Tapete & Tapezieren

Tapetenarten, Spezialtpeten und ihre Eigenschaften: Die 10 häufigsten Fragen

  • Bei den meisten Tapeten handelt es sich um Papiertapeten, die auf der Oberfläche mit einem Muster bedruckt, beschichtet oder strukturiert ist. Die am meisten verkaufte Tapete in Deutschland ist noch immer die Raufasertapete.
  • Die Vliestapete gehört zur neuen Generation der Tapeten. Sie kann direkt auf eine bekleisterte Wand aufgetragen werden und lässt sich auch ohne Spachtel von der Wand lösen.
  • Das RAL-Gütezeichen kennzeichnet die Qualität Ihrer Tapete. Das Siegel bescheinigt, dass keine gesundheitsschädigenden Stoffe bei der Herstellung verwendet wurden.

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Die Tapete bedarf keiner aufwändigen Montage oder Endbehandlung, da sie ein fertig gestaltetes, gut vorbereitetes Industrieprodukt ist, das nach einem Arbeitsgang seinen Zweck erfüllt. Aber: Tapete ist nicht gleich Tapete.

Dieser Artikel auf Heimwerker.de soll Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Tapetenarten geben und Ihnen somit die Auswahl beim Kauf ein wenig erleichtern.

Für eindrucksvolle stilvolle Akzente im Raum und stilvolles Wohnen sind die neuen Wallprints und Wandtattoos eine gut zu verarbeitende Alternative.

1. Tapeten kaufen – online oder im Handel?

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Das Spiel von Licht und Schatten auf einer Tapete lässt sich vor Ort besser begutachten.

Natürlich wird man heutzutage auch schnell im Internet fündig. So kann man beispielsweise einfach auf der Webseite des Baumarkts des Vertrauens kaufen. Der Bestellprozess ist bequem und mit geringem Aufwand verbunden.

Wer sich sicher sein möchte, dass die Wunschtapete auch wirklich so aussieht wie sie auf Bildern eventuell dargestellt ist, sollte vorsichtshalber die Auswahl vor Ort im Handel treffen. Dort können Stoffe verglichen und angefasst werden.

Diese Haptik bietet das Netz nicht – allerdings dennoch große Auswahl in diversen Onlineshops. Wer unsere Tipps aus Heimwerker.de berücksichtigt, wird seinen Kauf sicher nicht bereuen, ganz gleich welcher Weg gewählt wurde.

Hinweis: Durch die Wirkung von Licht und Schatten erhalten diese Tapeten in der Raumwirkung eine zusätzliche Plastizität. Diese kann durch passende Wandfarben (z.B. metallisch glänzende Farben auf Metallstruktur) wirkungsvoll unterstrichen werden. Geprägte Strukturmuster gibt es allerdings in zunehmenden Maße auch bei den moderneren Vliestapeten.

2. Tapetenarten von der Papier- bis zur Metalltapete

Mann bringt Tapete an

Eine klassische Tapete besteht aus einem Papier-Träger, der mit Mustern bedruckt, oder mit weiteren Materialien versehen ist.

Die Auswahl an Tapetensorten und Wandbekleidungen ist enorm groß und jeder Heimwerker hat die Möglichkeit, seine Wände individuell zu verschönern.

Zudem bedarf sie im Gegensatz zu anderen Wandverkleidungen keiner aufwendigen Montage oder Endbehandlung. Jedoch sind einige Tapetenarten wesentlich leichter zu tapezieren als andere.

Nach der klassischen Definition besteht die Tapete aus einer Papier-Trägerschicht, die auf ihrer Oberfläche bedruckt, beschichtet oder strukturiert ist.

Stattdessen oder zusätzlich kann man natürliche und synthetische Materialien aufkaschieren (aufkleben) bzw. einbinden.

Dadurch hat die Tapete in Erscheinungsbild und Anwendung noch an Vielfalt gewonnen. Doch auch Wandbekleidungen aus Textil, PVC oder einem anderen Material, die rückseitig aus tapezierbarem Papier bestehen, werden als Tapete bezeichnet.

Überwiegend erhalten die Tapeten ihr endgültiges Aussehen durch den Druck eines Musters. Fast immer handelt es sich um einen Rotationsdruck, der auf speziellen Tapetendruckmaschinen ausgeführt wird.

Die jeweils angewendete Drucktechnik ergibt sich aufgrund der Tapetenart und der beabsichtigten Qualitätsstufe, jedoch auch aus der bestmöglichen Verwirklichung des zu druckenden Entwurfes.

2.1. Welche Tapetenarten gibt es? Tapeten und ihre Eigenschaften

Auf Heimerker.de haben wir die verschiedenen Tapetenarten zur Übersicht in einer Tabelle zusammengefasst:

Tapeten-Typ Eigenschaften
Papiertapete und Mustertapete

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  • klassische Mustertapete – bedruckte Tapete aus Papier – ist starken Modeschwankungen unterworfen
  • aufgedruckte Muster veränderten sich in den vergangenen Jahrzehnten gravierend
  • beim Kauf muss auf den Rapport geachtet werden.
Raufaser

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  • die am meisten verwendete Tapetensorte in Deutschland
  • kann auf jedem tapezierfähigen Untergrund verwendet und mit jeder Wandfarbe überstrichen werden
  • beim Kauf sollte der Heimwerker auf die passende Körnung achten
Vliestapete

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  • Vliestapete ist besonders einfach zu tapezieren und eignet sich für fast alle Untergründe
  • sind im Grunde Kunststofftapeten, enthalten aber keine bedenklichen Schadstoffe

Renoviervlies: Wenn Untergründe schlecht saugen, uneben oder schadhaft sind, dann wird das Kleben einer neuen Tapete zum Problem. Auch Farbe oder Putz trägt solch eine Wand eher schlecht als recht. In solchen Fällen kann das Vorkleben eines Renoviervlieses einen perfekten Untergrund für die weitere Dekoration schaffen. Wie man dabei vorgeht, das zeigt unsere Anleitung.

2.2. Spezialtapeten

Je nach Geschmack, räumlichen Bedingungen und gewünschtem Effekt kann eine ganz bestimmte Tapete das richtige Gestaltungsmittel sein. Strukturtapeten, wie Prägetapeten oder Profiltapeten, erzeugen einen dreidimensionalen Effekt, der in großen Räumen gut wirken kann, aber auch als Akzent in einzelnen Streifen oder auf einzelnen Wänden eingesetzt wird.

Eine Sonderform ist die Velourstapete. Naturtapeten bestehen aus Grasgewebe, Bambus oder Kork, sind etwas schwieriger zu tapezieren, aber belohnen dafür mit einer ungewöhnlichen Optik. Weitere Varianten in unserer Übersicht sind Abschirmtapeten, Tapeten aus Kunststoff oder Metall.

Tapeten-Art Eigenschaften
Struktur- und Profiltapeten

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  • erhalten durch Prägung ein reliefartiges Muster
  • Licht und Schatten sorgen so für einzigartige Effekte auf der Wand
  • Dekor-Profiltapeten bieten besonders filigrane Muster wie Gräser oder Blumen
Textiltapetespezialtapete-textiltapete
  • Fasern pflanzlichen, tierischen oder synthetischen Ursprungs an der Oberfläche
  • verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten durch farben, texturieren oder nachbehandeln
  • hochwertige Fasern aus Jute, Leinen, Baumwolle, Seide, Kunstseide oder Papier sind geeignet
Velourstapete

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  • Sonderform der Textiltapete
  • Textilfasern werden durch elektrostatisches Verfahren auf Papiertapete geflockt
  • dadurch entsteht eine samtartige Oberfläche, meist klassisch oder heraldisch gemustert
Korktapete

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  • besteht aus auf Papier befestigtem, dünn geschältem Kork
  • sind für Feuchträume wie das Badezimmer geeignet, da sie bis zu einem gewissen Grad wasserabweisend sind
Vinyltapete

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  • haben ein festverbundenes, vinylbeschichtetes Trägerpapier
  • Vorderseite ist bedruckt, glatt oder geprägt
  • sind sehr strapazierfähig, scheuerbeständig und werden vorwiegend im Küchen-, Badezimmer-, Dielen- und Treppenhäuserbereich eingesetzt
Metalltapete

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  • auf Papier kaschierte Metallfolien, meist aus Aluminium
  • durch spezielle Oberflächenbehandlungen lassen sich so besondere Effekte erzeugen
  • heutzutage oft durch den Aufdruck von Metallpigmenten erzeugt

2.3. Bordüren und Borten

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Mit Bordüren und Wandtattoos können Sie einen Raum optisch einteilen.

Um Räume optisch zu strukturieren und um die Raumwirkung zu verändern, eignen sich Bordüren und Borten am besten.

Zum Beispiel kann bei hohen Räumen eine farbliche Absetzung kurz unter der Zimmerdecke die Raumhöhe optisch reduzieren und so für mehr Gemütlichkeit sorgen.

Mehr dazu bei den Bordüren und Borten.

2.4. Wandtattoos

Dem einen sind sie ein Graus, andere kleben sie überall hin: Wandtattoos sind nicht totzukriegen.

Ob nun die Skyline einer Stadt als regionalpatriotisches Bekenntnis im Wohnzimmer oder Tierbilder als witzige Deko im Kinderzimmer, es gibt unzählige verschiedene Motive.

Diese werden meist einfach wie ein großer Sticker auf die Wand geklebt und sind somit noch einfacher anzubringen als reguläre Tapete.

3. Tapeten-Qualitätsmerkmale

Das RAL-Gütezeichen

Tapeten mit dem RAL-Gütezeichen garantieren nicht nur die zugesicherte Qualität, sondern auch die gesundheitliche Unbedenklichkeit dieser so ausgezeichneten Produkte. Dies wird erreicht, indem die Hersteller besispielsweise auf toxisch schwermetallige Pigmente in Druckfarben oder chlorierte Lösemittel verzichten.

Die Qualität bestimmt den Preis. Für preiswerte Tapetensorten wird leichtes Papier mit einfachen, gebundenen Farben benutzt, für wertvollere Tapeten werden stärkere Papiere und bessere Farben verwendet.

Die auf die Tapetenoberfläche aufgedruckten, geprägten, geschäumten oder durch Materialkaschierung erzeugten Designs haben unterschiedliche Ausdehnungen.

Eine Eigenart der maschinell hergestellten Tapeten ist, dass sich das Muster in der Längsrichtung der Bahnen und in der seitlichen Bahnenanordnung wiederholt.

Dieser Rapport kann unterschiedlich lang sein und beeinflusst – je nach Länge – auch die Menge des nicht verwendbaren Verschnitts.

Wandbekleidungen sind verbindlich eingeteilt und begrifflich festgelegt (DIN EN 235), die Unterteilung umfasst zwei Gruppen: Fertige Wandbekleidung, die nach dem Tapezieren keiner weiteren Behandlung bedürfen und Wandbekleidung für eine nachträgliche Behandlung, die nach der Verarbeitung beispielsweise einen Farbanstrich benötigen.

Der Wert einer Tapete: Der materielle Wert einer Tapete wird wesentlich durch das verarbeitete Material beeinflusst:

  • die Art des Papiers; die Zusammensetzung, Stärke und Gewicht,
  • das Druckverfahren,
  • die Eigenschaften der Druckfarben und ihre Lichtbeständigkeit,
  • die Anzahl der Druckfarben,
  • die Oberflächenstruktur und die abschließende Oberflächenbehandlung und
  • die Ausrüstung mit einem „Strip-Effekt“ (leichte Ablösbarkeit).

4. Tapeten individuell gestalten

Tapeten machen unsere Räume nicht nur wohnlicher, sondern wir gestalten mit den dekorativen Bahnen die Wände auch ganz nach unseren Vorstellungen.

Die Auswahl an Tapetenarten ist dabei so umfangreich, dass für fast jeden Geschmack das passende Design erhältlich ist.

4.1. Häufige Tapetenarten

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Tapezieren leicht gemacht – wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt!

Ist die Rede von Tapeten, ist meist die Papiertapete gemeint. Sie bietet unzählige Designmöglichkeiten bezüglich der Bedruckung und der Oberflächenbeschaffenheit.

Die trendigen Vliestapeten sind relativ neu auf dem Markt und eignen sich aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Luftfeuchtigkeit gut für Badezimmer.

Die Kunststofftapete ist wasserabweisend und für Feuchträume sowie Küchen geeignet. Strapazierfähige Vinyltapeten passen gut in Küchen und Flure, da sie sich abwischen lassen.

Effekttapeten sind besonders kunstvoll, aber nur wenig widerstandsfähig. Sie sind mit feinen Metallfolien oder Naturmaterialien bestückt, die gleichmäßige Muster bilden.

Fototapeten haben kein durchgängiges Muster, sondern zeigen ein einzelnes Bildmotiv.

4.2. Die passende Tapete finden

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Gemusterte Tapete muss heute nicht mehr langweilig sein.

Mit Tapeten lässt sich ein Raum optisch verändern – sogar in seiner gefühlten Größe. Die Raumhöhe lässt sich beispielsweise strecken. Das gelingt mit hellen Deckentapeten oder senkrecht verlaufenden Wandmustern.

Wer einen Raum in der Gesamtheit optisch vergrößern möchte, kann eine einzelne Fototapete an einer prominenten Wand anbringen. Durch gezielt ausgesuchte Motive und mit einer guten Beleuchtung nimmt das Auge mehr Raumtiefe wahr.

Niedriger wirkt ein Raum hingegen durch dunkle Deckentapeten und waagrechte Wandmuster. Mit kräftigen Farben kann ein Raum optisch gestaucht werden, was beispielsweise bei Altbauwohnungen sinnvoll sein kann.

4.3. Tipps zum Tapezieren

Vliestapeten machen das Tapezieren einfach und sparen Zeit. Denn nach der Wandvorbereitung (alte Tapete entfernen, Bohrlöcher zuspachteln etc.) kommt der Kleister an die Wand und nicht wie üblich auf die Rückseite der Tapete.

Die Bahn wird sofort „trocken“ angebracht und blasenfrei angedrückt. Bei allen anderen Tapetenarten sollte der Kleister möglichst acht bis zwölf Minuten auf der Tapetenrückseite einwirken können. Während dieser Weichzeit“ dehnt sich die Bahn leicht aus.

Indem die Ausdehnung abgewartet wird, kommt es später nicht zu Faltenwürfen. Während des Tapeziervorgangs ist es empfehlenswert, Fenster geschlossen und die Heizung abgeschaltet zu lassen, um Temperaturschwankungen zu vermeiden.

4.4. Individuelle Tapeten gestalten

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Mit einer individuell gestalteten Tapete können Erinnerungen bewahrt werden.

WIRmachenDRUCK hat diesen Trend erkannt und ermöglicht die individuelle Gestaltung von Tapeten mit Vliestapeten. Kunden wählen ein Muster aus einem Bildangebot aus oder laden ein eigenes hoch.

Anschließend werden die Bahnen nach Kundenwunsch bedruckt und geliefert. Bei einigen Angeboten erhält der Kunde die nötige Menge Kleister inklusive.

Eine Fototapete lässt sich ebenfalls individuell gestalten. Bei der Bestellung ist es notwendig, auf möglichst gute Bildqualität zu achten, damit das Motiv nicht ungewollt unscharf ist.

Maßen und Materialien sind bei der individuellen Tapetengestaltung frei wählbar und sollten möglichst exakt an die vorhandenen Raumgegebenheiten angepasst werden.

4.5. Tipps rund um Fototapeten

Die Länge und Breite werden ganz nach den Angaben des Kunden gefertigt, sodass sie nur noch schlüssig und nahtlos an der Wand angebracht werden müssen. Überstände lassen sich einfach mit einem Messer abschneiden.

Aufkommende Blasen und Falten wirken sich negativ auf das Motiv aus und sollten daher sofort herausgestrichen werden.

Mit der fortgeschrittenen Technik sind Muster- und Fototapeten heute in erstklassiger Qualität und für kleines Geld verfügbar. Mit individuell gestalteten Tapeten erschafft sich so jeder ein Zuhause mit Wohlfühlambiente nach Maß.

5. Glasfasertapete streichen – Wie vermeide ich Streifenbildung?

Das Angebot verschiedener Tapetenarten und -varianten ist nicht nur ausgiebig, sondern manchmal auch unüberschaubar. Für so gut wie jeden Zweck und jedes Einsatzgebiet gibt es eine speziell geeignete Tapete. Mit den Tipps auf dieser Seite finden Sie sich jedoch nicht nur im Tapeten-Dschungel gut zurecht, sondern auch einen für Sie perfekt passenden Wandbelag.

Ein ganz spezieller Wandbelag wirft vor allem unter Hobbyheimwerkern hin und wieder Fragen auf: Die Glasfasertapete bzw. das Glasvlies. Oft treten nach dem Streichen unerwünschte Farbstreifen auf oder Farbe trocknet nicht richtig. Die Suche nach dem Fehler in der Anwendung gestaltet sich aber häufig sehr schwer. Wie Sie unerwünschte Ergebnisse vermeiden, verrät Ihnen Heimwerker.de mit den Antworten auf die wichtigsten Fragen rund ums Glasfasertapete streichen.

5.1. Glasvlies – was ist das und welche Vorteile bring es?

Glasfasertapete

Glasfasertapeten bestechen vor allem durch ihre Strapazierfähigkeit und sind häufig in Krankenhäusern, Kindertagesstätten und öffentlichen Gebäuden zu finden.

Glasvlies bzw. Glasfasertapete lässt sich in so gut wie jedem Baumarkt finden. Auch wenn die Bezeichnung dabei ein eher selten verwendetes Spezialprodukt vermuten lässt, ist der Unterschied zur normalen Tapete gar nicht so groß. Glasfasertapete besteht statt aus Papier- oder Pflanzenfasern aus mineralischem Glasfasergarn. Dieses entsteht durch Ziehen von flüssigem Rohglas und wird im weiteren Produktionsprozess in Webstühlen zu einem sehr strapazierfähigen Material verarbeitet. Zum Schluss werden Glasfasertapeten meist durch Dämpfen oder Walken veredelt.

Glasvlies hat in der Regel kein aufgedrucktes Muster, sondern eher eine Strukturierung. Am häufigsten sind etwa die Fischgrät- oder Rautenoptik verbreitet. Vorteil einer Glasfasertapete ist die Robustheit. Das dichtgewebte, mineralische Material ist sehr strapazierfähig formstabil; zudem kann die Tapete auch nicht aufquellen, da sie keine Feuchtigkeit aufnimmt. Aus dem gleichen Grund können Sie ohne Probleme abgewaschen werden. Daher und dank ihrer brandhemmenden Eigenschaften, finden sich Glasfasertapeten häufig in Krankenhäusern, Kindertagesstätten oder anderen öffentlichen Gebäuden.

Nachteile einer Glasfasertapete sind vor allem relativ hohe Anschaffungskosten und eine erhöhte Naturbelastung im Vergleich zu herkömmlichen Tapeten – Glasvlies ist Sondermüll. Wer über diese Nachteile hinwegsehen kann, darf sich aber an einem überaus langlebigen und einfach zu pflegenden Wandbelag erfreuen.

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5.2. Glasfasertapete streichen: Farbe bildet Streifen nach dem Trocknen

Mit den meisten handelsüblichen Farben lässt sich eine Glasfasertapete ganz normal streichen; die Anwendung unterscheidet sich nicht von einer Raufasertapete oder Papiertapete. Falls Sie eine Glasfasertapete mit Latexfarbe streichen, ist sie sogar nahezu steril, da sich in der glatten Oberfläche kaum Krankheitserreger oder Bakterien ansiedeln können.

Beim Streichen von Glasvlies sollten Sie aber dennoch einige Tipps beachten, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, an dem Sie noch lange Freude haben. Hin und wieder kann es nämlich passieren, dass beim Trocknen der Farbe Streifen entstehen, die durch die Bewegungen der Farbrolle entstanden sind.

Natürlich variiert die beste Anwendung je nach Farbe, die Sie verwenden möchten. Ob Dispersionslack, Silikatfarbe oder Acryllack, streichen lässt sich Glasfasertapete mit nahezu allen erhältlichen Farben, daher sollten Sie stets auch die vom Hersteller beigefügte Anleitung zu Rate ziehen.

Davon abgesehen empfehlen sich in der Regel zwei Anstriche für Glasfasertapete. Der erste Anstrich sollte dabei leicht verdünnt sein, damit sich kleinste Lücken und Poren besser füllen und die Tapete die Farbe besser aufnimmt. Dafür kann beim Glasfasertapete streichen das Grundieren ausfallen. Nach der Anleitung vieler Hersteller soll der zweite Anstrich dann unverdünnt aufgetragen werden. Das sorgt aber nicht bei jedem Anwender für optimale Ergebnisse. Denn die oben erwähnten Streifen entstehen vor allem dann, wenn die Farbe zu schnell trocknet, also besonders in sehr warmen, trockenen Räumen.

Tipp: Statt zu versuchen, die Temperatur zu senken oder die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie stattdessen auch die Wandfarbe leicht verdünnen. Wichtig ist, dass Sie wirklich nur wenig Wasser zugeben, da mit zunehmender Verdünnung die Deckkraft der Farbe deutlich nachlässt. Durch die Verdünnung trocknet die Farbe langsamer und gleichmäßiger. So verhindern Sie neben Streifen beim Glasfasertapete streichen auch Probleme mit Rissen in der Farbe.

Für das Auftragen der Farbe empfehlen wir außerdem eine kurzflorige Rolle und schnelles Arbeiten, damit möglichst die ganze Fläche zur gleichen Zeit trocken wird. Drücken Sie außerdem nicht zu sehr auf, denn so entstehen später Streifen durch ungleichmäßig verteilte Farbe. Wenn es sein muss, kann auch zum Schluss die gesamte Fläche mit einem Spachtel abgezogen werden – dies sollten Sie aber wirklich nur tun, wenn sich anders keine Ungleichmäßigkeiten vermeiden lassen.

Nun wissen Sie alles, was Sie für einen erfolgreichen Anstrich Ihrer Glasfasertapeten wissen müssen. Heimwerker.de wünscht Ihnen dabei viel Erfolg und natürlich viel Spaß mit den neu verzierten Wänden!

6. Tapeten FAQ – Die 10 häufigsten Fragen an Tapetenfachverkäufer

6.1. Wie wird der Untergrund fachgerecht vorbereitet?

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Bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen können muss Ihre Wand frei von Verschmutzungen sein.

Untergründe sollten fest, glatt, sauber und leicht saugend sein. Daher sollten neue Wände mit Tiefgrund vorbehandelt werden.

Für Vliestapeten werden farblich neutrale Untergründe empfohlen, die gegebenenfalls mit einem pigmentierten Tiefgrund herzustellen sind.

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6.2. Wie lange müssen Tapeten im Kleister einweichen?

Je nach Tapetenart unterscheiden sich die Einweichzeiten. Die vom Hersteller mitgelieferte Anleitung sollten eingehalten werden, da es sonst zu Blasen-, Falten- oder Wellen- Bildung kommen kann.

  • Papierpräge: 3 bis 5 Minuten
  • Struktur-Vinyl: 6 bis 8 Minuten
  • Vlies-Tapeten: diese sind formstabil und werden im Wandklebeverfahren verarbeitet (= keine Weichzeit)
  • Kompakt-Vinyl: 3 bis 5 Minuten
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6.3. Was heißt „gestürzt kleben“ und wozu dient es?

Jede zweite Bahn „auf den Kopf“ kleben, so sollen an den Kanten und Übergängen eventuelle Schattierungen vermieden werden, da durch die Herstellungsweise jeweils die gleiche Produktionsseite aneinander liegt.

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6.4. Was muss man beim Trocknungsprozess der Tapeten beachten?

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Während des Tapezierens und Trocknungsprozesses sollten Temperaturen möglichst konstant bleiben.

Es sollte während des Tapezierens und während des Trocknungsprozesses auf gleichbleibende Temperatur geachtet werden (17 bis 20°).

Sonst kann es zu Spannungen im Papier kommen, die eine Nahtbildung hervorruft.

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6.5. Warum haben Tapeten ‚Anfertigungs-Nummern‘?

Um Farbunterschieden vorzubeugen, da Tapeten immer in neuen Auflagen produziert werden und es trotz modernster Produktionsanlagen möglicherweise zu geringen Farbabweichungen kommen kann.

Es sollten möglichst in einem Raum nur Tapeten mit der gleichen Anfertigungsnummer verarbeitet werden.

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6.6. Welcher Tapetenkleister ist der richtige?

In der Regel Spezialkleister (je nach Untergrundbeschaffenheit Zusatz von Ovalit 10 bis 15%). Für herkömmliche Papiertapeten kann man auch einen Normalkleister verwenden.

Seit neuestem gibt es für Vliestapeten eigenen Vlies-Kleister. Bei Maschineneinsatz empfiehlt sich ein spezieller TG (Tapeziergeräte)- Kleister.

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6.7. Wie viele Tapetenrollen braucht man für ein Zimmer?

Beispiel: Ein Raum misst 5 x 4 m bei 2,5 m Deckenhöhe, das Rollenmaß beträgt 0,5 x 10,05 m

2 Wände x 5 m = 10 m 2 Wände x 4 m = 8 m = 18 lfdm. bei 0,5m Breite = 36 Bahnen

Daraus ergibt sich: 36 Bahnen x 2,5 m Deckenhöhe = 90 lfdm.

Bei Rapport 0 erhält man in der Regel 4 Bahnen je Rolle, also 36 : 4 Bahnen = 9 Rollen

Bei Rapport 53/26 erhält man 3 Bahnen je Rolle, also 36 : 3 = 12 Rollen, zur Sicherheit nimmt man am besten 1 Rolle zusätzlich mit.

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6.8. Was bedeuten ‚ansatzfrei‘ und ‚Rapport‘ ?

Eine Tapete hat dann keinen technischen Ansatz, wenn im Nahtbereich kein Muster „angeschnitten“ ist.

Rapport bedeutet, dass im Nahtbereich ein Muster „getrennt“ ist und mit der nächsten Bahn „zusammengefügt“ wird und so ein einheitliches Bild entsteht.

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6.9. Was sind ist Tapeten Vlies?

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Eine Vliestapete kann direkt auf die eingekleisterte Wand aufgetragen werden. Ihr Tapeziertisch gehört also der Vergangenheit an.

Vliestapeten gehören zu einer neuen Tapetengeneration, sie dehnen sich nicht, sie schrumpfen nicht und sie reißen nur bei äußerst starker Belastung.

Die Vliestapete kann direkt auf die eingekleisterte (!) Wand geklebt werden (Wandklebeverfahren), ein Tapeziertisch ist damit nicht mehr unbedingt nötig.

Vor allem aber ist die Tapete auch nachher, wenn ein neues Muster gewünscht ist, von der Wand abziehbar. Sie brauchen also keinen Tapetenlöser oder wie bisher beispielsweise bei Raufaser, einen Spachtel. Eine absolut angenehme und saubere Sache.

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6.10. Sind Tapeten gesundheits- oder umweltschädlich?

Nein – Die meisten Tapeten unterliegen dem RAL-Gütezeichen.

In Zusammenarbeit mit dem RAL (Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. in Bonn) werden strenge Gütebestimmungen erarbeitet, deren Einhaltung laufend vom unabhängigen Fraunhofer Institut überwacht werden.

Wenn Sie Tapeten kaufen, sollten Sie darauf achten, dass die Tapete das RAL-Gütezeichen hat.

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Bildnachweise: adobe.stock/Igor Kardasov, amazon/A.S. Création, amazon/Architects Paper, amazon/A.S. Création, amazon/Rasch, amazon/Raumstylisten,adobe.stock/ freepeoplea, amazon.com/A.S. Création, amazon.com/Erfurt, amazon.com/Livingwalls, amazon.com/Runa Art, adobe.stock/Robert Kneschke, adobe.stock/contrastwerkstatt, adobe.stock/schankz, adobe.stock/Dar1930, Titelbild: Pixabay, martaposenuckel, CC0 Public Domain, individuelle Tapete: Pixabay, andrea91s, CC0 Public Domain, Mustertapete: Pixabay, PIROD4D, CC0 Public Domain, adobe.stock/prakasitlalao (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)