Unkraut & Schädlinge

Mücken vertreiben und bekämpfen

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Mücken: Blutsaugende Stecher effektiv vergrämen

An lauen Sommerabenden im heimischen Garten zählen Stechmücken (Culicidae) zu den unbeliebtesten Plagegeistern. Wenn das unangenehme Summen beginnt, steigt der Stresspegel der Gartenfreunde und es dauert nicht lange, bis das erste Juckgefühl einsetzt.

Gerade in der Nähe von stehenden Gewässern sammeln sich Mücken schon bei Anbruch der Dämmerung zu Tausenden in sogenannten Tanzschwärmen. Hierbei handelt es sich um die männlichen Exemplare, die durch ihren geräuschvollen Flügelschlag die Weibchen zur Begattung anlocken.

Die Weibchen benötigen zur erfolgreichen Eiablage artfremdes Protein – dadurch werden sie zwangsweise zu den uns bekannten „Blutsaugern“. Um das Blut zu verdünnen, injizieren sie mithilfe ihres Stechrüssels ein Protein, auf das unser Immunsystem allergisch reagiert – es entsteht ein dicker, juckender Mückenstich.

Erfahren Sie hier, wie Sie Stechmücken gezielt abwehren und bekämpfen können.

Duftstoffe als Mückenschutz

Angelockt werden Mücken übrigens nicht vom „süßen Blut“, sondern von Kohlendioxid und Körperdüften. Hier setzen auch die meisten Mittel gegen Mücken an. Die Repellentien sind allesamt Vergrämungsmittel: Sie beinhalten Wirkstoffe, die Mücken über den Geruchssinn wahrnehmen.

Mückenschutzmittel mit den Wirkstoffen DEET (Diethyltoluamid) oder Icaridin wirken auf diese Weise und halten die Stechmücken für einige Stunden fern.

Pflanzliche Alternativen sind ätherische Öle von Gewürznelken, Thymian, Salbei, Eukalyptus und Zitronen. Da die Öle nur verdünnt auf die Haut oder dunkle Kleidung aufgetragen werden, hält der Schutz allerdings auch nur relativ kurz – meist weniger als eine Stunde. Außerdem wirken die Duftstoffe von Mensch zu Mensch verschieden, da die körpereigene Duftzusammensetzung immer individuell ist.

Entlang des Oberrheins werden übrigens seit gut zwanzig Jahren die Mücken großflächig mit einem Bakterium bekämpft. Per Hubschrauber wird das Mittel verteilt und sorgt für das Absterben der Mückenlarven. Leider bleiben immer noch genügend Exemplare übrig, die sich schnell vermehren und uns den Sommer im Freien verleiden

Experten warnen nach Unwetter vor Mückenplage

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Die Tiegermücke überträgt das gefährliche Dengue-Fieber und wird immer häufiger in Deutschland gesichtet.

Die aktuelle Wetterlage mit starken Regenfällen und feuchtwarmen Temperaturen bietet Stechmücken optimale Lebensbedingungen: Mückenlarven entwickeln sich in ruhenden Gewässern, die es nach schweren Überflutungen in vielen Städten Deutschlands zu finden gibt.

Schlüpfbereite Mücken warten auf wärmere Temperaturen, die einige Tage anhalten, und schlüpfen dann zeitgleich, sodass es zu einer regionalen Mückenplage kommt.

Dieser Massenausflug ist besonders unangenehm, da viele Mücken Krankheiten übertragen. Sorge bereitet den Experten das vermehrte Auftreten exotischer Mückenarten, die durch den Tourismus in Deutschland eingeschleppt wurden.

Auch der Klimawandel spielt hier eine entscheidende Rolle, da sich diese gefürchteten Mücken, etwa die Tigermücke oder die asiatische Buschmücke, nur bei warmen Temperaturen wohlfühlen. Neben dem Westnil-, Dengue- oder Chikungunya-Fieber wird beispielsweise auch das Zika-Virus von exotischen Stechmücken übertragen.

Bislang gab es in Deutschland jedoch nur wenige Erkrankungen durch von Mücken übertragene Krankheitserreger.

Sechs Hausmittel gegen Stechmücken

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Weibliche Stechmücken benötigen Wirtsblut für die Eiablage.

Im Handel sind viele Produkte mit ausgeschriebenem Mückenschutz zu erwerben. Häufig wollen Menschen jedoch auf chemische Zusätze und unangenehme Gerüche verzichten und dennoch frei bleiben von juckenden Insektenstichen. Mücken haben einen ausgeprägten Geruchssinn und meiden Orte, die für sie unangenehm riechen.

Machen Sie sich dieses Wissen zunutze und setzen Sie auf einen natürlichen Mückenschutz mit umweltschonenden Hausmitteln für den Innen- und Außenbereich.

Mit diesen sechs Hausmitteln bleiben Sie von juckenden Mückenstichen verschont:

  1. Spezielle Duftlampen oder gängige Räucherstäbchen verströmen einen angenehmen Geruch und vertreiben die summenden Plagegeister.
  2. Der Geruch von Zitronen in Kombination mit Gewürznelken schreckt Stechmücken effektiv ab. Halbieren Sie eine Zitrone und spicken Sie diese mit den Nelken und die Mücken bleiben fern.
  3. Zerstoßen Sie Salbeiblätter und verbrennen Sie diese in einer feuerfesten Schale. Der würzige Geruch belebt jede Grillparty und vergrämt zudem lästige Mücken.
  4. Mischen Sie ätherische Öle wie Zimtöl, Anisöl, Lavendelöl oder Eukalytusöl mit einer Bodylotion im Verhältnis 1:4 und tragen Sie diese Mischung auf freiliegende Körperstellen auf.
  5. Basilikum, Zitronenmelisse und Tomatenpflanzen verströmen einen für Mücken unangenehmen Geruch. Setzen Sie die Duftpflanzen für einen effektiven Mückenschutz in Terrassen- oder Fensternähe.

Mückenschutz im Haus

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Der Speichel der Mücke wirkt betäubend, daher spürt man den Stich fast gar nicht.

Einen wirklich wirksamen Schutz gegen Mücken im gesamten Wohnbereich bieten Schutzgittervorrichtungen an Fenstern und Türen.

Mit zusätzlichen Fliegengittern und entsprechenden Geweben für Fenster sowie Türen hält man die Mücken vom Eindringen ab, ohne auf die gerade im Sommer so nötige Frischluftzufuhr verzichten zu müssen.

Nutzvoller Nebeneffekt: Auch andere lästige Insekten, wie Fliegen, Spinnen, Wespen und Käfer, bleiben dauerhaft ausgesperrt.

Sollte sich doch einmal ein blutsaugendes Insekt in den Wohnbereich verirrt haben, sorgt ein im Schlafzimmern montiertes Moskitonetz für einen erholsamen Schlaf.

Besuchen Sie für weiterführende Informationen unsere Beratungsseite Fliegengitter als Insektenschutz.

Als eine weitere Sofortlösung bietet sich der Einsatz von Ventilatoren und Klimaanlagen an. Mücken meiden kühle Temperaturen und haben Probleme, gegen einen starken Luftstrom anzufliegen.

Ventilatoren an Fenstern und kühle Innenraumtemperaturen sorgen also dafür, dass die Fluginsekten die Wohnbereiche meiden.

Weiterhin werden sogenannteMückenstecker für die Steckdose angeboten. Sie arbeiten häufig als Biozidverdampfer und verbreiten Insektizide in der Raumluft. Auf diese Weise wird der Wohnbereich effektiv mückenfrei gehalten.

Dennoch gilt es zu bedenken, dass das Einatmen von hochdosierten Dämpfen für Mensch und Tier auf Dauer gesundheitliche Konsequenzen haben könnte. Bringen Sie daher nach erfolgtem Einsatz schnellstmöglich Fliegengitter an, um die Räume gut lüften zu können. Zudem sollten solche Mückenstecker nur bei einer akuten Plage zum Einsatz kommen.

Unbedenklich sind Ultraschallgeräte, die Mücken durch akustische Signale aus dem Wohnbereich vertreiben und bereits präventiv fernhalten. Die Wirksamkeit dieser Geräte ist umstritten, dennoch stellen sie eine geruchsfreie und ungiftige Alternative zu chemischen Mückensteckern dar.

Fünf Tipps für einen mückenlosen Sommerabend im Freien

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Auch bei Spaziergängen im Wald sollten Sie sich vor Stechnmücken schützen.
  1. Auf Balkon und Terrasse kann ein Ventilator für eine mückenfreie Zone sorgen, denn Mücken mögen keine bewegte, kühle Luft.
  2. Hautbedeckende, lose und helle Kleidung machen den Menschen für die Mücken uninteressanter.
  3. Ob synthetische oder pflanzliche Mückenschutzmittel: Sie sollten lückenlos auf alle freiliegenden Hautpartien aufgetragen werde.
  4. Im Garten sollten Regentonnen, Planschbecken und andere Wasseransammlungen regelmäßig geleert bzw. abgedeckt werden. Damit werden potentielle Brutstätten der Stechmücken dezimiert.
  5. Im Gartenteich können Sie durch den Einsatz von Springbrunnen und Fischen effektiv gegen die lästigen Mücken und ihre Brut vorgehen.

Mückenstich – und jetzt?

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Juckende Mückenstiche dürfen nicht aufgekratzt werden.

Ganz wichtig: Bei einem Mückenstich sollten Sie die betroffene Stelle nie direkt kratzen, auch wenn der Juckreiz dazu animiert.

Wird der Stich aufgekratzt, droht eine unangenehme Entzündung und der Heilungsverlauf wird unnötig hinausgezögert. Es kann helfen, neben dem Stich zu kratzen und so erste Jucksymptome zu lindern.

Zur ersten Behandlung soll es helfen, eine aufgeschnittene Zwiebel auf den Stich zu legen oder heißes Wachs auf die Stelle tropfen zu lassen.

Auf die Wirkung von konzentrierter Wärme setzen auch spezielle Behandlungsgeräte zur Soforthilfe bei Insektenstichen, die unter Bezeichnungen wie Body-Pic, Stichheiler oder Bite Away zu erwerben sind.

Ebenso hilft das Auftragen eines kühlenden Gels gegen Brandwunden, Sonnenbrand und Insektenstiche. Alternativ lässt sich ein Coolpack in ein Tuch wickeln und auf die juckende Hautregion legen.

Allergie gegen Insektengift

Allergische Reaktionen zeigen sich durch besonders heiße und dicke Schwellungen und Quaddeln, Kreislaufbeschwerden und einsetzende Atemnot.

Treten diese Symptome ein, sollte eine Insektengiftallergie beim Allergologen oder Hautarzt abgeklärt werden. Besteht eine Allergie, wird der behandelnde Arzt hochdosierte kortisonhaltige Cremes oder Antihistaminika für den Notfall verschreiben.

Für eine Erste Hilfe sind Kortisonsalben gegen Insektenstiche in geringer Dosierung auch rezeptfrei in der Apotheke zu erwerben.

Achtung: Nicht nur bei Wespenstichen, auch bei Mückenstichen kann es bei bestehenden Allergien zu akuter Atemnot kommen. Jetzt muss umgehend ein Notarzt alamiert werden.

Bildnachweise: 'Mücke auf Stoff': (Mosquito, 'Tigermücke': (Originalbild, 'Gemeine Stechmücke': (Gemeine Stechmücke - Culex pipiens, 'Mücke in Nahaufnahme': (Originalbild, 'Mücke fliegt im Wald': (Originalbild, 'Mückenstich': (untitled, 'Mücke auf Stoff': (Mosquito, 'Tigermücke': (Originalbild, 'Gemeine Stechmücke': (Gemeine Stechmücke - Culex pipiens, 'Mücke in Nahaufnahme': (Originalbild, 'Mücke fliegt im Wald': (Originalbild, 'Mückenstich': (untitled, Adobe Stock/mycteria (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)