Wand & Decke

Zierleisten für die Wand: In 4 Schritten zu Stuck und Stuckimitationen an der Wand

Für moderne Einrichter gehören heute Zierprofile ebenso zu den elementaren Gestaltungsgrundlagen von Wohnräumen und öffentlichen Gebäuden wie früher der Stuck, mit dem man anspruchsvollen Geschmack signalisierte.

wand mit aufwendiger wandgestaltung

Mit Zierleisten können Sie viel erreichen.

In den 50ern und 60ern Jahren war die Verzierung durch Stuck sowohl auf der Fassaden als auch in den Innenräumen außer Mode gekommen und wurde daher oft entfernt.

Seit geraumer Zeit ist das schmückende Element „Stuck“ wiederentdeckt und soll wieder Wände und Decken verzieren und veredeln. Bestand der originale Stuck noch aus Gips und Mörtel aller Arten, so gibt es jetzt Zierleisten aus Kunststoff.

Das umfangreiche Angebot und die leichte Handhabung der modernen Zierprofile aus umweltfreundlichen und leicht zu verarbeitendem Material ermöglichen individuelle, phantasie- oder stilvolle, klassische oder avantgardistische Formgebungen.

Im Handel gibt es Zierprofile und Rosetten aus Polystyrol. Die Styroporleisten sind aufgrund ihres leichten Gewichts besonders einfach zu verarbeiten. Für Einsatzbereiche als Sockel- oder Stuhlleiste empfehlen sich Produkte aus schlagfestem und stoßfestem Polyurethan.

1. Zierprofile, Rosetten und Stuckeleisten: Einsatzbereiche

Durch das Angebot an verschiedenen Profilen, Rosetten und Dekorstücken sowie ihre unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten gibt es in der Raumgestaltung praktisch keinen Wohn- und Objektbereich mehr, bei dem Zierprofile nicht eine dekorative Aufgabe erfüllen könnten.

Zwar finden sie meist wie der Stuck als Wandabschlussleiste Verwendung, doch werden sie heute von kreativen Malern, Raumausstattern und Innenarchitekten auch zu anderen Gestaltungszwecken verwendet. Für den Einsatz von Zierprofilen gibt es aber nicht nur dekorative, sondern auch zweckmäßige Gründe.

Beispielsweise können optische Raumkorrekturen mit ihnen durchgeführt werden – hohe Räume wirken niedriger, ungünstige Proportionen werden ausgeglichen. Zierprofile verdecken unsaubere Tapetenabschlüsse, im Nachhinein verlegte Kabel, indirekte Beleuchtung, nüchterne Vorhangschienen, usw., dem Ideenreichtum eines Einrichters sind hier keine Grenzen gesetzt.

Häufige Anwendung finden Zierprofile für sogenannte „Tapetenfelder“. Darunter versteht man die Gliederung einer Wandfläche in einzelne Felder oder Kassetten, die mit einer Kontrasttapete gefüllt und mit dekorativen Flachprofilen umrandet werden. Bestimmte Bilder oder Objekte lassen sich in dieser Form kunstgerecht in Szene setzen.

Ebenso könnte die Wand z. B. mit einer unifarbenen Tapete tapeziert und in den Feldern eine im Farbton passende Mustertapete verwendet werden, wie sie in zahlreichen Tapetenkollektionen angeboten wird. Für die Umrandung gibt es fertige Bogenstücke in stilvoller oder moderner Ausführung.

1.1. Zierprofile in Stuck-Optik

Die schöne Altbauwohnung mit Art Déco-Stuckverzierung an der Decke ist immer noch der Traum vieler Stadtbewohner. Doch Stuck ist sehr unpraktisch zu verarbeiten. Abhilfe schaffen hier einfach zu verarbeitetende Stuckzierleisten und Deckenrosetten aus Polyurethan. Das Material für diese Profile ist übrigens komplett schadstoffrei.

1.2. Zierprofile mit passender Rosette

Zierprofile mit passender Rosette

Mit dem Kombinations- Angebot: Zierprofil mit dazu passender Rosette kann der Heimwerker im Handumdrehen ungewöhnliche Raumstimmungen erzeugen.

Tapetenborten als Deko-Element an der Wand haben den Nachteil, dass sie für den Übergang von Wand zur Decke nur bedingt geeignet sind, da sie Tapeziermängel im Übergang zwischen Decke und Wand nicht überdecken.

Dafür sind die neuen Zierprofile eine echte und noch dazu dekorative Problemlösung.

1.3. Schein-Deckenbalken aus Polyurethan

Schein-Deckenbalken aus Polyurethan

Der Einsatz von Deckenbalken aus Polyurethan wird nicht zuletzt durch viele Beispiele aus Wohnmagazinen beim Heimwerker immer beliebter.

Statt schwer zu verarbeitender, teurer Holzbalken schaffen optisch gleichwertige Deckenbalken aus PUR die einfachere und kostengünstigere Lösung, um reizvolle, harmonische Gestaltungsvarianten zu realisieren.

Die Balken werden einfach verklebt und lassen sich so bei einer Wohnungsrenovierung ohne viel Aufwand durch den Heimwerker anbringen.

2. Planung und Anleitung: Gestaltung mit Zierleisten

Für welche Einsatzbereiche die Entscheidung auch fällt – das wichtigste ist die richtige Vorbereitung. Bei der Deckengestaltung sollten die Profile – unabhängig von den Ausmaßen des Raumes – überall den gleichen Abstand zur Wand aufweisen, dadurch wird optimale Harmonie hergestellt.

Alle Ecken und Bögen, die auf der Skizze eingezeichnet sind, werden vor ihrer Anbringung auf dem Tisch zusammengeklebt. Dabei wird auf beiden Seiten ein Stück Flachprofil in der Länge von ca. 30 cm angeklebt, sodass zwischen den Flachprofilen ein Winkel von 90 Grad entsteht.

3. Verarbeitung von Stuckleisten und Zierprofilen

Sie finden auch Zierleisten mit dem Aufdruck „selbstklebend“ in den Baumarktregalen, allerdings ist die Zuverlässigkeit des Klebers in Frage zu stellen. Im folgenden erklären wir Ihnen, wie Sie Zierleisten anbringen.

3.1. Schritt 1:Untergrund vorbereiten

Jede sichere Verklebung hängt von der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Darum müssen vor der Verarbeitung von Zierprofilen alle Untergründe fest, staub- und fettfrei sein. Alte Tapeten sollten abgezogen, lose oder bereits abbröckelnde Farbschichten entfernt oder abgeschliffen werden.

Sandende Putze sind mit Putzgrund zu grundieren. Ein nachträgliches Verkleben auf Tapeten oder Farbanstrichen ist nur nach eingehender Prüfung auf Tragfähigkeit möglich.

Um hochwertige, saubere Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt es sich jedoch, die wie Stuck gestalteten Zierprofile und Rosetten auf die rohe Wand oder Decke zu verlegen und anschließend Tapezierung und Anstrich anzubringen.

Putz, Gipsplatten oder Spanplatten sind als Untergrund gut geeignet, aber auch auf festsitzender Raufaser oder Makulatur kann verklebt werden.

3.2. Schritt 2: Verklebung und Anstrich

Jedes Profil hat eine spezifische Schenkel- bzw. Wandhöhe, deren Maße in den Firmenunterlagen angegeben sind. Die Schenkelhöhe wird von der Decke nach unten mit einem Schnurschlag markiert.

Bei unebener Decke sollten die Abstände zur Decke an mehreren Stellen nachgemessen werden. Bei Verkleinerung oder Vergrößerung des Abstands ist die Schnurschlaglinie entsprechend zu korrigieren.

In schwierigen Fällen und bei größeren Profilen kann man durch Anbringung von Stiften auf der Schnurschlaglinie eine Auflage für die Profile schaffen und dann alle Unebenheiten beispachteln.

Für den Gehrungsschnitt wird die Schenkelhöhe auf der Wand und der Abstand zur Decke auf dem Boden der Gehrungslade eingestellt. Das Zierprofil wird so in die Gehrungslade eingelegt, dass die Klebefläche Decke auf dem Boden und die Klebefläche Wand an der Wand der Gehrungslade anliegt.

Dann sägt man langsam und nur mit leichtem Druck gegen die Sichtfläche des Zierprofils. Vor dem Auftragen des Klebers wird die Passgenauigkeit des Profils an der Wand überprüft. Der Kleber wird reichlich aufgetragen, auch an Stößen und Gehrungen, wobei ausschließlich der empfohlene Zierprofilkleber zu verwenden ist. Anschließend das Profil ansetzen und fest andrücken, dabei auf die Schnurschlaglinie achten.

Bei manchen Zierprofilen erleichtern Verbinderzapfen das Zusammenfügen der Profile. Nach Trocknung des Klebers erfolgt der Anstrich mit Dispersions- oder anderen wasserlöslichen Farben. Bei lösungsmittelhaltigen Farben muss vorher mit einer wasserlöslichen Farbe grundiert werden.

3.3. Schritt 3: Verarbeitung und Montage von Rosetten

Rosette und heißkleber

Nutzen Sie Heißkleber als Ergänzung

Verarbeitung und Montage von Rosetten

Beim Einsatz als Lampen-Rosette wird in der Mitte eine 3-5 cm breite Öffnung herausgeschnitten. Auf dem Kleberand der Rosette wird reichlich Zierprofilkleber oder spezieller Kleber aufgetragen.

Bei großen Rosetten kann die Anfangshaftung durch Klebermix verbessert werden. Dabei wird neben dem Kleber an einigen Stellen Heißkleber aufgetragen.

Nach dem Andrücken an der richtigen Position wird die umlaufende Kante ausgefugt. Auch Rosetten sollten abschließend gestrichen werden.

Diese Bauanleitung wurde uns freundlicherweise von Hornbach zur Verfügung gestellt.

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3.4. Schritt 4: Zierleisten anbringen: Sicher kleben, sauber spachteln

Mit speziellen Klebe-Spachtel für Zierprofile sind sie schnell angebracht

Wer in den eigenen vier Wänden für mehr Flair sorgen will, kann schon mit einigen Dekoelementen einen neuen Look schaffen. Zum Beispiel mit Zierleisten – sie schaffen stilvolles Ambiente an Wand und Decke.

Zierleisten anbringen gelingt sicher, einfach und auch ohne Unterstützung durch eine Fachfirma. Sie benötigen ledigilich einen speziellen Klebe-Spachtel für Zierleisten.

Um die Zierprofile sicher zu kleben und sauber zu verspachteln, gibt es 2 in 1 Lösungen. Die Anwendung ist einfach: Zuerst werden die Profile aus Styropor oder Polyurethan sicher an die gewünschte Stelle geklebt. Anschließend werden kleinere Lücken oder Spalten an den Stoß- und Wandanschlussfugen sauber verspachtelt und Eckverklebungen nachmodelliert.

Der „Metylan Klebe-Spachtel für Zierprofile“ mit starker Anfangshaftung und Endfestigkeit, guter Modellierbarkeit verfügt über einen besonders hohen Weißgrad. Dabei garantiert er eine optimale Formstabilität, ist leicht überstreich– sowie schleifbar und – besonders wichtig: Das Qualitätsprodukt schrumpft nicht und trocknet somit absolut rissfrei.

Zierprofile sind im Trend: Ob Leiste oder Deckenrosette – die schöne Deko im Stil von Stuck für Wand oder Decke schafft ein besonders wohnliches und stilvolles Ambiente.

Bildnachweise: 'zierprofile1': Hornbach / Achtung.de, 'zierprofile2': Hornbach / Achtung.de, 'zierprofile verarbeitung': Hornbach / Achtung.de, 'zielprofiel-kleber-metylan': Henkel Metylan (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)