Maltechniken für Ihre Wände
Diese Informationsseite entstand in enger Zusammenarbeit mit Dulux
Dulux ist die weltweit meist verkaufte und bekannteste Marke für Farben und Lacke. Auch in Deutschland zählt sie zu den „Marken des Jahrhunderts“.
Seit 1930 steht Dulux für Kreativität, Innovation und ganz besonders für Freude an Farbe. Das vielfältige Sortiment umfasst hochwertige und unkompliziert zu verarbeitende Farben und Lacke für ganz unterschiedliche Anwendungsfelder.
In Wohnungen, die soviel Flair haben, wie eine Möbelausstellung, fühlen wir uns nicht wohl. Es fehlt die persönliche Note.
Maltechniken zur Wandgestaltung sind eine einfache und günstige Möglichkeit der eigenen Wohnung ein individuelles Aussehen zu verleihen. Werden die Farben passend zum Farbkonzept der Räume gewählt – so entsteht ein stimmiger Gesamteindruck. Mit Kontrastfarben können Sie kräftige Akzente setzen.
Experimentieren mit Wandmaltechniken macht Spaß und eine so gestaltete Wand kann ohne großen Aufwand jederzeit wieder verändert werden, wenn sich der Zeitgeist oder auch nur der eigene Geschmack verändert.
Der eigenen Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Wer mag, probiert die Technik und Farben vorher auf einem Stück Papier, Pappe oder Schrankrückwand aus. Die nachfolgende Anleitung möchte Anregung geben und Sie motivieren, eigene Ideen in die Tat umzusetzen.
Wie und wo Maltechniken anwenden?
Häufig reicht es schon aus, eine Wand, einen Vorsprung oder eine abgegrenzte Fläche neu zu gestalten, um einen Raum völlig zu verändern. Hier einige Beispiele was Sie mit gut gestalteten Flächen bewirken können.
- Zusammengewürfelt wirkende Möbel bekommen einen Zusammenhang, wenn Sie Ihnen mit einer gestalteten Wandfläche einen optischen Rahmen geben.
- Ungünstige Raumproportionen erscheinen durch vertikal oder horizontal geführte Linien (wenn Sie beispielsweise einen Fries schablonieren) optisch günstiger.
- Ist das Kopfteil eines Bettes zu klein oder gar nicht vorhanden, können Sie mit einer gemalten Version einen sehr schönen Ausgleich schaffen.
- Mit einzelnen, abgesetzten Flächen lässt sich ein Raum sehr gut strukturieren.
- Mit einem gemalten Eyecatcher werden Blicke geführt und so entstehen vorteilhafte Blickachsen – zusammen mit der richtigen Beleuchtung eine effektvolle Maßnahme.
- Der Einsatz bestimmter Farben verändert die Raumwirkung in die gewünschte Richtung. So lässt etwa eine bordeauxfarbene Wandscheibe den Raum wärmer wirken.
Weitere Inspirationen und Anleitungen finden Sie auf Dulux.de und unter „Dekorationen und Ideen„.
Natur an der Wand
Eine sehr schöne, natürliche Struktur lässt sich mit kräftigen Blättern auf die Wand bringen. In diesem Beispiel wurde ein großes Kohlrabiblatt verwendet. Für eine ganze Wand sind allerdings mehrere Blätter erforderlich. Als Farbe eignet sich jede Wandfarbe, Abtönfarbe oder Acrylfarbe im gewünschten Farbton.
- Das Equipment: angemischte Farbe, ein flacher Teller, ein Pinsel und ein Kohlrabiblatt.
- Damit schöne Abdrücke entstehen, den flachen Teller dünn mit der Farbe bestreichen.
- Das Blatt Kopf über in die Farbe legen und überall leicht andrücken – auch den Blattstiel.
- Das Blatt auf die Wand bringen und auf seiner ganzen Fläche andrücken und abnehmen.
- An den Rändern auch mal nur einen Teil des Blattes verwenden, das wirkt natürlicher.
- Die Abdrücke in verschiedene Richtungen drehen und nicht zu systematisch verteilen.
In zwei oder drei verschiedenen Farbabstufungen wirken solche Abdrücke von Blättern sehr natürlich. Wenn die Farbe mit Wasser verdünnt wird, ist sie transparent und es entstehen ganz zarte, lasierende Farbtöne. Experimentieren Sie auf Papier bis Ihnen die Wirkung gefällt, bevor Sie mit den ersten Abdrücken auf die Wand gehen.
Strukturen mit und aus Farbe
Da Wand- und Abtönfarben relativ dick sind, kann der Farbe auch eine feine Struktur verliehen werden. Mit einem grobzinkigen Kamm oder mit einem groben Gewebe beispielsweise, aber auch andere Dinge lassen sich verwenden, wie ein Zahnspachtel, ein alter Vorhang oder ein Spitzendeckchen.
- Kamm: Den Kamm aufsetzen und mit gleichmäßigem Druck durch die frische Farbe ziehen.
- Kamm: Die Farbe darf nicht antrocknen, darum kleine Flächen zügig streichen und abziehen.
- Fliegengitter: Hier wird ein Stück eines Insektenschutznetzes auf den Untergrund aufgelegt.
- Fliegengitter: Je nach gewünschtem Effekt, wird gepinselt, gespachtelt oder gerollt.
- Fliegengitter: Wird das Gewebe abgezogen, bleibt eine interessante, lebhafte Struktur zurück.
- Fliegengitter: Wird mit einem Gewebe Farbe aufgetupft, zeigen sich Abdrücke der Struktur.
Im Wesentlichen geht es entweder darum bereits aufgetragene Farbe abzuziehen oder durch ein Gewebe hindurch Farbe aufzutragen. Tipp: Mit einem groben Gewebe können Sie auch Farbe auftupfen, das führt allerdings eher zu einem Abdruck und weniger zu Strukturen. Probieren Sie ruhig auch größere Dinge, wie beispielsweise ein Frühstücksbrettchen, das in größeren Abständen über die frisch aufgetragene Farbe gezogen wird – in Blockstreifen sozusagen.
Schichten und Transparenz
Durch den Auftrag verschiedener Schichten übereinander, lassen sich ganz ungewöhnliche Effekte erzielen. Es gibt eine große Vielfalt von Möglichkeiten. Beispielhaft können Sie zwei Farben übereinander auftragen und anschließend mit einem Zahnspachtel bearbeiten. Sie können ebenso ein sehr plakatives Muster mit einer transparenten Schicht überstempeln, streichen oder in Wischtechnik darüber wischen. Umgekehrt kann ein Hintergrund etwa in Schwammtechnik hergestellt und anschließend bestempelt werden.
- Bürste: Gehen Sie eine Wand mal mit einer kräftigen Farbe und einer harten Bürste an.
- Bürste: Sie können tupfen, scheuern, drehen – probieren Sie aus, was Ihnen gut gefällt.
- Bürste: Bei solchen Maltechniken ist es schwer, auf Dauer nicht gleichmäßig zu werden.
- Lasieren: Um eine transparente Schicht aufzubringen, verdünnen Sie Ihre Farbe (1 : 1).
- Lasieren: Hier wird in Streifen gepinselt. Probieren Sie aus, was Ihnen am besten gefällt.
- Lasieren: Mit der streifigen Lasur als zweite Schicht wird eine ganz andere Wirkung erzielt.
Wenn Sie in Schichten arbeiten, ist es leicht eine Wand kreativ zu gestalten. Besonders beim nachträglichen Lasieren eines Musters entsteht eine ganz besondere Wirkung des Motivs. Übrigens ist das auch eine tolle Möglichkeit, wenn Sie sich an einem geometrischen oder andern plakativen Muster etwas sattgesehen haben. Eine streifige Lasur gibt der Fläche eine völlig neue Anmutung.
Farbe wickeln – Wickeltechnik
Die Wickeltechnik gehört inzwischen zum Standard unter den Maltechniken. Ob mit Leder, Lappen oder Seilen – Hauptsache es wird in sich gedreht. Der Wickelstrang wird erst in der Farbe gerollt und danach auf der Wand. Es gibt inzwischen auch Effektrollen, die beispielsweise mit Leder umwickelt sind. Allerdings wiederholt sich bei diesen die Form viel gleichmäßiger, als es mit einem normalen, gewundenen Lappen der Fall ist.
- Alles was zur Wickeltechnik notwendig ist, sind ein Lappen, Farbe und eine Wand.
- Der Lappen wird zu einem Strang gedreht, das gibt mehr Struktur.
- Die Farbe sollte in einem flachen Gefäß sein, um den Lappen darin rollen zu können.
- Der Lappen wird nun über die Fläche gerollt. Dabei ruhig mehrmals über eine Stelle.
- Es ergibt sich ein organisches, lebendiges Muster – sehr effektvoll auf der Wand.
- Beim Wickeln mit Farbe und Lappen auf jeden Fall Handschuhe tragen.
Auch bei der Wickeltechnik sind Varianten oder Kombinationen mit anderen Techniken interessant. Mehr Tiefenwirkung bekommt die Wand, wenn in zwei ähnlichen Farbtönen nacheinander gearbeitet wird. Erst den dunkleren Ton aufbringen und anschließend den etwas helleren. Auch mit Wasser verdünnte Farbe kann zum Wickeln benutzt werden, dann sind die Muster durchscheinend.
Marmorieren und Schablonieren (Stencils)
Die Basis beim Marmorieren ist immer eine unvollkommen gemischte Farbe aus mindestens zwei Farbtönen. Diese werden so auf die Wand gebracht, dass die verschiedenen Töne auf der Fläche noch zu unterscheiden sind, sich aber gleichzeitig auch vermischen.
Dazu zwei oder mehr Farben in ein Gefäß geben und nicht umrühren. Einen breiten Pinsel eintauchen, abstreifen und auf der Wand ausstreichen ohne mehrfach über ein und dieselbe Stelle gehen. Am Rand von Pinselstrich zu Pinselstrich nass in nass arbeiten.
- Marmor: Hier wurde etwas weiße Farbe mit Türkis und ein wenig Hellblau in ein Gefäß gegeben.
- Marmor: Bei diesen nahe beieinander liegenden Farbtönen entsteht eine leichte Marmorierung.
- Schablone: Für die Schablone im Bild wurde ein Bogen selbstklebendes Moosgummi verwendet.
- Schablone: Die auf dieTrägerfolie gezeichneten Vögel werden mit einer Schere ausgeschnitten.
- Schablone: Nachdem die Trägerfolie abgezogen ist, haftet die Schablone auf dem Untergrund.
- Schablone: Nun mit dem Pinsel möglichst senkrecht die Aussparungen der Schablone austupfen.
- Schablone: So sieht die Schablone aus, wenn die Aussparungen komplett mit Farbe gefüllt sind.
- Schablone: Bei diesem Beispiel wurde die Schablone mehrfach in verschiedenen Winkeln benutzt.
Schablonen gibt es fertig zu kaufen – auch unter der Bezeichnung Stencils. Sie können diese aber auch selber herstellen. Es gibt spezielle Stupfpinsel, ein normaler Pinsel oder ein Haushaltsschwamm kann jedoch ebenso verwandt werden.
Schwamm- oder Wischtechnik
Auch die Schwamm- oder Wischtechnik zählt inzwischen zu den Klassikern der Maltechniken bei der kreativen Wandgestaltung. Bei der Schwammtechnik wird mit einem Naturschwamm Farbe auf die Wand getupft und so das Muster der Schwammstruktur übertragen.
- Den Schwamm anfeuchten, bevor er in Farbe getaucht wird.
- Nicht zu viel Farbe auf einmal nehmen – am besten auf einem Stück Papier ausprobieren.
- Die Farbe mit lockeren Bewegungen auf die Wand wischen – beispielsweise in Bögen.
- Mit einem nassen Schwamm ohne Farbe kann dieser erste Auftrag verwischt werden.
- Füllen Sie Ihre Fläche in dieser Art mit Farbe und arbeiten Sie durchweg nass in nass.
- Sie können mehrere Töne übereinander in dieser Maltechnik aufbringen und verwischen.
Mit einem Schwamm kann aber auch gewischt werden. Zusammen mit Farbe und Wasser entstehen Verläufe ähnlich wie beim Umgang mit Aquarellfarbe. Sie können Wischen und Tupfen auch kombinieren oder eine der beiden Möglichkeiten mit einer anderen Maltechnik. Beim Wischen sollten Sie mit kleinen Schwämmen kleine Bewegungen und mit einem großen Schwamm große Bewegungen machen. Entsprechend groß- oder kleinteilig wird das Muster.
Stempeln mit Alltagsgegenständen
Zum Stempeln eignen sich viele Dinge. Zum einen können Sie sich eigene Stempel herstellen – wie das geht, zeigen wir Ihnen hier. Zum anderen können Sie einfach Dinge benutzen, die ohnehin vorhanden sind, wie leere Papprollen, Korken, ein kleiner Luftballon, Spitze, leere Behälter, Flaschenböden von Einwegflaschen un vieles mehr.
- Statt im gelben Sack zu landen, bekommt dieser Becher eine neue Aufgabe als Stempel.
- Die Abdrücke vom dünnen Rand ergeben Kreise, die an Seifenblasen erinnern.
- Viele davon in unregelmäßigen Abständen bilden ein flächiges Muster auf der Wand.
- Mit der Unterseite des Bechers und einer zweiten Farbe wird das Muster wieder anders.
- Nachdem auch noch weitere Ringe in der zweiten Farbe aufgetragen wurden, ist es fertig.
- Lassen Sie sich von den Dingen inspirieren, die Sie zu Hause in Ihren Schubladen finden.
Mit Stempeln lassen sich komplexe Muster erzeugen oder auch ein Fries anbringen. Ob Sie mit einer oder mit mehreren Farben arbeiten, ist nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wer Pastelltöne mag, kann diese durch Verdünnen mit Wasser erzielen, dann wird der Farbauftrag transparent oder durch Mischen mit viel weißer Farbe deckend.
Farbverläufe und Farbübergänge
Ein klassisches Beispiel für Farbverläufe ist ein Regenbogen, wo eine Farbe in die nächste übergeht. Bei einem (vermeintlich) einfarbigen Verlauf geht es nur um das Heller- beziehungsweise Dunklerwerden einer Farbe. Das kann durch Verdünnen der Farbe (mit weißer Farbe oder Wasser) und Verstreichen der Übergänge erreicht werden. In jedem Fall funktioniert es nur, wenn die Farbe nass in nass verarbeitet und verstrichen wird.
Bei zwei verschiedenen Farben oder Farbtönen wird der Bereich, in dem sich die beiden nassen Farben treffen, mit einem Pinsel oder Quast ineinander verstrichen. Es gehört ein bisschen Fingerspitzengefühl dazu, zu erkennen, wann es genug ist. Wird zu ausdauernd verstrichen, entsteht in diesem Bereich eine homogene Mischung aus den beiden Farbtönen und weniger ein schöner Übergang. Das können Sie gut auf einem Stück Pappe einmal ausprobieren.

2. Mit der zweiten Farben gehen Sie ebenso vor.
3. Mit dem Pinsel wird nun der Übergang verstrichen.
4. Ein weiteres Verstreichen ist jetzt nicht mehr ratsam.
Autor: Christiane Baldwin
Bildnachweise:
- Dulux Logo: © Akzo Nobel Deco GmbH – dulux.de
- alle weiteren Bilder: Christiane Baldwin
Bildnachweise: Akzo Nobel Deco GmbH, Christiane Baldwin, vgl/ Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
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