell so manchen ab, aber wer die Preise guter Werkstatteinrichtungen kennt, sieht schnell, dass das BluCave- Aufbewahrungssystem sich im Preis nicht von anderen abhebt. Ganz im Gegenteil: Dank des Systemgedankens lässt sich das System in kleinen kostengünstigen Schritten stetig erweitern.

Ich verspreche jedoch jedem, dass es sehr schwer wird, sich bei weiteren Einkäufen zu bremsen.

    Vorteile
  • Der Aufbau des Systems ist so einfach, wie genial: Mit der ausgerichteten Wandschiene werden alle Erweiterungen kombiniert, verbunden und können, ohne weiteres Aufmaß zu nehmen, befestigt werden.
  • Das Grundsystem der Koffer ist gut durchdacht und praktisch: Die Varianten der Aufteilung sind durch Einschubböden und unterschiedlich hohen Fächern individuell anpassbar und dank der sicheren Verschlüsse auch transportabel gestaltet.
  • Zur platzsparenden Bestückung sind Einleger mit Bohrer, Sägeblätter oder Steckschlüssel erhältlich. Gerne darf hier noch weiter ausgebaut werden.
  • Durch die Erweiterung mit dem Power-Modul kann die Werkstatteinrichtung stationär mit Steckdosen versorgt werden, es lässt sich aber ebenso mobil nutzen.
  • Thermo- und Überlastsicherungen sorgen für die nötige Sicherheit. Zusätzlich lässt sich die praktische Arbeitslampe, die am Systemfach befestigt oder separat aufgestellt werden kann, integrieren.
    Nachteile
  • Der gesamte Aufbau der Verschlusshaube könnte etwas flacher gestaltet werden, da nicht jede Werkstatt eine ausreichende Höhe bietet.
  • Steckerleiste und Arbeitsleuchte müssen extra erworben werden. Dabei sind die Halterungen im Power-Modul exakt dafür ausgelegt und beide Geräte sollten prinzipiell zum Power-Modul gehören.

Insgesamt glänzt das BluCave-System durch eine gute Verarbeitungsqualität, Innovation und einem sehr stabilen Aufbau. Zwar sind Koffer, Wandschiene uns Systemregal mit einer maximalen Belastung ausgeschrieben, nach persönlichem Eindruck bildet diese allerdings die absolute Untergrenze.

Das Werkstattsystem von BluCave wird ab jetzt rege genutzt werden und auch die eine oder andere Erweiterung erhalten. Hiermit wird nicht nur eine Kaufempfehlung ausgesprochen, sondern dieser ganz sicher auch selbst nachgegangen.

Bildnachweise: vgl/Riccardo Düring (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)