Klimaanlage mit Lüftungsfunktion: Eine Bereicherung für Ihr Raumklima
- Eine Klimaanlage mit Lüftung kombiniert die Vorteile einer Klima- und einer Abluftanlage. Luft mit frischem Sauerstoff wird angesaugt, während die verbrauchte Luft nach Außen abgegeben wird.
- Dezentrale Lüftungsanlagen lassen sich meist unkompliziert nachrüsten. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Geräte weniger Strom verbrauchen als konventionelle Split-Klimageräte.
- Besitzen Sie eine Klimaanlage ohne Lüftungsfunktion, müssen Sie weiterhin über die Fenster lüften, um für einen Sauerstoffaustausch zu sorgen.
Im Sommer herrschen in Wohnräumen und im Schlafzimmer schnell schlechte Luft und hohe Temperaturen. Zwar sorgen Klimaanlagen für Abkühlung, doch besteht bei einer zu niedrig eingestellten Temperatur Erkältungsgefahr. Zudem eignet sich nicht jedes Gerät für die Wohnverhältnisse.
Welche Unterschiede zwischen den verschiedenen Geräten bestehen und wie Sie das richtige Modell finden, erfahren Sie in unserer Kaufberatung. Außerdem geben wir Tipps zum richtigen Lüften im Sommer und stellen eine Bauanleitung zur Verfügung, mit der erfahrene Heimwerker ein adiabatische Klimaanlage selber bauen.
1. Klimaanlagen-Typen und ihre Eigenschaften
Auf dem Markt können Sie eine Vielzahl an klimaregulierenden Geräten kaufen. Doch nicht jedes Modell eignet sich gleichermaßen für eine Wohnung. Auf Heimwerker.de stellen wir die unterschiedlichen Arten vor:
Art der Klimaanlage | Eigenschaften |
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Monoblock-Klimaanlage |
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Split-Klimaanlage |
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Dezentrale Klimaanlage mit Lüftung |
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Sie finden auch zentrale Klimaanlagen mit Lüftung. Diese eignen sich aber weniger für die Nachrüstung zu Hause. Eine dezentrale Klimaanlage mit Lüftungsfunktion ist ebenfalls deutlich günstiger in der Anschaffung.
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2. Sonderfall Abluftanlagen: Lüften und Energie sparen
Alleine Klimaanlage installieren? Lieber nicht.
Bereits seit 2008 dürfen feste Klimaanlagen nur noch von lizensiertem Personal installiert werden. Das gilt ebenso für die Reparatur der Geräte. Mobile Klimaanlagen dürfen Sie natürlich trotzdem aufstellen.
Eine komfortable Alternative zum manuellen Lüften sind Klimaanlagen mit Abluftanlage. Sie bestehen aus Ventilatoren und Zuluftventilen, die kontinuierlich aus dem Raum Luft absaugen, sodass ein leichter Unterdruck entsteht, der von Menschen nicht wahrnehmbar ist. Zugleich strömt frische Außenluft über Zuluftventile in der Außenwand hinein und gleicht den Unterdruck aus. Anschließend strömt die Luft in die weiteren Wohn- sowie Feuchträume und sorgt so für ein gesundes Raumklima.
Der Einbau einer solchen Klimaanlage oder Lüftungsanlage ist nachträglich möglich und erfolgt in den Außenwänden oder Fensterrahmen. Idealerweise sollten sie sich nahe der Heizung befinden, um kalte Zugluft zu vermeiden. Für ein Einfamilienhaus liegt der Preis für eine Abluftanlage zwischen 2.000 und 4.000 Euro.
3. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung: Vermeiden Sie Wärmeverlust im Winter

Zentrale Lüftungsanlagen werden in öffentlichen Gebäuden eingesetzt und eignen sich weniger für die Nachrüstung.
Beim Lüften geht in der Heizperiode zwangsläufig Wärme verloren. Zwar fällt der Verlust bei Abluftanlagen wesentlich geringer aus als beim Öffnen der Fenster, doch können – je nach Modell – zwischen 15 und 25 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche verloren gehen.
Anders sieht es bei einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung aus, bei der die Wärme in den Wohnräumen größtenteils erhalten bleibt. Der Preis für ein solche Anlage liegt bei ca. 5.000 Euro.
Darüber hinaus ist eine regelmäßige Wartung erforderlich. Außerdem müssen die Filter ausgetauscht werden. Beide Aufgaben können Hausbesitzer selber übernehmen können. Den Einbau und die Installation sollte jedoch eine Fachfirma durchführen.
4. Richtiges Lüften bei Sommerhitze: Kühles Haus ohne Klimaanlage
Im Sommer heizt sich die Luft vor allem in dicht besiedelten Gebieten und Städten auf, weshalb die Luft über Nacht nicht mehr ausreichend abkühlt. Die Folge sind warme Wohnräume sowie Schlafzimmer bei Raumtemperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Dies stellt vor allem für ältere Menschen und Kinder eine Belastung dar. Für ein gesundes Raumklima ist regelmäßiges Lüften aber zwingend erforderlich, um die verbrauchte durch frische Luft auszutauschen.
4.1. Wann im Sommer lüften?

Im Sommer sollten Sie morgens und abens stoßlüften.
Im Sommer sollte gelüftet werden, bevor die Temperaturen steigen und die warme Luft durch die geöffneten Fenster hinein gelangt. Morgens und abends erreicht man mit dem Stoßlüften einen vollständigen Luftaustausch. Ebenso kann man nachts die Fenster geöffnet lassen. Hier sollten lediglich Pollenallergiker beachten, dass nachts der Pollenflug mitunter stärker ausfällt als tagsüber.
Nach dem morgendlichen Lüften bleiben die Fenster geschlossen. Heruntergelassene Rollläden oder Markisen beugen vor allem in der Mittagshitze einem zusätzlichen Aufheizen der Wohnräume vor. Helle Ausführungen reflektieren die Sonnenstrahlen besser als dunkle Farben und erreichen so eine Reduzierung der Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent.
Weniger effektiv ist ein Blendschutz auf der Fensterinnenseite, da hier die Sonneneintrahlung bereits durch die Scheibe gelangt ist. Besser sind getönte oder beschichtete Sonnenschutzscheiben oder Jalousien in hellen Farben, die die Einstrahlung um bis zu 25 Prozent reduzieren.
Darüber hinaus sollten Wärmequellen, wie Lampen oder PC-Hardware nur eingeschaltet werden, wenn sie gerade gebraucht werden.
» Mehr InformationenHinweis: Grundsätzlich wärmen sich gut gedämmte Häuser mit einem solidem Mauerwerk im Sommer weniger auf als in Gebäuden mit schlechter Dämmung. Diese Dämmung sorgt dafür, dass im Winter weniger Wärme verloren geht und hält die Hitze im Sommer draußen.
4.2. Richtig lüften und heizen
Ebenso ist regelmäßiges und gründliches Lüften während der Heizperiode wichtig. Bleibt die verbrauchte, feuchte Luft in den Wohnräumen entsteht ein ungesundes Klima und Schimmelpiltze können sich bilden. Damit nicht zu viel Wärme nach draußen verloren geht, sollte man im Winter kurz aber gründlich stoßlüften.
Für fünf Minuten öffnet man alle Fenster, sodass die Luft ausgetauscht wird. im Idealfall sollte man dies zwei bis dreimal täglich durchführen.
5. Auto-Klimaanlage warten lassen: Vorsicht vor Keimen im Auto

Lassen Sie Ihre Klimaanlage im Auto regelmäßig warten, um eine Keimansammlung zu vermeiden.
Brennende Augen und gereizte Schleimhäute können ein Indiz für eine unzureichend gewartete Klimaanlage sein. Klimaanlagen gehören mittlerweile in neuen Autos zum Standard, denn sie sorgen im aufgeheizten Wagen für ein erträgliches Klima. Allerdings gilt auch hierbei, dass der Unterschied zwischen der Außen- und Innentemperatur höchstens 6 bis 7 Grad betragen sollte, andernfalls steigt die Erkältungsgefahr.
Der Gebrauch einer Klimaanlage kann jedoch brennende Augen und gereizte Schleimhäute sowie Atemwege verursachen, wenn sie nicht einmal im Jahr gewartet wird. Grund dafür sind Pilze, Bakterien und schädliche Mikroorganismen, die sich dort einnisten. Vor allem in der Verdampfereinheit, die die angesaugte Luft abkühlt, bilden sich schnell Keime, die die Atemwege und Schleimhäute reizen.
Achtung: Wer die Klimaanlage nicht warten lässt, riskiert damit, dass die Zahl der Bakterien und Keime weiter zunimmt und sie sich schließlich im gesamten Innenraum des Autos ausbreiten – erkennbar am modrigen Geruch. In diesem Fall muss die Klimaanlage von Fachkräften vollständig gereinigt und desinifiziert werden. Ebenso ist eine Desinfektion des gesamten Innenraums notwendig.
6. Weitere Fragen rund um das Thema „Klimaanlage mit Lüftungsfunktion“
6.1. Muss ich auch mit Klimaanlage lüften?
Besitzen Sie eine fest installierte Klimaanlage, etwa ein Split-Gerät, müssen Sie trotzdem hin und wieder lüften, da die Luft zwar gekühlt, aber nicht mit neuem Sauerstoff versorgt wird. Dabei ist Stoßlüften deutlich effizienter als ein angekipptes Fenster.
Eine Klimaanlage mit Lüftungsfunktion macht das zusätzliche Lüften allerdings überflüssig, da sie frische Luft ins Innere Ihrer Wohnung bringt und Schadstoffe aus den Räumen bläst.
» Mehr Informationen6.2. Kann man eine Lüftungsanlage mit einer Klimaanlage kombinieren?
Eine Installation beider Geräte ist möglich, in der Praxis allerdings weniger sinnvoll, da Sie dadurch einen höheren Aufwand bei der Installation haben und gleichzeitig einen enormen Stromverbrauch haben. Es ist daher eher sinnvoll, in eine Klimaanlage mit Lüftung zu investieren.
» Mehr Informationen6.3. Kann man selber eine Klimaanlage bauen?
Im Sommer sehnt man sich nach Abkühlung. Erfahrene Heimwerker greifen zum Werkzeug und bauen sich eine eigene Klimaanlage. Unsere Anlage funktioniert nach dem Prinzip der adiabatischen Kühlung und verbraucht daher nur sehr wenig Strom. Mit dieser Anleitung bauen Sie das Gerät nach.
» Mehr InformationenBildnachweise: shutterstock.com/Butsaya, shutterstock.com/kriangkrainetnangrong, shutterstock.com/VanoVasaio, shutterstock.com/Monika Wisniewska (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
Das Wichtigste kurz und verständlich – Prima
Auf meine Frage ob bei einer stationären Klimaanlage dennoch gelüftet werden soll/muss konnte ich keine befriedigende Antwort erkennen. Aufgrund meiner Erkrankung (Lungenkrebs) wäre mir jedoch sehr daran gelegen.
Also ich habe gelesen, daß man morgens und abends Stoßlüften soll, da Klimaanlagen keinen Sauerstoff bringen.
Liebe Grüße, Iris jahn