Brandschutz

Rauchmelder montieren: Mit diesen 3 Tipps klappt es überall

  • In Deutschland gilt für Neu- und Umbauten eine Rauchmelderpflicht für Aufenthaltsräume. Davon ausgenommen sind Küche und Badezimmer, da dort ein Melder durch gängige Dampfentwicklung zügig ausschlagen würde.
  • Klassischerweise werden Rauchmelder an die Decke geschraubt, sodass ein sicherer Halt gewährleistet wird. Alternativ können sie aber auch geklebt oder mit Metallhaltern befestigt werden.
  • Alle Vorschriften bezüglich der Montage von Rauchmeldern einzuhalten, ist aufgrund bestimmter Gegebenheiten im Raum nicht immer möglich. Für Dachschrägen, enge Räume und Decken mit Abzügen gelten daher Sonderbestimmungen.

rauchmelder montiert an zimmerdecke

In Wohnungen besteht seit 2021 mit Berlin als Schlusslicht nun in allen Bundesländern Deutschlands eine Rauchmelderpflicht. Das gilt sowohl für vermieteten Wohnraum, als auch für Eigentum, das von Ihnen selbst bewohnt wird. Haben Sie noch keinen Rauchmelder bei sich zuhause, wird es auch Ihrer Sicherheit zuliebe schleunigst Zeit dafür. Wir erklären Ihnen, in welchen Räumen Rauchmelder angebracht werden sollten, welche Befestigungsmöglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen, und wie die Rauchmelder auch an schwierigen Ecken wie Schrägen oder Balkendecken montiert werden können.

1. Rauchmelder montieren: In Aufenthaltsräumen sind sie Pflicht

Feuer- vs. Rauchmelder

Feuer- und Rauchmelder sind übrigens nicht gleichzusetzen. Während Rauchmelder als Frühwarnsystem dienen und mit einem Alarmsignal bei Rauchentwicklung ausschlagen, müssen Feuermelder manuell ausgelöst werden. Sie sind direkt mit der Notrufleitstelle verbunden, alarmieren also die Feuerwehr, sobald sie betätigt werden.

Die Vorschriften für die Rauchmelderpflicht können von Bundesland zu Bundesland etwas variieren, grundsätzlich gilt aber, dass ein Rauchmelder für einen ca. 60 m² großen Raum ausreicht. In größeren Räumen brauchen Sie also bereits mehrere Rauchmelder. Ebenso sieht es aus, wenn Räume durch Stell- oder Teilwände unterbrochen werden, dann wird pro Bereich je ein Rauchmelder benötigt.

In den meisten Bundesländern besteht die Vorschrift, in allen Aufenthaltsräumen Rauchmelder zu montieren, wobei Küche und Badezimmer ausgeschlossen werden. Dementsprechend besteht in Schlafzimmern, Wohnzimmern, aber auch in Fluren und Arbeitszimmern eine Rauchmelderpflicht. Küche und Badezimmer werden deswegen von der Pflicht ausgeschlossen, weil in den Räumen durch Wasserdampfentwicklung und ungefährliche Rauchentwicklung beim Kochen immer wieder Fehlalarme bei den Rauchmeldern ausgelöst werden können.

In Treppenhäusern besteht dagegen ebenso keine Pflicht für Rauchmelder, obwohl sie hier als äußerst sinnvoll erachtet werden. Das Treppenhaus dient in Mehrfamilienhäusern üblicherweise als Fluchtweg, zudem kann sich aufgrund der offenen Konstruktion Feuer hier besonders schnell ausbreiten. Mittels Rauchmelder können Bewohner des Hauses schnell auf Gefahren aufmerksam gemacht werden und ggf. Hilfe hinzuholen.

Tipp: Für besonders große Treppenhäuser ist es sinnvoll, auf Funkrauchmelder in jeder Etage zu setzen. Sobald ein Melder einen Alarm auslöst, wird dieser an die vernetzten Rauchmelder weitergeleitet, sodass auf jeder Etage ein Warnsignal ausgelöst und sichergestellt wird, dass jeder Bewohner den schrillen Piepton hören kann.

Weil sie oft in höheren Stückzahlen benötigt werden, lohnt es sich, hochwertige Rauchmelder im Set mit drei oder mehr Geräten zu kaufen. Wichtig ist dabei, dass es sich um hochwertige Geräte handelt, welche Sie an der Q-Zertifizierung erkennen. Das Qualitätszeichen „Q-Label“ kennzeichnet die CE-Zertifizierung und die Erfüllung zusätzlicher Anforderungen der Rauchmelder, sodass sich solche Geräte für einen sicheren Langzeitbetrieb eignen.

rauchmelder neben schraubenzieher und brandschutzverordnung

Wählen Sie für Ihre Rauchmelder hochwertige Modelle, die bestenfalls eine Q-Zertifizierung vorweisen können.

2. Befestigungsmöglichkeiten von Rauchmeldern: Bohren, Kleben oder mit Magnet montieren

Um Rauchmelder in Mietwohnungen oder im Haus anzubringen, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Befestigung zur Verfügung. Welche Variante Sie auswählen, hängt beispielsweise davon ab, ob Sie auf Bohrlöcher verzichten wollen, aber auch von Beschaffenheit und Material der Decke. Wir stellen Ihnen die gebräuchlichsten Methoden zur Montage von Rauchmeldern kurz mit ihren Vor- und Nachteilen vor und führen nachfolgend detaillierter aus, wie Sie Rauchmelder an die Decke schrauben oder kleben können.

Befestigungsart Vor- und Nachteile
Montagesockel an die Decke schrauben besonders stabil

bei den meisten Oberflächen möglich

x Bohrlöcher in der Decke

x Bohrmaschine erforderlich

Montagesockel an die Decke kleben Montage ohne Werkzeug und ohne Bohren möglich

Decke und ggf. Stromleitungen darunter werden nicht beschädigt

x weniger Stabilität gewährleistet

x Kleber hält nicht auf allen Oberflächen

Montagesockel mittels Magnethaltern befestigen stabile Klebepads werden mitgeliefert

Befestigung ebenfalls ohne Bohren möglich

x Metallplatte an Decke kann nicht rückstandslos abgenommen werden

x Stabilität kommt nicht an Schraub-Methode heran

2.1. Rauchmelder verschrauben bietet höchste Sicherheit

Der klassische Weg, einen Rauchmelder zu montieren, ist mittels Schrauben. Diese Methode ist daher so gebräuchlich, weil sie die stabilste Befestigungsart darstellt. Ein herkömmlicher Rauchmelder besteht üblicherweise aus zwei Teilen: aus dem eigentlichen Gerät und einem entsprechend passendem Montagesockel. Der Montagesockel wird zur Befestigung an die gewünschte Position, also idealerweise mittig an die Zimmerdecke, gehalten.

Durch Aussparungen im Sockel können Markierungen für die Bohrlöcher gesetzt werden. Im nächsten Schritt werden die entsprechenden Löcher gebohrt, die Dübel eingesetzt und der Montagesockel mit den Schrauben befestigt. Schrauben und Dübel sind bei den meisten Rauchmeldern im Lieferumfang enthalten. Der zugehörige Melder kann anschließend in den Sockel durch eine Drehbewegung eingerastet werden und ist dann in den meisten Fällen sofort betriebsbereit.

Hinweis: Je nach Gerät und Marke können die verschiedenen Vorgehensweisen zur Montage etwas abweichen. Für alle Befestigungsarten gilt, dass die entsprechende Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräts nochmal eine genaue Auskunft darüber gibt, wie der Rauchmelder stabil an Wand oder Decke montiert wird. Diese sollte bestenfalls im Produktzubehör enthalten sein.

2.2. Rauchmelder ohne Bohren montieren: Sockel an Decke kleben

Neben der klassischen Variante ist eine beliebte Möglichkeit zur Befestigung von Rauchmeldern das Einsetzen von Klebepads oder etwa extrem starkem Kleber wie Montagekleber. Der große Vorteil, das Umgehen von Bohrlöchern und ein geringer Arbeitsaufwand, überzeugt bei dieser Methode viele Haus- und Wohnungsbesitzer.

rauchmelder wird an der decke montiert

Achten Sie bei der Montage mittels Klebstoff darauf, dass der Rauchmelder auch wirklich fest an der Decke sitzt.

Allerdings ist zu beachten, dass Kleber grundsätzlich altern und mit der Zeit und insbesondere bei stark schwankenden Temperaturen o.ä. ihre Klebkraft verlieren. Fällt der Rauchmelder von der Decke, kann er seinen Zweck nicht mehr sicher erfüllen und sorgt im schlimmsten Fall dafür, dass eine lebensbedrohliche Gefahr durch einen Brand nicht rechtzeitig erkannt wird.

Möchten Sie sich dennoch für diese Montageart entscheiden, ist es sehr wichtig, einen hochwertigen und besonders starken Kleber auszuwählen. Vor dem Anbringen sollten Sie zudem überprüfen, ob die Oberfläche, auf die der Montagesockel geklebt werden soll, sauber und eben ist, sodass der Kleber nicht an Haftung verliert.

Auf einigen Oberflächen, beispielsweise Belägen mit Antihaftbeschichtung oder etwa auf lackiertem, furniertem oder rohem Holz, werden Sie vermutlich eine verringerte Klebkraft vorfinden, weswegen von dem Anbringen mittels Klebstoff in diesen Fällen abgeraten wird.

2.3. Rauchmelder mit Magnethalter befestigen

Eine ähnliche, aber als etwas stabiler angesehene Methode, ist die Befestigung mittels Magnethaltern. Die Magnethalterung besteht aus zwei Teilen, einem Deckenelement und einem Rauchmelder-Element. Das Deckenelement, ein Metallplättchen, wird bei dieser Vorgehensweise ebenfalls einfach an die Decke geklebt. Allerdings liefern die Hersteller hier besonders starke Klebepads mit, die mehrere Sekunden festgedrückt werden und auch auf rauen und unebenen Oberflächen halten sollen.

Das Rauchmelder-Element ist ein Magnetplättchen, das am Montagesockel des Rauchmelders auf derselben Art befestigt wird. Anschließend kann der Sockel mit dem angeklebten Magneten an das Metallplättchen an der Decke geheftet werden und der Rauchmelder eingerastet werden. Laut Herstellern halten Magnetpads dieser Art je nach Untergrund Belastungen zwischen 10 und 50 kg stand.

mann schraubt rauchmeldersockel an die decke

Die sicherste Variante, einen Rauchmelder zu montieren, ist das klassische Verschrauben des Sockels.

3. Rauchmelder richtig positionieren: In Dachschrägen, zwischen Balken und engen Räumen gelten Sonderregeln

Beim Montieren von Rauchwarnmeldern an einer ebenen, herkömmlichen Decke sollte das Gerät immer möglichst mittig und zentral im Raum positioniert werden, weil Brandrauch stets nach oben steigt. Dabei ist ein Abstand von mindestens 0,5 m zur nächsten Wand, zu Unterzügen, wie auch zu diversen Einrichtungsgegenständen, beispielsweise Deckenlampen, einzuhalten. Außerdem werden Rauchmelder immer horizontal, nicht vertikal, und nie in der Nähe von Fenstern oder Luftschächten montiert.

3.1. Rauchmelder in Dachschrägen montieren: Bis zu 20 Grad möglich

Allerdings gibt es hin und wieder Ausnahmefälle, bei denen von der empfohlenen Montageart abgewichen werden muss. So ist es beispielsweise bei Dachschrägen nicht möglich, den Rauchmelder waagerecht an der Wand zu montieren. Hersteller von Rauchmeldern geben die Information, dass ein Neigungswinkel der Decke von maximal 20 Grad den ordnungsgemäßen Betrieb des Geräts nicht behindert, eine Montage in solchen Fällen also auch in leichter Schräglage möglich ist. Bei einer stärkeren Deckenneigung kann dies nicht mehr gewährleistet werden, dann muss der Rauchmelder hängend montiert werden.

Achtung: Wichtig ist, dass der Rauchmelder bei Schrägen in einem Abstand von 0,5 – 1,0 m zur Dachspitze angebracht wird. Sogenannte Wärmepolster verhindern nämlich, dass Rauch in die Dachspitze gelangt, sodass ein Rauchmelder dort eine Gefahr erst sehr spät erkennen würde.

In manchen Dachschrägen findet man waagerechte Mittelteile vor. Wenn ein solches in Ihrem Zuhause vorhanden und größer als 1 m ist, kann der Rauchmelder problemlos dort installiert werden.

3.2. Montage an Balkendecken: Abhängig von Summe der Deckenfelder

Handelt es sich bei Ihrer Raumdecke um eine Balkendecke oder anderer Träger, die sich von der Fläche der Decke abheben, so ist dies für Rauchmelder erst relevant, wenn der Unterzug über 20 cm von der Decke nach unten ragt. In diesem Fall ist die Summe der Deckenfelder relevant, die durch die Balken getrennt werden.

  • Bei einer Summe der Deckenfelder, die größer als 36 m² ist, muss je ein Rauchmelder zwischen den Unterzügen angebracht werden.
  • Bei einer Summe bis zu 36 m² muss der Rauchmelder in das mittlere Deckenfeld oder aber auf dem mittleren Deckenbalken montiert werden.

3.3. Rauchmelder in kleinen, engen Fluren: Wandmontage möglich

mann montiert rauchmelder vertikal über tür

In Ausnahmefällen ist auch eine vertikale Installation des Rauchmelders erlaubt.

Ein weiterer Sonderfall entsteht, wenn beispielsweise in einem Flur der Mindestabstand von 0,5 m zur Wand nicht eingehalten werden kann. Bei Fluren mit einer Fläche von über 6 m² werden Rauchmelder dennoch mittig an der Decke platziert. Ist der Flur aber kleiner als 6 m², kann ein Rauchmelder ausnahmsweise auch an der Wand montiert werden.

Dabei ist zu beachten, dass der Rauchmelder möglichst an der längsten Wand und dort mittig auf der Länge platziert werden sollte. Teilweise gibt es auch Melder, die speziell für eine solche Wandmontage geprüft wurden. Es ist nicht zu empfehlen, in kleinen Räumen schlichtweg auf die Geräte zu verzichten, schließlich kann jeder Rauchmelder Leben retten.

Bildnachweise: stock.adobe.com/Robert Kneschke, stock.adobe.com/fovito, stock.adobe.com/photophonie, stock.adobe.com/ronstik, stock.adobe.com/Andrey Popov (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)