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Saugroboter Test: Medion MD 19100 für Einsteiger

  • Der Medion Saugroboter MD 19100 gehört zur Einsteigerklasse. Medion selbst sagt: „Der erschwingliche Saugroboter für jeden Haushalt.“
  • In puncto Optik, Qualität oder Saugleistung muss er sich dennoch nicht verstecken. Was in die Saugöffnung passt, wird auch eingesaugt.
  • Fans umfangreicher Steuerungsmöglichkeiten werden beim Medion MD 19100 jedoch schnell alle Grenzen ausgelotet haben. Denn viel gibt es da nicht zu erforschen.

Saugroboter Test Medion MD 19100

Wer einen Saugroboter im günstigen Preissegment sucht, wird früher oder später über die Saugroboter von Medion stolpern und eventuell auch auf den Medion MD 19100 treffen. Mit knapp über 100 € – die Online-Preise fallen eventuell noch etwas geringer aus- ist er verdammt günstig und dafür sogar recht gut. Natürlich darf man kein technisches High-End-Gerät erwarten, aber das machen vermutlich auch die Wenigsten, die einen günstigen Saugroboter kaufen.

1. Technische Daten des Medion MD 19100

Test Medion Saugroboter

Zum Lieferumfang gehören Ersatzbürsten und eine Ersatzfilter.

Die Herstellerangaben zum Medien MD 19100 sehen folgendermaßen aus:

  • Akku: Li-Ion 14,4 V, 2400 mAh
  • Betriebszeit: 90 min
  • Ladezeit: 4,5 Stunden
  • Staubbox: 300 ml
  • Höhe: 85 mm
  • Durchmesser: 310 mm
  • Gewicht: 2,34 kg
  • Filter: EPA Partikelfilter
  • Zubehör: 2 Ersatzbürsten, Ersatzfilter, Fernbedienung mit Display, Ladestation
  • Reinigungsmodi: Standardreinigung, Randreinigung, Flächenreinigung, Punktreinigung
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2. Lieferumfang und der erste Eindruck

Das Öffnen des Kartons erweckt etwas gemischtes Gefühle. Einerseits ist alles sehr ordentlich und sicher verpackt, andererseits sieht man sehr viele Plastiktüten, die gern eingespart werden können. Schließlich sind die Oberflächen des Saugroboters nochmal zusätzlich mit einer Folie abgeklebt und somit geschützt.

Saugroboter Verpackung

Ordentlich und sicher verpackt, aber leider auch sehr viele Plastiktüten und Folien.

Am Inhalt des Kartons gibt es auf jeden Fall nichts zu meckern. Zusätzliche Randbürsten, ein zweiter Luftfilter, ein Reinigungspinsel und eine Fernbedienung runden das Gesamtpaket ab. Eine virtuelle Wand wäre zwar nicht schlecht, aber beim MD 19100 handelt es sich schließlich um einen günstigen Einsteiger-Saugroboter.

Am ersten Eindruck der Qualität gibt es nichts auszusetzen. Alles ist sehr sauber verarbeitet und wie bei bisher allen Medion Saugrobotern im Test gefällt mir die Ladebuchse am Gerät, da durch diese der Sauger auch manuell und ohne Ladestation geladen werden kann.

Positiv dieses mal auch die Befestigung der Rundbürsten – diese werden nur gesteckt und müssen nicht angeschraubt werden. Wer häufig mit langen Haaren zu kämpfen hat, wird diesen kleinen Vorzug zu schätzen wissen.

Auffällig sind zwei kleine schwarz-rote Flächen am hinteren Teil des Saugroboters. Der erste Gedanke ging in Richtung zusätzliche Sensoren, es sind aber Empfänger für die Infrarot-Fernbedienung. Infrarot? Na ja, nicht so von Vorteil, wenn sich der Saugroboter im Nebenraum befindet und zur Ladestation geschickt werden soll. Bei der Bedienung muss man sich immer in der Nähe des Saugers befinden und ihn auch mit der Fernbedienung anpeilen. Zur Kontrolle wird daher jede Bedienung mit der Fernbedienung akustisch quittiert.

3. Die Ladestation im Medion MD 19100 Test

Zur Ladestation gibt leider wenig zu sagen. Leider, weil sie keine Möglichkeit bietet, das Ladekabel in der Station zu positionieren und das Kabel somit „dezent“ nach hinten abzuführen. Also egal wie man sie auch hinstellt, der Stecker der Ladebuchse und auch das Kabel sind immer deutlich zu sehen.

Dafür zeigte sich im Saugroboter Medion MD 10100 Test, dass es sich um eine der standsichersten Ladestation bisher handelt. Selbst wenn sie mitten im Raum steht, fährt der MD 19100 auf sie zu, ohne sie auch nur einen Millimeter zu verschieben. Grund dafür ist das kontaktlose Einparken. Zumindest, was die Front betrifft. Während viele Saugroboter im Test so weit auf die Ladestation fuhren, bis der Stoßsensor reagierte, bleibt der Medion MD 19100 im Test bereits ein Stück davor stehen.

4. Bedienung des Saugroboters Medion MD 19100

Am Saugroboter selbst befindet sich neben dem Hauptschalter an der Unterseite noch oberhalb ein blau beleuchteter Taster. Damit lässt sich der Sauger aus dem Schlaf erwecken, der Saugvorgang starten, unterbrechen oder beenden. Mehr ist am Gerät selbst nicht möglich.

Für eine komfortablere Bedienung liegt zusätzlich ein Fernbedienung mit Display bei. Das ist zwar sehr klar, dürfte aber gern beleuchtet sein, damit es auch bei mäßigen Lichtverhältnissen noch gut ablesbar bleibt. Mit der Fernbedienung lassen sich dann auch die unterschiedlichen Reinigungsmodi auswählen. Möglich ist eine Reinigung nach dem Chaosbetrieb, eine Rand- und Punktreinigung, sowie eine Flächenreinigung. Nebenbei kann der Saugroboter auch manuell manövriert oder die Turbostufe aktiviert werden. Auch der Befehl zum Parken beziehungsweise Laden kann mit der Fernbedienung gegeben werden. Alles allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Fernbedienung auf den Saugroboter gerichtet wird.

Auch wenn beim Einstellen der Uhrzeit der Wochentag ausgewählt werden kann, bietet der MD 19100 keine „echte“ Programmierung. Es ist lediglich möglich, ihn mit einer Zeitverzögerung von bis zu 24 Stunden starten zu lassen und mit dieser Aktivierung putzt der Medion Saugroboter dann täglich zur selben Zeit. Mehrere Starts an einem Tag oder differenzierte Uhrzeiten für verschiedene Wochentage, sind nicht möglich. In Anbetracht des Einsteiger-Modells muss das wohl reichen.

5. Praktischer Test Medion Saugroboter MD 19100

Einschalten und es ertönt ein sehr klares „Ding-Dong“. Das klingt richtig gut und die Klangqualität ist erstaunlich. Beim Test des Medion Saugroboters wurde der Ton aber ziemlich nervig. Da kann die Klangqualität noch so gut sein, wenn bei jedem Tastendruck auf der Fernbedienung oder nach der vollständigen Ladung dieses Ding-Dong ertönt, wird es irgendwann zu viel. Angenommen man startet den Saugroboter nach Feierabend gegen 18:00 Uhr, dann vergehen etwa 6 Stunden bis er gesaugt hat und wieder vollständig geladen ist. Irgendwann in der Nacht gegen 0:00 Uhr ertönt dann ein Ding-Dong, weil der Akku vollständig geladen wurde. Abstellen lässt es sich leider nicht.

Extrem positiv fiel die Saugleistung im Test auf. Ecken meisterte der Medion MD 19100 im Test so gut, dass tatsächlich nur in den Innenecken etwas liegen blieb. Das hat bisher keiner geschafft. Viele Saugroboter fahren Außenecken so weit aus, dass sie nie ganz gereinigt werden. Der Medion driftete im Test um die Ecken, hob gar nicht vom Rand ab und konnte sie so perfekt absaugen. Ob diese Fahrweise Absicht ist, an verschmutzten Sensoren oder den schwarzen Hockern lag, kann ich nicht sagen. Effektiv war sie auf jeden Fall.

Als ebenso effektiv erwies sich die Punktreinigung auf dem Teppich beziehungsweise einem Läufer. Solche Oberflächen sind für einen Saugroboter besonders schwer zu reinigen, da die meisten weder über eine Reinigungsbürste, noch über eine enorm hohe Saugkraft verfügen. Dennoch hat sich der Medion Saugroboter im Test mehr als wacker geschlagen, was bei der Punktreinigung sicher nicht zuletzt an der Fahrweise liegt.

Bei der Punktreinigung startet der MD 19100 am Ausgangspunkt und fährt als Spirale einen immer größer werdenden Kreis. Anschließend wird die Spirale wieder kleiner, bis der Ausgangspunkt erreicht ist. Stößt er zwischendurch auf ein Hindernis, wechselt sogar die Fahrrichtung und die Spirale wird in umgekehrter Richtung abgefahren. Dadurch wird der gesamte Bereich doppelt und aus zwei Richtungen gesaugt, was für eine gute Reinigung sorgt.

Was nicht so gut gefällt, ist die Turbostufe. Das heißt, eigentlich gefällt sie schon, nur lässt sie sich leider nur mit der Punktreinigung kombinieren. Wird sie während der normalen Reinigung aktiviert, geht der Medion sofort in den Modus der Punktreinigung über und reinigt eine kleine Fläche intensiv. Wechselt er anschließend den Saugmodus, wird auch die Turbostufe wieder deaktiviert.

Auch die Randreinigung gefiel nur mäßig. Der Medion MD 19100 schafft es nicht, exakt an der Wand entlang zu fahren. Entweder gerät er langsam immer weiter an die Wand und muss korrigieren oder er entfernt sich immer weiter. Im zweiten Fall benötigt er etwas Zeit, ehe der Fehler bemerkt wird und so passiert es alle paar Meter, dass ein kleiner Streifen an der Wand nicht gereinigt wird.

Insgesamt fällt der praktische Test des Medion MD 19100 etwas gespalten aus. Die Navigation kann nicht überzeugen, die Saugleistung dafür umso mehr. Lässt man den Saugroboter einfach machen, dauert es aufgrund der nicht ganz ausgereiften Navigation zwar etwas länger, aber sauber wird es auf jeden Fall.

6. Die Staubbox – klein aber gefräßig

Wer die Medion Saugroboter kennt, der kennt auch die kleinen Staubboxen. Ja, mit 350 ml sind sie wirklich nicht groß, aber durch den Aufbau und der enorm großen Saugleistung, geht ordentlich was rein.

Wie bei den meisten Saugrobotern reicht ein Tipp auf den Deckel des Saugers, er öffnet sich und die Staubbox kann entnommen werden. Auffällig dieses mal, dass sie schwarz ist. Das sieht zwar schick aus, ist aber nicht praktisch, da man so nicht sieht, wie voll die Box ist.

Dank des großen Vorfilters und Feinstaubfilters verlor der Medion MD 19100 im Test auch mit einer vollen Staubbox nicht an Saugleistung. Das geht sogar so weit, dass selbst vor der Staubbox noch das Stroh aus dem Meerschweinchen-Käfig hängen blieb. Ein Blick in die Box beweist es nochmal. Da liegen sogar Holzspäne, bei denen man denkt, dass sie gar nicht durch die kleine Saugöffnung passen sollten.

Nicht ganz so schön ist allerdings das Entleeren, da es sich nicht vermeiden lässt, mehr oder weniger im Schmutz rumzufingern. Der Vorfilter muss schließlich entnommen und anschließend auch ausgeklopft werden. Ganz ohne Kontakt zum Schmutz wird es bei den Boxen eines Saugroboters aber kaum funktionieren.

Fazit zum Saugroboter Test Medion MD 19100

Testsiegel Saugroboter Medion MD 19100Medion nennt den MD 19100 selbst „Der erschwingliche Saugroboter für jeden Haushalt.“ und das ist er auf jeden Fall.

An der Qualität gibt es nicht zu bemängeln und auch das Zubehör überzeugt mit zusätzlichen Bürsten sowie einem Ersatzfilter. Auf eine umfangreiche Programmierung muss man bei einem Saugroboter dieser Preisklasse aber leider verzichten.

Es gibt jedoch eine Startzeitvorwahl, die sich anschließend täglich wiederholt. Es ist also dennoch möglich, den Saugroboter seine Arbeit verrichten zu lassen, wenn man nicht daheim ist. Und das erwies sich im Medion MD 19100 Test auch als die bessere Entscheidung.

Neben den recht spartanischen Programmiermöglichkeiten fallen auch die Fahrwege nicht so effektiv wie bei teureren Modellen aus. Der Medion MD 19100 saugt zwar extrem kräftig, benötigt aber seine Zeit, bis wirklich jede Stelle erreicht wurde.

Hat der günstige Saugroboter jede Stelle abgefahren, schluckt die kleine Staubbox wirklich alles, was durch die Öffnung passt. Selbst bei voller Box gewährleisten die großflächigen Filter noch immer eine sehr gute Saugkraft und was nicht mehr in die Staubbox passt, wird halt in den Saugkanal gezogen. Hier geht der MD 19100 keine Kompromisse ein.

Wer einen günstigen Saugroboter sucht, ist mit dem Medion MD 19100 gut versorgt. Der muss aber auch damit leben, dass er nicht so komfortabel wie andere Modelle ist und die Räumlichkeiten nicht so effektiv abfährt.

Bildnachweise: Riccardo Düring (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)