Feuchtigkeit im Haus: So erkennen und beseitigen Sie Feuchtigkeit schnell
Feuchtigkeit innerhalb der eigenen vier Wände wirkt nicht nur negativ auf die Bausubstanz, sondern hat auch ganz unmittelbare Folgen auf die Gesundheit der Bewohner. Schimmel findet unter solchen Voraussetzungen entsprechend ideale Bedingungen, um (zumeist unbemerkt) an mehreren Stellen zu wachsen. Je früher reagiert wird und je früher die Problematik erkannt ist, desto einfacher lassen sich mögliche Ursachen erkennen, Schäden beseitigen und in Zukunft vermeiden.
Im folgenden Artikel auf Heimwerker.de zeigen wir Ihnen, wie Sie Feuchtigkeit im Haus beseitigen können und geben Ihnen Tipps, um Hauseigentümern praktische Anhaltspunkte zu bieten.
1. Ursachen für Feuchtigkeit im Haus: Falsches Lüften führt zu Kondensationsfeuchte

Warme Luft kondensiert an den Fenstern und kann so Schimmelbildung begünstigen.
Problematisch ist Feuchtigkeit im Haus dann, wenn sich diese über einen längeren Zeitraum ansammeln kann. Dabei ist Luftfeuchtigkeit zunächst nicht das Problem – gefährlich wird es aber, wenn es in mehr oder minder stark isolierten und luftdicht verbauten Häusern an ausreichender Luftzirkulation fehlt.
Im Bereich der Hausinstallationen kann diese dann kondensieren, was die Lebensdauer der Module verringert und stetig an der Bausubstanz nagt. Insbesondere bei Altbauten kommt erschwerend hinzu, dass einteilige Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen das Problem sogar noch verstärken können.
So führt insbesondere der Austausch aller Fenster zwar zu einer besseren Dichtheit im Haus, gleichzeitig muss die bereits gespeicherte Luftfeuchte irgendwo entweichen. Hier fokussiert sie sich auf die Außenwände, die weiterhin nicht gedämmt sind.
Eine häufige Ursache für ein feuchtes Mauerwerk ist die Kondensationsfeuchte, die entsteht, wenn ein großer Unterschied zwischen der Temperatur der Raumluft und der Außenwand besteht. Besonders häufig findet sich dieses Problem im Badezimmer oder der Küche. Sie können diese Luftfeuchtigkeit im Haus senken, indem Sie richtig und regelmäßig lüsten und heizen.
2. Feuchtigkeit im Keller: Achten Sie auf offene Stellen am Putz
Ein sichtbares Zeichen, das bereits seit Längerem etwas im Argen liegt, ist ein feuchter Keller. Feuchtigkeit im Haus erkennen Sie in Form von stellenweise abgelagerten Schimmelbildungen, hinzukommen aufgestoßener Putz sowie Salzausblühungen (v.a. in Altbauten). Sie wirken, wie eingangs geschildert, auf das Mauerwerk und haben sehr negativen Einfluss auf die Substanz des gesamten Hauses.
Nun heißt es, die Ursachen der Luftfeuchte zu erkennen und die Ausbreitung von Schimmel einzudämmen. In der Praxis bewährt hat sich dabei eine unmittelbar ansetzende, vertikale Mauerabdichtung. Hierbei wird das Mauerwerk von außen freigelegt und vollständig saniert. Doch nicht immer ist dies aufgrund der örtlichen Gegebenheiten möglich.
Eine vertikale Mauerabdichtung stellt keinen Lösungsansatz dar, wenn der Raum zu öffentlichem Grund beispielsweise zu gering ausfällt. Auch nicht unterkellerte Anbauten lassen das Augenmerk auf andere Maßnahmen richten. In solchen Fällen empfiehlt sich eine von innen ausgehende Abdichtung, die in mehreren Schichten vollzogen wird. Hier wird mit Dichtschlämme gearbeitet, die auf der Grundierung aufgetragen wird. Etwaige Hohlstellen lassen sich mit Spachtelmasse auf Basis von Zement schließen, der endgültige Abschluss wird mittels Sanierputz realisiert.
Tipp: Vor Alleingängen ist allgemein abzuraten, denn eine dauerhafte Isolation erfordert ein absolut sicheres, aufeinander aufbauendes System und methodisches Vorgehen. Diese sollten nur unter Anleitung eines Fachbetriebes durchgeführt werden.
3. Feuchtigkeit an Raumdecken: Lassen Sie Fachpersonal entscheiden

Beauftragen Sie bei großen Schäden Fachleute damit, die Feuchtigkeit im Haus zu beseitigen.
Treten Probleme im Bereich der Deckenkonstruktion auf, kommen grundsätzlich mehrere Ursachen in Betracht. Relativ häufig entstehen Feuchtigkeitsschäden im Haus durch durchfeuchtete Raumdecken. Wer nun den Ansatz verfolgt, unmittelbar mit der Trocknung zu beginnen, riskiert das Problem noch zu verstärken.
Denn Dachkonstruktionen unterscheiden sich zum Teil deutlich, gerade bei Altbauten gibt es keine einheitlichen Empfehlungen. In einem ersten Schritt sollte daher überprüft werden, ob die Decke lediglich abgehangen wurde. In diesem Fall gibt es vergleichsweise große Hohlräume, die wiederum einen Nährboden zur Entstehung von Kondensation (Wasserflecken, tropfende Lecks, etc.) darstellen.
Eine geeignete Maßnahme, um die Luftfeuchtigkeit im Haus zu senken, ist zunächst alle vorhandenen Hohlräume auszutrocknen. Hier könnte sich ansonsten unbemerkt ein Sammelbecken für verschiedenste Arten von Schimmel ausbilden, die mit der Zeit die Raumluft beeinflussen und negativ auf die Gesundheit der Bewohner wirken.
Bei vielen Neubauten kommt Gipskarton für den Innenausbau infrage, nicht selten werden auch Decken damit abgehangen. Zum Teil lassen sich Schäden aufgrund eines Wasserschadens noch reparieren, alternativ käme auch eine Demontage infrage. Welche Methode sinnvoll ist und in welchen Bereichen außerdem Maßnahmen ergriffen werden sollten, kann allein der Fachmann entscheiden.
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4. Wie kann man die Feuchtigkeit im Haus reduzieren?
Achten Sie auf richtiges Heizen
Im Winter sollte konstant geheizt werden, denn ausgekühlte Wände sind kontraproduktiv. Dann beginnt die Luftfeuchte zu kondensieren, was den Nährboden für Schimmelbildung darstellt. Es sollte darauf geachtet werden, dass jeder Raum permanent geheizt wird. Eine Raumtemperatur von mindestens 15 Grad ist empfehlenswert.
Halbherzige Maßnahmen und „Stümperarbeiten“ sollten unbedingt vermieden werden. Bei feuchten Wänden kommt es auf eine ganzheitliche Analyse an, um dabei sämtliche Gefahrenquellen zu erkennen und beseitigen zu können. Gegen feuchte Wände bieten sich prinzipiell drei gesicherte Verfahren der Trockenlegung an.
Richtig Lüften ist elementar, denn über die Raumluft können sich Schadstoffe leicht im ganzen Haus verteilen, dann wirkt sich die Feuchtigkeit im Haus auf die Gesundheit aus. Schimmelpilz wird dann zur Gefahr, wenn während der kalten Jahreszeit wieder verstärkt geheizt wird. Die eigenen Sporen werden verteilt und gelangen in die Atemwege, sodass vor allem bereits vorbelastete und immungeschwächte Personen einem starken Risiko ausgesetzt sind.
Zugleich sollte Raumluft mehrmals täglich ausgetauscht werden. Hierzu empfiehlt sich ein mehrmaliges, etwa fünf bis zehn Minuten verlaufendes Lüften.
Entsteht die Luftfeuchtigkeit durch ein defektes Mauerwerk, gibt es verschiedene Verfahren, die wir Ihnen kurz vorstellen wollen:
Verfahren | Vorgehensweise |
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Injektionsverfahren |
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Mechanisches Verfahren |
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Elektrophysikalisches Verfahren |
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5. Heimwerker.de beantwortet häufige Fragen zum Thema „Feuchtigkeit im Haus“
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Tipps bereits weiterhelfen konnten, Ihre Luftfeuchtigkeit im Haus zu senken. Zum Abschluss beantworten wir noch einige Fragen beantworten, die häufig beim Thema „Feuchtigkeit im Haus“ aufkommen.
5.1. Was spricht für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Haus?

Ein Feuchtigkeitsmessgerät ist die schnellste Art, Feuchtigkeit in Wänden zu messen.
Es ist normal, dass in besonders feuchten Räumen wie Badezimmer oder Küche die Fenster ab und an beschlagen. Dies muss also nicht zwingend ein Indiz für eine zu hohe Feuchtigkeit sein. Erkennen können Sie diese an folgenden Indizien:
- klamme Kälte im Raum
- muffiger Geruch auch nach richtigen Lüften
- dunkle Flecken und Schimmelbefall
- bröckelnder Putz oder wellige Tapeten
5.2. Wie kann man Feuchtigkeit im Haus messen?
Die schnellste und einfachste Methode, die Feuchtigkeit im Haus messen zu können, ist ein Feuchtigkeitsmesser. Diese können Sie in jedem Baumarkt oder im Onlinehandel kaufen. Besonders günstige Geräte kosten meist 20 – 30 Euro, für Geräte mit besonders genauen Messungen müssen Sie jedoch mehr Geld in die Hand nehmen.
Achten Sie allerdings darauf, dass nicht alle Feuchtigkeitsmesser dafür geeignet sind, die Feuchtigkeit an Wänden messen zu können, werfen Sie also einen genauen Blick auf die Herstellerangaben. Mehr Informationen erhalten Sie außerdem in unserer Kaufberatung zu Feuchtigkeitsmessern.
» Mehr Informationen5.3. Welche Luftfeuchtigkeit im Haus ist normal?
Die optimale Luftfeuchtigkeit im Haus ist je nach Raum unterschiedlich. Während in Wohnräumen eine Luftfeuchtigkeit von 40 – 60% als angenehm empfunden werden, kann es in der Küche bis zu einer Luftfeuchtigkeit von 60% und im Bad sogar von 70% kommen.
» Mehr InformationenHinweis: Erst wenn die Temperatur in Wohnräumen auch nach richtigem Lüften konstant über 70% liegt, sollten Sie in Betracht ziehen, die Feuchtigkeit im Mauerwerk zu messen oder einen Profi einzuschalten.
Bildnachweise: adobe.stock/filins, shutterstock.com/Nick Beer, shutterstock.com/Fevziie, shutterstock.com/Valmedia (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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