Heizkörper & -systeme

Wärmepumpe finanzieren: 3 Tipps, mit denen Sie Geld sparen können

  • Woher beziehen Wärmepumpen ihre Energie? Je nach Modell kann Umweltwärme bei den Pumpen aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erde bezogen werden. Sie entziehen dem jeweiligem Bereich Wärme und geben diese als Heizenergie weiter.
  • Wie viel kosten Wärmepumpen? Die Anlagen an sich unterscheiden sich preislich je nach Art und können zwischen 8.000 und 15.000 € liegen. Zusätzliche Kosten entstehen bei der Installation und der Erschließung, sowie bei Wartungsarbeiten und durch den Stromverbrauch der Geräte.
  • Wie können Wärmepumpen finanziert werden? Da die Anschaffung und Erschließung zunächst recht viel Geld kostet, können Sie bei der Finanzierung Kredite oder Ratenzahlung nutzen. Besonders empfehlenswert sind zudem Förderprogramme für erneuerbare Energien, wodurch ein großer Teil der Kosten übernommen werden kann.

wärmepumpen vor haus

Wärmepumpenanlagen wenden einen technischen Prozess an, um kostenfreie Umweltwärme zum Heizen nutzen zu können. Eine Anlage besteht zumeist aus drei Teilen: einer Wärmequellanlage, die die Wärme bzw. Energie aus der Umgebung entzieht; der Wärmepumpe, welche die Umweltwärme komprimiert und erhitzt; sowie einem Wärmeverteil- und Speichersystem, in dem die Energie zwischengespeichert werden kann und worüber sie letztendlich im Haus verteilt wird.

Die Pumpen als Heizung für Ihr Zuhause zu nutzen, senkt die jährlichen Heizkosten deutlich und ist umweltschonend. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Voraussetzungen in Ihrem Haus erfüllt sein müssen, damit sich eine Wärmepumpe lohnt, welche Kosten Sie erwarten können und wie Sie bei der Finanzierung bares Geld sparen können.

1. Wann lohnt sich der Kauf einer Wärmepumpe? 3 Kriterien zur Entscheidung

Wärmepumpe im Altbau

Während sie bereits in jedem dritten Neubau installiert werden, spielen Wärmepumpen beim Altbau meist keine große Rolle, da es sich dabei meist um weniger gut isolierte Häuser ohne Flächenheizung handelt. Um eine Wärmepumpe effizient im Altbau nutzen zu können, müsste dieser also grundsaniert werden. Kostentechnisch kann sich dies vor allem auf lange Sicht lohnen, es sollte aber vorab gut durchkalkuliert werden.

  1. Bevor Sie sich entscheiden, eine Wärmepumpe zu kaufen, sollten Sie sicherstellen, dass sich diese Art des Heizens für Ihren Haushalt überhaupt lohnt. Dabei ist vor allem die Dämmung des Hauses zu beachten: Mit ungedämmten Wänden kann die Wärmepumpe weder effizient noch umweltfreundlich arbeiten. Für eine günstige und klimafreundliche Nutzung sollte Ihr Haus also einen guten Wärmeschutz aufweisen können.
  2. Relevant ist auch, dass recht große Heizkörper im Haus vorhanden sind, also etwa eine Fußbodenheizung oder eine Wand-Flächenheizung. Sie geben Wärme über eine größere Fläche ab und benötigen dementsprechend weniger hohe Temperaturen, daher eignen sich diese Heizkörper optimal für einen rentablen Betrieb der Wärmepumpe.
  3. Da die Modelle in der Anschaffung relativ kostspielig sein können, bietet es sich an, zur Finanzierung der Wärmepumpe auf günstige Kredite oder Ratenzahlung zu setzen. Lassen Sie sich bestenfalls auch vor einem Kauf zur Energiebilanz Ihres Hauses beraten, um zu ermitteln, welche Heizleistung überhaupt benötigt wird. So können unnötige Kosten gegebenenfalls vermieden werden.

2. Arten der Wärmepumpe: Luft/Wasser, Sole/Wasser oder Wasser/Wasser

wärmepumpen im garten

Eine gute Isolation Ihres Hauses in Verbindung mit einer Wärmepumpenanlage kann Ihre Heizkosten erheblich senken.

Sobald Sie sich näher mit Wärmepumpen beschäftigen, werden Ihnen die verschiedensten Typen entgegnen. Zunächst werden die Pumpen nach Temperaturbereich unterschieden:

  • Niedertemperatur-Wärmepumpen: erreichen bis zu 55° C
  • Mitteltemperatur-Wärmepumpen: erreichen bis zu 65° C
  • Hochtemperatur-Wärmepumpen: erreichen bis zu 75° C

Welche Kategorie für Ihr Eigenheim geeignet ist, hängt ebenfalls von der Dämmung ab. Ein besonders gut gedämmtes Haus ist mit einer Niedertemperatur-Wärmepumpe gut versorgt, bei einem eher mittelmäßig gedämmten Haus sollte dementsprechend eine Hochtemperatur-Wärmepumpe eingesetzt werden. So wird nicht unnötig viel Wärme aufbereitet und Energie gespart.

Auch bezüglich der Wärmequelle, die von der Pumpe angezapft wird, lassen sich Unterschiede feststellen und so verschiedene Wärmepumpen-Arten ausfindig machen. Gängige Wärmepumpen in Einfamilienhäusern sind

  • Luft/Luft-Wärmepumpen,
  • Luft/Wasser-Wärmepumpen,
  • Wasser/Wasser-Wärmepumpen und
  • Sole/Wasser-Wärmepumpen.

Je nach Art bezieht die Wasser-Wärmepumpe ihre Energie entsprechend aus der Umgebungsluft, aus dem Grundwasser oder aus der Solarwärme im Boden und überträgt sie mittels Heizwasserkreislauf auf die Wohnräume. Bei einer Luft/Luft-Wärmepumpe wird die gewonnene Wärme über die Luft im Haus verteilt. Sie macht Heizkörper und -flächen im Gebäude überflüssig und wird auch Lüftungswärmesystem genannt.

3. Braucht man eine Genehmigung für eine Wärmepumpe?

Ein wichtiger Faktor, den Sie beachten müssen, bevor Sie eine Wärmepumpe kaufen, ist, ob es sich bei dem ausgewählten Modell um eine genehmigungsfreie Wärmepumpe handelt oder nicht. Luft/Wasser- sowie Sole/Wasser-Wärmepumpen können Sie meist problemlos installieren lassen, ohne vorab eine Genehmigung einholen zu müssen. Achten Sie beim Aufstellort der Wärmepumpe dennoch darauf, dass die Geräusche im Betrieb für Sie oder Ihre Nachbarn nicht störend sind.

Hinweis: In bestimmten Gebieten, beispielsweise solchen, die unter Wasserschutz stehen, kann auch eine Sole/Wasser-Wärmepumpe verboten sein. Bei Unsicherheiten sollten Sie entsprechende Informationen bei Ihrem Bauamt oder bei der Wasserbehörde einholen.

Bei Wasser/Wasser-Wärmepumpen und anderen Modellen, für die Tiefbohrungen rund um Ihr Haus notwendig werden, ist eine Genehmigung dafür Pflicht, wobei bestimmte Vorgaben von Bundesland zu Bundesland abweichen können. Ähnlich sieht es mit den Kosten für die jeweilige Genehmigung aus, die sich in einer recht breiten Preisspanne bewegen können. Informationen dazu finden Sie bei der jeweiligen Wasserbehörde Ihres Landkreises, Ihrer Stadt oder direkt bei entsprechenden Fachplanern und Herstellern von Wärmepumpen.

4. Diese Kosten sollten einkalkuliert werden

Auch wenn durch die Wärmepumpe langfristig Geld gespart werden kann, kann die Anschaffung und Installation erst einmal recht kostspielig werden. Die Preise unterscheiden sich je nach Art der Wärmepumpe und nach dem Aufwand, der für die Installation in Kauf genommen wird, so z. B. Aushub- und Bohrarbeiten. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einige Durchschnittswerte für ein 120 m²-Einfamilienhaus zur Orientierung:

Wärmepumpen-Art Erschließungskosten Anschaffungskosten jährliche Unterhaltungskosten
Luft/Luft-Wärmepumpe 2.000 – 6.000 € 5.000 – 10.000 € 1.000 €
Luft/Wasser-Wärmepumpe 500 – 2.000 € 4.000 – 12.000 € 1.000 €
Wasser/Wasser-Wärmepumpe 4.000 – 7.000 € 9.000 – 12.000 € 600 – 900 €
Sole/Wasser-Wärmepumpe 3.000 – 8.000 € 5.000 – 12.000 € 500 – 800 €

Da die elektrischen Wärmepumpen mit Strom arbeiten, kommen weiterhin laufende Unterhaltungskosten auf Sie zu, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Außerdem können beispielsweise Wartungsarbeiten und Reparaturkosten zu den jährlichen Stromkosten hinzukommen.

5. Finanzierungsarten und Förderungen für Ihre Wärmepumpe

Die hohen Anschaffungs- und Erschließungskosten können erst einmal erschlagend wirken, allerdings können Sie aufatmen: Da Wärmepumpenanlagen größtenteils mit erneuerbaren Energien arbeiten, gibt es einige Förderprogramme, die Sie bei der Finanzierung unterstützen. Außerdem haben Sie speziell für die Finanzierung von Wärmepumpen die Möglichkeit, auf günstige Kredite mit niedrigem Zinssatz zurückzugreifen. Größere Handwerksbetriebe ermöglichen meist ebenfalls, die Kosten in Raten abzubezahlen, wobei der Preis für die Pumpe selbst und ihren Einbau bei kleineren Betrieben durchaus günstiger sein kann.

5.1. Mit dem Förderprogramm der Bundesregierung 35% der Kosten einsparen

Wenn Sie erneuerbare Wärme in Ihrer Heizungsanlage nutzen, können Sie eine Förderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Bis zum Ende des Jahres 2020 ist dies noch über das Förderprogramm „Heizen mit erneuerbaren Energien“ möglich. Kommt eine Beantragung der Förderung für Sie erst später in Frage, können Sie diese weiterhin bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vornehmen. Mithilfe dieser Programme können sowohl in Neubauten 35% der förderfähigen Kosten für Wärmepumpen übernommen werden, insofern bestimmte Anforderungen erfüllt sind. Bei einem Altbau, in dem beispielsweise eine Ölheizung durch die Wärmepumpe ersetzt werden soll, können Sie sogar mit einer Unterstützung von bis zu 45% der Kosten rechnen.

Hinweis: Die Förderanträge für Unterstützung der Bundesregierung müssen vor Vorhabenbeginn gestellt werden, also noch bevor ein Kauf- oder Bauvertrag für eine Wärmepumpe abgeschlossen wurde. Planungen und Beratungen dürfen aber vor der Antragsstellung bereits erfolgen.

5.2. Ortsansässige Handwerker beauftragen und günstige Kredite erhalten

Einige regionale Banken bieten Vergünstigungen bei Darlehen für Bauvorhaben an, wenn der Antragsteller für die Baumaßnahmen lokale Handwerksbetriebe beauftragt. Dabei spielt nur die Lage des Gebäudes, das gefördert werden soll, eine Rolle. Informationen darüber, ob es entsprechende Angebote gibt, erhalten Sie bei Ihrer lokalen Filialbank.

Sogenannte Umweltbanken sind zudem darauf ausgelegt, Profite für nachhaltige, ökologische und soziale Projekte zu nutzen. Bei einer solchen Bank haben Sie gute Chancen, Sonderdarlehen für Ihre Wärmepumpe zu erhalten, da Sie mit Ihrer Anlage und der Verwendung erneuerbarer Energien der Umwelt etwas Gutes tun.

5.3. Steuerermäßigungen in Höhe von 20% geltend machen

Speziell für Gebäude, die älter als 10 Jahre sind, und nun saniert werden sollen, können energetische Maßnahmen steuerlich geltend gemacht werden. Neben der Dämmung von Dächern und Wänden und der Erneuerung von Türen und Fenstern zählt auch die Erneuerung der Heizungsanlage dazu. Der Steuerbonus kann dabei bis zu 20% betragen und die Ermäßigung selbst nicht höher als 40.000 € sein. Zu beachten ist dabei, dass der Bonus über 3 Jahre verteilt wird, also 7% im ersten Jahr und im zweiten und dritten 6% der Kosten steuerlich geltend gemacht werden können.

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