Boden & Fliesen

Massivparkett schwimmend verlegen: Anleitung und Tipps

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Wer modernes Ambiente mit praktischem Wohnkomfort kombinieren möchte, veredelt den Boden mit Holzwerkstoffen wie Parkettboden.

Neben Fertigparkett, welches sich wie Laminat verlegen lässt, gibt es auch Massivparkett für eine verleimende Verlegung.

Auch wenn dieses nach der Verlegung geschliffen und beschichtet werden muss, bietet es in Bezug auf eine dauerhafte Verlegung mehr Vorteile und kann das Wohnklima deutlich verbessern.

Um lange Freude an einem sauber verlegten Parkett zu haben, sind neben der Vorbereitung des Untergrundes auch wichtige Details, wie Dampfbremse und Trittschalldämmung zu beachten.

Unsere Anleitung auf Heimwerker.de und die richtigen Werkzeuge, verhelfen mit etwas Geschick zu einer fachgerechten Verlegung.

1. Benötigtes Werkzeug zum Verlegen von Massivparkett

Werkzeug
Verlege-Set Ein Verlege-Set beinhaltet die benötigten Hilfsmittel, wie Zugeisen, Abstandskeile und ein Schlagholz.
Abstandskeile Damit sich schwimmend verlegtes Parkett bei Wärme ausdehnen kann, ist eine Dehnungsfuge von etwa 10mm nötig. Abstandskeile haben den Vorteil, dass die Dehnungsfuge an unebenen Wänden angepasst werden kann. Ist die Wand sehr gerade, kann auch ein Streifen Laminat in der passenden Stärke genutzt werden.
Schlagholz Das Schlagholz ist ein sehr gerades Stück Hartholz, welches das Laminat beim Einschlagen der einzelnen Parkettplatten schützt. Manche besitzen einen kleinen Absatz um auch die Seite mit Feder nicht zu beschädigen.
Fugenleim Nut-Feder-Parkett hat untereinander keinen formschlüssigen Halt und erhält nur durch den Fugenleim seine Verbindung. Deshalb sollte auf Qualität geachtet und sauber gearbeitet werden.
Zugeisen Das Zugeisen wird auch Hebeeisen genannt und gehört zu den Standardwerkzeugen bei der Parkettverlegung. Für einen sicheren Sitz, werden die einzelnen Parkettstücke eingeschlagen. Das ist bei den letzten Stücken an der Wand nicht möglich und es kommt das Zugeisen zum Einsatz.
Säge Je nach Bedarf oder Werkstattaustattung, eigenen sich unterschiedliche Sägen. Möglich sind Stichsägen, Tischkreissägen oder Kapp- und Gehrungssägen.

Hinweis: Zum Messen und anzeichnen ist weiteres Zubehör wie Bleistift oder Winkel nötig. Hierbei kann man sich natürlich nach den eigenen Vorlieben richten.

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Eine Trittschalldämmung gleicht kleine Unebenheiten aus und verhindert Schallübertragung.

2. Untergrund und Vorbereitung

Mit der richtigen Vorbereitung kann Nut-Feder-Parkett schwimmend auf fast jedem Untergrund verlegt werden. Der Untergrund sollte trocken, eben, sauber und tragfähig sein. Zu beachten ist, dass Teppich auf jeden Fall entfernt werden muss.

Generell sollte eine Dampfbremse verlegt werden, damit aufsteigende Nässe und Restfeuchtigkeit das Parkett nicht beschädigen kann.

Ebenso ist eine Trittschalldämmung nötig, um kleine Unebenheiten auszugleichen und Schallübertragungen zu verhindern.

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Die einzelnen Dielen können einfach mit einer Stichsäge zugeschnitten werden.

3. Anleitung: Massivparkett verlegen

Stabparkett sollte parallel zum Lichteinfall verlegt werden. Dazu die erste Diele mit der Nut-Seite an die Wand legen.

Distanzkeile, die längs und quer eingesetzt werden sollten, sorgen für den nötigen Abstand zur Wand (mindestens 10 mm). So kann das Material später arbeiten und kleine Abweichungen im Wandverlauf lassen sich einfach ausgleichen.

Am Ende der Reihe wird die letzte Diele markiert und passend abgesägt. Ist das Reststück länger als 40 cm, kann es als Anfangsstück der nächsten Reihe verwendet werden. Ist es kürzer, einfach die Hälfte einer neuen Diele für die nächste Reihe verwenden.

Nun nach Angaben des Belag-Herstellers ausreichend Fugenleim auf die Feder sowie in die Nut auftragen und die Dielen zusammenfügen.

Wichtig: Alle Stöße müssen fugenlos zusammen liegen. Dazu mit dem Schlagholz vorsichtig gegen die Feder-Seite klopfen. Bei Laminatbelägen sollte der Leim beim Zusammenfügen der Dielen durchgängig austreten. Diesen sofort nach der Hautbildung mit einem Kunststoff-Spachtel abschieben und anschließend mit einem feuchten Lappen den restlichen Leim entfernen.

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Ein Zugeisen verhilft Dielen zu einem sicheren Sitz.

Die jeweiligen Endstücke werden nach dem Einsetzen mit dem Zugeisen fest und dicht angezogen. Zur Verbesserung der Stabilität benötigen die ersten drei Reihen eine Trockenzeit von etwa einer Stunde.

Danach können die übrigen Reihen problemlos verleimt und verlegt werden. Für die letzte Reihe die entsprechenden Dielen genau ausrichten (Mindestabstand zur Wand beachten) und markieren. Nun kann die letzte Diele zugesägt und mit dem Zugeisen eingepasst werden.

Sind bei der Verlegung z. B. Heizungsrohre im Weg, hilft ein kleiner Trick: In die Diele wird die entsprechende Aussparung gebohrt, die mindestens 10 mm größer als die Heizungsrohre seien sollte. Nun von der Seite durch den Querschnitt der Löcher sägen.

Liegen diese an der Querseite der Diele, wird durch die Mitte gebohrt, an der Längsseite im 45-Grad-Winkel. Anschließend können die Stücke um die Rohre angepasst und mit ausreichend Fugenleim wieder verbunden werden.

Nach der vorgegebenen Trockenzeit werden die Fußleisten angebracht. Anschlussfugen an Heizungsrohren, Kaminen, Balkon- oder Durchgangstüren lassen sich mit Fugenfüller ideal füllen und abdecken – sogar in einem zum Boden passenden Farbton.

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