Linoleum richtig verlegen: Anleitung in 4 Schritten
- Die Vorarbeit zählt zu den wichtigsten Schritten der Verlegung von Linoleum. Der Boden muss absolut gerade und ohne Unebenheiten sein. Diese würde man sonst später deutlich erkennen.
- Bevor Sie Linoleum verlegen, sollten Sie es locker aufgerollt bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Dies erleichtert die Verlegung immens.
- Linoleumbahnen werden in zwei Schritten geklebt. Die Hälften der Bahn werden jeweils zur Seite geklappt, während der Kleber auf dem Boden unter einer Hälfte verteilt wird.
Benötigte Werkzeuge und Hilfsmittel
Ohne richtiges Werkzeug sollte auf eine eigene Verlegung von Linoleum verzichtet werden. Benötigt wird neben einfachen Hilfsmitteln, wie Bleistift, Zollstock und Cuttermesser, auch nicht alltägliches Werkzeug:
- Feiner breiter Zahnspachtel
- Hand- und Bodenwalze
- Wandschmiege
- Konturenlehre
- Anlegeschiene
- Handschweißgerät
- Abstoßmesser
Linoleum oder PVC selber zu verlegen ist nicht so einfach und wer es sich nicht zutraut, sollte sich lieber an einen Fachbetrieb wenden. Mit dem nötigen handwerklichen Geschick und unseren Tipps ist es aber durchaus möglich, Linoleum auch selber zu legen.
Wichtige vorraussetzung sind dabei benötigte Werkzeuge, die man selten in der heimischen Werkstatt findet. Es ist aber möglich, sich benötigtes Werkzeug im Baumarkt oder Werkzeugverleih zu mieten.
Sind alle Hilfsmittel vorhanden, hängt das fertige Ergebnis von der Sorgfalt der eingebrachten Arbeit ab. Linoleum muss absolut wasserdicht verschweißt werden.
Dringt später an einer undichten Stelle Wasser ein, kann das Linoleum aufquellen und eine Reparatur ist nicht mehr möglich. Dann muss der Bodenbelag großflächig oder komplett ausgetauscht werden.
Daher sollte gut überlegt sein, ob sich in dem Fall die Eigeninitiative lohnt. Auf Heimwerker.de zeigen wir Ihnen in einer Schritt für Schritt Anleitung, wie Sie selber Linoleum-Boden verlegen.
1. Der wichtigste Schritt – Bodenvorbereitung

Vor dem Verlegen des Linoleum muss der Untergrund von Unebenheiten befreit werden.
Der Untergrund ist die wichtigste Vorbereitung bei der Linoleumverlegung. Da Linoleum weich ist und ohne weitere Trittschalldämmung verlegt wird, ist später jeder kleine Fehler in der Vorbereitung sichtbar.
Es sollte darauf geachtet werden, dass der Boden absolut gerade und ohne jede Unebenheit ist. Risse im Estrich sollten unbedingt verschlossen und Unebenheiten abgefräst oder ausgeglichen werden.
Ebenso ist darauf zu achten, dass der Untergrund absolut trocken ist und es keine Möglichkeit für aufsteigende Feuchtigkeit gibt.
Kann dieses nicht gewährleistet werden oder befindet sich der Raum über einen ungedämmten Untergrund, besteht die Möglichkeit eine Isoliermasse aufzubringen. Diese verhindert aufsteigende Feuchtigkeit und schützt vor allzu kalten Füße.
Hinweis: Einige Untergründe sind für Linoleum ungeeignet, da sich die ungleichmäßige Oberfläche später im Linoleum abzeichnet. So sollten Sie Linoleum nicht direkt auf Fliesen verlegen. Auch hier kann ein Auftragen von Isoliermasse hilfreich sein.
2. Linoleum zuschneiden

Beim Zuschnitt von Linoleum wird ein Übermaß von etwa 5 cm pro Seite mit einberechnet.
Bevor Linoleum richtig verlegt werden kann, sollte es mindestens zwei Tage im zu verlegenden Raum bei Zimmertemperatur ruhen. Gelagert wird es dabei locker aufgerollt in stehender Position.
2.1. Bahnen zuschneiden
Die erste Bahn wird an einer möglichst geraden Wand ausgerollt und mit einem Übermaß von etwa 5 cm pro Seite zugeschnitten. Dabei bitte nicht vergessen, dass auch seitlich ein Überstand eingeplant werden sollte.
2.2. Heizungsrohre und Vorsprünge
Ausschnitte für Heizungsrohre und andere Vorsprünge sollten genau zugeschnitten werden. Hilfreich hierfür sind Wandschmiege (Anreißer) und Konturenlehre.
Mit einer Wandschmiege lassen sich ungerade Wandverläufe direkt auf das verlegende Material übertragen und dieses dann passgenau zuschneiden.
Eine Konturenlehre besteht aus vielen kleinen Streifen, mit denen sich ein „Abdruck“ von hervorstehenden Kanten und Rohren auf den Bodenbelag übertragen lassen und so exakt ausgeschnitten werden kann.
3. Linoleum kleben: Kleben der ersten Bahn

Der Linoleumkleber wird fein und gleichmäßig aufgetragen.
Ist die Bahn zugeschnitten, kann mit der Verklebung begonnen werden. Dazu klappen Sie das Linoleum der ersten Bahn auf eine Seite und tragen den Kleber mit einem feinen Zahnspachtel (Herstellerangaben beachten) auf der Länge einer halben Bahn auf. Dabei ist auf eine gleichmäßige Verteilung zu achten und nicht mehr als nötig aufzutragen.
Nun kann diese Seite verklebt und ausgerichtet werden. Danach wiederholt sich diese Arbeit mit der anderen Hälfte. Dazu wieder das Linoleum zur Hälfte auf die bereits verklebte Fläche klappen, den Kleber auf der anderen Seite auftragen und das Linoleum verkleben.
Dabei das Linoleum mit der Rolle erst quer und dann längst andrücken. Austretender oder zu viel aufgetragener Kleber sollte sofort entfernt werden.
3.1. Weitere Bahnen verkleben
Weitere Bahnen werden im selben Verfahren mit einem Überstand von etwa 2 cm verklebt. Dabei peinlich darauf achten, dass kein Kleber auf die bereits verlegte Bahn gelangt.
Abschließend werden die beide Bahnen im übereinander liegenden Bereich gleichmäßig geschnitten und mit der Handwalze fest angedrückt. Das ergibt eine sauber Schnittkante und beide Bahnen liegen exakt aneinander.
So fahren sie weiter fort, bis die gesamte Fläche verlegt ist. Je nachdem, ob das Linoleum hochgeschlagen oder bündig verlegt werden soll, lassen sich die Ränder mit einer Anlegeschiene sauber zuschneiden.
Hinweis: Vor der weiteren Arbeit sollte der Kleber völlig getrocknet sein. Dazu bitte die Herstellerangaben beachten.
4. Linoleum verschweißen oder verfugen

Im letzten Schritt wird das Linoleum mit einem Schmelzdraht verschweißt.
Mit der Fugenfräse wird nun an den Stößen eine etwa 3 mm breite und 3 mm tiefe Nut gefräst. Auch hier sollte man sich nach den Herstellerangaben richten. Um die Fräse sauber zu führen, ist eine lange Schiene oder gerade Holzlatte hilfreich.
Sind alle Stöße sauber ausgefräst, kann mit dem Einbringen des Schmelzdrahtes begonnen werden. Die Schmelzdrahtzuführung funktioniert bei einem Handschweißgerät automatisch und dieses muss nur langsam auf der gefrästen Nut entlang geführt werden.
Mit etwas Übung für die richtige Geschwindigkeit, ist hier schnell ein sauberes Ergebnis möglich.
Im letzten Arbeitsgang wird der überstehende Schmelzdraht abgestoßen. Dazu gibt es Abstoßmesser als Handgeräte oder als kleine fahrbare Wagen mit zwei Klingen, welche einfach nur über die Naht geführt werden. Gerade als Laie sollte man sich für die zweite Variante entscheiden.
Hinweis: Bei nicht homogenen Böden können Sie die Fugen auch kalt verschweißen. Hierbei spritzen Sie ein Fugenmittel aus einer Kartusche in die Fuge und lassen dieses nach den Angaben des Herstellers trocknen.
Bildnachweise: adobe.stock/DGM Photo, adobe.stock/schulzfoto, adobe.stock/Verrone, adobe.stock/Mario Hoesel, adobe.stock/andrey gonchar (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
Es ist das wichtigste nicht beschrieben, wie hält man das Schneidemesser, dass man es nicht zu kurz abschneidet.