Solaranlage einbauen: Solarwärmeanlage mit wenig Platzbedarf
Solarwärmeanlagen zur Warmwasserbereitung liegen im Trend. Allerdings stellt der zusätzliche Platzbedarf nicht selten ein Problem dar. Eine neue Generation von Solar-Brennwert-Kompaktgeräten ermöglichte es einem Bauherrn aus Ostfriesland, die gesamte Haustechnik zusammen mit den anderen Geräten im Hauswirtschaftsraum unterzubringen.
Für Dieter Redenius aus Moorhusen ging es bei seinem mittlerweile dritten eigenen Haus ganz klar darum, nun „vollständig nach den eigenen Vorstellungen“ bauen zu können. Der günstige Erwerb eines 3300 m² großen Grundstückes bot dem Bauherrn die Möglichkeit, für sich und seine Familie noch einmal eine komplett neue Lebensumgebung zu schaffen.
Auch im Bereich der Haustechnik hatte er konkrete Vorstellungen: selbst einen direkten Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und sich für die zukünftige Entwicklung der Energiepreise zu wappnen.

Aufgrund der steigenden Kosten fossiler Energieträger auf der einen und der staatlichen Förderung regenerativer Energien auf der anderen Seite sollte die Strahlungswärme der Sonne zur Unterstützung der Warmwasserbereitung genutzt werden. Neben den so möglichen Einsparungen bei den Betriebskosten spielte für den informierten Familienvater die Wertsteigerung des Gebäudes durch eine Solarthermieanlage eine große Rolle.
Als effiziente und gleichzeitig zukunftsfähige Lösung rückte im Laufe der Beratung die Kombination aus Gas- Brennwerttechnik und Solarwärmeanlage in den Vordergrund. Sie verbindet die Vorzüge modernster Heizungstechnik mit der ökologisch und ökonomisch sinnvollen Nutzung der kostenlosen Energie der Sonne. Brennwert-Heizgeräte führen dem Heizkreis zusätzlich die im Wasserdampf der Abgase enthaltene Wärme zu, die ansonsten durch den Schornstein verloren geht. Ergänzend macht Solarthermie die Strahlungswärmeder Sonne mit Hilfe von Solarkollektoren zur Trinkwassererwärmung nutzbar.
Die Kollektoren absorbieren die Sonneneinstrahlung und geben die so gewonnene Energie über einen Solarspeicher an die Trinkwasserversorgung bzw. die Heizungsanlage weiter. Auf diese Weise lassen sich etwa 50 % bis 60 % des jährlichen Warmwasserbedarfs eines Einfamilienhauses decken.
1. Nachrüstung sinnvoll

Nicht nur bei Neubauten lohnt sich eine Solaranlage auf dem Dach, auch die Nachrüstung bringt viele Vorteile mit sich. Gerade bei gut gedämmten Häusern kann ein modernes Solarheizsystem im Frühjahr, Herbst und an sonnigen Wintertagen die Wärmeversorgung erheblich unterstützen.
Diese Erfahrung machte auch Familie Beckert aus Schallstadt bei Freiburg. Um die kostenlose Energie der Sonne zu nutzen, ließen sie 2001 eine solarthermische Anlage zur Warmwasserbereitung auf dem Dach ihres 148 Quadratmeter großen Hauses installieren. Der Gasverbrauch der vierköpfigen Familie reduzierte sich jedoch nur geringfügig auf etwa 16.000 kWh. Das alleine reichte der Familie nicht.
Auf Anraten des Heizungsfachmanns beschloss der Familienrat 2006, auch die Gebäudeheizung mit Solarenergie zu unterstützen. Das neu eingebaute Heizsystem mit Vakuumröhrenkollektoren sowie die zusätzliche Wärmedämmung des Hauses senkten den Gasverbrauch drastisch auf 7.300 kWh. Die Investitionskosten von circa 23.000 Euro rechnen sich durch die Halbierung der Heizkosten sofort. Zudem fördert der Bund mit verschiedenen Programmen die Installation von Solaranlagen.
2. Solar-Brennwert-Kompaktgerät
Da aufgrund des hohen Grundwasserspiegels in Küstennähe ohne Keller gebaut wurde, sollte die gesamte Haustechnik für die Versorgung der 4-köpfigen Familie in einem zentralen Hauswirtschaftsraum untergebracht werden.
Bei genauerer Betrachtung der zur Auswahl stehenden Anlagenkonzepte stellte sich jedoch schnell heraus, dass das übliche Duo von Gas- Brennwertgerät und zusätzlichem Solar-Warmwasserspeicher in dem nur 6 m² großen Raum nicht mehr ausreichend Platz für die benötigten Haushaltsgeräte lassen würde.
Eine Lösung bot sich in Form des Solar- Brennwert- Kompaktgerätes auroCOMPACT der Firma Vaillant an. Extra für den Einsatz in beengten Raumverhältnissen entwickelt, vereint dieser neuartige Gerätetyp ein Energie sparendes Brennwertnachheizgerät mit einem solaren Schichtenspeicher in einem kompakten Gehäuse. Die fest definierten Systemkomponenten sind exakt auf die Anforderungen von Einfamilienhaushalten mit bis zu vier Personen zugeschnitten und gewährleisten so einen einfachen und sicheren Betrieb des Gerätes, welches direkt zusammen mit den Kollektoren auf dem Dach als Systemset installiert werden kann.
Das Kompaktgerät kann aber auch als reines Brennwertgerät eingesetzt und erst später mit einem Flachkollektor kostengünstig nachgerüstet werden. Möglich wurde seine Einführung erst durch die Entwicklung des Warmwasser-Schichtenspeichers, der trotz eines relativ kleinen Volumens denselben Heizungs- und Warmwasserkomfort wie vergleichbare konventionelle Systeme mit nebenstehendem Speicher bietet. Über den integrierten Wärmetauscher wird die Solarenergie auf den Gesamtinhalt des Schichtenspeichers übertragen, bis die eingestellte Wunschtemperatur erreicht ist.
Falls der Solarertrag nicht ausreicht, wird das Wasser durch einen externen Plattenwärmetauscher nacherwärmt und dann von oben in den Speicher „geschichtet“. Der obere Bereich des Schichtenspeichers mit einem Inhalt von 75 Litern liefert dadurch die gleiche Leistung wie ein konventioneller 125-Liter-Speicher. So steht gleich nach Beginn der Speicherladung immer ausreichend warmes Wasser zur Verfügung – und das bei deutlich reduziertem Platz- und Energiebedarf.
Auf diese Weise wird der komplette Warmwasser- und Heizungsbedarf der Familie Redenius von einem Kompaktgerät gedeckt, welches durch seine geringe Stellfläche von weniger als 0,5 m² nur noch eine „Ecke“ des Hauswirtschaftsraumes einnimmt. Das Auslagern von Haushaltsgeräten in die Garage konnte vermieden werden.
Bild: Das Solar-Brennwert-Kompaktgerät auroCOMPACT im Hauswirtschaftsraum, nach der schnellen und einfachen Installation innerhalb nur eines Tages.Grafik: Während beim konventionellen Rohrschlangenspeicher der gesamte Speicherinhalt nur langsam erwärmt wird, steht mit einem Schichtenspeicher schon unmittelbar nach Anfang der Aufladung heißes Wasser zu Verfügung.
3. Optik des Kompaktgeräts
Da der Hauswirtschaftsraum auch als Durchgang zum weitläufigen Garten des Anwesens genutzt wird und sich das Gerät somit an einer gut sichtbaren Stelle befindet, spielte das Aussehen ebenso eine wichtige Rolle. Der Bauherr zeigte sich von der modernen, ansprechenden Optik angetan: „Ein sehr schönes Gerät mit tollem Design, an dem ich jedes Mal meine Freude habe, wenn ich in den Garten gehe.“
4. Finanzielle Aspekte
Neben dem guten Gefühl, etwas für den Umweltschutz zu tun, war der Bauherr aber auch mit dem finanziellen Gesichtspunkt zufrieden. So wurde die Installation des Systemsets mit zwei Flachkollektoren mit 550 € durch das Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien unterstützt.
Zum Bauzeitpunkt wurden jedem Antragsteller im Rahmen des Programms, egal ob Privatperson oder Unternehmen, vom Staat 110 € je angefangenem m² Kollektorfläche gewährt. Seit dem 01.07.2005 erhalten Bauherren bei Anlagen zur Trinkwassererwärmung 105 € und bei Anlagen zur Trinkwassererwärmung mitHeizungsunterstützung sogar 135 € je angefangenen m² Kollektorfläche.
Die Nutzung der Förderung gestaltete sich besonders einfach, da sämtliche Formalitäten vom ausführenden Fachbetrieb übernommen wurden und der Bauherr lediglich seine Unterschrift unter den Antrag setzen musste.
5. Installation des Kompaktgeräts
Die Installation durch die Firma Schindler aus Südbrookmerland verlief ohne Probleme, da der Hersteller das System als vollständiges Solarset mit zwei Flachkollektoren und dem benötigten Zubehör anbietet. Das Gerät wird als komplett vormontierte Einheit geliefert und ist nach Anschluss der Kollektoren auf dem Dach sofort einsatzbereit.
Die gesamte Installation konnte so schnell und sauber innerhalb eines Tages abgeschlossen werden, was gegenüber konventionellen Anlagen auch eine entscheidende Zeit- und Kostenersparnis sowohl für den Handwerker als auch für den Bauherrn darstellt.
5.1. Die einzelnen Arbeitsschritte
- 8:00 Uhr: Montage der Wand- Anschlusskonsole. Diese fasst alle Hausanschlüssezusammen und ermöglicht so die einfache und schnelle Aufstellung des Kompaktgerätes im Innenbereich. Anschließend Montage des Abgaszubehörs.
- 10:00 Uhr: Vorbereitung der Anschlüsse am auroCOMPACT für eine schnelle und einfache Installation.
- 10:30 Uhr: Aufstellung und Anschluss des Kompaktgerätes (Gaszufuhr, Kollektorleitungen, Heizungssystem)
- 12:30 Uhr: Der Bauherr packt bei der Vorbereitung der Kollektormontage im Garten selbst mit an.
- 13:00 Uhr: Anbringung der Dachhalterungen für die Sonnenkollektoren als solide Basis bei allen Witterungsbedingungen
- 14:00 Uhr: In wenigen Handgriffen werden die zum Systemset gehörenden auroTHERM- classic- Flachkollektoren auf dem Dach montiert. Anschließend Befüllung der Anlage mit Solarflüssigkeit für den Wärmetransport zum Kompaktgerät.
- 15:30 Uhr: Mit dem Einsetzen der Regelung ist das Gerät fertig installiert und bereit zur Inbetriebnahme. Die Regelung kann auch außerhalb des Kompaktgerätes an einer beliebigen Stelle im Gebäude angebracht werden.
- 16:00 Uhr: Dieter Redenius freut sich bei der Einweisung durch Handwerksmeister Matthias Schindler über die einfache Bedienung des Solar- Brennwert- Kompaktgerätes auroCOMPACT.

10 Uhr

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Bilder: Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG
Bildnachweise: VGL/Riccardo Düring (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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