Gartenmöbel

Gartentisch selbst bauen – Anleitung

  • Stabiler, rustikaler Gartentisch aus geschweißten Kufen und sägerauen, wetterresistenten Holzbohlen.
  • Die Kufen werden aus Flach- und Rechteckstahl zusammengeschweißt.
  • Man muss nur wenige Schrauben lösen, um den Tisch abzubauen und platzsparend zu verstauen.

Gartentisch selber bauen aus Metall und Holzbohlen

Gartentisch selber bauen – welches Holz?

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass es nicht nötig ist, tropische Hölzer zu importieren, um widerstandsfähiges Holz für den Außenbereich zu erhalten. Welchen Stil wünschen Sie, wenn Sie Ihren Gartentisch selber bauen? Rustikal, modern oder eher passend zu den Terrassendielen? Die Auswahl des Holzes bestimmt den Gesamteindruck ganz wesentlich.

Ziemlich robust und ohne Schutz verwendbar sind in unseren Breiten Lärche (kernholz), Douglasie, Eiche und Robinie. Kesseldruck imprägniert sind auch Fichte, Tanne und Kiefer im Außenbereich nutzbar.

Bei Eiche und Robinie ist jedoch zu beachten, dass ihre Inhaltsstoffe korrosiv auf Metalle wirken. Bei Verwendung dieser Hölzer muss also das Metall gut gegen Korrosion geschützt werden. Ihre Inhaltsstoffe können auch Verschmutzungen verursachen – beispielsweise an der Fassade (bei Kontakt).

Materialbedarf
  • Rechteckstahl
  • Flachstahl oder Rohstahlbeine
  • Robinienbretter, Bambus Terrassendielen oder Lärchedielen
  • Schweißgerät und Elektroden
  • Holzschrauben
  • Unterlegscheiben
  • Schleifpapier 80er
  • Schwingschleifer
  • Schleifpapier 120er
  • Schleifpapier 240er
  • Schleifpapier 400er
  • Metallschutzlack klar
  • bei Bedarf giftfreie Leinölfirnis als Holzschutz

Materialien für einen Gartentisch

Wenn Sie beispielsweise noch Restholz haben, können Sie diesen Gartentisch aus Terrassendielen selber bauen, aus Bauholz oder alten Balken. Nur müssen diese Hölzer je nach Art vielleicht geschützt werden. Wer das Material mag, kann sich seinen Gartentisch selber bauen mit WPC-Dielen oder mit einer Siebdruckplatte, die danach gefliest werden könnte. Der eigenen Kreativität sind in der Hinsicht keine Grenzen gesetzt.

Hinweis: Sägerauhe Holzbohlen, ungesäumte Bretter und ähnlich rustikales Material sind nicht für sehr feine Kleidung geeignet. Leicht kann ein Faden gezogen werden oder eine Laufmasche entstehen. Bedenken Sie dies bei der Auswahl Ihres Materials.

Flachstahl und Rechteckrohr für das Tischgestell, das selbst geschweißt wird.
Flachstahl und Rechteckrohr für das Tischgestell, das selbst geschweißt wird.
Douglasiebohlen, ungesäumt und mit der typischen Zeichnung für diese Holzart
Douglasiebohlen, ungesäumt und mit der typischen Zeichnung für diese Holzart

Welches Metall für die Tischbeine?

In dieser Anleitung haben wir uns für Rohstahl entschieden, um unseren Gartentisch selber zu bauen. Metall passt gut zu den rustikalen Holzbohlen, zusammen wirkt es moderner als ein Tisch ganz aus solchem rustikalen Holz.

Sie können natürlich auch Edelstahl verwenden, wenn Sie dieses Material schweißen können (spezielle Elektroden bzw., WIG- oder MIG-Schweissgerät). Auch verzinkter Stahl kommt infrage, allerdings muss die Verzinkung an den Stellen, wo geschweißt wird, vorher komplett abgetragen werden.

Alternativ können Sie die beiden Kufen auch aus Holz bauen, wenn Sie bei Ihrem Projekt „Gartentisch selber bauen“, Metall nicht gut verarbeiten können oder es einfach nicht Ihrem Geschmack entspricht. Dann sollten Sie aber schon eher Balken nehmen, die eine entsprechende Stabilität mit bringen. Je nach handwerklicher Fertigkeit kann verschraubt oder verzapft werden.

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Materialmaße für die Zuschnitte für einen Gartentisch aus Douglasie

  • 4 x 70 cm Flachstahl 60 x 10 mm
  • 4 x 70 cm Rechteckstahl, 60 x 20 x 2,0 mm
  • Douglasie-Holzbohlen mindestens 3 cm stark, 200 cm lang, in der Breite sollen Sie etwa 80 cm ergeben
Anzeichnen mit einem Winkel sorgt für wirklich gerade Linien.
Anzeichnen mit einem Winkel sorgt für wirklich gerade Linien.

Schritt 1: Flachstahl und Rechteckstahl zuschneiden

Zunächst werden alle Maße angezeichnet und anschließend mit einer Metallsäge sauber zugesägt. Bei diesen Tischbeinen wird nichts auf Gehrung gesägt. Das Rechteckrohr wird stumpf auf dem Flachstahl angeschweißt. So werden im gleichen Zug die Hohlräume verschlossen.

Beim Sägen entstehen Grate, die mit einer Feile entfernt werden. Sie können auch für das Schweißen schmale Lücken entstehen lassen dort, wo die Schweißnaht jeweils sitzen soll. Allerdings darf dieser Spalt nicht breiter sein, als der Durchmesser der Elektrode ohne Mantel.

Mit einer Metallfeile werden die scharfen Kanten gut entgratet.
Mit einer Metallfeile werden die scharfen Kanten gut entgratet.
Eine feinzahnige Metallsäge liefert einen genauen Sägeschnitt.
Eine feinzahnige Metallsäge liefert einen genauen Sägeschnitt.

Schritt 2: Bohrungen zur Befestigung

So lange der Flachstahl noch nicht verschweißt ist, lassen sich die Bohrungen für die spätere Befestigung der Holzbohlen am besten fertigen. Zwei Schrauben je Diele sollten es sein, also auch je Diele zwei Bohrlöcher, um eine ausreichende Festigkeit zu erreichen.

Mit der Standbohrmaschine ist das Bohren sehr sauber und bequem zu erledigen.
Mit der Standbohrmaschine ist das Bohren sehr sauber und bequem zu erledigen.
Bohrlöcher da anzeichnen, wo später die Schrauben sitzen sollen – zwei je Brett.
Bohrlöcher da anzeichnen, wo später die Schrauben sitzen sollen – zwei je Brett.

Schritt 3: Tischbeine/-kufen schweißen

Die Stellen, wo geschweißt wird, müssen generell rost- und fettfrei sein. Geschweißt wird immer von links nach rechts und wo möglich, da auch auf den Strom zu (die Stelle, wo die Klammer für die Erdung gesetzt ist). Letzteres ist aber bei dem schmalen Gestell nicht wirklich einzuhalten.

Beim Schweißen unbedingt darauf achten, dass nichts Brennbares in der Nähe ist.
Beim Schweißen unbedingt darauf achten, dass nichts Brennbares in der Nähe ist.

Beim Schweißen das Metall erst aufheizen, bis es eine rote Farbe angenommen hat. Vorsichtig: Wenn es weiß wird, dann verbrennt es und es entsteht ein Loch. Die richtige Hitze stellt man beim Elektroschweißgerät über die Spannung ein. Eine Tabelle zur Orientierung, welche Spannung eingestellt werden sollte, ist in der Regel direkt auf dem Gerät.

Schweißen Sie in kleinen kreisförmigen Bewegungen und setzen Sie immer wieder ab, damit es nicht zu heiß wird. Beim Absetzen wird die Elektrode in der Gegenrichtung zu Schweißrichtung abgezogen, um der Schlacke eine Richtung zu geben.

Ist die Schweißnaht fertig, wird die Schlacke abgeklopft z. B. mit einem kleinen Hammer. Anschließend werden die feineren Reste mit einer Drahtbürste abgeschrubbt. Wem die Schweißnaht zu grob ist, der kann Sie mit einem Winkelschleifer versäubern.

Mit der Drahtbürste lassen sich auch die letzten Reste der Schlacke gut entfernen.
Mit der Drahtbürste lassen sich auch die letzten Reste der Schlacke gut entfernen.
Die Schlacke muss runter, um zu sehen, ob die Schweißnaht korrigiert werden muss.
Die Schlacke muss runter, um zu sehen, ob die Schweißnaht korrigiert werden muss.

Schritt 4: Tischbeine mit Klarlack versiegeln

Je nach Belieben werden die Stahlkufen mit mattem Klarlack aus der Sprühdose oder mit dem Pinsel in zwei Schichten lackiert und damit gegen Korrosion geschützt. Jede Schicht nach den Angaben des Herstellers trocknen lassen.

Wer Sie farbig lackieren möchte, der beginnt mit einem Rostschutz als Untergrund und trägt erst dann den Farblack auf. Alternativ bietet Hammerite beispielsweise Metalllacke an, die direkt auf das Material aufgetragen werden können. Laut Hersteller sogar direkt auf Rost.

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Schritt 5: Montage von Kufen und Holzbohlen

Bei unbesäumten Platten muss genau ausgerechnet werden, wo die Kufen sitzen sollen, damit Sie sich wirklich genau gegenüber stehen. An die Holzbohlen mit 200 cm Länge werden die Beine jeweils mit einem Abstand von 30 cm zur Außenkante mittig angeschraubt. Das ergibt innerhalb der Kufen eine freie Breite von 140 cm, was zwei Sitzplätzen entspricht. Es passen aber im Notfall problemlos je drei Stühle auf die Breitseite und je einer vor Kopf, sodass an diesem Tisch 8 Personen bequem zusammen sitzen und essen können.

Mit einem Permanentmarker wird auf dem Bohrer die gewünschte Bohrtiefe markiert.
Mit einem Permanentmarker wird auf dem Bohrer die gewünschte Bohrtiefe markiert.
Durch die Bohrlöcher hindurch lassen sich die Markierungen fürs Vorbohren setzen.
Durch die Bohrlöcher hindurch lassen sich die Markierungen fürs Vorbohren setzen.

Zur Befestigung nehmen Sie am besten kräftige Holzschrauben, die in der Länge etwa einen Zentimeter kürzer sind als die Holzbohlen und das Flacheisen. Dazu kommen in diesem Fall Unterlegscheiben. Zunächst heißt es Vorbohren mit einem Bohrer, der eine Nummer kleiner ist als die Schraubenstärke. Zum Schluss nur noch festschrauben und schon ist der Tisch fertig, falls die Tischplatte nicht noch behandelt werden soll.

Mit einem Ringschlüssel werden die Sechskant-Schraubköpfe gut festgezogen.
Mit einem Ringschlüssel werden die Sechskant-Schraubköpfe gut festgezogen.
Statt einer Markierung, kann am Bohrer auch ein Tiefenstopp angebracht werden.
Statt einer Markierung, kann am Bohrer auch ein Tiefenstopp angebracht werden.

Schritt 6: Holzschutz – je nach Holzart optional

Wenn die Holzart es erfordert, ist ein Holzschutz auf jeden Fall aufzubringen. Aber es gibt ebenso gute Gründe bei einer Tischplatte auch wetterfeste Hölzer zu schützen.

Wenn Sie einen Holzgartentisch selber bauen, auf dem gegessen und getrunken wird, ist eine schöne graue Patina eher nicht zu erwarten. Fettflecken, Wasserringe und ähnliche Nutzungsspuren werden doch immer wieder abgeschrubbt. Von daher ist eine Behandlung mit Leinölfirnis oder gar eine komplette Versieglung – je nach Geschmack, Einstellung und Beanspruchung – durchaus nützlich, um dem Eindringen von Flecken vorzubeugen.

Wer mit Lack versiegeln möchte, der muss vorher allerdings schleifen von groben zu feinem Schleifpapier und auch nach jeder Lackschicht muss diese trocknen und neu angeschliffen werden.

Zeigen Sie sich ruhig beim »Gartentisch selber bauen« kreativ.

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Bildnachweise: Christiana Baldwin, Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)