Das Haus winterfest machen
- Im Winter stehen der Mensch und seine Behausung vor besonderen Herausforderungen. Die Kälte setzt beiden erheblich zu, auch die feuchte Witterung und die Dunkelheit sorgen für Probleme. Ein Haus muss, ähnlich wie ein Mensch auch, für den Winter vorbereitet werden.
- Während der Mensch allerdings einen warmen Mantel zur Verfügung hat, bleibt das Haus äußerlich auch im Winter „unbekleidet“, schlimmer noch: Schäden aus dem Sommer oder dem stürmischen Herbst, die sich bisher überhaupt nicht gezeigt haben, treten im Winter zutage und obendrein macht der Frost Reparaturen unmöglich.
- Dieser Artikel informiert über die wichtigsten Dinge in Haus und Garten, die vor dem Winter überprüft werden müssen. Wer im Frühling nicht renovieren will, sollte sich unsere Tipps einmal sorgfältig durchlesen
Die Winterfit-Punkte am Haus
- Die Dachrinne
- Das Dach
- Die Beleuchtung
- Die Fenster
- Das Türschloss
- Der Putz
Das Haus sicher durch den Winter bringen
1. Die Dachrinne: Der Klassiker für nasse Füße im Winter

Dachrinnen sind im Winter besonderen Belastungen ausgesetzt: Es muss zwar nicht so dramatisch-schön aussehen wie in unserem Bild, dennoch erhöhen Schnee und Eis das auf der Dachwasserabführung lastende Gewicht erheblich.
Insbesondere bei älteren Häusern sind die Dachrinnen meist etwas in die Jahre gekommen: Von Laub verstopft und mit undichten Fallrohren können sie bereits im Herbst Probleme machen – meist bleiben diese aber unbemerkt oder zumindest unbeseitigt.
Im Winter hingegen werden die Aufhängungen der Dachrinnen auf die Probe gestellt. Je nachdem, wie gut diese beim Bau des Dachs ausgeführt wurden, halten sie Jahre und Jahrzehnte den Schnee- und Eisbelastungen stand. Ein sehr schneereicher Winter bringt die Haltbarkeit der Traufe aber schnell an ihre Grenze: Die Aufhängungen reißen aus, die Dachrinne hängt schief und stürzt schlimmstenfalls ab.
Fast noch schlimmer als der Haltverlust der Dachrinne ist aber, dass die abreißende Rinne meist Beschädigungen der Traufe am sensiblen Rand des Daches, dem Dachanschluss, mit sich bringt. Regen- oder Schmelzwasser kann nun unter Umständen unter den Dachpfannen eindringen und unbemerkt die Wände herunterlaufen – außen oder innen. Schlimmstenfalls läuft das Wasser zwischen die Isolierung und die Hauswand und bleibt möglicherweise über Jahre unbemerkt. Schimmel, Muff und unter Umständen eine Totalsanierung können die Folge sein.
Daher: Vor dem Winter müssen die Dachrinnen auf festen Sitz kontrolliert werden. Auch sollten die Dachrinnen gesäubert werden, Laub und Dreck halten den Abfluss von Regenwasser auf. Die sonst entstehenden Eiszapfen können bei schwerem Frost hunderte Kilogramm wiegen!
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2. Das Dach: Pfannen ab? Nicht so gut!

Wenn man schon mal nach den Dachrinnen schaut, sollte man sich auch das Dach noch einmal genau ansehen. Die Stürme im Herbst, Tiere und Pflanzen können Beschädigungen am Dach hervorgerufen haben. Fehlende oder kaputte Dachpfannen müssen vor dem Winter ersetzt werden: Ist das Wasser erst einmal unter die Unterspannbahn gelaufen, wird es teuer.
Auch kleine Risse auf den Dachpfannen oder Schäden an der Isolierung können langfristig gefährlich und teuer werden: Frost sprengt auch kleine Risse durch die Expansionsneigung gefrorenen Wassers auf und beschädigt das Dach nachhaltig. Zudem können Dachreparaturen im Winter in der Regel nicht durchgeführt werden – besser vorher noch einmal schauen.
3. Beleuchtung am Haus überprüfen

In jedem Winter gibt es Tage, da wird es gar nicht richtig hell und obendrein bereits gefühlt ab drei Uhr nachmittags dunkel. Beleuchtung ist daher lebensnotwendig, insbesondere dann, wenn Glätte das Gehen ohnehin schon erschwert.
Im Außenbereich ist an der Tür bei den meisten Häusern eine Lampe angebracht. Funktioniert diese noch und ist eine Energiesparlampe eingeschraubt? Ist die Lampe hell genug? Gegebenenfalls kann man auch eine etwas stärkere Energiesparlampe einschrauben – und saubermachen schadet nie. Wenn die Lampe eh hässlich und verrostet ist, darf’s auch gerne eine neue sein. Vielleicht mit LED-Technik?
4. Fenster und Fensterrahmen

Fenster und Fensterrahmen haben im Winter die Aufgabe, die Wärme drinnen und die Kälte draußen zu halten. In der kalten Jahreszeit sind die Fenster und die Rahmen obendrein großen Spannungsverhältnissen ausgesetzt: Die Wärme von innen und die Kälte von außen führen zu wechselnden Ausdehnungen von Fensterflügel und -rahmen.
Besonders wichtig ist also, dass die Fenster dicht sind. Dies kann man recht leicht überprüfen: Wenn in der Nähe eine Straße oder eine andere Schallquelle liegt, sollte man diese bei geschlossenem Fenster eigentlich nicht oder nur sehr leise hören. Wenn doch etwas zu hören ist und die Lautstärke bei leichtem bis mittlerem Druck auf den Fensterflügel leiser wird, ist da irgendetwas nicht dicht – zumeist die Dichtung zwischen Fensterflügel und Rahmen. Diese sollte sorgfältig untersucht und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Auch die Verglasung selbst verdient etwas Beachtung: Insbesondere an alten und günstigen Doppel- oder Dreifachverglasungsfenstern treten Trübungen im Randbereich auf. Hier ist Feuchtigkeit zwischen die Scheiben eingedrungen. In der Regel wird ein solcher Schaden mit der Zeit nicht besser, sondern schlechter: Schlimmstenfalls kann die Scheibe an dieser Stelle durch die spontane Ausdehnung bei Frost reißen – im Winter keine schöne Vorstellung.
Ein Anruf beim Glaser muss dann allerdings nicht unbedingt etwas kosten: Viele Fenster haben eine lebenslange Garantie auf Dichtigkeit.
5. Türschlösser und andere „Klemmfallen“
Im Winter fällt alles ein bisschen schwerer: Auch Türen und Scharniere sind durch die bei Kälte nachlassende Schmierwirkung etwas träger als sonst und verweigern schlimmstenfalls den Dienst. Haustürschlösser und auch Autotürschlösser bringt man am besten mit etwas Graphitpulver in Form. Dieses verharzt auch bei großer Kälte nicht und hat eine gute Schmierwirkung. Türen und Scharniere sollte man mit einem guten Mehrzweckfett zum Sprühen gangbar machen.
Maschinenöl oder andere Haushaltsöle (Caramba, WD 40 etc.) sollten besser nicht verwendet werden: Die Reinigungswirkung dieser Öle spült eher das vorhandene Fett ab und die Schmierwirkung hält nicht besonders lange.
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6. Risse im Putz – Teure Arbeit im Frühjahr

Vor dem ersten Frost sollten sie beseitigt werden: Risse im Putz und in der Fassade. Eindringendes Wasser kann hier in Verbindung mit Frost überaus zerstörerische Wirkung haben – nicht selten fällt der Putz in großen Placken von der Fassade. Daher: Schnell etwas Reparaturmaterial besorgen und den Riss dichtmachen. Um die Optik kann man sich entweder sofort oder im nächsten Frühjahr kümmern – wichtig ist vor allem, dass die Fassade zunächst wieder dicht ist.
Bildnachweise: stock.adobe/ Igor, stock.adobe/ Kristina, stock.adobe/ Lars Tuchel, stock.adobe/ n3d-artphoto.com, stock.adobe/ ronstik, stock.adobe/ Skórzewiak (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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