Wandfarben

Richtig streichen: 9 Grundlagen und Grundregeln fürs Streichen

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Die Dulux Lacke und Farben sind sehr leicht zu verarbeiten. Selbst Ungeübte erzielen schnell ein hochwertiges Ergebnis. Beachten Sie einfach die Grundregeln – und schon kommt Farbe in Ihr Leben.

Hier auf Heimwerker.de haben wir einige Tipps und Tricks zum Streichen zusammengestellt, damit Ihr nächstes DIY-Projekt garantiert gelingt.

1. Lack ist nicht gleich Lack

Es gibt lösemittelhaltige Lacke (z. B. Kunstharzlacke) und wasserverdünnbare Lacke (z. B. Acryllacke). Für Grundierung sowie Zwischenanstriche und Schlussanstrich sollten Sie im Regelfall die gleiche Lackbasis verwenden, also entweder nur wasserverdünnbare Lacke oder nur lösemittelhaltige. Wir erklären Ihnen kurz die Unterschiede der Lack-Arten.

Lack-Typ Eigenschaften
Kunstharzlack
  • haben eine strapazierfähige Oberfläche
  • härter als wasserverdünnbare Lacke
  • Räume während Verarbeitung gut lüften
Wasserverdünnbare Lacke
  • benötigen für eine schöne, glatte Oberfläche eine ausreichende Schichtdicke
  • Material nicht zu dünn streichen oder rollen

2. Der Gitterschnitt-Test

So prüfen Sie den Untergrund auf seine Tragfähigkeit: Mit einem scharfen Messer ein Gitter im 2-mm- Abstand in die Oberfläche ritzen.

Anschließend ein Klebeband fest andrücken und ruckartig abreißen. Kleben viele Beschichtungsanteile (mehr als 20 %) am Band fest, muss der Altanstrich entfernt und neu aufgebaut werden.

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Vor dem Streichen muss die Wand gesäubert werden.

3. Richtig streichen: die Basis muss stimmen

Damit der neue Anstrich hält, braucht er einen sauberen und trockenen Untergrund ohne Staub, Fett oder Rost.

Beim Überholungsanstrich sollten Sie zunächst lose haftende Altanstriche entfernen. Dann reinigen Sie den Untergrund mit Seifenlauge und einem Küchenschwamm. Anschließend mit klarem Wasser abwaschen.

Nun wird der Untergrund mit Schleifpapier (Körnung variiert in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Untergrundes) angeschliffen.

Vorsicht: Die Weiterbehandlung/ Entfernung von Farbschichten wie Schleifen, Abbrennen etc. kann gefährlichen Staub und/oder Dampf verursachen. Arbeiten nur in gut gelüfteten Bereichen durchführen. Angemessene (Atem-) Schutzausrüstung anlegen, falls erforderlich.

4. Die richtige Raumtemperatur

Beim Streichen muss eine normale Raumtemperatur vorherrschen. Wenn Sie in zu kalten oder warmen Räumen streichen, können ungleichmäßige Oberflächen entstehen. Vermeiden Sie auch Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung.

5. Perfekt bis ins Detail

Nägel und Schrauben rosten bei der Verwendung wasserverdünnbarer Lacke nicht, wenn sie vorher mit Rostschutzgrund Wasserverdünnbar behandelt werden.

Rothölzer und Aststellen mit Universalgrund Wasserverdünnbar bzw. bei der Verwendung von Lacken auf Kunstharzbasis mit Vorstreichfarbe streichen.

6. Der richtige Anstrichaufbau

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Bevor Sie Holz lackieren sollten Sie eine Grundierung verwenden.

Möchten Sie Holz richtig lackieren, sollten Sie im Regelfall (Ausnahme: z. B. Dulux Buntlack) Unbehandelte Untergründe und Schadstellen nur mit der geeigneten Grundierung vorstreichen.

Dadurch werden Poren gefüllt, Unebenheiten ausgeglichen und die Haftung der folgenden Anstriche sichergestellt. Dann erst erfolgt der Zwischen- und Schlussanstrich im gewünschten Farbton.

6.1. Streichen ohne Streifen: Richtung und Reihenfolge

Beginnen Sie Ihre Anstriche stets am Fenster. So rollen Sie vom Lichteinfall weg und können eventuelle Ansätze besser erkennen und vermeiden.

Zuerst streichen Sie die Decke, dann Wand für Wand. Streichen Sie mit einem Flachpinsel oder einer kleinen Farbrolle zuerst die Ecken, Kanten und rund um Lichtschalter und Lampen. Erst dann ist die Fläche an der Reihe.

6.2. Nützliches Klebeband

Rühren Sie den Lack zu Beginn mit einem Rührholz gut um. Den Pinsel immer nur halb eintauchen.

Spannen Sie ein Klebeband über die Dose und streifen Sie daran Ihren Pinsel ab – so bleibt der Dosenrand sauber.

Noch ein Trick: Bleibt beim Lackieren mal ein Haar hängen, einfach das Klebeband mit der Klebeseite nach außen knicken und das Haar vorsichtig aufnehmen.

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6.3. Richtig rollen

Wie lange braucht Wandfarbe zum Trocknen?

Haben Sie korrekt gestrichen, sollte Wandfarbe etwa fünf Stunden zum Trocknen brauchen. Besser ist es jedoch, wenn Sie die Farbe über Nacht trocknen lassen.

Farbe in die Farbwanne gießen, die Farbrolle darin einarbeiten und gut abrollen. Nun erst längs auftragen, dann quer verteilen und zum Schluss wieder längs rollen. Rollen Sie Bahn neben Bahn stets leicht überlappend, um Ansätze zu vermeiden.

Sollten beim Streichen kleine Bläschen entstehen, rollen Sie noch einmal ohne neue Farbe aufzunehmen ganz leicht über die bereits lackierte Fläche. Die Farbwanne kann man bei mehrmaliger Verwendung einfach mit Abdeckfolie auskleiden.

7. Langes Leben für Pinsel und Rolle

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Reinigen Sie Pinsel nach jedem Anstrich gründlich.

Pinsel oder Rolle können Sie problemlos über Nacht aufbewahren, indem Sie sie in Frischhaltefolie luftdicht einwickeln.

Ist der Anstrich fertig, reinigen Sie die Werkzeuge je nach Farbe oder Lack mit Pinselreiniger bzw. Wasser.

Zum Aufbewahren hängen Sie sie einfach auf, zum Beispiel mit einem langen Nagel in ein leeres Gefäß.

8. Kann man Kunststoff-Gartenmöbel streichen?

Gartenmöbel aus Kunststoff haben viele Vorteile. Sie sind günstig in der Anschaffung und pflegeleicht. Doch auch die langlebigsten Kunsstoffgartenmöbel sehen nach einiger Zeit oft abgegriffen aus und manchmal kommt die Farbe der Möbel auch einfach aus der Mode.

Da liegt es nahe, darüber nachzudenken, den Kunststoff-Gartenstuhl einfach mit etwas Farbe oder Lack optisch aufzufrischen. Die Frage, mit welcher Farbe dies möglich ist, gehört daher mit zu den häufigsten Fragen an den Farbenfachverkäufer im Baumarkt.

Die Antwort ist dann für viele enttäuschend: leider lassen sich dieGartenmöbel aus Kunststoffen grundsätzlich nicht überstreichen.

Die Begründung: Gartenmöbel werden zum größten Teil aus dem Kunststoff Polypropylen hergestellt. Dieser Kunststoff kann nur werkseitig beschichtet werden.

Hinweis: Auch mit einer Grundierung mit Zweikomponenten-Haftgrund erzielt man auf diesem Untergrund keine ausreichende Haftung.

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Farben und Lacke werden nicht im Abfluss entsorgt!

9. Zum guten Schluss: Farb- und Lackreste richtig aufbewahren

So bewahren Sie Dosen mit Lackresten auf: fest verschließen und kurz umdrehen; anschließend trocken, kühl und frostfrei lagern.

Farbtöpfe und Eimer sowie andere Arbeitsmaterialien entsorgen Sie bitte vorschriftsgemäß. Nur restentleerte Gebinde gehören ins Recycling.

Hart gewordene Pinsel und Rollen geben Sie in den Hausmüll. Gebinde mit Resten müssen Sie bei einer Sammelstelle für Altlacke abgeben oder nach EU-Abfallschlüssel 080111 bzw. 080112 entsorgen.

Bildnachweise: adobe.stock/jchizhe, adobe.stock/Ingo Bartussek, adobe.stock/Bits and Splits, adobe.stock/Miljan Živković, adobe.stock/rockpix (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)