Die Leibrente: Warum ist sie sinnvoll für Häuslebauer und Hauskäufer?
Viele Hauseigentümer machen sich Sorgen über ihre finanzielle Versorgung im Alter. Während die einen ein Eigenheim als das Nonplusultra der Altersvorsorge sehen, sind andere skeptisch: Eine Immobilie kann ebenso gut ein finanzieller Klotz am Bein sein, der Kapital bindet, das an anderer Stelle besser genutzt werden könnte.
Die Immobilienleibrente ist eine der gängigsten Formen der Immobilienverrentung und definiert sich über den Verkauf des Eigenheimes und die Gewährung eines Wohnrechtes bis zum Tod. Ein lebenslanges Wohnrecht dank Immobilien Leibrente stellt daher für viele Senioren eine gute Lösung der Altersvorsorge. Doch wie genau funktioniert die Immobilienleibrente eigentlich? Und lohnt sie sich für Eigentümer oder – wie viele befürchten – doch nur für Investoren, welche eine Immobilie erwerben?
1. Leibrente: So funktioniert sie in der Praxis
Was genau ist die Leibrente?
Eine Leibrente definiert sich über wiederkehrende Zahlungen bis zu einem vordefinierten Ereignis. In der Regel stellt das Ableben solch ein Ereignis dar, doch vertraglich können auch andere Voraussetzungen für die Einstellung der Leibrenten-Zahlungen festgehalten werden. Das wohl bekannteste Anwendungsgebiet der Leibrente ist das Immobiliengeschäft.
Die Immobilien-Leibrente basiert auf dem Verkauf eines Hauses oder einer Wohnung. Der Erlös aus dem Verkauf ermittelt sich aus verschiedenen Faktoren. Vor allem der Gesamtwert der Immobilie sowie das Alter des Verkäufers spielen bei der Berechnung eine große Rolle.
Da die Leibrente meist bis zum Tod des Verkäufers in monatlichen Zahlungen geleistet wird, ähnelt das Prinzip dem Hausverkauf auf Raten. Rentner und Rentnerinnen können sich also durch einen Leibrenten-Vertrag eine lebenslange Rentenzahlung sichern.
Doch es sind auch andere Ausgestaltungen denkbar. In manchen Fällen entscheiden sich die Verkäufer dazu, den Erlös in Form einer Einmalzahlung entgegenzunehmen. In solch einem Fall kann der Ertrag noch anderweitig gewinnbringend angelegt oder zum Ablösen von Schulden verwendet werden.
Übrigens: Häufig wählen Verkäufer eine Kombination aus beiden Auszahlungsmodellen. Sie lassen sich beim Verkauf eine gewisse Summe auszahlen und erhalten den Restbetrag in Form von regelmäßigen Überweisungen. Werden Sie sich über Ihre persönlichen Wünsche und Ziele klar, um den Vertrag entsprechend mit dem Investor aufsetzen zu können.

Die Leibrente wird in der Regel bis zum Tod des Verkäufers in monatlichen Zahlungen geleistet. So können sich Rentner und Rentnerinnen eine lebenslange Rentenzahlung sichern.
2. Lebenslanges Wohnrecht dank Leibrente
Neben der Auszahlung des Verkaufserlöses – sei es in Form einer Einmalzahlung oder in Form von Leibrenten-Zahlungen – genießen Verkäufer einen weiteren entscheidenden Vorteil: Das lebenslange Wohnrecht.
Vielen Immobilieneigentümern fällt es schwer, sich dauerhaft von ihrem Eigentum zu trennen. Häufig sind in der betreffenden Immobiliedie eigenen Kinder aufgewachsen oder man fühlt sich ihr anderweitig stark verbunden. Zudem würde das Anmieten einer anderen Immobilie wieder neue Kosten verursachen und die Einnahmen durch die Leibrente schmälern. Im Leibrenten-Vertrag wird deshalb meist ein Wohnrecht auf Lebensdauer für die ehemaligen Eigentümer verankert.
3. Unterarten der Leibrente
Keine finanziellen Sorgen mehr bis zum Tod – das ist der Wunsch vieler Personen, die sich für eine Leibrente entscheiden. In der Standardform der Immobilien Leibrente gibt es deshalb lebenslange Rentenzahlungen. Bei der verkürzten Leibrente wird jedoch ein fixes Datum vereinbart, bis zu welchem die Leibrente ausbezahlt wird. Auch die verlängerte Leibrente ist ein gängiges Modell – dabei sind die Zahlungen nicht an den Tod gekoppelt, sondern können über diesen hinaus weiterlaufen.

Für Paare erweist sich häufig die verbundene Leibrente als sinnvoll, denn auf diese Weise laufen die Zahlungen auch beim Tod eines der Verkäufer in voller Höhe weiter.
Für Paare eignet sich vor allem die verbundene Leibrente. Bei dieser Form ist die Zahlung der Leibrente an den Tod aller vertraglich genannten Personen gekoppelt. So laufen die Zahlungen auch dann in voller Höhe weiter, wenn einer der Verkäufer früher stirbt als der andere.
Tipp: Häuslebauer oder Hauskäufer sollten sich schon frühzeitig über Themen wie Immobilienverrentung und Leibrente informieren, um zu gegebener Zeiteinen seriösen Anbieter zu finden, der ihnen nicht nur regelmäßige Zahlungen in fairer Höhe, sondern auch das lebenslange Wohnrecht gewährt.
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