Basteln mit Metall

Räucherofen bauen zum Heißräuchern

geräuchtere Forellen aus dem eignen Räucherofen

Heißräuchern ist die bevorzugte Art, fangfrischen Fisch und frisches Fleisch für einige Tage haltbar zu machen und ihm einen unverwechselbaren Geschmack zu geben. Beim Heißräuchern wird das Räuchergut nicht nur geräuchert, sondern durch die größere Hitzeentwicklung bis zu 85 °C auch schonend gegart. Ein besonderes Geschmackserlebnis – und mit dem besonderen Quäntchen Abenteuer!

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1. Heißräucherofen: Skizze und Materialien

Skizze Räucherofen selber bauen
So ist der grundsätzliche Aufbau des Räucherofens.

Für unseren Heißräucherofen brauchen Sie im Prinzip lediglich eine stabile Blechtonne, ein Stück Blech und eine Eisenstange. Das Prinzip ist in der Zeichnung erläutert.

Folgende Materialien benötigen Sie:

  • 1 Zinkblechtonne mit Deckel, ca. 80 cm x 40 cm, Blechstärke min. 3 mm
  • 1 Stahlblech, rund, min. 4 mm Dicke, Durchmesser entsprechend der Tonne
  • 1 Edelstahl-Stange, Ø 10 mm, min. 60 cm lang

Benötigte Werkzeuge

  • Blechschere
  • Trennschleifer
  • Elektroschweißgerät oder anderes Gasschweißgerät
  • Stahlfeile (Karosseriefeile)
  • Winkeleisen
  • Bratenthermometer
  • 11 mm HSS-Bohrer
  • Bohrmaschin

Achtung: Gefahren bei Schweißarbeiten. Schweißarbeiten sind gefährlich: Zum einen kann man sich verbrennen, zum anderen müssen UNBEDINGT die Augen geschützt werden. Tragen Sie einen geeigneten Augenschutz!

Sollten Sie sich die Schweißarbeiten selbst nicht zutrauen, können Sie auch in einem metallverarbeitenden Betrieb oder in einer Autowerkstatt nachfragen – gegen einen kleinen Betrag hilft man Ihnen dort weiter.

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2. Räuchertonne bearbeiten

Räucherofen bauen – Stangenhalterung bohren
Stangenhalterung bohren

Bohren Sie zunächst mit dem HSS-Bohrer ungefähr 5 cm unter dem Deckel zwei Löcher in die Tonne, so dass Sie die Stahlstange hindurch schieben können. Dazu ist es freilich wichtig, dass die beiden Löcher exakt auf der gleichen Höhe liegen und horizontal fluchten.

Feuerkasten bauen und Räuchermaterialplattform einschweißen

Stangenhalterung bohren - Brennkammer
Räuchermaterialplattform (1) und Feuerkasten (2)

Nun wird der Feuerkasten konstruiert: Nehmen Sie zunächst die Blechtafel zur Hand, zeichnen Sie präzise den Innendurchmesser der Tonne auf und schneiden Sie das Rundblech mit der Blechschere aus. Hier ist es besonders wichtig, dass Sie präzise arbeiten um das Blech gasdicht einschweißen zu können.

Schweißen Sie nun das Blech folgendermaßen ein: Punkten Sie das Blech in etwa 30 cm Höhe in der Tonne zunächst an einer Seite fest. Prüfen Sie danach mit einem Winkeleisen die rechtwinklige Ausrichtung zur Tonnenwand und punkten Sie das Blech danach an der anderen Seite der Tonnenwand fest.

Anschließend setzen Sie eine schöne, dicke Schweißnaht rundum das in die Tonne gepunktete Blech. Diese muss nicht schön sein, sondern nur dicht halten – amateurhaftes „Herumbraten“ ist also kein Problem.

Zeichnen Sie ein Rechteck mit einer Kantenlänge von 35 mal 20 cm auf die Tonne. Nehmen Sie danach den Trennschleifer zur Hand. Schneiden Sie anschließend die Öffnung mit dem Trennschleifer aus.

Nun haben Sie einen Zugang zum Feuerkasten.

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3. Räuchern mit dem Räucherofen

Jetzt kann geräuchert werden:

Das Räuchern entzieht Lebensmitteln Feuchtigkeit, wodurch sie länger haltbar werden und sich optisch und geschmacklich verändern: Mit einem eigenen Räucherofen können Sie schnell und unkompliziert schmackhafte Delikatessen herstellen, die ohne den Zusatz von Konservierungsmitteln auskommen und dennoch lange haltbar sind.

garnelen-raeuchern

Im Räucherofen können Sie verschiedene Speisen zubereiten.

Natürlich können Sie auch zu kleineren Varianten ohne Festinstallation greifen, die sich nach dem Einsatz platzsparend in der Garage oder im Geräteschuppen unterbringen lassen. Hier bieten sich Räuchertonnen oder schmale Räucherschränke an, die schnell montiert sind und nur wenig Platz in Anspruch nehmen.

Generell sollten Sie darauf achten, dass die Räucherkammer nicht zu stark befüllt wird, um die für den Räuchervorgang wichtige Luftzirkulation zu gewährleisten. Diese ist entscheidend für Qualität und Geschmack und spielt eine besondere Rolle beim Kalträuchern. Ebenfalls von Bedeutung ist ein guter Rauchabzug: Der entweichende Rauch nimmt Einfluss auf den Gärungsprozess sowie die letztendliche Geschmacksausbildung.

Beim Räuchermaterial haben Sie die Qual der Wahl: Das Aroma variiert je nach Holzsorte und schmeckt eher süßlich-leicht, fruchtig-frisch oder herb und schwer. Einige Holzsorten werden daher auch nur in geringen Mengen genutzt oder mit hellem Holz gestreckt, um den Geschmack zu optimieren und den Eigengeschmack des Produktes nicht vollkommen zu überdecken, sondern lediglich subtil zu betonen.

Streuen Sie feinste Buchenholzspäne auf die Räucherplattform bis diese etwa zu einem Zentimeter bedeckt ist.

Stecken Sie dann die Stange durch das erste Loch in der Tonne und fädeln Sie das Räuchergut auf. Sollte es nicht an der Stange halten, befestigen Sie es mit Stahlklammern oder ähnlichem.

Nun füllen Sie Holzkohlebriketts in den Feuerkasten. Geben Sie festen oder flüssigen Grillanzünder hinzu und setzen Sie die Ladung in Brand. Verschließen Sie den Feuerkasten nicht: Die Öffnung dient als Luftzufuhr.

Jetzt wird die Tonne mit dem Deckel verschlossen. Heizen Sie im Feuerkasten nicht zu sehr ein – wir wollen räuchern, nicht braten. Ein handelsübliches Bratenthermometer an der Räucherstange hilft, die Hitze richtig einzuschätzen. Bereits nach wenigen Minuten sollte es in der Tonne anfangen zu qualmen.

Einige Stunden sollte das Räuchergut nun in der Tonne schmoren. Wenn sich die gewünschte Färbung des Räuchergutes eingestellt hat, wünschen wir Ihnen einen guten Appetit!

Bildnachweise: Adobe Stock/Kai Krüger, 'Räucherofen zum Heißräuchern': von Sperling(Heimwerker.de), 'Räucherofen zum Heißräuchern': von Sperling(Heimwerker.de), StockAdobe/ Köpenicker (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)