Dämmen & Dichten

Bauschäden erkennen: Schäden an Keller und Mauerwerk erkennen

alter keller

Feuchtigkeit oder gar Nässe im Keller kann viele Gründe haben. Wasser kann sowohl aus dem Innerend es Hauses als auch von außen kommen. Im Ergebnis bedrohen Schimmel, Versalzung oder gar die Zerstörung der Bausubstanz das Gebäude und die Gesundheit seiner Bewohner. Wir von heimwerker.de erläutern die Ursachen und geben Ihnen Tipps zur Sanierung.

1. Schäden am Gebäude erkennen: Ein Blick auf das Untergeschoss

Muffiger Geruch, gefährlicher Schimmel und hässliche Stockflecken: Der gute Rat – heizen und regelmäßig lüften – schafft manchmal auch keine Abhilfe, gerade in Kellerräumen oder in fensterlosen Räumen wie Diele oder Bad. Welche typischen Probleme und Ursachen in alten und neuen Kellerräumen auf Sie zukommen, erläutern wir in den folgenden Abschnitten.

1.1. Bauschäden erkennen Sie in alten Kellerräumen sehr schnell

Ein Keller ist nicht gleich ein Sanierungsfall, nur weil er dunkel und kühl ist und die Luft leicht feucht. Oft verfügen die Untergeschosse von Altbauten jedoch weder über eine ordentliche Abdichtung noch eine nennenswerte Dämmung. Dies kann an den früher viel bescheideneren Ansprüchen an einen Keller liegen oder die alten Schutzmaßnahmen sind durch Beschädigung oder den Zahn der Zeit wirkungslos geworden.

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Zeigen sich an den Kellerwänden

  • absandender, abplatzender Putz,
  • Salzausblühungen
  • oder gar Schimmel

gibt es Handlungsbedarf. Leider sind Feuchteschäden nicht auf „historische“ Häuser beschränkt – manchmal treten sie schon kurz nach dem Richtfest auf und verlangen Gegenmaßnahmen.

Um die Luftfeuchtigkeit immer im Auge zu behalten, lohnt sich der Kauf eines Hygrometers. In unserem Hygrometer Vergleich inklusive Kaufberatung können Sie noch heute Ihren Favoriten günstig online kaufen.

1.2. Bauschäden in neuen Kellerräumen erkennen: Die 3 häufigsten Ursachen

Nicht drückendes/ drückendes Wasser

Nicht drückendes Wasser bezeichnet nicht stauendes Wasser, etwa Sickerwasser, das ein- bis zweilagige Dichtung und darüber hinaus eine funktionierende Dränage inklusive Dränschicht an der Kelleraußenwand erfordert. Von drückendem Wasser spricht man, wenn das Untergeschoss ständig oder zeitweise unterhalb des Grundwasserspiegels steht. Neben einer Dränage muss eine „schwarze Wanne“ aus mehrlagiger Bitumenbeschichtung erstellt werden.

Im Falle eines noch jungen Hauses sind in der Regel Planungs- und Ausführungsfehler die Ursache. Die Abdichtung entspricht nicht dem Standard, das heißt sie ist nicht auf den jeweiligen „Lastfall“ eingestellt:

  • Bodenfeuchte,
  • nicht drückendes
  • oder drückendes Wasser

Bodenfeuchte kann in nicht bindigen Böden durch die Kapillarkraft nach oben steigen.

Auch der Energieverbrauch für die Beheizung von Gebäuden wird durch Feuchtigkeit im Mauerwerk negativ beeinflusst, da die Wärmeleitfähigkeit aller Baustoffe mit wachsendem Feuchtegehalt ansteigt.

2. Das richtige Abdichtungskonzept und die Sanierungskosten

beratung sanierung

Lassen Sie sich vor der Sanierung umfassend und professionell beraten.

Einige Bauschäden können Sie als Laie zwar erkennen, doch für die genaue Analyse der Schäden, muss ein professioneller Gutachter oder eine Gutachterin her. Da auf lange Sicht die Bausubstanz gefährdet werden kann, sollte man unbedingt einen Experten zu Rate ziehen. Er kann feststellen, um welche Art von Schaden es sich handelt und was zu tun ist. Eine Liste mit Adressen erhält man von der nächsten Industrie- und Handelskammer.

Zunächst analysiert der Handwerker – z.B. der Stuckateur oder Maler – den Gesamtzustand der feuchten Wand. Bei vielen älteren Gebäuden fehlt eine Abdichtung, wie sie in Deutschland heute vorgeschrieben ist. Bei neueren Gebäuden sind Teile dieser Feuchtigkeitssperre hin und wieder fehlerhaft oder nicht mehr wirksam. Aus der Schadens-Analyse entwickeln die Profis dann ein passendes Abdichtungskonzept, das die komplexen Schadensursachen und Wirkungszusammenhänge berücksichtigt. Um bleibende Schäden am Gebäude zu vermeiden und die Funktionstüchtigkeit der Bauwerke zu erhalten, muss gegen Bodenfeuchtigkeit, drückendes sowie nicht drückendes Wasser abdichtet werden.

Zwar ist das nicht ganz billig, je schneller gehandelt wird, je geringer sind die Mängel und damit die Kosten. Meist liegen diese für eine fachmännische Kellerabdichtung bei weniger als 1 % der Neubaukosten. Um unnötigen Ärger zu vermeiden, sollte egal bei welcher Art von Schaden vor einer endgültigen Sanierung in jedem Fall zuerst die Suche nach der Ursache stehen, am besten mit Unterstützung eines Experten. Außer bei kleinen lokalen Schäden ist eine Außendämmung der Innendämmung vorzuziehen, wenn die Umstände derartige Arbeiten zulassen. Mehr über beide Dämmungsarten sowie eine ausführliche Anleitung lesen Sie in unsere separaten Artikel zum Thema Keller abdichten.

Sind Sie handwerklich begabt, können Sie selbstverständlich auch die Sanierung selbst übernehmen. Aber ein Gutachten mit entsprechenden Maßnahmen vorliegen zu haben ist in jedem Falle sinnvoll, um die Arbeiten präzise durchführen zu können.

Bildnachweise: adobestock.com/EJRodriquez, adobetstock./auremar (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)