Um Verschmutzungen, Ablagerungen und Rost entfernen zu können, sind Sie auf ein hochwertiges Sandstrahlgerät angewiesen. In Sandstrahlgeräte-Tests wird zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden: Sandstrahlkabinen und mobilen Sandstrahlgeräten.
Während Sie mit einem mobilen Sandstrahler eher große Flächen bearbeiten können, ermöglicht eine Sandstrahlkabine das feinstaubfreie Bearbeiten kleinerer Werkstücke. Lesen Sie in unserem Sandstrahlgerät-Ratgeber, welche Schlauchlänge ratsam und wie hoch der Luftbedarf ist.
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Kaufberatung zum Sandstrahlgerät Test bzw. Vergleich 2022
Das Wichtigste in Kürze
Sandstrahlgeräte finden hauptsächlich in der Oberflächenbearbeitung Verwendung. Mit Ihnen kann beispielsweise Rost von Metall entfernt werden, Glas und Edelstahl erhalten eine neue Struktur und damit ein neues Aussehen.
Möchten Sie einzelne Werkstücke behandeln, eignet sich eine Sandstrahlkabine in der Regel besser, als ein mobiles Strahlgerät, da weniger Schmutz und Staub entsteht. Ein mobiles Gerät ist vor allem dann hilfreich, wenn Sie beispielsweise Teile am Moped oder Auto behandeln möchten, ohne diese ausbauen zu müssen.
Ohne Kompressor geht nichts: Um z. B. den Lack oder Rost von Ihrem Gartenzaun zu entfernen, brauchen Sie ein Sandstrahlgerät mit Kompressor, da die Apparate nur mit einem Luftdruck von sechs bis acht Bar vernünftig arbeiten.
Nicht nur im großindustriellen Bereich findet die Sandstrahl-Technik Anwendung. Auch im Hobby-Heimwerker-Bereich kann ein Sandstrahlgerät mit Kompressor von großem Nutzen sein. Anstatt mit dem Winkelschleifer und Bürstenaufsatz Unreinheiten und Rost vom Geländer oder dem Rosengitter zu entfernen, können Sie mit einem mobilen Strahlgerät schneller und einfacher hantieren. Auch um Lackreste vor einem neuen Anstrich zu entfernen, eignet sich ein solches Gerät hervorragend.
Worauf Sie beim Kauf besonders achten sollten und welche Arten von Sandstrahlgeräten es gibt, erklären wir Ihnen in unserem Sandstrahlgerät-Vergleich .
Laut den Marktforschern von VuMA gaben 17 % der OBI-Kunden an, einmal im Monat zu basteln oder heimzuwerken. Unter der deutschen Bevölkerung waren es 15 %. Das zeigt: Nur wer im Baumarkt einkauft, muss nicht zwangsläufig leidenschaftlicher Heimwerker sein.
Im Allgemeinen gibt es für das Sandstrahlgerät unterschiedliche Formulierungen: Es wird oftmals auch als Sandgebläse sowie Sandstrahler bezeichnet. Mit diesen Begriffen wird es als Gerät bezeichnet, welches per Druckluft ein Hilfsmittel aus Schrot, Kies oder Glaskugeln auf die Oberseite geschossen wird.
Dadurch wird die oberste Schicht der entsprechenden Oberfläche abgetragen. Das bedeutet, dass hiermit nicht nur die Oberfläche aufgeraut, sondern auch Lack, Farbe, Rost oder Grate entfernt werden.
Anwendungsgebiete im Hausgebrauch
Im Heimwerker-Bereich wird als Strahlmittel nur Sand verwendet. Die Sandstrahlgeräte sind sowohl für die Bearbeitung von Holz auch für Glas geeignet. Mit diesen Geräten lassen sich unter anderem folgende Arbeiten erledigen:
Reinigung von Fahrzeugteilen (z. B. am Auto oder Motorrad)
Aufrauung von Oberflächen als Vorbereitung zum Lackieren (z. B. Holzmöbel)
Anwendungsgebiete in der Industrie
In der Industrie setzt man neben Sand auch auf andere Materialien: Außer Glasgranulat, Hochofenschlacke und Korund werden unter anderem CO2-Schnee-Pellets, Eiskristalle, Soda oder Kunststoffgranulate als Strahlmittel verwendet. Hier ein Überblick, wo die Technik im professionellem Bereich überall eingesetzt wird:
Reinigung von Fassaden, Mauerwerken, Fachwerken
Reinigung von großen Anlagen, Maschinen, Motoren und Behältern
Entlacken und Entschichten von Stahlkonstruktionen
Aufrauung und Reinigung von Betonoberflächen
Aufrauung von Oberflächen als Vorbereitung zum Lackieren
Dekoratives Sandstrahlen (z. B. für Glas)
2. Sandstrahlgeräte-Typen
Sandstrahlgeräte lassen sich hauptsächlich in ihrer Mobilität unterscheiden:
Sandstrahlkabine
mobiles Sandstrahlgerät
Sandstrahlkabinen bestehen aus einer Arbeitsfläche, die von einem Kasten umgeben ist. Damit in der Kabine gearbeitet werden kann, sind zwei Löcher mit Arbeitshandschuhen eingelassen. In der Kabine findet sich die angeschlossene Strandstrahlpistole.
Da die Strahlkabine einen geschlossenen Raum darstellt, kommt es außerhalb nur zu wenig Staubbildung. Weiterhin häuft sich das Strahlmittel an, welches unter Umständen noch einmal benutzt werden kann. Diese Sandstrahlgeräte mit Rückgewinnung sind sehr beliebt.
Weil die Strahlkabine nicht sehr groß ist, können nur kleine Teile bearbeitet werden. Allerdings lässt sich hier auch Glas gefahrenfrei aufbereiten.
ermöglicht staubfreie Behandlung von kleineren und mittleren Werkstücken
Mehrfachverwendung des Strahlmittels möglich
einfache Handhabung
x es können nur kleine und mittlere Stücke bearbeitet werden, die nicht fest verbaut sind
Die günstigen Sandstrahlgeräte sollten mit einem Kessel samt Deckel ausgestattet sein, der das Hilfsmittel beinhaltet. Zwischen Boden und Sandstrahlpistole ist ein Schlauch angeschlossen, aus der das Hilfsmittel dann mit hohem Druck herausschießt. Daher findet sich am Kessel auch ein Kompressor-Anschluss, der die hohen Geschwindigkeiten überhaupt erst ermöglich.
Erstklassige Exemplare erhalten Sie inklusive eigenen Druckkessel, auch ein Wasserabschneider ist im Lieferumfang enthalten Der Druckkessel stellt einen konstanten Druck sicher, sodass schneller gewerkelt werden kann. Der Wasserabscheider nimmt das Wasser aus dem genutzten Kies oder anderen Strahlmitteln auf und hält so die Pistole länger in Schuss.
ermöglicht eine schnelle Bearbeitung großer Flächen
hohe Flexibilität
einfache Handhabung
x hohe Staubbelastung – Atemschutz ist notwendig
Fazit: Grundsätzlich funktionieren beide Arten nur mithilfe eines angeschlossenen Kompressors. Welcher Typ das beste Sandstrahlgerät für Sie ist, können Sie daran festmachen, ob Sie flexibel sein möchten (mobiles Gerät), oder nur kleine Werkstücke staubfrei bearbeiten möchten (Sandstrahlkabine).
Weiterhin gibt es aber auch Sandstrahlpistolen, die mit einem Ansaugschlauch gekoppelt sind. Dieser wird mit einem Sandstrahlmittel-Aufbewahrungssack verbunden, sodass die Pistole ununterbrochen feuern kann. Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Sandstrahlpistole-Vergleich und der dort zu findenden Kaufberatung.
3. Ein Sandstrahlgerät kaufen: Beachten Sie folgende Kategorien
3.1. Luftbedarf und Arbeitsdruck
Sandastrahlkabine mit integrierter Sandstrahlpistole
Der Arbeitsdruck ist ein sehr wichtiges Kriterium: Nur unter hohem Druck kann auch eine möglichst hohe Wirkung erzeugt werden. Im Schnitt können die Sandstrahlgeräte eine Druckluft zwischen 6 und 8 Bar erzeugen.
Möchten Sie beispielsweise nur leicht verrostete Gegenstände säubern können und Oberflächen nicht ganz so arg aufrauen, reicht ein Gerät mit 6 Bar schon aus. Bei hartnäckigem Rost und dicken Lackschichten raten wir eher zu einem Strahlgerät zwischen 7,5 bis 8 oder 8,5 Bar.
Luftbedarf
Der Luftbedarf muss zum Kompressor passen: Falls Sie Ihr Sandstrahlgerät nicht zusammen mit dem Kompressor erwerben, achten Sie darauf, dass er die Menge an benötigter Luft bereitstellen kann, die Sie für das Sandstrahlgerät benötigen.
Für kleinere, leichtere Anwendungen im Hobby-Heimwerker-Bereich genügt meist ein Luftbedarf zwischen 150 und 200 Litern pro Minute. Profis, die beispielsweise große Flächen und Apparate mit dem Strahlgerät säubern möchten, sind mit 400 bis 700 Litern pro Minute besser bedient.
3.2. Schlauchlänge und Absaugfunktion
Mobiles Sandstrahlgerät mit Absaugfunktion.
Bei der Länge des Schlauches gibt es je nach Modell große Unterschiede. Die Palette ist zwischen 0,5 Metern bis zu ca. 5 Metern lang. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass die Schläuche in Strahlkabinen von Haus aus nicht annähernd so lang sein müssen wie bei mobilen Strahlgeräten. Oftmals ist bei Arbeiten mit diesen Exemplaren aber zwischen zwei bis drei Metern Länge ausreichend.
Absaugfunktion
Sehr empfehlenswert ist es, ein Gerät mit integrierter Absaugfunktion zu kaufen. Denn diese Strahler fangen ein Teil des entstehenden Staubs wieder ein, sodass Sie diese nicht einatmen und somit eventuell Ihre Gesundheit gefährden.
3.3. Volumen des Strahlmittelbehälters
Das Fassungsvermögen des Strahlgutbehälters wird dann entscheidend, wenn Sie oft große Flächen oder Bereiche bearbeiten möchten. Dabei gilt selbsterklärend: Von der Größe des Beutels oder Tanks hängt ab, wie lange das Gerät am laufenden Band angewandt werden.
Für die Arbeit an Autos oder großen Stahlkonstruktionen sollte der Behälter mindestens 30 Liter umfassen können. Für kleinere Arbeiten wie z. B. Werzeugteile reicht ein Beutel mit 8 bis 15 Liter Volumen aus.
3.4. Abmessungen
Kleine Strahlgeräte sind besonders mobil.
Wenn Sie sich für eine feststehende Sandstrahlanlage eines Herstellers entscheiden, werden weiterhin die Maße relevant. Die meisten der Sandstrahlgeräte mit Kompressor nehmen in der Höhe zwischen 50 cm und 1,70 m ein. Bei der Länge variieren die Maße zwischen 50 cm und 1,30 m. Auch in der Tiefe gibt es verschiedene Größen: Hier erreichen Exemplare zwischen 40 und 70 cm.
Stellen Sie also erst fest, wo Sie z. B. die Kärcher-Sandstrahlanlage platzieren werden und messen Sie den Raum aus, bevor Sie sich für ein Angebot entscheiden.
Prinzipiell sollten Sie sich überlegen: Würden Sie nur selten Sandstrahlen, sodass z. B. das beste Sandstrahlgerät von Dental im Keller einstauben würde, können Sie sich beim gelegentlichen Gebrauch auch ein Sandstrahlgerät mieten. Weiterhin gibt es die Option, Sandstrahlgeräte von Elmag oder Dema gebraucht zu kaufen, um Geld zu sparen.
4. Achtung, Verletzungsgefahr!
So könnte eine schützende Sandstrahler-Maske aussehen.
Das Arbeiten mit Sandstrahlgeräten jeglicher Marken birgt Risiken, insbesondere bei mobilen Sandstrahlgeräten. Denn hier verteilen sich Rückstände des Strahlsands in der Luft: Feinstaub. Auch wenn Sie eine Sandstrahlgerät mit Absaugung besitzen, sind Sie vor dem Feinstaub nicht völlig geschützt.
In Unternehmen ist das Sandstrahlen mit Quarzsand durch die Betriebsgenossenschaft verboten worden.
Denn der entstehende Feinstaub kann zu einer sogenannten Silikose – im Volksmund Quarzstaublunge genannt – führen. Auch andere Krankheitsbilder wie etwa Lungenfibrose können durch das Einatmen des Staubs auftreten.
Deshalb: Tragen Sie beim Hantieren mit dem Sandstrahlgerät immer eine Schutzkleidung und unbedingt eine Schutzmaske! Diese ist oft auch im Lieferumfang enthalten.
5. Was sagt Stiftung Warentest zum Thema?
Bisher hat die Stiftung Warentest noch keinen Sandstrahlgerät-Test durchgeführt, daher können wir Ihnen keinen Sandstrahlgerät-Testsieger übermitteln. Allerdings haben sich französische Partner der Prüfer schon mit Schwingschleifern beschäftigt. Im März 2016 schrieb das Prüfungsinstitut:
„Der Testsieger Bosch PSS250AE (79 Euro) arbeitet schnell und gründlich. Fast ebenbürtig ist Bosch PSS200A (51 Euro). Ihm fehlt aber ein Geschwindigkeitsregler. Gute Ergebnisse erzielte auch Makita BO3711 (90 Euro). Alle drei bestanden den Dauertest, arbeiten leise und besitzen einen Staubsaugeranschluss.“
– Stiftung Warentest im Heft 03/2017 –
Sobald ein Sandstrahlgerät-Test folgt, informieren wir Sie gern hier.
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