Brandschutz

Brandschutz zu Weihnachten und Silvester: 7 Tipps für ein sicheres Fest

  • Sobald Tannenzweige trocken werden, wird die Brandgefahr höher. Um einen Brand des Weihnachtsbaumes zu löschen reicht nur ein Feuerlöscher.
  • Silvesterfeuerwerk sollten Sie nur von lizenzierten Firmen kaufen. Kleinstfeuerwerk sollte nur ab 12, größeres Feuerwerk ab 18 Jahren bedient werden.
  • Ein Rauchmelder lohnt sich nicht nur an Weihnachten oder Silvester. Die Geräten können mittlerweile auch mit dem Smartphone verbunden werden.
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Alle Jahre wieder kommt es in der Advents- und Weihnachtszeit vermehrt zu Wohnungsbränden. Zwar ist eigentlich jedem klar, dass Kerzen nicht nur ein besonders stimmungsvolles Licht verbreiten, sondern auch gefährlich sind.

Doch die meisten verlassen sich darauf, dass schon nichts passieren wird und ansonsten die Hausratversicherung einspringt. Der bvbf Bundesverband Brandschutz- Fachbetriebe e.V. weist jedoch darauf hin, dass die Versicherungen sehr strenge Maßstäbe anlegen. Schon wer brennende Kerzen eine Viertelstunde unbeobachtet lässt, handelt grob fahrlässig – und gefährdet damit den Versicherungsschutz.

Auf Heimwerker.de erklären wir Ihnen, wie Sie sowohl an Weihnachten als auch an Silvester sicher feiern können. Am Ende erhalten Sie noch eine Anleitung für völlig ungefährliche Knallbonbons.

So gefährlich sind brennende Kerzen: Direkt über der Flamme werden mehr als 700 Grad Celsius gemessen. Diese Hitze kann brennbare Gegenstände oder trockene Tannenzweige ganz schnell entzünden und binnen weniger Minuten das Feuer auf die gesamte Wohnung übergreifen lassen. Ursache ist also oftmals purer Leichtsinn.

1. Je trockener die Tannennadeln, desto gefährlicher die Flammen

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Bei einem Brand des Weihnachtsbaumes hilft nur ein Feuerlöscher.

Viele Wohnungsbesitzer meinen zudem, ein brennender Weihnachtsbaum ließe sich einfach mit einem Topf Wasser löschen. Ein gefährlicher Irrtum: Adventskränze und Weihnachtsbäume trocknen in beheizten Räumen extrem schnell aus, so dass die Brandgefahr mit jedem Tag steigt.

Ausgetrocknetes Tannengrün entflammt dann fast explosionsartig. Blitzschnell erfassen die Flammen danach Gardinen, Tapeten, die Möbel und den ganzen Raum – wenn man den Brand nicht sofort löscht.

Und dafür sollte unbedingt ein betriebsbereiter Feuerlöscher in greifbarer Nähe sein. Unabhängig davon, so eine weitere Empfehlung des bvbf, gehören in jede Wohnung Rauchwarnmelder.

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2. Rauchmelder – nicht nur zu Weihnachten eine gute Idee

Rauchmelder

Rauchmelder sind nicht nur während der Weihnachtszeit in jedem Haushalt notwendig.

Rauchmelder sind empfindliche Geräte, die auch kleinste Rauchpartikel registrieren und sofort Alarm auslösen, wenn es „brenzlig“ wird. So gewinnt man kostbare Zeit und kann mit dem richtigen Feuerlöscher rechtzeitig und wirkungsvoll eingreifen. Mit dieser kleinen Investition in den Brandschutz macht man sich also selbst und den Angehörigen das schönste Geschenk – und hat das ganze Jahr etwas davon.

Denn romantisches Kerzenlicht schätzt man ja nicht nur zur Weihnachtszeit. Zudem drohen heute in jedem Haushalt weitere Gefahren: Elektrokabel und Elektrogeräte im „Stand-By“-Modus ebenso wie leicht entzündliche Reinigungs- und Lösungsmittel können Schwelbrände auslösen.

Mit welchen und wie vielen Feuerlöschern und Rauchmeldern die eigenen vier Wände optimal geschützt sind, erfährt man bei der gründlichen Beratung durch einen qualifizierten Brandschutz-Fachbetrieb. Adressen sind beim bvbf Bundesverband Brandschutz Fachbetriebe e.V., Friedrichsstraße 18, 34117 Kassel, oder – sortiert nach Postleitzahlen – im Internet unter www.bvbf-brandschutz.de erhältlich.

Tipp: Weihnachtsbaum länger frisch halten, dann können die Tannennadeln nicht brandgefährlich austrocknen.

3. Tipps: Sicherheit mit Silvester-Raketen, Böllern und Tischfeuerwerk

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Mit einem farbenfrohen Feuerwerk und lautem Knallen feiern die Menschen weltweit Silvester und begrüßen das neue Jahr. Doch unter all den explodierenden Raketen, Böllern und Fontänen kommt es immer wieder zu Unfällen und schweren Verletzungen, die durch eine leichtsinnige oder unsachgemäße Benutzung der Feuerwerkskörper entstehen.

Vor allem Kinder sind gefährdet, da sie die Gefahr noch nicht richtig einschätzen können, sodass Eltern besondere Vorsicht bei der Silvesterknallerei walten lassen sollten.

4. Übersicht der Feuerwerks-Klassen

Grundsätzlich sollte man nur Feuerwerkskörper kaufen, die das BAM-Prüfzeichen von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) erhalten haben. Diese wurden von der Behörde geprüft und offiziell zugelassen. Feuerwerkskörper werden in in zwei Klassen unterschieden:

Klasse BAM-PI Klasse BAM-PII
  • Kleinstfeuerwerk wie Knallbonbons, Tischfeuerwerk, Wunderkerzen oder Knallerbsen
  • dürfen ganzjährig verkauft werden
  • Minderjährige sollten diese diese Feuerwerksgegenstände erst ab 12 Jahren und nur Aufsicht von Erwachsenen entzünden.
  • typisches Silvesterfeuerwerk mit Leuchtraketen, Fontänen, Batterie- sowie Kombinationsfeuerwerk und Knallern
  • dürfen nur an den letzten drei Verkaufstagen zu Silvester von Personen über 18 Jahren gekauft und eingesetzt werden

In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der abgelehnten und nicht-zugelassenen Feuerwerkskörper, da zunehmend neue Hersteller versuchen, sich auf dem Markt zu etablieren. Von Pyrotechnik ohne Prüfsiegel sowie Billigimporten ist jedoch dringend abzuraten, da eine unkontrolliertere oder stärkere Sprengwirkung eine Gefahr für Leib und Leben darstellt. Gleiches gilt für selbst gebastelte Feuerwerkskörper mit Schwarzpulver.

5. Feuerwerks-Regeln

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Nach dem Knallen sammelt sich eine Menge Müll an. Beseitigen Sie Ihre Abfälle möglichst noch nachts und achten Sie vermehrt auf Glasscherben.

Wer an Silvester das Feuerwerk selbst zelebrieren möchte, sollte daher einige Verhaltensregeln beachten, um weder sich selbst noch andere Menschen zu gefährden:

  1. Nur geprüfte und zugelassene Feuerwerkskörper benutzen.
  2. Feuerwerkskörper nur im Freien und mit genügend Abstand zu Menschen und Tieren entzünden.
  3. Raketen nur aus senkrecht, sicher stehenden Behältern abfeuern, z. B. leere Flaschen im Getränkekasten.
  4. Blindgänger niemals aufheben oder erneut entzünden.
  5. Feuerwerkskörper niemals in der Hand entzünden.
  6. Alkoholisierte Menschen von Feuerwerkskörpern fernhalten.
  7. Zündschnüre nicht verkürzen und keine Feuerwerkskörper bündeln.

6. Sichere Silvesterparty feiern

Hörschäden durch Feuerwerk

Die Gefahr, dauerhafte Schäden am Gehör zu erleiden, wird meist unterschätzt, da die Betroffenen durch die kurze Dauer des Knalls kaum Schmerzen empfinden. Nichtsdestotrotz erreicht ein explodierender Feuerwerkskörper einen Lärmpegel von bis zu 160 dB. Durch den lauten Knall können irreparable Hörschäden, wie Tinnitus, Trommelfellperforation oder sogar ein Knalltraumata entstehen. Kleine Kinder sind an Silvester besonders gefährdet. Daher sollten sie sicherheitshalber einen Gehörtschutz, etwa Ohrstöpsel, tragen.

Selten wird so ausgelassen gefeiert, wie zu Silvester. Doch nicht nur beim Mitternachts-Feuerwerk – auch schon auf der Party im Zimmer lauern vielfältige Brandgefahren. Ob Tischfeuerwerk, Bleigießen oder das beliebte Fondue mit heißem Fett – zu Silvester wird gerne mit dem Feuer gespielt. Wenn dann noch eine üppige Tischdekoration aus Luftschlangen und Konfetti hinzu kommt, wächst die Gefahr.

Schon ein paar einfache Maßnahmen vermeiden einen Zimmerbrand auf Ihrer Silvesterparty. Im Folgenden finden Sie die zehn wichtigsten Punkte für einen Sicherheitscheck zu Ihrer Silvesterparty.

  1. Achten Sie beim Tischfeuerwerk und Bleigießen auf nicht flammbare Untersetzer und Oberflächen (z. B.: ein Tablett aus Metall) – zudem sollten alle Gäste bei der Durchführung einen Sicherheitsabstand einhalten.
  2. Achten Sie beim Tischfeuerwerk und anderen Knallern auf die richtige Sicherheitsklassifizierung.
  3. Ziehen Sie Luftschlangen, Girlanden und Lampions mit der Eigenschaft „schwer entflammbar“ beim Kauf vor – die Produkte sind meist mit B1 nach DIN 4102 gekennzeichnet.
  4. Lampions und Kerzen sicher befestigen und aufhängen. Idealerweise stellen Sie alle Kerzen in dekorative Windlichter für einen zusätzlichen Schutz.
  5. Luftschlangen und Girlanden nicht in die Nähe von brennenden Kerzen, heißen Heizkörpern oder offenem Feuer kommen lassen.
  6. Brennende Kerzen immer unter Aufsicht halten und beim Verlassen des Zimmers, etwa beim Böllern um Mitternacht, löschen. Besonders bei Kleinkindern und freilaufenden Haustieren besteht hier akute Brandgefahr.
  7. Vorsicht auch mit glimmenden Zigaretten. Stellen Sie ausreichend Aschenbecher bereit.
  8. Asche wird niemals direkt in die Mülltonne geworfen – lassen Sie Asche im Freien etwa in einem Blecheimer auskühlen.
  9. Kinder nicht mit Feuer hantieren lassen – Streichhölzer und Feuerzeugevor Kindern verborgen halten.
  10. Fluchtwege (Haustür, Balkontür oder Fenster) nie mit Möbeln, Kisten oder ähnlichem verstellen.

Für den Notfall vorbereitet halten:

Bewahren Sie Ruhe, bringen Sie sich in Sicherheit und alarmieren Sie die Feuerwehr unter Tel. 112.

7. Wunderkerzen: Gefährlicher Festtagszauber für Kinder

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Unabgebrannt sind Wunderkerzen giftig – achten Sie auf einen sachgemäßen Umgang.

Wunderkerzen sind besonders bei Kindern beliebt, da sie im brennenden Zustand in der Hand gehalten werden können und die leuchtenden Funken nur angenehm auf der Haut prickeln. Hier besteht keine wirkliche Gefahr und die Kinder dürfen mitfeiern.

Dennoch sollten Eltern Vorsicht walten lassen, denn die unabgebrannten Kerzen enthalten giftige Bariumsalze, die Vergiftungserscheinungen, wie Schwindel, Erbrechen, Krämpfe oder leichte Lähmungen, hervorrufen können, wenn Kinder die Finger anschließend in den Mund nehmen.

Beim Abbrennen der Wunderkerzen verbrennen diese Stoffe, sodass sie danach nicht länger giftig sind.

Achten Sie daher auf eine sachgemäße Anwendung und lassen Sie die Wunderkerzen nicht unbeaufsichtigt auf dem Tisch liegen.

Vorsicht: Wenn zu viele Wunderkerzen in geschlossenen Räumen gezündet werden, kann es zu Atembeschwerden kommen. Daher sollte nach dem Abbrennen gut gelüftet werden. Außerdem stets die kleinen Kinder von den noch unverbrannten Wunderkerzen fernhalten, da die im Bindemittel verwendeten Bariumsalze giftig sind.

8. Gefüllte Knallbonbons für die Silvesterparty

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Knallbonbons sind eine schöne Alternative zum Tisch-Feuerwerk.

Eine schöne Alternative zum Tisch-Feuerwerk – beziehungsweise eine Mischung aus Tischdeko, Neujahrs-Geschenk und Tischfeuerwerk – ist das Knallbonbon. Es stinkt nicht, es besteht keinerlei Feuergefahr und man kann es mit kleinen Geschenken füllen. Außerdem sind Knallbonbons im Gegensatz zu Feuerwerkskörpern das ganze Jahr hindurch freigegeben. Wie man Knallbonons selber machen kann, erfahrt Ihr hier.

Knallbonbons (auch „Party Cracker“) sind aus dem englischsprachigen Raum zu uns gekommen, wo sie vor allem auf Weihnachtspartys eingesetzt werden und daher häufig auch „Christmas Cracker“ genannt werden. Da in Deutschland die Weihnachtsfeiern eher feierlich begangen werden, passen die Knallbonbons hierzulande besser zur Silvesterfeier – und verbreiten sich auch hier seit Jahren immer mehr.

Knallbonbons sind farbenfroh verpackte Pappröhrchen, die kleine Geschenke und Glücksbringer zu Silvester enthalten. Der einzelne Knallbonbon enthält einen kleinen Zündstreifen, der beim Aufreißen gezündet wird und dann für das typische Knall-Geräusch sorgt. Knallbonbons gibt es in verschiedenen Größen und mit verschiedensten Inhalten fertig zu kaufen. Außerdem gibt es bereits Knallbonbon-Rohlinge zum selbstbefüllen.

8.1. Knallbonbons selber basteln: Bastelanleitung

Materialliste
  • Toilettenpapierrollen
  • Geschenkpapier
  • Bastelkleber oder Tesafilm
  • Bastelschere
  • Lineal oder Geodreieck
  • Schleifenband oder Bindfaden
  • etwas Konfetti
  • Glücksbringer, Süßigkeiten oder kleine Geschenke
  • Knallschnur

Zunächst schneidet man das verwendete Papier auf eine Länge von 30 und eine Breite von 15 cm. Die Toilettenpapierrolle wird dann komplett oder in Streifen mit Bastelkleber bestrichen und längs mittig in das Papier eingerollt.

In die Papierrolle kann man nun Glücksbringer oder andere kleine Geschenke legen, die für die Besucher der Silvesterparty vorgesehen sind. Zuletzt wird die Knallschnur, etwas Konfetti und kleine Geschenke in die Rolle gelegt. Wichtig: Die Enden der Knallschnur müssen dabei an beiden Enden herausragen!

Dann werden die überstehenden Enden des Geschenkpapiers fest mit Geschenkband oder einem Bindfaden zusammengebunden, sodass sich eine typische Bonbonform ergibt. Schließlich wird so nah wie möglich am Binfadenverschluss ein Knoten in die Enden der Knallschnur gemacht, damit sie später beim Auseinanderziehen des Knallbonbons nicht durchrutscht und die überstehenden Enden der Schnur werden abgeschnitten.

Bildnachweise: adobe.stock/zilvergolf, adobe.stock/Stephanie Albert, adobe.stock/Beck Photography, adobe.stock/2mmedia, adobe.stock/Elena, adobe.stock/Daisy Daisy (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)