Weihnachtsbaum-Arten: Welcher Nadelbaum ist der richtige für Weihnachten?
Weihnachtsbaum selber schlagen
Besonders viel Spaß macht das eigene Schlagen des Weihnachtsbaums – erkundigen Sie sich bei Ihrem zuständigen Forstamt nach Adressen und Terminen. Ein Tipp vorweg: Schlagen Sie alle Fichten-Arten immer erst kurz vor dem Fest.
Die meisten Weihnachtsbäume können Sie auf örtlichen Weihnachtsmärkten, in Gartencentern oder Baumärkten kaufen. Dort erhalten Sie eine fachkundige Kaufberatung. Sogar online sind frisch geschlagene Weihnachtsbäume heutzutage erhältlich.
Mit diesem Ratgeber auf Heimwerker.de geben wir Ihnen eine Anleitung an die Hand, anhand derer Sie lernen, die Merkmale der Weihnachtsbaum-Arten voneinander zu unterscheiden.
1. Nadelbaum-Arten: Wie unterscheidet man Fichte, Tanne und Kiefer?
Die Fichte sticht, die Tanne nicht! Wie man anhand dieser Eselsbrücke erkennen kann, sind die Nadeln ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen Nadelbäume. Aber auch anhand der Zapfen oder der Farbe und Beschaffenheit der Rinde lassen sich Rückschlüsse auf die Art des Nadelbaums schließen.
Als kleine Orientierungshilfe für Sie haben wir in der nachfolgenden Tabelle die bekanntesten Nadelbaum-Arten und ihre Merkmale aufgelistet.
Art | Merkmale |
---|---|
Fichte |
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Tanne |
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Kiefer |
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2. Für den kleinen Geldbeutel: 5 günstige Weihnachtsbaum-Arten
Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen nicht nur die schönste, sondern auch die kostenintensivste Zeit des Jahres. Auf den Weihnachtsbaum müssen Sie dennoch nicht verzichten, wenn Sie sich für eine der in diesem Kapitel vorgestellten, günstigen Weihnachtsbaum-Arten entscheiden.

Die Douglasie zählt zu den preiswerten Weihnachtsbaum-Arten, die auch für den Außenbereich geeignet sind.
2.1. Fichte: Preiswert, aber nicht lange haltbar
Der preiswerteste Baum unter den Weihnachtsbaum-Arten ist die Fichte (Picea abies). Von allen Weihnachtsbaum-Arten hat die Fichte aber leider auch die geringste Haltbarkeit, denn sie nadelt in warmen Räumen schon nach wenigen Tagen. Sie hat dunkelgrüne, nur mäßig stechende Nadeln.
2.2. Blaufichte (Blautanne): Für schweren Baumschmuck und Kerzen
Die Blaufichte (Picea pungens) hat einen blauen Schimmer auf den Baumnadeln, dessen Intensität einerseits vom Typ andererseits von der Witterung abhängig ist. Im Vergleich zu anderen Weihnachtsbaum-Arten hat die Blaufichte eine mittlere Haltbarkeit, liegt im Preissegment etwas über der Fichte und ist ein Klassiker unter den Weihnachtsbäumen.
Aufgrund ihrer starken, gleichmäßig-etagenförmig gewachsenen Äste ist sie besonders für schweren Baumschmuck und für echte Kerzen geeignet. Ihre Nadeln stechen stark und duften sehr nach Wald. Die Blaufichte wird daher auch Stechtanne genannt.
2.3. Serbische Fichte: Nur kurz haltbar
Die Serbische Fichte (Picea ommorika) wird nach ihrem lateinischen Namen auch Omorika-Fichte genannt. Sie hat einen dünnen Baumstamm und eine kegelförmige Krone.
Wie die meisten Fichten ist sie ebenfalls preisgünstig, aber in Zimmertemperatur nur kurz haltbar, bevor sie Nadeln verliert. Durch ihre hängenden Zweige mit spitzen Nadeln ist die Serbische Fichte eher schwierig zu schmücken.
2.4. Rotfichte: Riecht gut, aber nadelt schnell
Die deutsche Rotfichte (Picea rubens) gehört zu den günstigsten Weihnachtsbäumen und wird oft in Forstanlagen angeboten.
Allerdings muss, wer sich mit Blick auf den Preis für diese Weihnachtsbaumsorte entscheidet, auch in Kauf nehmen, dass der Baum sehr schnell nadelt und schneller in Flammen aufgeht als andere Arten. Andererseits sind Rotfichten schön schlank im Wuchs und riechen gut.
2.5. Douglasie: Nur für leichten Baumschmuck
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) hat weiche, dünne Nadeln, die einen intensiven Zitrus-Duft verströmen, sowie dünne, biegsame Zweige und ist deshalb nur für leichten Baumschmuck geeignet.
Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der Blaufichte zu vergleichen; preislich ist sie etwas günstiger als diese. Douglasien stammen ursprünglich von der Pazifikküste Nordamerikas, werden jetzt aber auch in Europa und Deutschland gezüchtet.
Hinweis: Bäume, die nicht sonderlich lange haltbar sind, sollten erst kurz vor dem Fest gekauft und ins Haus geholt werden.
3. Weihnachtsbaum mal anders: 4 ungewöhnliche Weihnachtsbaum-Sorten
Es muss nicht immer die traditionelle Nordmanntanne sein: In diesem Kapitel stellen wir Ihnen alternative Weihnachtsbaum-Arten vor, die in den vergangenen Jahren zu Weihnachten eher selten den Weg in deutsche Wohnzimmer gefunden haben.

Die Kiefer ist als Weihnachtsbaum in Deutschland nicht sonderlich beliebt, obwohl sie sich etliche positive Eigenschaften auszeichnet.
3.1. Kiefer: Bleibt lange frisch
Die Kiefer (Pinus sylvestris) hat schöne Nadeln und einen interessanten Wuchs. Dieser ungewöhnliche Weihnachtsbaum bleibt in der Wohnung lange frisch.
Bemerkenswerterweise sind Kiefern als Weihnachtsbaum in Deutschland nicht so beliebt, wie in unseren europäischen Nachbarländern. Möglicherweise weil die Kiefer relativ schwer zu schmücken ist. Dafür duftet sie sehr schön nach Wald.
3.2. Schwarzkiefer / Schwarzföhre: Lange haltbar, aber sehr harzig
Die Schwarzkiefer, bzw. Schwarzföhre (Pinus nigra) hat stabile Zweige, lange grüne Nadeln und ist relativ lang haltbar ohne zu nadeln.
Ursprünglich kommt die Schwarzkiefer aus den höheren Lagen Südeuropas. In der deutschen Forstwirtschaft wird sie vor allem in den sandigen Gebieten um Berlin und Brandenburg gezogen. Leider ist diese Sorte relativ harzig.
3.3. Korktanne / Felsgebirgstanne: Kann bis zu zwanzig Meter hoch werden
Die Korktanne – auch Felsengebirgstanne oder Rocky-Mountains-Tanne (Abies lasciocarpa arizonica) hat blaugrüne weiche Nadeln, die aber auch ins blauweiße oder silbergraue spielen kann.
Die Korktanne duftet angenehm und ist sehr lang haltbar. Wie der lateinische Name schon vermuten lässt, kommt sie aus Nordamerika zu uns. Die Korktanne kann bis zu zwanzig Meter hoch werden– die Käufer auf den Weihnachtsmärkten bevorzugen aber eher die kleineren Jungtannen von 1-2 Meter Höhe.
3.4. Küstentanne / Riesentanne: Der Weihnachtsbaum für öffentliche Plätze
Trotz des Namens Riesentanne sind die Küstentannen (Abies Grandis) , die als Christbaum in den Handel kommen, natürlich in normaler Zimmergröße ausgeliefert.
Allerdings finden „ausgewachsene“ Exemplare natürlich auch oft als Weihnachtsbaum auf öffentlichen Platzen ihren Einsatz. Der Baum selbst ist meistens breit und ausladen gewachsen. Die Spitze der Küstentanne ist stets spitz und kegelförmig, der Stamm sehr massiv. Sie duftet ebenfalls sehr angenehm.
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4. Weihnachtsbaum-Klassiker: Teure Tannen für das Fest
Weihnachtsbaum-Klassiker wie die traditionelle Nordmanntanne kommen nie aus der Mode. Für eine weihnachtliche Zierde dieser Art muss man allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen. Wem das nichts ausmacht, dem können wir die in diesem Kapitel vorgestellten Weihnachtsbaum-Arten wärmstens empfehlen.

Zu den Klassikern unter den Weihnachtsbaum-Arten zählt die Nordmanntanne, die auch schweren Weihnachtsbaumschmuck problemlos tragen kann.
4.1. Nordmanntanne: Von allen Weihnachtsbaum-Arten am teuersten
Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) benötigt 12-15 Jahre, um Zimmerhöhe zu erreichen; deshalb ist sie mit Abstand der teuerste Baum. Dieser nur für Weihnachtsbaumzwecke angebaute Baum zeichnet sich vor allem durch seine hohe Nadelfestigkeit aus.
Die Nordmanntanne hat weiche, glänzend-tiefgrüne, nicht-stechende Nadeln und eine gleichmäßige Wuchsform. Die Zweige der Tanne harzen nicht und können auch schweren Weihnachtsbaumschmuck problemlos tragen.
4.2. Edeltanne / Nobilistanne: Haltbarer als die Nordmanntanne
Die Edeltanne (Abies nobilis bzw. A. procera) liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne, ist aber noch haltbarer. Sie hat weiche, blaugrüne Nadeln, die äußerst intensiv (nach Orangen) duften und etagenförmig angeordnete Zweige.
Ihren Geruch kann man noch intensivieren, wenn die am Stamm befindlichen Harztaschen (kleine Beulen) mit einer Nadel angepiekst werden.
4.3. Koreatanne: Import aus Asien
Die Koreatanne (Abies koreana) ist erst seit kurzem auf den Weihnachtsmärkten erhältlich. Wie der Name verrät, stammt sie ursprünglich aus Asien. Einige der eng wachsenden Zweige zeigen sogar noch Tannenzapfen in blaugrüner Färbung.
Die Nadeln sind hellgrün bis silbergrün und sehr lange haltbar. Auffällig ist der starke, angenehmen Zitrusduft der Tanne. Koreatannen sind preislich im Oberklassebereich für Weihnachtsbäume angesiedelt.
Der Baum hat einen schlanken aber kompakten Wuchs, wodurch er für Wachskerzen eher ungeeignet ist. Häufig sind Koreatannen extrem individuell gewachsen und daher schwer zu schmücken.
4.4. Colorado-Tanne: Frischer Zitrusduft zum Fest
Die Colorado-Tanne (Abies concolor) hat lange, silbergraue Nadeln, einen lebhaften Wuchs und einen schönen Duft. Wegen der silbernen Farbe ihrer Nadeln wird sie auch als amerikanische Silber-Tanne oder Grautanne bezeichnet.
Die Colorado-Tanne ist wegen ihrer extrem langen aufwärtsgebogenen Nadeln und des frischen Zitrusduftes eine der edleren Weihnachtsbaumarten.
Quelle: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, eigene Recherche
5. FAQ: Häufig gestellte Fragen rund um Weihnachtsbaum-Arten
5.1. Welche Weihnachtsbaum-Arten duften am besten?
Die Edeltanne duftet besonders intensiv nach Orangen und die Colorado-Tanne besticht durch ihren fruchtigen Zitrusduft. Die Kiefer zählt zwar nicht zu den beliebtesten Weihnachtsbaum-Arten, riecht aber sehr angenehm nach Wald. Welcher Baum davon nun am besten riecht, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab.
» Mehr Informationen5.2. Welcher Weihnachtsbaum-Arten sind am längsten haltbar?
Wenn Sie besonderen Wert auf lange Haltbarkeit legen und den Weihnachtsbaum nicht erst kurz vor Weihnachten holen möchten, sind Sie mit einer Edeltanne gut beraten. Die Nadeln dieser Weihnachtsbaum-Sorte fallen bei guter Pflege bis Weihnachten nicht von den Zweigen ab.
» Mehr Informationen5.3. Welcher Nadelbaum eignet sich nicht als Weihnachtsbaum?
Diese Frage ist leicht beantwortet: Die Lärche ist als Weihnachtsbaum absolut ungeeignet, weil sie im Winter ihre Nadeln verliert.
» Mehr InformationenBildnachweise: Shutterstock/Happy Hirtzel, Adobe Stock/evbrbe, Adobe Stock/nataliazakharova, Adobe Stock/Simography2019 (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
Sehr informativ und interessant geschrieben. Vielen Dank!