Dämmen & Dichten

Kellerdecke dämmen: 5 Tipps zum Energie sparen durch Isolierung der Kellerdecke

Styropor wird direkt an die Decke geklebt

Energie und Kosten sparen durch Kellerdecke dämmen

Wie sinnvoll das Dämmen der Kellerdecke ist, zeigt sich an diesem Beispiel: Möchte man die Kellerdecke dämmen und isolieren, werden sich die Kosten schnell amortisieren, da mit einer Energieersparnis von 5 bis 10 Prozent zu rechnen ist. Im Hinblick auf die Kosten lohnt sich das Dämmen der Kellerdecke auf jeden Fall!

Eine Kellerdeckendämmung halten leider noch immer viele Hausbesitzer für unnötig. Dabei liegt besonders in Altbauten genau dort eine Menge Energiesparpotenzial.

Damit sich bei der Dämmung der Kellerdecke keine Fehler einschleichen, erklären wir in unserer Anleitung, wie Sie beim Kellerdecke dämmen richtig vorgehen. Dabei unterscheiden wir zwischen folgenden Varianten:

  • Dämmplatten direkt an die Decke kleben
  • Sparrendämmung

1. Niedriger Energieverbrauch bei richtiger Kellerdeckendämmung

Wie sinnvoll ist das Dämmen der Kellerdecke, um Heizkosten zu sparen? Die Kellerdeckendämmung ist lediglich ein Teil der gesamten Wärmedämmung von innen. Um eine effektive Energieersparnis gewährleisten zu können, sollte eine vollständige Isolierung des Hauses, inklusive Fassade und Boden, vorgenommen werden.

Trotz ihrer wichtigen Funktion fehlt eine Kellerdeckendämmung schätzungsweise in 90 % aller deutschen Haushalte. Dies schlägt sich besonders bei Häusern nieder, die vor 1995 gebaut wurden. Denn erst in jenem Jahr trat das EnEV-Gesetz (das sogenannte Wärmegesetz) in Kraft, bei dem die außenseitige Perimeterdämmung der Bodenplatte und des Kellers vorgeschrieben wurde. Denn durch die fehlende Wärmedämmung zwischen den beheizten Räumen im Erdgeschoss und dem Keller geht ständig Wärme über das Erdreich verloren. Es gibt aber keine generelle Pflicht, die das Dämmen der Kellerdecke vorschreibt.

Die Dicke der Isolierung beim Kellerdecke dämmen hängt von der Höhe der Decke ab. Je dicker die Dämmung wird, desto niedriger hängt letztendlich auch die Decke. Das heißt, wenn Sie nicht wollen, dass die Decke niedrig hängt, müssen Sie die Kellerdecke dünn dämmen. Doch Achtung: Die Isolierung sollte beim Kellerdecke dämmen nicht zu dünn sein, sondern mindestens 6 cm dick sein, um eine effektive Energiekostenersparnis zu erzielen. Idealerweise beträgt ihre Dicke bis zu 12 cm.

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2. Vorbereitung für die Dämmung der Kellerdecke

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Die Isolierung muss vor der Weiterverarbeitung zugeschnitten werden.

Für eine Sparrendämmung eignet sich Steinwolle. Sie ist schwer entflammbar, sodass sie im Falle eines Feuers nicht sofort lichterloh brennt. Stattdessen glimmt dieser Dämmstoff lediglich ohne Rauchentwicklung.

Dies gibt dem Hausbesitzer oder der Feuerwehr genügend Zeit, den Brand zu löschen, bevor er auf andere Räume übergreifen kann. Zugleich dient Steinwolle als Lärmschutz.

Polystyrol-Platten lassen sich ganz einfach direkt an die Decke kleben. Die direkte Verklebung hat den Vorteil, dass die einzelnen Dämmplatten unmittelbar aneinander gesetzt werden können.

Dadurch vermeidet man Wärmebrücken, bei denen Wärme durch die Zwischenräume nach außen entweicht und verloren geht. Bei der Verklebung darf nur lösungsmittelfreier Kleber verwendet werden. Am besten eignen sich Baukleber bzw. Montagekleber.

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Platten direkt auf die Decke aufbringen.

Vor der Isolierung wird die Kellerdecke auf ihre Beschaffenheit geprüft. Sofern sie glatt ist, muss man nur testen, ob die Decke eine Vorbehandlung benötigt. Dazu fährt man mit dem Finger über die Decke.

Sollten Farbspuren am Fingern zurückbleiben oder die Farbe sogar auskalken, muss die Decke vor der Dämmung gründlich gereinigt und grundiert werden – z. B. mit Haftgrund.

Eine Grundierung ist auch dann notwendig, wenn die Decke sandet oder die Farbe bereits aufplatzt. In einem solchen Fall sollte man die Decke zuvor mit einer harten Bürste oder einem Besen abbürsten, um lose Bestandteile vor der Grundierung zu entfernen. Danach kann der Haftgrund auf die Decke auftragen werden.

Hinweis: Wenn bereits eine Dämmung des Fußbodens im Erdgeschoss durchgeführt worden ist, erübrigt es sich von selbst, nachträglich die Kellerdecke von unten zu dämmen.

3. Dämmplatten an die Decke kleben

Im ersten Schritt muss die Decke gereinigt und komplett von Unreinheiten und Schmutz befreit werden. Dann kann der Baukleber angerührt werden. Bei der Menge und dem Mischverhältnis hält man sich am besten an die Angaben des Herstellers.

Ist die Decke flach und weist keinerlei Unebenheiten auf, kann man den Montagekleber vollflächig auf die Dämmplatte auftragen. Empfehlenswert ist eine Zahntraufel (10 x 10 mm), um die Masse durchzukämmen. Die Ränder der Platten werden nicht mit Kleber bestrichen.

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4. Kellerdecke abhängen: Deckenabhängung mit gleichzeitiger Dämmung

Kellerdecke dämmen – aber womit? Wenn Sie die Kellerdecke ohne Styropor dämmen wollen, sondern mithilfe einer Lattenkonstruktion, muss bedacht werden, dass durch die Vorgehensweise gleichzeitig die gesamte Decke abgehangen wird. Diese Methode der Dämmung empfiehlt sich demnach nur bei hohen Kellerdecken. Entscheidend ist auch, ob bereits eine Lattenkonstruktion vorhanden ist oder nicht. Falls nicht, müssen die Latten in der Breite der Dämmplatten parallel zueinander an die Decke gedübelt werden.

Welches Werkzeug und Material Sie zum Dämmen der Kellerdecke für diese Anleitung benötigen, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:

Art Bedarf
Material
  • Dämmplatten
  • Dampfsperrfolie
  • Latten für Lattenkonstruktion
  • Deckenverkleidung (Paneele, Gips- oder Holzplatte)
Werkzeug
  • Bohrmaschine
  • Dübel
  • Schraube
  • Reibebrett
  • Zahntraufel
  • Klebespachtel
  • Mörteleimer
  • Rührquirl
kellerdecke-daemmen- und verkleiden

Nach der Dämmung kann die Decke verkleidet werden

Anschließend drückt man die Dämmung in die Zwischenräume. Wurde die Schicht der Lattenreihe vervollständigt, muss eine sogenannte Konterlattung angebracht werden, d. h. die weiteren Lattenreihen werden quer zur ersten Lattung montiert. Auch diese Lattenreihe wird mit dem Dämmmaterial befüllt.

Sollte die Decke unter einem unbeheizten Raum liegen – wie z. B. einer Garage – legt man zuletzt noch eine Dampfsperrfolie aus. Diese Schicht verhindet das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmschicht. Zuletzt werden Latten und Dämmung mit einer Deckenverkleidung verdeckt. Gut geeignet sind Paneele, Gips- oder Holzplatten.

5. Gestaltungsmöglichkeiten mit streichbaren Dämmplatten

Welche Möglichkeiten sich bieten, nachdem die Kellerdecke gedämmt wurde, hängt davon ab, wie viel Geld investiert und welches Material verwendet werden soll. Möchte man keine Holzpaneele oder Gipskartonplatten zur Verkleidung der Kellerdecke verwenden, kann auf streichbare Dämmplatten zurückgegriffen werden. Nach der Verarbeitung und wenn Sie die niedrige Kellerdecke verkleidet haben, lassen sich die Platten mit einer gut deckenden Farbe überstreichen. Zudem können sie bei kleineren Schäden mit ein wenig Spachtelmasse repariert werden.

Schimmel bei Kellerdämmung vorbeugen: Viele Hausbesitzer gehen davon aus, dass sich Keller aufgrund der hohen Feuchtigkeit nicht für eine Dämmung eignen. Sie befürchten, dass sich dahinter Schimmel an der Wand bildet. Diese Sorge ist jedoch unberechtigt. Es muss nur darauf geachtet werden, dass das verwendete Material beim Kellerdecke dämmen diffusionsoffen ist.

6. FAQ: Niedrige Kellerdecke verkleiden und verputzen

Bei Renovierungsarbeiten in Ihrem Keller werden Sie früher oder später um entsprechende Maßnahmen an der Kellerdecke nicht herumkommen.

Wurde das Dämmen der Kellerdecke mit Styropor durchfeführt, dann entsteht zwangsläufig die Frage, inwiefern sich das auf die anstehenden Verkleidungsarbeiten auswirkt.

Zum Abschluss dieses Artikels gehen wir auf die wichtigsten Fragen, die in diesem Zusammenhang aufkommen, ein und geben Ihnen ein paar nützliche Tipps an die Hand, wie Sie eine niedrige Kellerdecke am besten verkleiden.

6.1. Die Keller-Verkleidung: Wie verkleide ich das Styropor an der Kellerdecke am besten, wenn ich nicht sonderlich viel Höhe verlieren möchte?

Vor allem, wenn der zu verkleidende Keller auch als Vergnügungs- bzw. Geselligkeitsraum genutzt wird, ist eine entsprechende Dämmung, beispielsweise aus Styropor meist schon vorhanden.

Eine solche Styropordämmung kann ganz normal, mit handelsüblicher Wand bzw. Deckenfarbe Ihrer Wahl, gestrichen werden, sofern das Styropor nicht kunststoffkaschiert und offen ist.

Tipp: Wenn Sie die Kellerdecke nicht streichen möchten – Styroporplatten zur Verkleidung der Kellerdecke gibt in Paneeloptik für eine schönere Optik. Warum also nicht die Kellerdecke mit Paneelen verkleiden? Denken Sie auch daran, nicht nur die Kellerdecke, sondern auch Rohre im Keller zu verkleiden – für einen ansprechenden Gesamteindruck.

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6.2. Wie sieht es eigentlich mit einer Lattung aus – kann ich auf das Styropor eine Lattung anbringen und diese dann mit Grobspanplatten verkleiden?

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Wenn die Kellerdecke mit Styropor ausgekleidet ist, stellt sich die Frage, wie man die Verkleidungsarbeiten am besten angeht. Grobspanplatten können Sie jedenfalls nicht auf das Styropor aufkleben.

Auch wenn sich dieser Vorschlag theoretisch gut anhört, sollten Sie bedenken, dass Sie Grobspanplatten auf das Styropor nicht aufkleben können.

Stattdessen müssen Sie, um an Ihrer Decke etwas anschrauben zu können, ein Loch durch das Styropor in die Decke bohren. Als nächstes können Sie die passenden Dübel und Abstandhalter in die gebohrten Löcher einbringen.

Für die Befestigung der Latten oder Platten empfehlen sollten sie entsprechend lange Schrauben verwenden. Das passende Verhältnis von Schraube und der Art des Dübels kommt vor allem auf das Material an, durch welches gebohrt werden soll. Erkundigen Sie sich im Zweifelsfall beim Baumarkt Ihres Vertrauens diesbezüglich.

Hinweis: Für die Durchführung der obig genannten Arbeiten sind entsprechende handwerkliche Fähigkeiten notwendig. Das machen Sie keinesfalls einfach so nebenbei! Sollten Sie Zweifel haben, ob Sie diesbezüglich die nötigen Fähigkeiten aufweisen, dann ziehen Sie lieber einen entsprechend ausgebildeten Experten hinzu.

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6.3. Wie schaut es aus, wenn ich Latten direkt an der Decke anzubringen?

Vom Aufwand her würde sich diese Maßnahme unserer Ansicht nach nicht sonderlich lohnen, da Sie zu aufwändig in der daraus resultierenden Weiterführung der Arbeitsschritte ist und viel Dreck produziert.

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6.4. Ich bin immer noch am überlegen, welche Art von Platte ich nehmen soll. Wo liegt der Unterschied zwischen einer OSB-Platte (Grobspannplatte) und einer Spannplatte?

Der größte Unterschied zwischen den beiden Plattenarten findet sich in der Spannorientierung. Bei Spanplatten liegt diese nicht vor, hingegen bei OSB-Platten schon. OSB-Platten weißen eine höhere Biegefestigkeit sowie Tragfestigkeit auf als handelsübliche Spannplatten.

Beide Plattenarten werden im Innenausbau als auch im Möbelbau verwendet. Spannplatten sind luftundurchlässig und verfügen über eine hohe Wärmespeicherkapazität.

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Bildnachweise: Adobe Stock/Schulzfoto, 'Kellerdecke isolieren': von Hornbach, 'Isolierung zuschneiden': von Hornbach, 'Holzvertäfelung': von krosseel(Morguefile.com), 'Kellerdecke isolieren': von Hornbach, 'Isolierung zuschneiden': von Hornbach, 'Holzvertäfelung': von krosseel(Morguefile.com), Adobe Stock/Jürgen Fälchle (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)