Dach richtig dämmen - 3 Möglichkeiten und 2 Anleitungen
- Die Dämmung bei einem Dach kommt auf, unter oder zwischen die Sparren. Man spricht von Auf-, Unter- oder Zwischensparrendämmung.
- Dabei kann nachträglich von innen oder von außen gedämmt werden, wofür es verschiedene Systeme gibt.
- Das nachträgliche Einbringen der Dachdämmung ist meist ohne großen Aufwand nur von innen mit der Zwischen- oder Untersparrendämmung möglich. Die Aufsparrendämmung kann mit erheblich mehr Aufwand verbunden sein.
Neues Dach – neue Regenrinnen?
Wenn das Dach saniert werden muss, sind meistens auch die Regenrinnen zur Sanierung fällig. Ein idealer Zeitpunkt gleich an die Regenwassernutzung in Form einer Regentonne zur Bewässerung im Garten zu denken.
Vor einem Dachausbau sollte sich der Bauherr mit den Bestimmungen der Energieeinsparverordnung (www.enev-online.de) vertraut machen. Sie schreiben dem Bauherren bestimmte Dämmwerte unter dem Dach vor, um den Heizwärmebedarf und damit die laufenden Kosten zu senken.
Es gibt verschiedene Formen von Dämmungen. Ein optimal gedämmtes Dach besitzt sie alle: Brand-, Schallschutz und Wärmedämmung. Beratungen hierzu bekommt man bei Bau und Denkmalämtern, Architekten oder qualifizierten Handwerksbetrieben.
Gut gedämmte Dächer trotzen Temperatureinflüssen, ermöglichen ein behagliches Wohnklima und minimieren den Energiebedarf – für einen Dachausbau ist die Dämmung natürlich Grundvoraussetzung. Lesen Sie auch unseren Beitrag »Schäden am Dach entdecken – Wartung und Reparatur«.
1. Ihr Dach muss saniert werden?

Querschnitt einer Aufsparrendämmung.
Muss die Dacheindeckung erneuert werden, schreibt die Energie- Einsparverordnung (EnEV) eine Dachdämmung vor.
Sie verpflichtet die Besitzer älterer Häuser, bei einer Neueindeckung auch die Wärmedämmung auf den aktuellen Stand zu bringen.
Konkret fordert die EnEV bei Altbauten einen U-Wert von 0,30 W/(m 2 K). Das bedeutet, dass ein Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 mindestens 140 mm dick zwischen den Sparren verlegt werden muss.
Häufig findet man jedoch in Altbauten Sparrenhöhen unter 140 mm.
Um trotzdem einen ausreichenden Wärmeschutz sicherzustellen, doppeln die Dachdecker die Balken an der Oberseite entsprechend mit imprägnierten Holzlatten auf.
2. Dach richtig dämmen – 3 Möglichkeiten, um das Dach zu dämmen
Bei der Dämmung haben Sie die Möglichkeit zwischen der Aufsparrendämmung von außen und der Zwischensparren-Dämmung von außen mit Dampfbremsen sowie der Zwischen- oder Untersparrendämmung von innen. Daneben gibt es noch die Dämmung von Flachdächern.
2.1. Möglichkeit 1: Die Aufsparrendämmung – Dach dämmen von außen

Bei einer Aufsparrendämmung bleiben die Balken des Dachstuhls sichtbar.
Dach dämmen von außen: Die Aufsparrendämmung ist oberhalb der Dachsparren von außen angebracht.
Der Vorteil der Aufsparrendämmung liegt aus bauphysikalischer und wärmeschutztechnischer Sicht in der durchgehenden Dachdämmung.
Da keine Sparren die Wärmeschicht unterbrechen, gibt es weniger energetische Schwachstellen im Dachgeschoss. Die Dampfbremse kann geschlossen aufgebracht werden.
Im Raum bleibt das Gebälk sichtbar, was eine besonders behagliche Wohnatmosphäre garantiert.
Möglicherweise brauchen Sie eine Genehmigung von der Baubehörde, da sich die Dachgiebelhöhe und dadurch auch die Ästhetik des Hauses durch die Aufsparrendämmung verändern könnte.
Anschlüsse an Dachfenstern bzw. Schornsteinen müssen an die veränderte Dachhöhe angepasst werden.
Aufgrund des Aufwandes lohnt sich die Aufsparrendämmung beim Dach nachträglich dämmen eher nicht. Es sei denn, das Dach soll eh saniert werden.
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2.2. Möglichkeit 2: Zwischensparrendämmung von außen – Dachsanierung mit Dampfbremsen

Bei einer Aufsparrendämmung finden sämtliche Arbeiten außerhalb des Hauses statt.
Bei Dachsanierungen gibt es auch die Möglichkeit mithilfe von Dachsanierungs-Dämmsystemen mit speziellen Dampfbremsen, sogenannten Klimamembranen mit variabler Dampfdichtigkeit, die Zwischensparrendämmung von außen in die Gefache zwischen den Sparren einzubringen.
Diese Variante empfiehlt sich, wenn die Dacheindeckung einschließlich Dachlattung komplett erneuert wird.
So müssen bei ausgebauten Dachgeschossen die Innenbekleidungen für die nachträgliche Dämmung nicht entfernt werden und die Räume können auch während der Dachsanierung weiterhin genutzt werden.
Dazu eignet sich am besten eine Dachdämmung mit Systemkomponenten. Um diese zu verlegen, muss das Dach nicht komplett abgedeckt werden, auch ein abschnittsweises Arbeiten ist möglich.
2.3. Möglichkeit 3: Zwischen- bzw. Untersparrendämmung – Dach dämmen von innen

Die Zwischensparrendämmung wird mit etwas Übermaß zugeschnitten und zwischen die Sparren geklemmt.
Die Zwischen- bzw. Untersparrendämmung wird in der Regel von innen montiert, was sinnvoll ist, wenn sie den Dachboden dämmen möchten.
Dabei wird die Zwischensparrendämmung luftdicht als Warmdach ausgeführt: Die Dämmung wird über die gesamte Höhe des Sparrens ohne Luftschicht eingeklemmt und auf der Innenseite mit einer zusätzlichen, luftdichten Folie vor Feuchtigkeit geschützt.
So können sie ohne größeren Aufwand auch ihren Dachboden dämmen und vor allem ihr dach selber dämmen.
Für diese Art der Dämmung können sowohl Stein-, als auch Glaswolle sowie Naturdämmstoffe verwendet werden. Mit der Zwischensparrendämmung wird oft die Untersparrendämmung kombiniert.
So werden die Sparren mit einer vergleichsweise dünnen Dämmschicht von innen überdeckt und Wärmebrücken wirksam reduziert. Anschließend kann der Aufbau je nach Wunsch mit Gipskartonplatten beplankt bzw. mit Profilhölzern bekleidet werden.
3. Anleitung: Zwischensparrendämmung von außen
3.1. Dachdämmung mit Systemkomponenten

Klimamembran Dampfbremsfolie: Sie erlaubt das Lüften in eine Richtung, verhindert entgegengesetzt jedoch das Eindringen von Nässe.
Dass die Arbeiten mit dem hier ausgewählten Sanierungssystem Integra ZSF im Wesentlichen unkompliziert sind, liegt an den besonderen Eigenschaften der verwendeten Dampfbremsfolie, dem Kernstück des Systems.
Sie kann ihre Wasserdampfdurchlässigkeit je nach Umgebungsbedingungen ändern und bremst sie das Eindringen von Wasserdampf ins gedämmte Sparrengefach.
Sammelt sich jedoch Feuchtigkeit an der Oberseite der Sparren an, öffnet die Folie ihre Poren und das Holz kann nach außen hin austrocknen.
Deshalb konnten die Dachdecker die Folie großflächig über die Sparren hinweg verlegen, was Zeit und Geld spart.
Die Dampfbremse muss lediglich an den Dachrändern und Dachanschlüssen mit den passenden Klebebändern und Dichtstoffen aus dem System wind- und luftdicht verklebt werden.
Anschließend wird der komplette Hohlraum zwischen den Sparren mit Wasser abweisenden Glaswolle-Klemmfilzen (hier 180 mm dick) gedämmt.
Da diese Klemmfilze mit der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 überdurchschnittlich gut dämmen, liegt man in diesem Fall mit einem U-Wert von 0,23 W/(m 2 K) sehr deutlich unter dem Wert, den die EnEV für Altbaudächer fordert.
Den Abschluss bildet die zum System gehörende Unterdeckbahn. Sie ist diffusionsoffen, lässt also Wasserdampf aus der Konstruktion ungehindert passieren, schützt den Dämmstoff aber vor Sprühregen oder Flugschnee, der durch Fugen und Ritzen unter die Dacheindeckung gelangen könnte. Während der Bauarbeiten fungiert sie als Notdach.
Die Bahnen werden zunächst angetackert und dann mit aufgenagelten Konterlatten zusätzlich fixiert, um damit einen Belüftungsspalt zwischen Ziegeln und Unterdeckbahn zu sichern. Danach kann die Ziegellattung montiert und das Dach mit den neuen Hohlfalzziegeln gedeckt werden.
3.2. Schritt für Schritt-Anleitung in Bildern

1./2. Lose und brüchige Ziegel und fehlende Abschlussziegel zeigten an, dass die Zeit reif war für ein neues Dach. | 3. Die alten Pfannen und die ehemalige dünne Dämmschicht sind entfernt.

1. Mit imprägnierten Latten doppelte der Dachdecker die alten Sparren um rund ein Drittel auf. | 2. Die Dampfbremsfolie wird ausgerollt, quer über die Sparren gezogen. | 3. Und mit etwas Durchhang an die Innenseiten der Sparren getackert.

1. Für windluftdichte Anschlüsse der Bahnen sorgen die speziellen Systemklebebänder. | 2. Gefach-Breite plus 1 cm Klemmzugabe lautet die Faustformel für den Zuschnitt des Dämmstoffs. | 3. Richtig zugeschnitten halten die Dämmplatten von allein zwischen den Dachsparren.

1. Die Unterdeckbahn wird parallel zur Traufe ausge- rollt und angetackert. Die darüber liegenden Bahnen werden überlappend verklebt. | 2. Die Konterlatten gewährleisten, dass zwischen den Dachziegeln und der Unterdeckbahn Luft zirkulieren kann. | 3. Auf den Walmdachflächen geht es flott voran. Die gelben Dachflächen verschwinden unter der neuen Ziegeleindeckung.
4. Dach dämmen – Video-Anleitung
5. Winddichte und luftdichte Dachdämmung
Damit die neue Dämmung auch hält, was der U-Wert auf dem Papier verspricht, muss eine wichtige Voraussetzung erfüllt sein: Das Dach muss absolut windluftdicht sein. Und gerade hier steckt der Teufel im Detail. Vor allem, wenn Fenster im Dach verbaut sind.
Schon kleinste Ritzen und offene Fugen an den Anschlüssen der Dampfbremsfolie können Luftströmungen im Dach verursachen. Diese kosten nicht nur viel Heizenergie, sondern bringen auch Feuchtigkeit aus der Raumluft ins Dach, die hier auf Dauer zu Schäden führt.
Deshalb sollten Bauherren und Modernisierer während der Bauarbeiten ruhig einmal kontrollieren, ob alle Anschlüsse auch sauber und exakt verklebt werden.
Tipp: Wer auf Nummer Sicher gehen will, lässt einen Blower-Door-Test im Dach durchführen, der nicht ganz korrekte Ausführungen schonungslos offenlegt.
5. Flachdach dämmen: Aufbau, Sanierung und Kosten

Flachdächer sind modern und benötigen nicht mehr Platz als nötig.
Es gibt verschiedene Arten von Flachdächern:
- Es gibt zum einen belüftete Kaltdächer, die aber weitesgehend aus der Mode gekommen sind
- Zum Anderen gibt es unbelüftete Warmdächer, die die bei Weitem am häufigsten durchgeführte Konstruktionsart sind.
Flachdächer stellen hohe Anforderungen an die Dämmstoffe, die Dichtigkeit und die Wartung.
Sie erfordern ein besonderes Maß an Sorgfalt bei der Dämmung und Abdichtung. Darum sollte ein Flachdach unbedingt vor Wintereinbruch und nach dem letzten Schneefall geprüft werden.
In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema „Flachdachdämmung“ für Sie zusammengefasst.
Frage | Antwort |
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Wie ist ein Flachdach aufgebaut? |
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Wann sollte ein Flachdach saniert werden? |
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Wie hoch sind die Kosten beim Dach dämmen? |
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Bildnachweise: Adobe Stock/Horst Schmidt (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
1A Ratgeber kurz und sachlich auf alles eingegangen was zu beachten ist