Elektrobohrer & Schrauber

Tischbohrmaschine von Scheppach im Test

  • Eine Bohrmaschine gehört heute in jeden Haushalt beziehungsweise in jede Werkstatt und selbst Akku-Bohrschrauber sind kräftig genug, um die Arbeiten einer Bohrmaschine zu übernehmen.
  • Werden jedoch genaue Bohrungen in einem Werkstück benötigt, die eventuell auch das Leistungsvermögen einer Handbohrmaschine überschreiten, steht die Anschaffung einer Tischbohrmaschine oder Ständerbohrmaschine auf dem Plan.
  • Mit der Scheppach DP16SL habe ich heute eine bezahlbare Tischbohrmaschine im Test, die einen soliden Eindruck erweckt und mit einem Laser zur leichteren Ausrichtung nach Anriss wirbt.

Sheppach Tischbohrmaschine Test

Als Stand- oder Ständerbohrmaschinen werden häufig große Bohrmaschinen bezeichnet, die auf dem Boden stehen. Tischbohrmaschinen sind kleinere und auf dem Tisch stehende Ausführungen.

Die spezielle Ausführung einer Säulenbohrmaschine besitzt eine runde Säule als Ständer und ermöglicht es, einen zusätzlichen Tisch in der Höhe zu verstellen und seitlich zu verdrehen.

Technische Daten der dp16SL von Scheppach

(Herstellerangaben)

  • Antriebsmotor: 230 V, 50 Hz, 550 W
  • Abmessungen: 235 x 482 x 732 mm
  • Gewicht: 23 kg
  • Schallleistungspegel: 70,5 dB (A)
  • Drehzahlverstellung: Keilriemen 5 Stufen
  • Drehzahlen: 510 – 800 – 1300 – 1800 – 2430 min-1
  • Tischgröße: 194 x 165 mm
  • Schwenkbereich Tisch: 180°
  • Neigungsbereich Tisch: ± 45°
  • Bohrfutteraufnahme: Kegelaufnahme B16
  • Bohrfutter: Zahnkranzbohrfutter 3 – 16 mm
  • Bohrtiefe: max. 57 mm (digital gemessen)
  • Abstand Bohrfutter Tisch: max. 280 mm (digital gemessen)
  • Abstand Bohrfutter Fuß: max. 385 mm (digital gemessen)

Verpackung und Aufbau der Tischbohrmaschine

23 kg sind kein Fliegengewicht und daher bin ich froh, dass die Tischbohrmaschine in einem handlichen Karton mit rund 30 x 40 x 60 cm untergebracht ist. Griffe wären zwar praktisch, sollen aber auch nicht überbewertet werden.

Tischbohrmaschine ordentlich und sicher verpackt.
Die Bohrmaschine ist ordentlich und sicher verpackt.

Äußerlich ist der Verpackung alles Wichtige zu entnehmen, wobei ich persönlich eine Tischbohrmaschine nicht nach den Verpackungsangaben kaufen würde. Hier möchte ich das Gerät im Baumarkt oder beim Fachhändler begutachten, anfassen und Erfahrungsberichte lesen. Daher schenke ich dem äußeren Erscheinungsbild keine weitere Beachtung.

Wichtiger ist natürlich, was mich beim Öffnen der Verpackung erwartet – und das sieht nach viel Aufbauarbeit aus. Was mich ebenso erwartet, ist ein mir sehr bekannter „Duft“.

Als gelernter Zerspanungsmechaniker kenne ich den Geruch von Metall und Schmiermittel nur zu gut und beim Auspacken werden Erinnerungen wach. Das riecht nach einer echten und damit schweren Metallkonstruktion, die zum Gewicht des Kartons passt.

Das sieht nach Aufbauarbeit aus.
Das sieht nach Aufbauarbeit aus.

Alle Teile sind zum Schutz gegen Rost gut gefettet, aber auch gut eingepackt, um Gehäuseteile nicht unnötig zu verunreinigen.

Der Aufbau gestaltet sich auch ohne Aufbauanleitung sehr einfach. Wer ein wenig technisches Geschick mitbringt, sollte damit nicht überfordert sein.

Zum Aufsetzen der Motoreinheit wird jedoch etwas Schmackes in den Armen erfordert. Alle benötigten Werkzeuge zum Zusammenbau (zwei Innensechskantschlüssel) liegen dem Lieferumfang bei.

Nach spätestens 20 min ist die Tischbohrmaschine zum Test bereit. Bevor es jedoch losgeht, wird ein Blick in die Bedienungsanleitung geworfen und werden die Funktionen und Verstellmöglichkeiten ausprobiert.

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Eine „glatte“ Bedienungsanleitung

Wie beim Aufbau beschrieben, sind alle Metallteile gut gefettet und blättert man beim Aufbau nebenbei in der Bedienungsanleitung, würde diese hinterher aussehen, als läge sie schon zehn Jahre in der Werkstatt.

Daher gefallen mir Anleitungen, die etwas auf die Qualität des verwendeten Papiers achten. Scheppach kann hier mit beschichtetem Glanzpapier punkten. Die glatte Oberfläche kann auch mal mit fettigen Fingern angefasst werden und lässt sich mit einem Lappen abwischen. Gerade bei Werkzeugen in der Werkstatt ein großer Vorteil.

Sehr übersichtlich aber zu dunkle Bilder.
Sehr übersichtlich aber zu dunkle Bilder.

Die Aufteilung der Bedienungsanleitung ist etwas ungewöhnlich, aber nicht unbedingt unpraktisch. Insgesamt beinhaltet sie sechs Sprachen, wovon jeweils drei nebeneinander in Spalten auf einer Seite dargestellt werden.

Die ersten drei Sprachen erhalten hierbei die erste Hälfte der Bedienungsanleitung und weiteren drei Sprachen die hintere Hälfte. Ich finde das recht übersichtlich und es erleichtert die Suche nach der richtigen Sprache.

Die Anweisungen zum Aufbau und dem Umgang mit der Bohrmaschine sind gut erklärt, sowie reichhaltig bebildert. Die Qualität der Bilder kann aber leider nicht überzeugen. Schwarz/weiß und sehr dunkel sind darauf mitunter kaum Details zu erkennen.

Die meisten Funktionen sind jedoch selbsterklärend und nimmt man die Bedienungsanleitung zur Hand, während man sich die Maschine ansieht, sind alle Angaben auch ohne Bilder nachvollziehbar.

Insgesamt ist die Anleitung verständlich und gut erklärend. Die mindere Qualität der Bilder bleibt der einzige Minuspunkt.

Der Notaus ist gut zu erreichen.
Der Notaus ist gut zu erreichen.

Erster Eindruck der Funktionen und Verstellmöglichkeiten

Nach dem Aufbau bestätigt sich der eingangs erwähnte Geruch nach Metall, Öl und echtem Handwerk. Vor mir steht kein verspieltes Technikwunder, sondern ein robustes Metall-Werkzeug.
Lediglich der aufgesetzt wirkende Kasten aus Kunststoff, der den Ein- und Ausschalter, sowie den Schalter des Laserlichts beinhaltet, passt irgendwie nicht in das Bild – was nicht unbedingt negativ gemeint ist.

Nett und praktisch die Schlüsselhalterung.
Nett und praktisch die Schlüsselhalterung.

Interessant und neu ist für mich, ist eine Klarsichtabdeckung vor dem Bohrfutter, die vor umherfliegende Späne schützen soll. Ein solcher Späneschutz ist vorgeschrieben aber ob er auch praktisch ist, wird der Test zeigen.

Ein gut sichtbares Laserkreuz.
Ein gut sichtbares Laserkreuz.

Praktisch und sinnvoll ist auf jeden Fall ein Notausschalter, der sich auf der linken Seite befindet und schnell mit der flachen Hand ausgelöst werden kann. Verfehlt wird er sicher nicht.

Leichtes Spannen und Entspannen des Riemens.
Leichtes Spannen und Entspannen des Riemens.

Rechts über dem Handkreuz zum Bohrhub befindet sich eine Halterung für den Bohrfutterschlüssel. Nur ein Gimmick, aber ein durchaus sinnvolles.

Drehzahltabelle im Deckel der Riemenabdeckung.
Drehzahlen im Deckel der Riemenabdeckung.

Kein Gimmick ist für mich ein Laserkreuz. Viele meinen zwar, dass sie Metall eh ankörnen und sich der Bohrer zentriert, wer jedoch häufig Holz bohrt und für Bohrarbeiten in Metall Zentrierbohrer verwendet, wird sehr schnell die Vorteile einer solchen Laser-Ausrichtung zu schätzen lernen.

Winkelverstellung am Bohrtisch.
Winkelverstellung am Bohrtisch.

Das Laserkreuz der Scheppach Tischbohrmaschine sieht sehr klar aus und verschwimmt auch bei größerem Abstand nicht.

Scala zur Bohrtiefe.
Scala zur Bohrtiefe.

Zum Öffnen der Riemenabdeckung wird ein Kreuzschraubendreher benötigt, der weder beiliegt, noch irgendwo befestigt werden kann.

Bolzen und Mutter statt einer Schraube.
Bolzen und Mutter statt einer Schraube.

Für meinen Geschmack hätte es hier eine angenehmere Lösung, wie ein Drehknauf geben können. Aber Vorschrift ist Vorschrift und die Abdeckung darf sich nur mit einem Werkzeug öffnen lassen.

Was ebenso auffällt, ist der nicht exakte Sitz des Deckels. Am Verschluss sitzt der Deckel etwas höher und schließt nicht richtig. Ein Detail, mit dem man bei einer Metallkonstruktion leben kann aber nicht müsste.

Unter dem Deckel verbergen sich neben den Riemenscheiben zwei sinnvolle Details. Einerseits gibt es hier einen Sicherheitsschalter, der das Einschalten bei geöffnetem Deckel verhindert und anderseits eine Auflistung der einstellbaren Drehzahlen.

Zum Verstellen des Riemens wird an der rechten Gehäuseseite eine Flügelmutter gelockert und die Motoreinheit kann etwas in Richtung Bohrsäule gedreht werden, was den Riemen entspannt.

Nach dem Umsetzen des Riemens, lässt er sich in umgedrehter Reihenfolge leicht wieder spannen. Die Drehzahlverstellung ist damit – einer Riemenübertragung entsprechend – relativ schnell vollzogen.

Weitere Details, die mir bei der ersten Beobachtung der Test-Bohrmaschine auffallen, sind eine Bohrtiefenscala und überraschender Weise eine Neigungsverstellung des Bohrtisches.

Die Bohrtiefenscala wirft bei mir jedoch eine Frage auf: Wie lässt sie sich effektiv einsetzen, wenn sie nicht „genullt“ werden kann? In der obersten Position der Bohrspindel zeigt sie sehr exakt auf Null und lässt sich auch gut ablesen.

Allerdings ist sie fest auf das Gehäuse geklebt und lässt sich nicht mit dem Ansetzen des Bohrers auf dem Werkstück justieren.

Zur Einstellung des Bohrtiefenanschlags, muss der Bohrer demnach auf das Material angesetzt und die Tiefe auf der Scala abgelesen werden. Anschließend addiert man die gewünschte Bohrtiefe dazu und stellt den Anschlag auf dieses Maß ein.

Die Einstellung ist mit zwei Rändelmuttern recht einfach, jedoch muss hierzu der Bohrhub auf die entsprechende Tiefe gestellt werden, wozu das Werkstück unter dem Bohrer wieder entnommen oder der Bohrtisch zur Seite gedreht werden muss. Das ist leider viel zu kompliziert und nicht wirklich effektiv nutzbar.

Ebenso fragwürdig ist die Neigungsverstellung des Bohrtisches. Laut Anleitung soll eine Justierschraube entfernt werden, die die Tisch in der Nullstellung positioniert und anschließend die Klemmschraube gelockert werden.

Doch statt einer Justierschraube ist hier ein Bolzen mit Mutter eingesetzt. Da sich der Bolzen nicht einfach heraus schrauben lässt und der Bohrtisch an dieser Stelle nur eine Bohrung und keine halbrunde Nut besitzt, kann der Tisch nicht verstellt werden. Ein Widerspruch zur Bedienungsanleitung.

Ich konnte mir schon denken, dass der Bolzen durch das Gegendrehen der Mutter – ähnlich einer Abziehvorrichtung – aus dem Material gezogen werden muss und hier nur eine Differenz zur Bedienungsanleitung vorliegt. Das ist aber eine gute Möglichkeit, den Support von Scheppach zu testen.

Mitten in der Nacht habe ich also mein Anschreiben an den Kundendienst verfasst und bereits gegen Mittag des Folgetages erhielt ich einen Anruf. An der Freundlichkeit darf die Dame der Kundenbetreuung zwar noch etwas arbeiten (klang als sei ich schuld und nicht die Bedienungsanleitung), aber kompetent beschrieb sie, wie der Bolzen gelöst wird. An der Reaktionszeit und der Hilfestellung gibt es aber nichts zu bemängeln.

Die Scheppach Tischbohrmaschine im praktischen Test

Rundlauf der Tischbohrmaschine und des Bohrfutters

Sehr gute Rundlaufeigenschaften.
Sehr gute Rundlaufeigenschaften.

Mit dem ersten Einschalten überrascht mich vor allem eines – die geringe Lautstärke. Diese ist natürlich dem Riemenantrieb zu verdanken und ein großer Vorteil einer solchen Kraftübertragung.

Allerdings ist auch ein leichtes Vibrieren am Deckel zu spüren, das einer Unwucht des Riemenrads an der Bohrspindel geschuldet ist.

Auch ein langer Bohrer läuft sehr ruhig.
Auch ein langer Bohrer läuft sehr ruhig.

Darauf habe ich den Rundlauf des Bohrfutters mit einer Messuhr an der Futteraufnahme und mit einem extrem langen Bohrer geprüft und war sehr zufrieden. Von Hand lässt sich die Bohrfutteraufnahme lediglich um 0,045 mm seitlich wegdrücken.

Das entspricht eine Rundlaufgenauigkeit von unter einem Zehntel. Bei angetriebener Spindel bleiben davon lediglich 0,03 mm übrig. Für den Heimwerkerbereich ein mehr als akzeptables Ergebnis. Auch das Bohrfutter beeinflusst die Übertragung auf den langen Bohrer nur unmerklich und er läuft sehr ruhig.

Es ist natürlich anzumerken, dass solche Bohrer in der Tischbohrmaschine sicher keine Anwendung finden werden, da ein Bohrhub von 50 mm einen längeren Bohrer erübrigen.

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Stimmen die angegebenen Drehzahlen?

Da wir gerade beim Messen sind, prüfe ich auch gleich die angegebenen Drehzahlen, die sich absolut nachvollziehen lassen.

Getestet wurden zwei Einstellungen, die mit 510 min-1 und 1800 min-1 angegeben sind. Beide Werte konnten sehr genau wiedergegeben werden und weichen um lediglich 10 min-1 ab. Das liegt absolut in der Toleranz und kann auch Messfehler beinhalten.

Angegeben 510 min-1 – gemessen 520 min-1.
Angabe 510 min-1 – gemessen 520 min?1
Abgegeben 1800 min-1 – gemessen 1810 min-1
Angabe 1800 min-1 – gemessen 1810 min?1

Laserkreuz für exakte Bohrungen

Das Laserkreuz zeichnete sich bereits durch eine sehr gute Linienführung aus und kann auch in der Genauigkeit punkten. Absolut exakt zeigt es die spätere Bohrposition an. So lässt sich sehr genau nach Anriss arbeiten.

Bei Bedarf können aber auch die Abdeckkappen abgenommen und der Laser nachjustiert werden.

Ebenso vorteilhaft ist der große Abstand zwischen Laser und Bohrspinden. Hierdurch ist der Laser auch bei Bohrern mit einem größeren Durchmesser (Forstnerbohrer) noch sichtbar. Je näher die Laser an der Bohrachse liegen, desto eher wirft der Bohrer „Schatten“ und das Laserkreuz ist nicht mehr sichtbar.

Laserkreuz und Bohrung stimmen exakt überein.
Laserkreuz und Bohrung stimmen überein.
Bei Bedarf wird der Laser neu justiert.
Bei Bedarf wird der Laser neu justiert.

Bohrleistung in verschiedene Materialien

Die Leistungsangabe eines Elektrowerkzeuges gibt nur an, wie viel elektrische Leistung der Motor maximal aufnimmt, nicht jedoch, wie er sie umsetzt.

Holz und 50er Forstnerbohrer.
Holz und 50er Forstnerbohrer.

Daher soll die Scheppach Tischbohrmaschine in einem kleinen Test zeigen, was sie leistet.

Gebohrt wurde hierfür mit einem 50 mm Forstnerbohrer in Holz und mit je einem 12 mm Bohrer in Aluminium und Stahl. Bei allen Bohrungen leistete sich die DP16SL keine Schwächen. Ohne spürbare Drehzahlabnahme bohrte sie sauber ihre Löcher.

In Stahl wird jedoch etwas mehr Körperkraft benötigt, um eine ausreichende Vorschubkraft zu übertragen, da die Hebelwirkung begrenzt ist. Zwar würde der Motor durchaus einer größeren Belastung gewachsen sein, die Kraftaufnahme des Bohrtisches bildet hier jedoch das Limit.

Unter großem Druck ist zu sehen, wie er nachgibt und sich nach unten biegt. Wird wirklich eine größere Anpresskraft benötigt, sollte sich das Werkstück auf dem Fuß befinden und lieber etwas untergelegt werden, um die nötige Arbeitshöhe zu erreichen.

Bohren in Aluminium
Bohren in Aluminium
12 mm Bohrer in Stahl.
12 mm Bohrer in Stahl.

Schutzabdeckung gegen Späne

Wie bereits auf den letzten Bildern zu sehen ist, wurde zum Test der Bohrmaschine der Späneschutz entfernt. Dieses diente lediglich dem besseren Hantieren und Fotografieren im Test. Ein solcher Späneschutz ist nach Norm gefordert und darf nicht entfernt werden.

Auszuehbarer Schutz gegen Späne.
Auszuehbarer Schutz gegen Späne.

Laut Vorschrift darf er auch nicht selbstständig geöffnet bleiben, was mich als Bediener jedoch erheblich einschränkt.

Als Zerspanungsmechaniker weiß ich natürlich, dass es viele Vorschriften gibt, deren Umsetzungen sich nicht jedem erschließen und deren Nutzen mitunter fragwürdig ist. Eventuell wäre es hilfreich, dem Späneschutz auf Dauer mehr Beachtung zu schenken und ihm einen Endschalter zu verpassen. Lässt sich die Maschine bei geöffneten Späneschutz nicht einschalten, darf dieser auch selbstständig geöffnet bleiben.

Da nach wie vor viele Tischbohrmaschinen ohne Späneschutz verkauft werden, gehe ich davon aus, dass diese Vorschrift noch nicht so alt ist. Wir dürfen also gespannt sein, was sich die Hersteller einfallen lassen, um den Späneschutz komfortabler zu gestalten.

Späneschutz lässt sich nach vorne klappen.
Späneschutz lässt sich nach vorne klappen.
Er bleibt zur Sicherheit nicht offen.
Er bleibt zur Sicherheit nicht offen.

Maschinenschraubstock zur Tischbohrmaschine

Bis auf kleine Makel, die hauptsächlich die Bedienung betreffen, konnte sich die Scheppach Tischbohrmaschine im Test bisher recht gut durchschlagen. Der dazugehörige Maschinenschraubstock (optionales Zubehör) überzeugt jedoch nicht.

Ärgerlich ist bereits bei der ersten Verwendung, dass die benötigte Schrauben, um den Schraubstock auf dem Tisch zu befestigen, nicht zum Lieferumfang gehören. Man ist also auf eigene Lösungen angewiesen.

Auch qualitativ kann der Maschinenschraubstock nicht begeistern. Grob gefertigt und mit sehr viel Spiel in der Führung ist exaktes Spannen kaum möglich. Nuten oder Absätze zum Spannen von Rundmaterial oder Blechen sind nicht eingearbeitet.

Auf den Schraubstock kann also gerne verzichtet werden und man sollte auf ein universelles Modell setzen. Da der Maschinenschraubstock jedoch nur zum Zubehör gehört und kein Anbauteil der Bohrmaschine darstellt, soll er die Bewertung der Bohrmaschine nicht beeinflussen.

Maschinenschraubstock zur Scheppach Tischbohrmaschine.
Maschinenschraubstock Scheppach Tischbohrmaschine.
Mit mäßiger Qualität kann er nicht überzeugen.
Mit mäßiger Qualität kann er nicht überzeugen.

Fazit zum Test der Tischbohrmaschine DP16SL von Scheppach

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 189 € und einem Online-Preis ab 150 € ordnet sich die Scheppach DP16SL im mittleren Preissegment an. Man sollte daher kein Wunderwerk an Technik erwarten, sollte jedoch auf solide Technik treffen.

Wer nach dieser Vorstellung eine Tischbohrmaschine sucht, wird mit der Scheppach zufrieden sein. Robust, mit ausreichend Power und bei einer angenehmen Lautstärke erledigt sie sicher alle anfallenden Arbeiten in der Werkstatt.

Scheppach Tischbohrmaschine TestsiegelDas Ändern der Drehzahl erfordert den typischen Aufwand für Ständerbohrmaschinen mit Riemenübersetzung und der Drehzahlbereich von 510 min-1 bis 2430 min-1 deckt wirklich jeden Bedarf ab.

Der Aufbau der Maschine ist schnell erledigt und auch die fehlerhafte Beschreibung zur Neigungsverstellung des Tisches ist zu verkraften. Etwas unkomfortabel ist allerdings der Tiefenanschlag umgesetzt.

Dieser kann nicht genullt werden und auch die Tiefenbegrenzung lässt sich nur auf ein vorgegebenes Maß einstellen, wenn der Bohrer oder das Werkstück entfernt wird. Die Einrichtung lohnt sich nur, bei mehreren Bohrungen.

Beeindruckend zeigt sich das praktische Laserkreuz, an dem es absolut nichts zu bemängeln gibt. Exakt und mit klaren Linien landet jede Bohrung wirklich da, wo sie angezeigt wird. Praktische Details, wie eine Halterung für den Futterschlüssel und die Drehzahltabelle in der Abdeckung erleichtern die Arbeit.

Vom optionalen Maschinenschraubstock muss jedoch abgeraten werden. Er kann weder in puncto Qualität noch durch eine sinnvolle Form der Spannbacken überzeugen. Hier sollte lieber zu anderen Modellen gegriffen werden.

Die Tischbohrmaschine Scheppach DP16SL soll das im Test jedoch nicht negativ beeinflussen, der der verwendete Maschinenschraubstock frei wählbar ist und hier generell zu komfortableren Geräten gegriffen werden sollte

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Bildnachweise: Riccardo Düring, vgl/ Riccardo Düring (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)